AnGer schrieb:
Fahrt mal nach Bayern, bevor ihr die ganze Zeit rummault, Leute. Wir sind keine Dauertrachtenträger, keine Wirtshaushocker und schon dreimal kein Bauernstaat.
Das hat auch niemand behauptet. Ich habe mich lediglich zur Partei geäußert. In Bayern gibt sich aber die Partei gerne dem Image hin, das Bayern ein High-Tech Land sei, in dem neben der Lederhose der Laptop Einzug gehalten hat. Nur halte ich dies gerade von Seiten der üblichen Verdächtigen in der Partei sehr unwahrscheinlich, da z.B. Stoiber oder Beckstein kaum einen Funken Ahnung von Technik oder allgemein von jedweder zeitgeistigen Strömungen (sprich u.a. Videospiele) haben. Vom wahren Leben haben gerade die "Politiker" der CSU keinerlei Schimmer. Was in der derzeitigen Lage natürlich auch über die meisten anderen Parteien gesagt werden könnte.
AnGer schrieb:
Ausländerfeindlich? Viele ausländische Firmen gehen in den High-Tech-Staat Bayern, weil man dort sehr gut investieren kann. Die Ausländerfeindlichkeit ist in Bayern mit am niedrigsten, und die CSU wird auch von vielen Immigranten gewählt.
Man sollte das Bild was gerade die CSU nach außen abgibt nicht mit der tatsächlichen Stimmung in der Partei (und wie in jedem anderen Bundesland auch - am Stammtisch) verwechseln. Bei dem Stoiber der letzten Dekaden, hat man überdeutlich gemerkt, daß er sozusagen nur "Kreide gefressen hat". Man gibt sich nach außen hin gerne gemäßigt. Gerade Stoiber hat aber in der Vergangenheit bereits gezeigt, wie er wirklich tickt - Stichwort: "durchrasste Gesellschaft". Und sein Spitzname "blondes Fallbeil" kam nicht von ungefähr. Und Beckstein ist das beste Beispiel wie es wirklich läuft: er redet in Talkshows immer davon, daß er auch viele ausländische Freunde hätte, ereifert sich aber politisch, über eine "Zuwanderung in die Sozialsystem". Und gerade die unter anderem in Bayern forcierte extreme Verschärfung der Abschiebe-Regelungen spricht eine andere Sprache. Die derzeitige Einwanderungspolitik ist IMHO Menschenverachtend.
An dem Trubel in den Medien um Seehofers Privatleben konnte man ja auch überdeutlich erkennen, daß die CSU massive Defizite bei den parteiinternen demokratischen Strukturen hat. Wenn man sieht wie sogar innerhalb der Partei gegen Abweichler vorgegangen wird, wird deutlich das sie intern in Sachen Niveau bei Grabenkämpfe und Schmutzkampagnen sogar mit der NPD konkurrieren kann. Und wenn man bedenkt daß es von hohen Parteirängen sogar Aufträge zum Schnüffeln im Privatleben von Parteigenossen (Stichwort: Pauli) gibt, so keimt in mir der Verdacht, daß die CSU vielleicht von ihrer Ausrichtung nicht wirklich in das demokratische System passt.
Investieren konnte die deutsche Wirtschaft jedoch schon immer recht gut in Bayern. Das lag aber eher am typischen "Modell Strauß", das inzwischen tatsächlich bundesweit Einzug gehalten hat. Und dabei spreche ich von offensichtlichem Lobbyismus. Eben gerade die CSU hat immer wieder gezeigt, wie Wirtschaftsförderung im bayrischen Stil auszuschauen hat - Korruption, illegale Spendengelder und dubiose Deals mit der einzige wahren "Killer-Industrie" also den Rüstungskonzernen. Das Betrifft aber ausnahmsweise nicht nur Bayern. Nur war und ist diese Praktik hier so offensichtlich. Es ist IMHO tatsächlich ein Wunder das in Hessen Roland Koch noch immer auf freiem Fuß ist und ein Skandal, daß er sogar noch alle seine Ämter hat. Und wenn es um Klüngeleien und Absprachen zur Vorteilsnahme von Wirtschaftsvertretern ging, war die CSU schon immer allen weit vorraus.
AnGer schrieb:
Warten wir mal die Wahlen Ende September ab.
Sollte Beckstein Ministerpräsident von Bayern werden, dann wäre es vielleicht mal wieder an der Zeit über den Bau der Mauer nachzudenken?

Diesmal muss es dann eben ein Mauer werden die Deutschland vor Bayern "schützt"?