Kulturflatrate? Bitte nicht.
Die Piraten sind in der Mehrheit gegen eine Kulturflatrate, zumindest gegen eine Zwangsflatrate für jeden Bürger. Eine freiwillige Flat wäre aber denkbar. Gründe: Kultur =/ Kultur, es wird weiter Dinge geben die kostenpflichtig bzw. illegal bleiben und die Zwangs-Flatrate kann wie eine Steuer behandelt werden, die man jederzeit erhöhen kann. Aus diesem Grund wurde sie von der Piratenpartei in Schweden abgelehnt.
Damit ich auch was zum Thema sage:
Hier sind doch n paar Piraten unterwegs oder? Kann mir einer von euch vllt mal n bisschen was zur Position der Piratenpartei beim Thema Patente und Lizenz erklären?
Ich hab mir jetzt schon mehrere Sachen durchgelesen, aber so ganz verstehe ich das immer noch nicht. Das ist DER Punkt, der mich mit der Piratenpartei hadern lässt. Das wirkt mir alles doch sehr utopisch und realitätsfremd. Ich verstehe das Konzept immer noch nicht, wie man das private Downloaden von Filmen, Musik und co legalisieren will... die ganzen Industrien würden zusammenbrechen und es gäbe kaum noch Filme (grade in der Filmbranche, wo man nicht auch durch Konzerte und co so viel noch hinzu verdienen kann) o_O
Patente: Der Patentschutz soll minimal gelockert, trivialpatente verhindert und in bestimmen Bereichen sogar unmöglich werden (Patente auf Software und Lebewesen - Gründe: Unethisch und behindern die Entwicklung massiv).
Beim Lockern des Urheberrechts ist man sich selbst noch nicht ganz klar, die meisten fordern auch hier eine Reduzierung des Urheberrechtsschutzes auf maximal 10 Jahre nach der Erstaufführung (im Parteiprigramm steht: Bis maximal zum Tod des Künstlers, über diesen Passus gbt es aber viel Streit, da ältere Menschen dadurch benachteiligt werden), danach wird das Werk gemeinfrei (zzt. liegt der Schutz bei 50 Jahre nach dem Tod des Künstlers). Ausserdem würde man gerne die "Zwischenschicht" GEMA abschaffen und die Künstler damit zwingen, sich selbst zu vermarkten. Der Markt wird damit deutlich anpassungsfähiger und es werden neue Geschäftsmodelle gefunden werden müssen, ich bin mir sicher auch da wird über Jahre hinweg einiges ausprobiert bis man letztendlich "das einzig wahre" Geschäftsmodell findet. Und selbst das wird ständig infrage gestellt werden.
Dazu sollen in allen möglichen Bereichen Freie Lizenzen gefördert werden. Das heisst: Natürlich kann ein Künstler am bisherigen Geschäftsmodell festhalten, wird aber dann keine statlichen Hilfen durch z.B. Urheberrechtsabgaben auf Medien mehr bekommen. Durch die gleichzeitige Förderung von z.B. kostenlos downloadbarer Musik wird er aber mit dem "alten" Geschäftsmodell keinen Erfolg mehr haben.
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Ich bin selbst als Pirat gegen ein kostenloses privates Saugen von Medien wenn der Urheber dagegen ist, ich weiss dass meine Partei das anders sieht.

Was man als positiv sehen darf: Die Forderung wird nicht so schnell umgesetzt werden können. Von daher werden noch viele Diskussionen über den Punkt geführt werden, mal sehen ob man an dem Punkt eisern festhält. Momentan gibt es der Markt einfach nicht her.
Ich würde für die zurzeit ganzen zwei Sätze im Parteiprogramm zumindest nicht meine Hand ins Feuer legen.
Wo ich aber zwingenden Handlungsbedarf sehe sind die Massenabmahnungen in den letzten Jahren, die auch schon bei wirklichen Kleinigkeiten verschickt werden. Das ist aber mit recht einfachen Mitteln abschaffbar, deswegen werde ich mich eher für die Erschwerung von Massenabmahnungen einsetzen als für die Zwangsentegnung von Kreativen.