Anime Denpa teki na Kanojo - Keine halben Sachen

Phytagoras

L19: Master
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Juuzawa Juu is a delinquent high school boy who just wants to be left alone. One day, he is approached by Ochibana Ame, who claims that she knew him in a previous life, and now wants to serve him as his "knight". At first Juu wants nothing to do with Ame, but after a classmate is murdered, he accepts her help as he looks for the killer.



Als ich die erste Episode mir angeschaut hatte, dachte ich nach den ersten 10 Minuten "Urgs... Das kann ja wohl nur schlechter werden!".
Das Gegenteil ist dann eingetreten.

Die OVA-Serie ist super. Würde echt gerne die Romane lesen, auf die es aufbaut, aber die werden wohl immer Japan-Only bleiben.


Jedenfalls kann ich jedem die Serie empfehlen. Echt gut gemacht, vor allem schockierte mich in der zweiten Ep der letzte Teil.

Es war schon etwas brutal zu zeigen, was mit der eigentlich netten Schülerratspräsidentin passiert ist, vor allem wie es gezeigt wurde. ;-;
 
Kann ich nur zustimmen.
Hatte die zweite Episode schon sehnlichst, nach Schauen der ersten, erwartet und dann entsprechend gleich zugeschnappt - und wurde nicht enttäuscht.

Zu den Novels übrigens:
Auf Baka-Tsuki gibt's ein Teaser-Projekt, welches 50% des ersten Bandes übersetzt.
Evtl. werde ich mir mal das erste Buch kaufen um die Story aus der Sicht eines anderen Mediums zu sehen. (Ich glaube, ich hab's sogar noch irgendwo auf'm PC...)
Obwohl, allgemein hab ich bisher die Erfahrung gemacht, dass ich Light Novels immer liegen lasse, wenn ich bereits den Anime davon gesehen habe. ^^'
 
Yeah, schön, dass es noch weitere Fans gibt. ^^

Denpa Teki na Kanojo ist für mich die positive Überraschung des letzten Anime-Jahres. Absolut grandioser Anime, den ich wärmstens empfehlen kann. Und Ame ist so schnuckelig. :-D

Ich nutze dann mal die Gelegenheit für etwas Eigenwerbung. Auf einem Blog habe ich nämlich zufällig gerade eben einen Blog-Bericht zur zweiten OVA fertig geschrieben. Vorsicht, Spoilergefahr! ;-)

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Philosophisch, ernst, mysteriös, psycho, gruselig, aber auch ziemlich schnuckelig: das ist Denpa Teki na Kanajo.
Da ich mich ein wenig von Darker Than BLACK ablenken sollte (keine dritte Staffel, buhuu…), blogge ich mal einen anderen Anime. Ganz oben auf der Liste steht dabei die zweite OVA zu Denpa Teki na Kanojo, die ich auch schon vor einiger Zeit empfohlen habe. Dieser einzigartiger Anime hat es meiner Meinung auf jeden Fall verdient, noch gebloggt zu werden.
Die zweite OVA erschien vor ca. 3 Wochen, die erste dagegen kam schon im März heraus. Wer sie damals verpasst hat, sollte sie also unbedingt noch nachholen. Schon die erste OVA hat mich nämlich schwer beeindruckt und stellte das erste Highlight des Jahres 2009 für mich dar und ich muss wohl kaum erwähnen, dass sie wichtig für das Verstehen der Story ist. Beide OVAs sind in etwa 40 Minuten lang.
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Das zentrale Motiv der OVA (nein, nicht die Schriftzeichen, sondern das Glück).
Schon der Anfang der OVA zeigt die Richtung des Animes an. Stilistisch erinnert der Beginn dabei ein wenig an einen Anime von SHAFT. Auf schwarze Hintergründe aufgelegte Textbrocken stellen zusammenhängende Zitate dar und tragen maßgeblich zur Atmosphäre und zum Verständnis bei. Was es mit den ersten Szenen auf sich hat, wird jedoch noch nicht bzw. erst am Ende aufgelöst, somit wird schon deutlich, dass der Plot von Mystery-Elementen geprägt wird.
Und während man noch ganz in der Faszination vom Intro gefangen ist, wird man auch schon direkt ins Geschehen geworfen. Der gute alte Juu, den wir auch schon von der letzten OVA kennen, fährt nichtsahnend mit U-Bahn, bis er plötzlich von zwei Schülerinnen der sexuellen Belästigung beschuldigt wird. Und obwohl Juu natürlich – wir kennen ihn schließlich – unschuldig ist, werfen die Schülerinnen ihm die Tat vor und wollen ihn von der Polizei abführen lassen. Jaja, die Polizei, dein Freund und Helfer, war mir schon immer sympathisch.​
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Genau, es muss der Butler gewesen sein. Oder der Gärtner. Wie immer.
Aber Rettung naht in Person von Hikaru. Und falls es einige Leute geben sollten, die das hier lesen, obwohl sie die erste OVA noch nicht gesehen haben und unbedingt schon mal gespoilert werden wollen, sei ihnen erklärt: Das ist die Schwester von Ame. Und Ame wiederum…. oh Gott, das könnte dauern. Also kurzer Hinweis: Ich bin ja auch ziemlich neugierig und schnupper überall mal gerne rein, aber ihr solltet wirklich zumindest die erste OVA geschaut haben, bevor ihr weiterlest, höhö.
So, wo war ich? Ach ja, jetzt da ihr euch alle schon die erste OVA und am besten auch die zweite geschaut habt, wisst ihr ja, dass Hikaru den Klägern vorgekault, Juus Freundin zu sein, weshalb er gar keine Mädchen zu belästigen bräuchte. Da die zwei Bitches Hexen (auf Deutsch klingt das doch schon viel freundlicher…) nicht locker lassen wollen, geht sie für das Schauspiel sogar soweit, Juu zu küssen. Tapfer, tapfer. Der Juu. Und es steht nicht einmal eine Youko herum, um den Nachgeschmack loszuwerden (ich glaube, Zaku ist der einzige, der diesen Witz verstehen wird).
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In solchen Momenten weiß man die japanische Infrastruktur zu schätzen.
Nach dieser Mundspülung bedankt sich Juu bei seiner Retterin und eigentlich wäre alles wieder gut gewesen, wenn Hikaru ihm nicht eine Faust aufs Maul (Tsundere + Karate = gute Nacht) und ein paar deftige Beleidigungen verpassen würde. Sie regt sich furchtbar darüber auf, dass sie ihren ersten Kuss diesem “blonden Bastard” gegeben hat, der im Übrigen nicht wirklich blond ist, sondern gefärbte Haare hat, wie wir aus der ersten OVA wissen. Und in der Light Novel läuft er schon lange wieder mit schwarzen Haaren rum, komisch. Na ja, Unterschiede zwischen Adaption und Original sind nicht das Thema.​
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Als junger Bursche soll man irgendwie an allem schuld sein. Ich kenne das Phänomen.
Wenn diese Tsundere mal nicht als alte Jungfer endet, hehe.​
Da ist mir ihre Schwester Ame viel lieber, die wir nun endlich wieder zu sehen bekommen. In einer für Denpa Teki na Kanojo typischen Szene auf dem Schuldach (japanische sind im Gegensatz zu deutschen nämlich nicht rund um die Uhr gesperrt und Ruhestätte für verwesende Vogelkadavern) unterhalten sich Juu und Ame in der Mittagspause. Seit dem dramatischen Ende der ersten OVA hat Juu ein besseres Verhältnis zu seiner Stalkerin. Wer möchte es ihm verübeln und hätte nicht gerne solch eine ständige Begleiterin (gut, nur das mit dem Stalken ist vielleicht nicht ganz so geheuer). Ame ist nämlich intelligent (also abgesehen von ihrer gestörten Persönlichkeit), verfügt fast über die Kampfkraft eines Black Reapers (gut, das ist eher beunruhigend als lieblich) und darüber hinaus noch super schnuckelig (dieser Punkt ist mal nicht widerlegbar).​
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Einziges Manko…
…sie kann nicht kochen. Hei dagegen kann gut kochen. Dafür ist er nicht halb so schnuckelig wie Ame. Um nicht zu sagen gar nicht. Ihr seht: Jeder Charakter hat seine Stärken und Schwächen. Dennoch würden die meisten wohl lieber von Ame als vom Black Reaper verfolgt werden. Tja, die Welt ist eben ungerecht.
Aber über Darker Than BLACK habe ich schon genug geschrieben, widmen wir uns doch wieder voll und ganz Denpa Teki na Kanojo. Dort reißt Ame als Antwort auf Juus Frage, was wohl Liebe sein möge, den miserablen Witz, Liebe sei die ersten beiden Zeichen des japanischen Alphabets. Selbst für Japanisch Sprechende wahrscheinlich höchst unwitzig und eine Bestätigung dafür, dass Ame ihren miesen Humor, den ihr Juu schon in “dem früheren Leben” vorgeworfen haben soll (laut Ames Aussage in OVA1), in die Gegenwart übertragen hat.
Das Band aus jenem früheren Leben befugt sie ihrer Meinung nach übrigens auch dazu, Juu zu begleiten, als er vom Schülerrat zum Rapport bestellt wird. Zu niedlich, wie sie Juu gegenüber dem Ratsmitglied Ayase und dem Vorwurf der Belästigung verteidigt. Ihre Begründung, wieso Juu unschuldig sei:
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Hach, ihre Verehrung für Juu ist einfach niedlich.
Als Ayase dann nicht locker lässt (anscheinend hat die halbe Welt was gegen Juu), wird er schließlich etwas handgreiflich. Sehr schön. Ich mag Charaktere, die nicht davor zurückschrecken, mal Fäuste oder Elektroschocks auszupacken. Insgeheim bin ich wohl sehr gewaltliebend, höhö.
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Wie? Gewalt ist nicht erlaubt? Warum?
Die Ratspräsidentin Shiraishi löst den Konflikt dann jedoch friedlich (och menno…). Sie bekräftigt, dass der Rat nicht Gerüchte als Beschuldigungsanlass nehmen dürfe und bringt Juu dazu, sich für seinen Ausraster zu entschuldigen. Immer diese Pazifisten…
Durch dieses Gespräch erlangen Juu und Ame die Erkenntnis, dass das Gerücht über Juus Belästiger-Dasein umhergeht. Offensichtlich gibt es Personen, die daran interessiert sind, ihm zu schaden.
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Hach, wie schnuckelig so ein halbes Gesicht doch sein kann.
Sehr niedlich fand ich übrigens Ames Frage nach Juus “Geliebte”, die ihm aus der Patsche geholfen haben soll, und wie Ame errötet und den Schrankendurchgang am Bahnhof verpasst.​
Aber wenden wir nun wieder den ernsten Themen zu. Juu der Belästigung zu verdächtigen bleibt nämlich nicht die einzige Gemeinheit. Überall kommt es nun zu Sabotagen, es werden Dinge gestohlen oder zerstört und tote Tiere ins Brieffach verstaut.​
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Ich hatte soeben eine Eingebung, wie ich auf die Beschwerdenbriefe der Nachbarn antworten könnte. Ja, ich bin abgrundtief böse.
Nach der Begrabung des Tieres gabelt Juu im Regen Hikaru auf. Kaum bei Juu angekommen, fängt Ames Schwester auch schon an, sich auszuziehen. Nachdem Juu sich noch einmal vergewissert hat, nicht aus Versehen eine Straßennutte mitgenommen zu haben, lehnt er ihr Angebot auf Geschlechtsverkehr kühl (so war nämlich das Getränk, mit dem er sie übergoss) ab. Glücklicherweise gehört Juu also nicht zum Typus des “Mit-meiner-Schwester-du-dreckiger-Schuft”. Und mit Ame hat er ohnehin die bessere der beiden Schwestern erwischt.
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Nimm du Wahrheit hin, Schlampe.
Ne, im Ernst: die Olle ist einfach resigniert nach der Abweisung durch ihren geliebten Ibuki-Senpai, der vom Bahnhofsvorfall, bei dem Hikaru sich als Juus Geliebte ausgab, erfahren hat. Und da sie ihre “Unschuld” ohnehin schon Juu gegeben hat, könne sie sich ihm ja gleich ganz hingeben. Das wäre so meine einfühlsame psychologische Erklärung. Möglicherweise ist sie also vielleicht doch bloß eine Schlampe. Jedenfalls wird aufgrund des Beweisbildes vom Bahnhof klar, dass auch sie ins Visier der Saboteure geraten ist. Immerhin gelingt es Juu, sie wieder zu ermutigen.
Hnmmm, ich merke gerade, dass der Artikel schon recht umfangreich geworden ist, obwohl ich gerade mal 13 Minuten der OVA behandelt habe. Wahnsinn, wie substanzreich dieser Anime ist. Ich werde mich ab hier wohl oder übel ein wenig kürzer halten müssen, auch wenn ich ohnehin schon fast nur Highlights rausgepickt habe. Wer also einen kompletten Überblick über die komplexe Story haben will: OVA anschauen!
Und weiter geht’s: Ame hat einige Untersuchungen angestellt und herausgefunden, dass eine Organisation, die das Glück von glücklich ausschauenden Menschen zerstören will, für die Taten verantwortlich ist. Ames detektivische Arbeit ist immer wieder beeindruckend, schon in der ersten OVA konnte sie eine Menge Informationen über die Täter in Erfahrung bringen. Als es dann sogar zu Verletzen kommt, beschließt auch Juu, der Sache auf den Grund zu gehen.
Stilistisch wunderbar finde ich übrigens diese Random Shots von Ame in der Stadt. Der abstrakte Stil unterstreicht die Atmosphäre hevorragend.​
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Insektenbekämpfung: manche nehmen Messer, manche nehmen Anti-Tank-Gewehre…
Ich bin nun wirklich kein Freund von Fliegen, aber die kurze Szene mit Ayase zeigt eindeutig ihre kaltblütige und bösartige Persönlichkeit. Allerdings hätte ich zu diesem Zeitpunkt nie gedacht, für welche schockierende Wahrheit die Fliegen in der Wohnung wirklich stehen…
Und rasch dreht sich die Atmosphäre um 180 Grad, denn es geht ins Meidocafe, in welchem statt Melonenbrötchen tatsächlich niedliche Meidos vorzufinden sind. Für alle Meido- und vor allem Ame-Fans gibt es die Szenen noch mal zum Genießen:

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Hach, mit mehr als nur halbem Gesicht und Meido-Kostüm ist Ame gleich noch viel entzückender…
Äh ja, wo war ich? Ach ja, Juu macht auch noch Bekanntschaft mit Yukihime und Endo, zwei sehr, äh…. vielschichtigen Charakteren. Wenn jemand die verschiedenen “-dere”-Typen studieren will, ist Denpa Teki na Kanojo der perfekte Anime für ihn. Hier sind alle mögliche Typen versammelt. Ob Tsundere, Yandere oder Kuudere, alles ist hier zu finden. Man weiß nie, welches Shoujo einem gleich ein Messer in die Brust rammen, sich über den blutigen Körper beugen und höllisch lachen könnte…
Nur Ame ist absolut schnuckelig, besonders in der Szene, in der sie vor Scham hinter der Theke versinkt.​
Jetzt, wo sich Ame Verstärkung geholt hat, kann sich die formierte Truppe aufmachen, um die angeblich Belästigte aufzusuchen und ihr ein paar Fragen zu stellen. Hübsch, tatkräftig und hilfsbereit also, die drei Mädels. Wer hätte nicht gerne solche Bekanntschaften…​
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…ich zum Beispiel nicht.
Keine Warnung, keine Fragen, reinmarschiert und direkt Gewalt angewendet. Hätte Endo die vorhin noch so süße Yukihime nicht gestoppt, hätte sie den Kerl eiskalt abgemurkst. Meine Güte, was hat Ame denn für Freundinnen? Ames gesamte Bande ist ziemlich gruselig. Die wissen, wo du wohnst und sind bereit, dich umzubringen. Wenn die nicht zur Yakuza gehören, dann fress ich einen Besen.​
Mit den ganz diplomatisch erlangten Informationen geht es dann auf zur Schule, wo das Sektentreffen der Irren, die an Happiness-Points glauben, stattfindet. Ich wusste es doch gleich: die Schule ist das Zentrum allen Übels. Hier werden allerlei Psychopathen und Schwerkriminelle geformt. Ich weiß, wovon ich rede. Daher schlage ich vor, ab sofort alle Schulen zu verbieten. Ausgegeben wird dafür ja inzwischen ohnehin nicht mehr viel, da können wir sie zugunsten der Sicherheit doch gleich dichtmachen. Geniale Idee. Muss ich mir direkt mal aufschreiben.​
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Ich auch. Nur bei mir entspricht das auch der Wahrheit.
Ich habe Angst. Große Angst sogar. Fünf Personen, drei davon haben mit Sicherheit schon jemanden umgebracht und vier davon wären dazu locker in der Lage. Und klug, wie Ame ist, kommt sie auch schnell drauf, um wen es sich jeweils bei der zusätzlichen Person handelt.​
Die philosophische Theorie Ayases, die Ame erläutert, finde ich höchst interessant: Die Menge des Glücks auf der Welt ist konstant und man kann nur mehr davon erlangen, wenn man es anderen wegnimmt. Wenn man es sich genau überlegt, dann handeln viele Menschen tatsächlich nach diesem Prinzip. Sie befinden sich im ständigen Konkurrenzkampf um das Glück. Aber diese Theorie ist absolut dumm, wie Ame es richtig erkannt hat. Niemand erlangt dadurch Glück, indem ein anderer es verliert.​
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Und cool ist Ame auch noch.
Ame bewertet Ayases Theorie mit einem super Spruch, den ich mir unbedingt merken muss. Ich kann nicht oft genug betonen, wie faszinierend und vielschichtig ich den Charakter Ame finde. Sie stellt immer wieder ihr besonderes Intellekt unter Beweis.
Für nicht besonders klug halte ich jedoch die ersten Reaktionen auf Ayases Brandstiftung. Hätte ich auch nur annähernd die Kampfkraft der Yakuza-Shoujos, dann hätte ich gar nicht erst versucht, Tür oder Fenster aufzubrechen, sondern Ayase erst mal ausgeschaltet und ihr gewaltsam den Schlüssel entrissen. Aber vielleicht zeigt das die menschliche Seite der Charaktere, die in einem Moment der Not eben doch Schwächen offenbaren. Sinnbildlich hierfür ist wohl Ames Verzweiflung, als Juu sich durchs Fenster stürzt.
Wir erfahren zwar nicht explizit, wie der Vorfall ausgegangen ist, aber aus Juus nur leichten Verletzungen schließe ich mal, dass es ihnen noch rechtzeitig gelungen ist, die Sektenmädchen zu retten. Aber dann wundert es mich, wieso sie Ayase nicht festnehmen lassen, schließlich gibt es doch genug Zeugen, dass sie die Drahtzieherin all dieser Taten ist und auch des versuchten Mordes schuldig ist. Selbst wenn es keine Beweise geben sollte, was ich schon für sehr unwahrscheinlich halte, müssten all die Zeugenaussagen für eine Verhaftung ausreichen. Na ja, auf die Polizei kann man sich nie verlassen und in Stories schon gar nicht.​
Daher ist Ayase also immer noch frei genug, um Juu, Ame und Shiraishi zu sich einzuladen. Ja, die hat schon Nerven und Dreistigkeit.​
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Hach Ame, was täte Juu ohne dich.
Anfangs hatte ich nicht verstanden, wieso Ame Juu ein Tuch reicht. Aber später sollte ich erfahren: die Kombinationsgabe von Ame ist unglaublich. Bemerkenswert auch, wie ruhig und cool sie sich angesichts der erkannten Lage verhält. Ich glaube, bei all meiner Schwärmerei könnte jemand auf die Idee kommen, ich hätte vor, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Aber wenn ein Charakter toll und faszinierend ist, dann ist das eben so und Ame ist wirklich einer dieser hervorragenden Charaktere.​
Danach werden noch ein paar Sachen aufgeklärt, zum Beispiel, dass Shiraishi Ayases Bruder in den Selbstmord getrieben hat und weitere böse Wahrheiten, der schockierendste Moment war aber mit Sicherheit der, in dem uns der Grund geliefert wurde für all die Fliegen in der Wohnung, welche zwar ziemlich lästig wirkten, aber bei mir keines diesen schrecklichen Verdacht weckten. Was den Horroraspekt angeht, war die Szene grandios gemacht. Wir sehen nichts Konkretes, können aber die verwesende Leiche aufgrund der herausstürmenden Fliegen erahnen. Psychologische Angsterzeugung also, die hervorragend gemacht worden ist. Man kann auch schocken, ohne besonders ekelerregende Bilder zeigen zu müssen.​
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Zweckoptimismus ftw!
Vorort ist das für die gute Shiraishi allerdings zu viel. Erst muss sie sich übergegeben und dann wird sie auch noch von Ayase, welche nun endgültig als Voll-Psychopathin klassifiziert werden kann, gedrängt, sich selbst zu verstümmeln. Juu kann sich vor Schock kaum rühren und wird dann auch noch von hinten von einem bösen Dämon umschlungen. Ach ne, ist doch nur Ame. Die Gelassenheit der Kleinen ist allerdings schon verdammt unheimlich, aber Gott sei Dank ist sie zur Stelle und rettet mal wieder den Tag. Also so gut es noch möglich ist.
Erstaunlich, wie Psychopathen immer wieder in der Lage sind, die eigene Person zu verklären. So auch Ayase, die tatsächlich von sich behauptet, keine Mörderin zu sein (okay, technisch gesehen blieb es bei Brandstiftung und versuchten Mord) und Shiraishi “nur” zur Selbstverstümmlung drängen will. Diese wiederum könnte auch einfach das Messer greifen und Ayase zwecks Notwehr abstechen, statt Panik zu schieben, aber gut, das erklären wir mal mit menschlichem Verhalten. Als übermenschlich erweist sich dagegen wieder mal Ame, ihres Zeichens Ritterin und Retterin. Gegen ihre Argumentation hat Ayase null Chance. Wobei ich glaube, dass Psychopathen ihre Stärken ohnehin nicht unbedingt in Debatten haben. Jedenfalls wendet Ame Ayases eigene Philosophie gegen sie.
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Schaukelszenen haben definitiv etwas für sich.
Somit wäre der Fall also geklärt, auch wenn wir nicht gezeigt bekommen, was denn nun mit Ayase passiert. Wird sie verhaftet? Auch in der ersten OVA erfuhren wir nicht, was mit der Täterin passierte. Das unterliegt wohl unserer Interpretation.
Die Schaukelszene ist wohl meine Lieblingsstelle in Denpa Teki na Kanojo. Juu und Ame unterhalten sich in einer eindrucksvoll melancholischen Atmosphäre über den Weg zum Glück. Und als Juu Ame fragt, was denn ihr Glück sei, antwortet sie:
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Hach, das ist soooo schön.
Ich kann Denpa Teki na Kanojo nicht oft genug loben. Fast jede Szene ist atmosphärisch toll gestaltet. Ich bin wahrlich kein Fan von Romanzen, allerdings hätten die meisten von denen diese Zuneigungsbekundung auch nicht annähernd so herzerwärmend und elegant darstellen können.​
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Na ja, wenn es Denpa Teki na Kanojo eines gelehrt hat, dann ist es: besser Tsundere als Yandere…
Und als Juu Hikaru dann auch noch heldenhaft eine neue Chance bei ihrem geliebten Ibuki ermöglicht, indem er sich zsuammenschlagen lässt (nein, die Genialität dieses Planes ist mir zu hoch und für meine niedere Person nicht ergründlich), scheint alles nach einem Happy End auszusehen.​
Aber wir kennen das ja: Wenn du denkst, es wird doch alles gut, dann kommt von irgendwo noch eine Psychopathin her. Solch eine ist neuerdings auch Scar Shiraishi. Die nicht mehr ganz so Gute hat aufgrund des Vorfalls wohl einen gehörigen psychischen Knacks bekommen und glaubt jetzt auch an die alberne Happiness-Points-Theorie.​
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Stirb, Mufasa!
Dass die Situation gefährlich werden könnte, war zu erahnen. Aber dass Shiraishi dermaßen durchdrehen würde, hätte ich nicht erwartet. Die Story ist definitiv ziemlich psycho. Tipp: Achte jedes mal, wenn du an einer Straße wartest, darauf, dass auch ja kein psychopathisches Seifuku Shoujo hinter dir steht.​
Aber so ein richtiges Psycho-Ende, bei dem der Hauptcharakter am Ende von einer Psychopathin gekillt wird, bekommen wir dann glücklicherweise auch nicht. Ame, bei der der sechste Sinn, den ich hiermit den “Juu-ist-in-Gefahr-Sinn” taufe, ist zum “Unfallort” geeilt und findet Juu lebend vor. Tja, Ame ist eben nicht Simba und Denpa Teki na Kanojo ist auch König der Löwen. Der Lastwagen hat beim Ausweichmanöver nämlich ausgerechnet den Täter statt das Opfer, also Shiraishi statt Juu zermalmt.
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Ironie des Schicksals, die ich mir in der Form viel öfter wünschen würde.
Natürlich nicht wirklich schön, die Szene, aber ein eindrucksvoller Abschluss.
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Und für die seelische Erholung (nicht, dass wir auch noch durchdrehen…) noch ein Bild der erleichterten Ame.
Fazit:
Denpa Teki na Kanojo ist für mich die positive Überraschung des letzten Jahres. Die zweite OVA gefällt mir sogar noch besser als der Vorgänger und hat mich in vielerlei Hinsicht begeistert. Eine spannende Story, ein etwas ungewöhnlicher, aber schöner Stil, eine eindrucksvolle Atmosphäre und nicht zuletzt die hervorragenden und vielschichtigen Charaktere (allen voran natürlich Ame) machen Denpa Teki na Kanojo meiner Meinung nach zu einem einzigartigen Meisterwerk. Und die Synchronsprecherin von Ame hat übrigens auch Tama-chan von Bamboo Blade gesprochen und ist einfach klasse. Vielleicht sollte ich bald ein kleines Seiyuu-Special machen, mal schauen.​
Schade, dass der Anime so wenig bekannt ist, was wohl daran liegt, dass er nie im Fernsehen ausgestrahlt worden ist. Dabei ist die Resonanz der Umfrage aus dem Forum von myanimelist.net fast durchgehend positiv.​
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Es gibt immer einen Verirrten, der aus der Reihe tanzt.
Ich halte nicht viel von den Usern dort (und noch weniger vom dem Spinner, der die 2/5 angeklickt hat), aber dieses Ergebnis ist meiner Meinung schon ziemlich aussagekräftig. Fast niemanden hat die OVA missfallen.​
Ich würde mir wünschen, dass die Light Novel zumindest ins Englische übersetzt wird. Momentan lese ich eine chinesische Fanübersetzung und die Geschichte gefällt mir – oh Wunder – ziemlich gut. Die OVAs halten sich eng die Vorlage.​
Eine dritte OVA soll noch erscheinen, im ersten Halbjahr rechne ich allerdings nicht mehr damit, da der zeitliche Abstand zwischen OVA1 und OVA2 schon acht Monate beträgt. In jedem Fall freue ich aber darauf. Und wenn es soweit ist, sage ich euch mit Sicherheit Bescheid.
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Ich denke, der passt hier ganz gut rein. Sorry, dass er etwas unformatiert ist, da ich ihn einfach aus dem Blog kopiert habe:
http://www.kotatsu-revolution.de/2010/01/03/denpa-teki-na-kanajo-ova-02-der-kampf-ums-glueck/

Die Novelle wurde auch schon auf Chinesisch übersetzt und auch in Netz sind (Fan-)Versionen in dieser Sprache vorzufinden, zum Beispiel hier.

Wer also über Chinesisch-Kenntnisse verfügt - und das ist bei mir zufällig der Fall - kann auch in den Genuss des Light Novels kommen. Soweit ich gelesen habe, richten sich die OVAs stark nach der Vorlage, was heißt, das beides klasse ist. ^^

@ Casha

Danke für den Link, ich vergleiche die englische Übersetzung mal mit der chinesischen und schaue mal, welche besser gelungen ist. XD
 
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Auf Baka-Tsuki gibt's ein Teaser-Projekt, welches 50% des ersten Bandes übersetzt.
Evtl. werde ich mir mal das erste Buch kaufen um die Story aus der Sicht eines anderen Mediums zu sehen. (Ich glaube, ich hab's sogar noch irgendwo auf'm PC...)

Dir entgeht recht viel. Bei den Haruhi-Novels gibts soviele Kleinigkeiten, die in der TV-Serie nicht wiederzufinden sind.

So ähnlich wie der Anime ist auch die LN-Serie "Missing", die in Amerika bei TP erschienen ist. Leider nach Band 3 eingestellt, weil sich LNs leider nicht verkaufen, was ich sehr sehr schade finde ;-;


Was ich aber seltsam finde. Bei den Novels steht laut wikipedia "ongoing", aber seit 5 Jahren kam kein neuer band mehr...
 
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