Großbritanien änderte nicht plötzlich ihre Politik, sondern nach Jahrelangen Konflikten, die zwischen radikalen, nationalistischen jüdischen SIedlern und der palästinänsischen Bevölkerung zu massiven Unruhen führten, denen auch vile Engländer zum Opfer gefallen sind.
Doch, das tat es. Mit dem Versprechen, die künftige jüdische Einwanderung zu begrenzen und einen binationalen Staat zu errichten, schloss der palästinensische Widerstand ab 1939 mit den Briten eine Art inoffiziellen Waffenstillstand, man könnte auch sagen, eine Art Bündnis. Von da an hatte die britische Besatzung meist nur noch mit der zionistischen Bewegung zu tun. Das Attentat auf das King David Hotel 1946, das erste Sprengstoffattentat im Nahen Osten, markierte den Höhepunkt und kostete 91 Briten das Leben. Briten das Leben. England sah sich zum Rückzug gezwungen, nicht aufgrund arabischen und zionistischen Drucks, sondern allein aufgrund zionistischen Drucks. Das Weißbuch bestimmte die britische Politik in Palästina bis 1947, als die Briten deutlich machten, dass sie ihr Mandat in Palästina aufgeben wollten. Große Teile der Palästinenser waren über den Rückzug der Briten sehr beunruhigt und begrüßten ihn im Gegensatz zur zionistischen Bewegung nicht unbedingt. Die UN-Resolution kam daher wie aus heiterem Himmel.
Objektiv gesehen war dies aber nicht richtig, da es genausowenig wie einen jüdischen Staat einen Palistinänsischen souveränen Staat vorher gab. Die völkerrechtliche Ausgangslage war also für beide Ethnien gleich. Daran ändert auch nichts, das der jüdische Bevölkerungsanteil damals sehr viel geringer war. Den für die jüdische Diaspora gab es viele Gründe und der Zustrom der Juden in das Gebiet zeigte ja bereits die Zeitenwende.
Um die Jahrhundertwende waren noch 90 Prozent der Bevölkerung Palästinenser. Durch die Einwanderung aus Europa hat sich dieses Verhältnis stark verschoben. Das heißt, die Palästinenser sahen keinen Grund, ihre seit Jahrhunderten angestammten Gebiete zu verlassen. Obwohl es nie einen palästinensischen Staat gegeben hat. Wie auch? Der Nationalstaat ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Auch Deutschland als Nationalstaat hat es vor 1871 nicht gegeben. Aber wenn man die Existenz eines Volkes mit einem Nationalstaat in Verbindung bringt oder sagt, dass Israel objektiv gesehen den Palästinensern ohnehin nichts weggenommen hätte, weil es keinen palästinensischen Nationalstaat gab, dem man etwas hätte wegnehmen können, führt diese Argumentation ohnehin in die Irre,
Was unzweifelhaft existiert hat, ist eine palästinensische Bevölkerung mit einer eigenen Identität, die in der Fremd- und Selbstzuschreibung schon lange vor 1948 als palästinensisch wahrgenommen wurde. Eine eigene Kultur mit eigenen Bräuchen und Trachten, eigenen Dialekten mit unterschiedlichen lokalen Akzenten.
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DNA-Analysen zeigen auch, dass diese Bevölkerung schon 2000 Jahre vor der arabischen Eroberung und damit auch vor den jüdischen Königreichen in der Region sesshaft war. Mit anderen Worten, es hat bis 1948 nie einen Bevölkerungsaustausch gegeben.
Das kann ich weder komentieren noch intressiert es mich besonders. Wir haben hier den Teilungsplan besprochen und dieser beinhaltete nachweislich keine Umsiedlungspläne.
Sicher gab es zu der Zeit viele Pläne und Ideen in irgendwelchen Schubladen, nicht nur in jüdischen. Extremisten und Nationalisten gab es zu der Zeit auf beiden Seiten, der ein Jahrelanger Konflikt voraus gang der Bürgerkriegs ähnliche Zustände hatte.
Aber das ist wichtig. Vor allem, wenn man die Zustimmung der Jüdinnen und Juden zum Teilungsplan historisch kontextualisieren will. Man stimmte nicht den Grenzen zu, sondern der Gründung des Staates Israel. Noch einmal: Weder die arabische noch die israelische Seite waren mit dem Teilungsplan einverstanden.
Nein, da gibt es keinen Zweifel und einen breiten Konsens unter den Historikern. Der 6-Tage Krieg war ein PROVOZIERTER Erstschlag Israels eines Ägyptiusch/Arabischen Angriffskrieg.
Das ist ja keine Verschwörungstheorie. Du kannst dir Nassers Reden, Drohungen und Kriegsvorbereitungen heute noch anschauen. In den Bereitstellungsräumen sammelten sich die Ägyptischen Truppen und der Angriffsbefehl war nur noch Formsache, sobald die Vobereitungen abgeschloßen wären. Alle Friedenverhandlungen waren gescheitert. Hätte es den Präventiefangriff der Israelis nicht gegeben, wäre die militärische Situation Israels kritisch. Militärisch waren sie mehr als 2:1 unterlegn.
Nein, diesen Konsens gibt es weder unter Historikern noch unter israelischen Politikern. Es ist einfach ein falsches Narrativ, das damals in die Welt gesetzt wurde und irgendwie ein Eigenleben entwickelt hat. Zumal die arabischen Staaten 1967 bei weitem nicht so hochgerüstet waren wie 1973. Die Aufrüstung 1973 war wiederum eine Reaktion auf 1967. Das Ziel: die verlorenen Gebiete wiederzuerlangen.
und es sind 3 arabische Angriffskriege, die die Auslöschung Israels zum Ziel hatten
1. Unabängigkeitskrieg
2. 6 Tage Krieg
3. Jom Kippur Krieg
Wie gesagt, weder der Sechs-Tage-Krieg noch der Jom-Kippur-Krieg waren Kriege mit dem Ziel der Vernichtung Israels. Wie auch? Der 6-Tage-Krieg war ein klarer Angriffskrieg Israels. Die Vernichtung Israels war weder außenpolitisch noch militärisch durchsetzbar und das wussten auch die arabischen Staaten damals. Es gehört auch zum westlichen Denken, den arabischen Akteuren nicht zuzutrauen, sich der weltpolitischen Realitäten bewusst zu sein und auch ein strategisches Kalkül zu haben, das zwischen der Vernichtung Israels und der Erlangung eines Verhandlungshebels differenziert. Insbesondere als Historiker oder auch Hobbyhistoriker sollte man dazu in der Lage sein. Gerade zum Jom-Kippur-Krieg gibt es mehr als genug Quellen und Sekundärliteratur, die darauf hinweisen, dass die arabische Seite einen symbolischen Sieg anstrebte, um Israel an den Verhandlungstisch zurückzubringen. Dies kann und sollte nicht bestritten werden.
Da täuscht der Eindruck vielleicht. Als (Hobby)Historiker muß man sich der Objektivität verpflichten und Emotionen so weit es geht raus halten. Ich gebe zu, das ich eine starke Sympathie für die Juden und den Staat Israel habe.
Diese Sympathie habe ich auch. Man sollte den Israelis das Recht auf einen eigenen Staat nicht absprechen. Allein schon wegen des Schmerzes, den sie durch den Holocaust erfahren haben. Aber es tut mir sehr weh, zu sehen, in welche Richtung sich der Staat Israel entwickelt hat.