Parteiprogramm mal gelesen? Scheinbar nicht. A geht's nicht nur um Datenschutz und Urheberrecht und B geht's nicht darum das Urheberrecht auszuhebeln (sondern es weiterzuentwickeln, weil wir uns weiterentwickeln). Also diskutieren: doch, klar. Aber ansatzweise informiert sein sollte man schon.
Äh...ja. Du pauschalisierst hier, und das nicht zu knapp. Wenn man sich nämlich die PP mal anschaut, stellt man schnell fest, dass die sehr wenige inhaltliche Aussagen treffen. Daraus abzuleiten, dass es für unsere Klientel hier nun "die Partei" wäre, ist absolut verkehrt. Richtige "Policy", kommt bei der PP kaum vor. Und wenn, dann vor allem auf der Ebene der Informationstechnologien. Aber das wars dann auch schon. Was soll man mit einer Partei anfangen, die vom politischen Alltagsgeschäft (und das zeigt ihr Parteiprogramm) noch kaum Ahnung hat?
Inhaltliche Punkte, die vor allem in der jetzigen politisch-wirtschaftlichen Situation wichtig sind, bietet die Partei kaum an. Letztlich bestenfalls ein Sammelsurium von Internetgeeks (ohne hier jemandem zu Nahe treten zu wollen).
Politik (und das scheinen einige hier nicht zu verstehen), beschränkt sich eben nicht bloß auf unser aller Hobby, oder eine Sperre die Internet-Geeks in ihrer Freiheit einschränkt. Die Tatsache, dass in der Politik in Deutschland unser Hobby so schlecht wegkommt, liegt auch in der Tatsache begründet, dass es kaum richtige parlamentarische AG's gibt, welche sich mit diesem Thema befassen. Es ist einzig und alleine ein Thema von vielen. Experten zum Thema Medien usw gibt es auf politischer Ebene noch zu wenige. Hier müsste angesetzt werden. Eine Internetanarchobewegung wie die Piraten soll das besser machen? Wohl kaum. Nur weil man gegen "etwas" ist, heißt das doch noch lange nicht, dass man auch fähig ist, seine Ziele umzusetzen. Siehe Linkspartei. Im Osten eine Partei, die Regierungsfähigkeit erlangt hat (nicht zuletzt durch jahrelange praktische Erfahrung), und in den alten Ländern hauptsächlich eine Krawalltruppe im Parlament, die noch nicht wirklich Regierungsfähig ist.
Du sagst, "die anderen" wollen Zensur und Kontrolle. Wie genau kennst du denn die Parteiprogramme, um das sagen zu können? Ich kenne sie nicht alle, und schon gar nicht im Detail. Wer kennt das schon. Das Programm der Piraten habe ich eben mal durchgelesen. Liest sich "ganz nett", aber bringt dem politischen "Endverbraucher" erstmal nicht wirklich handfestes auf den Tisch. Etwas das man bei anderen Parteien auch erkennen kann. Bei einigen mehr, bei anderen weniger. Eine Partei, die alle wesentlichen Gesellschaftsspektren bedient, ist hier sicher die bessere Alternative, als eine Truppe, die sich nur der Medien bzw. Informationsliberalität verpflichtet, aber darüber hinaus kaum wichtige Aussagen tätigt.
btw: :darji: