ChoosenOne
L20: Enlightened
Im eigenen Land zu bleiben und dort Widerstand zu leisten ist imo etwas anderes als sich in ein anderes Land zu begeben und dort Widerstand zu leisten.
Wenn ich jetzt nach Nordkorea fliegen würde, um auf Missstände hinzuweisen, wäre das meiner Familie gegenüber extrem rücksichtslos.
Das ist doch etwas anderes als zu Hause gegen die NPD zu demonstrieren.
(Damit möchte ich in keinster Weise die Taten der genannten Person schmälern)
Also erstmal wollte Sie nicht in Russland Wiederstand leisten und von dort berichten. Sie wollte über das Baltikum in Russland einreisen um von dort in die Ostukraine zu gelangen um dort von der russichen Besatzung zu berichten. Das hat Sie getan, weil sie davor von den russichen Truppen angegriffen, verhaftet und verschleppt wurde wen Sie versucht hatte über die Frontlinie in die Ost Ukraine zu gelangen. Es war der Versuch diese Risiken zu verringern und ein höheres Risiko zu vermeiden.
Aber darum ging es ja gar nicht.
Der Take war ja, das es besser ist nichts zu tun als sich einem Risiko auszusetzen. Das Sie selber Schuld war, das sie gefangen und zu Tode gefoltert wurde. Und das ist nicht nur falsch, es ist reinste Täter Opfer Umkehr. Sie hat sich entschieden nicht zu schweigen, sondern ihr Leben für die Wahrheit einzusetzen. Und natürlich passt hier das Sophie Scholl Beispiel daher perfekt.
Selbiges gillt ja für Navalny, dem er ja auch vorgeworfen hat selbst Schuld an seinem Tod zu sein, er hätte ja nicht nach Russland zurückkehren müssen.
Die Geschichte ist voll von Persönlichkeiten, die sich gegen Unterdrückung und Dikatur erhoben haben und dabei ihr Leben riskierten. Ein Nelson Mandela oder Ghandi hätten schweigen können und ein komfortables Leben führen können. Aber Sie entschieden sich für den Wiederstand, auch wen es ihr Leben kosten könnte.
Das zollt mir persönlich großen Respekt ein anstatt kalten Zynismus, das sie selbst Schuld waren und lieber die Klappe hätten halten sollen.