Das Leben das wir leben ... leben wir eigentlich?

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spike

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Ich bin mal wieder etwas nachdenklich gewesen und das nicht nur heute, sondern schon die letzten paar Wochen. Um genau zu sein Monate, nur kristallisiert sich das jetzt immer mehr und mehr in meinen Gemütszustand aus.

Mit Malike und MTC hatte ich ja schon per ICQ ein paar interessante Diskussionen über das Thema, wobei ich aber beiden eine 5 erteilen muss, weil sie mir in keinster Weise eine Hilfe waren. ;)

Der Mensch hat es doch tatsächlich geschafft sich seine eigene Matrix zu schaffen. Sein eigenes Gefängnis und Heim in einer Gestalt. Jeder würde gerne fliehen, aber nur die wenigsten trauen es sich zu.

Fangen wir doch mal mit unseren Jobs an.

Wer kann 100%ig ehrlich sein und dabei sagen, dass ihm sein Job gefällt. Ich glaube nicht, dass das auf wirklich viele Menschen zutrifft. Warum machen wir sie dann? Die meisten würden sagen, damit man Geld verdient usw... den ganzen Scharrn halt. Wenn man hier alles zusammenzählt kommt auf ein nettes Wort: müssen. Wir "müssen" arbeiten, weil es von der "Gesellschaft" so verlangt wird. Wir "müssen" Geld verdienen, weil es von der Gesellschaft verlangt wird. Habt ihr es nicht satt Sachen tun zu müssen, die ihr in Wahrheit garnicht machen wollt?


Kommen wir mal zu den Medien und unserer Gesellschaft.

Was sieht man denn da? Krieg, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Betrug, Mord...bla bla bla... mir geht die ganze Scheisse wohin. Sowas nennt sich Zivilisation? Nein danke. Vor 1 Mio Jahren hat der Mensch nicht angefangen sich weiterzuentwickeln sondern ist zu der primitiven Form geworden, die er heute ist. Eine selbstzerstörrerische Rasse, die eigentlich keine Berechtigung hat auf diesen Planeten verweilen zu dürfen.


Ich könnte jetzt noch weitere Sachen aufzählen und näher darauf eingehen, aber ich denke einige von euch werden schlau genug sein, um zu wissen auf was ich hinaus will.

Wisst ihr was das genialste Gefühl war, dass ich je hatte? Es war vor ein paar Jahren im Sommer... ein paar Freunde riefen mich am Vormittag an, ob ich nicht mit Ihnen Basketball spielen gehen will. Ich war eigentlich gerade erst aufgestanden und hatte noch nichts gegessen, aber ich beschloss trotzdem hinzugehen. Nach ein paar Stunden wars dann kurz nach Mittag und meine Freunde beschlossen nach Hause zu gehen und schon ruften die nächsten an und fragten ob ich mit ihnen Basketball spielen will. Also setzte ich mich in die nächste Straßenbahn und fuhr zu einem anderen Platz. Dort hab ich dann bis ca. 19 Uhr gespielt und hab den ganzen Tag nichts gegessen. Mir war total schlecht und schwindelig und auf dem Heimweg kotzte ich eigentlich fast vor die Haustür. Aber wisst ihr was? Auch wenn ich mich total fertig und scheiße gefühlt habe, hatte ich einfach das Gefühl, dass ich wirklich lebe und das war es.

Ich hatte wirklich dieses "ich lebe(!)" Gefühl in mir und war einfach glücklich.

Vor einem Jahr habe ich dann angefangen meine versäumte Matura nachzuholen und hatte damals schon alles so schön geplant. Ich weiß nicht mehr was der Auslöser war, aber in den letzten paar Monaten wurde mir das immer mehr und mehr egal. Ich hab meine Pläne über den Haufen geworfen und bin eigentlich langsam wieder zu meinen Wurzeln zurückgekehrt. Einfach wirklich wieder leben. Die Fesseln, die mir meine Gesellschaft angelegt hat zu sprengen und aus meinem unsichtbaren Gefängnis zu fliehen.

Meine Wohnung, mein PC, mein Auto...nichts davon hat mehr die Bedeutung für mich, die es gehabt hat. Und wisst ihr was? Ich fühle mich von Tag zu Tag besser und vor allem freier.

In diesem Jahr werde ich noch nach Neuseeland fliegen und dort eine Zeit lang bleiben. Zuerst muss ich noch ein paar Schulden abbezahlen, aber da das nicht so viele sind, wird das nicht so lange dauern und dann noch ein paar Formalitäten klären. Wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, dann bin ich ab Oktober/November in Neuseeland. Am anderen Ende der Welt. In der Freiheit.
 
Was bedeutet es schon frei zu sein, wenn man letztendlich doch angekettet ist, was bringt es vortzugehen, wenn man doch zurückkehren muss. Was nützt es der Wahrheit den Rücken zu kehren, wenn sie dennoch nicht verschwindet?

Am 30. April bin ich wieder frei, weg von der muffigen Kaserne, idioten rund um mich herum und werde es dann dem österreichischem Adler gleichtun und meine Ketten sprengen, die sich Bundesheer nennen, Freiheit du hast mich wieder.

Du weißt erst woran du bist, wenn du nichtmehr hast was du täglich als selbstverständlich nimmst, zu tun, zu lassen, was du willst, dein eigener Herr zu sein und nicht der Dienstbote oder Privatsklave egoistischer Narren, die selbst nicht erkennen können wie korrumpiert sie doch sind...
 
was hast du denn heute geraucht? ;)
Jetzt stell bitte nicht doch deine komplette Spielesammlung in den Schwarzmarkt rein!

Wer kann 100%ig ehrlich sein und dabei sagen, dass ihm sein Job gefällt. Ich glaube nicht, dass das auf wirklich viele Menschen zutrifft. Warum machen wir sie dann? Die meisten würden sagen, damit man Geld verdient usw... den ganzen Scharrn halt. Wenn man hier alles zusammenzählt kommt auf ein nettes Wort: müssen. Wir "müssen" arbeiten, weil es von der "Gesellschaft" so verlangt wird. Wir "müssen" Geld verdienen, weil es von der Gesellschaft verlangt wird. Habt ihr es nicht satt Sachen tun zu müssen, die ihr in Wahrheit garnicht machen wollt?

Tja wer will schon 100% arbeiten. Wenn wir es tun fühlen wir uns nicht super aber wenn wir es gar nicht tun fühlen wir uns richtig schlecht! Und der einzige Grund warum der Mensch seit knapp 2 Mill Jahren arbeiten geht ist einfach der, das er was zu beißen haben will! Und das kommt nunmal nicht einfach so in Mund geflogen! Also heist es Pflügen, Jagen, Ernten usw.
Heute schaut das ganze natürlich alles anders aus. Zumindest bei uns in der sog. westlichen Welt. Dafür haben wir auch einiges mehr als nur was zu essen! Aber es steht ja jedem frei sich wieder mehr der "ursprünglichen" Form des Menschseins anzunähern und z.B. nach XXX gehen und dort als kleiner bauer völlig neu anzufangen!

Und das mit Krieg, Vergewaltigung usw liegt wohl daran, das der Mensch eben doch nur ein Tier ist, denn mit Vernunft hat da nichts zu tun!

So vielleicht krieg ich ja was besseres als ne 5 :rolleyes:
 
@spike: Womit wieder eine alte Botschaft des Christentums (für dich) bewiesen wäre - daß man nämlich sein Glück nicht an materielle, weltliche Dinge hängen sollte. Moderner ausgedrückt: "Simplify your life". Wenn all das, was dich sonst nur nervt, zu quälenden Zwängen wird, dann befreie dich eben davon.
Aber für mich gilt das nicht. Ich bin durchaus zufrieden mit meinem Job und meinem Lebensstil. Für mich wird das alles nicht zu einem Käfig, im Gegenteil.
 
Was bedeutet es schon frei zu sein, wenn man letztendlich doch angekettet ist, was bringt es vortzugehen, wenn man doch zurückkehren muss. Was nützt es der Wahrheit den Rücken zu kehren, wenn sie dennoch nicht verschwindet?

Wenn es mir wirklich dort unten gefallen sollte, dann bezweifle ich, das ich jemals wieder zurückkommen werde. Vielleicht zu Besuch zu meinen Eltern oder so, aber das wars dann auch schon.

was hast du denn heute geraucht?

Ich rauche nicht - keine Art von "Rauchzeugs".

Jetzt stell bitte nicht doch deine komplette Spielesammlung in den Schwarzmarkt rein!

Nope mach ich nicht.

Tja wer will schon 100% arbeiten. Wenn wir es tun fühlen wir uns nicht super aber wenn wir es gar nicht tun fühlen wir uns richtig schlecht!

Ich liebe es sogar zu arbeiten. Aber richtig zu arbeiten, wo ich sehe, dass ich etwas bewegen oder verändern kann, oder mein Hirn anstrengen muss und nicht den ganzen Tag vor einem Bildschirm sitzen und eigentlich nicht wissen, was das bringen soll.

Und das mit Krieg, Vergewaltigung usw liegt wohl daran, das der Mensch eben doch nur ein Tier ist, denn mit Vernunft hat da nichts zu tun!

Beleidige die Tiere nicht. Der Mensch ist kein Tier. Er würde zwar unter die Klasse der Säugetiere fallen, aber nur wegen seiner biologischen Eigenheiten. Ansonsten hat der Mensch mit so anmutigen Wesen wie Tieren nichts gemeinsam.

@spike: Womit wieder eine alte Botschaft des Christentums (für dich) bewiesen wäre - daß man nämlich sein Glück nicht an materielle, weltliche Dinge hängen sollte. Moderner ausgedrückt: "Simplify your life". Wenn all das, was dich sonst nur nervt, zu quälenden Zwängen wird, dann befreie dich eben davon.

Igitigittt...das Christentum - weiche von mir!

Glaub mir, das klügste (was ich auch schon vor langer Zeit gemacht habe), war mich vom Christentum und jeglicher anderer Religion zu trennen. Das waren die ersten Fesseln die ich gesprengt habe.

Es ist ja nicht so, dass ich mich komplett von allem abschotten will. Ich will auch weiterhin mich fortbilden, was gutes lesen und was lernen. Aber ich will sicher nie wieder zurück in diesen alten Lebensrythmus.

Aber für mich gilt das nicht. Ich bin durchaus zufrieden mit meinem Job und meinem Lebensstil. Für mich wird das alles nicht zu einem Käfig, im Gegenteil.

Das kann ich mir nicht ganz vorstellen.
 
@Spike:

Heh, interessante Gedankengänge, die Du hier aufschreibst. Ich würde Dir vorschlagen, auch mal mit anderen Leuten darüber zu diskutieren, als einfach alle sieben Sachen zu Packen und sich nach Neuseeland aufzumachen.
Spontan fällt mir eigentlich MasterFusion als Gesprächskandidat zu diesem Thema ein.

Zu Deinen Aussagen:
Es stimmt nicht, dass man arbeiten muss. Du musst nicht arbeiten. Du kannst auch nichts tun, aber Du musst arbeiten, wenn Du gewisse materielle Dinge haben oder besitzen möchtest. Wenn es Dir egal ist, ob Du Abends was zu essen hast oder niicht, dann hör einfach auf zu arbeiten. Vielleicht füttert Dich ja jemand durch. Oder Du findest selbst was verwertbares... Ok, das ist etwas überspitzt, aber Du weisst worauf ich hinaus will.

Irgendwie riecht es hier stark nach "Aussteigen" bei Dir, Du willst Dich ausklinken. Ok, das kann eine geringe Anzahl von Menschen machen - aber nicht alle, da wir alle zusammen hier auf dem Planeten leben.
Wenn jeder so handeln würde, wie er wollte, also die totale Freiheit ausleben würde, würde er oder sie unweigerlich (eher früher als später) die Freiheit anderer Menschen einschränken. Ist doch wohl sonnenklar oder?
Insofern haben sich in einem langen, jahrtausende andauernden Prozess "Gesellschaften" entwickelt, die das miteinander mehr oder minder zufriedenstellend regeln. Und ich rede hier von grossen Gesellschaften, und nicht von 2 oder 3 Aussiedlern, die irgendwo in der Wüste Gobi ihre Zelte aufschlagen um Aussiedler zu sein.
Absolute Freiheit für jeden würde Anarchie bedeuten. Insofern wurden einige Freiheiten beschnitten, andere sind reglementiert, bestimmte materielle Dinge kontingentiert bzw. durch eine Gegenleistung (Geld) zu haben.
Es wäre schön in einer Utopie leben zu können, wo jeder das tun oder lassen kann, was er will. Aber leider bist Du nicht alleine. Leider hast Du 5-6 Milliarden Mitmenschen, mit denen Du Leben musst, ob Du es willst oder nicht.
Wenn Du die Reglementierungen Deines Lebens in Österreich (wohnst dort oder?) als zu belastend empfindest, solltest Du Dir nur vor Augen führen, welche Strapazen Generationen vor Dir auf sich genommen haben, um zu diesem Zustand zu kommen, der Dir im Moment wohl nicht liegt.

Ich will jetzt kein Urteil darüber abgeben, was Du denkst, ich will Dir nur aufzeigen, dass es nicht wirklich anders geht, und die menschlichen Gesellschaften, die es hier so gibt, nicht "schlecht" bzw. keine Matrix sind ;)

Und noch kurz zu den Aussagen "Tiere sind besser":
Ein Schimpanse, der eine Banane, Frucht oder was auch immer erspäht, wird versuchen seine Gruppe darüber zu täuschen, um später, wenn niemand auf ihn achtet, sich die Frucht zu holen und genüsslich zu essen - andernfalls würde das Alpha-Männchen ihm -seine- Beute wegschnappen.
Genauso kannst Du es eigentlich fortsetzen: Tiere markieren ihre Reviere, und kämpfen drum.
Eichhörnchen müssen für den Winter sehr viel Nahrung sammeln. Sie müssten ja nicht, würden aber sonst sterben, usw. und so fort..
In der Tierwelt wird dauernd gekämpft, gemordet und gepaart.. Die leben einfach nur ihre Triebe aus. Und ob das wirklich "Freiheit" ist, wage ich doch zu bezweifeln.

So einfach wie Du Dir Dein Exit nach Neuseeland vorstellst, ist es nicht. Ganz und garnicht eigentlich.
 
unser lehrer hat mal folgendes gesagt:

1.Wir leben gar nicht, jeder bildet sich das ein.
2. Auch die Freunde, verwandte, familie sind nur einbildung.
3. es gibt in wirklichkeit 13 dimesionen (hm welche konsolengeneration könnte das wohl packen ;) )
4. Zwischen den Dimisionen gibt es 3 parrallelwelten
5. wenn sich nur 2 der parallelwelten begenen (schwarzes loch, etc. ;) )...
dann:6. vernichten sich die welten gegenseitig ;D


cool nicht? aber im ernst der hat das wirklich mal erzählt :D
hab wirklich nicht mal übertreiben müssen :blushed:
 
SunshineMario schrieb:
unser lehrer hat mal folgendes gesagt:

1.Wir leben gar nicht, jeder bildet sich das ein.
2. Auch die Freunde, verwandte, familie sind nur einbildung.
3. es gibt in wirklichkeit 13 dimesionen (hm welche konsolengeneration könnte das wohl packen ;) )
4. Zwischen den Dimisionen gibt es 3 parrallelwelten
5. wenn sich nur 2 der parallelwelten begenen (schwarzes loch, etc. ;) )...
dann:6. vernichten sich die welten gegenseitig ;D


cool nicht? aber im ernst der hat das wirklich mal erzählt :D
hab wirklich nicht mal übertreiben müssen :blushed:

Er hat sich vertan:

Eigentlich sind es 26 Dimensionen,
aber sie lassen sich mathematisch kürzen, so dass man am Ende nur noch 4 Dimensionen hat.
 
@spike

Jeder Mensch hat in den verschiedensten Lebensabschnitten gegen solche Gemütszustände zu kämpfen. Man stellt sich eben die Sinnfrage. Dies hat nichts mit der heutigen Gesellschaft zu tun. Diese Frage taucht praktisch mit dem ersten über sich selbst reflektierenden Menschen auf. Aber meistens sind es vorübergehende Phasen. Entweder stumpft die Unzufriedenheit ab, wird durch andere (profanere) abgelöst oder es tritt ein Ereignis im Leben ein, das die Prioritäten wieder zurecht rückt und alte Probleme unwichtig macht. So ein Ereignis kann ganz banal ein neuer Freund/in, eine neue Arbeit oder einfach ein Tapetenwechsel sein.
An diesem Punkt kommt nun Dein Neu-Seeland ins Spiel. Befreiung von Zwängen hat im Prinzip nichts mit diesem Land zu tun. Neu-Seeland ist bestimmt kein Land ohne Zwänge. Im Grunde wirst Du Dich lediglich mit anders verpackten, aber eigentlich doch sehr ähnlichen Problemen herumschlagen (müssen). Es wird ein Tapetenwechsel sein, nicht mehr und nicht weniger. Er wird Dir aber eventuell durchaus helfen können, aus dieser Phase herauszukommen. Man sieht sein früheres Leben hierzulande aus einer anderen Perspektive und aus der Ferne betrachtet ist es dann doch nicht mehr so schlimm. Was ich damit sagen will ist, dass Dein Leben durch solch eine Reise durchaus gewinnen ja sogar in neue Bahnen gelenkt werden kann, aber etwas bewegen, lernen oder auch sonst Sinnvolles und nicht einengendes kann man auch hier tun.
So, das war ungefragterweise auch mein Senf dazu.
 
also ich weiß eins unsere gesellschaft ist zu spass-orieniert.

Ich arbeite aus einem Grund gerne dann machen die schönen sachen mehr spass :)
 
Spike, wenn du Lust hast, nach New Zealand zu fahren, mach es - wenn du das nötige Kleingeld hast und ohne Probleme alles hier zurücklassen kannst, tu es doch - lass dich auf das Experiment ein, wenn nichts dagegen spricht!
tkx hat zwar insofern recht, als dass nichts in der Gesellschaft mehr funktionieren würde, auch in New Zealand nicht, wenn jeder so handeln würde wie du, aber das sollte dich nicht davon abhalten :)
Man sollte sowieso nicht das Eigenwohl unter das der Gesellschaft stellen..
Ich würds jedenfalls machen, wenn ich könnte.. ich bin halt viel zu sehr eingebunden hier, mit Freunden, Familie - auch wenn mit Deutschland an sich eigentlich nicht besonders zusagt, bin ich momentan eigentlich recht zufrieden - ok, ich arbeite ja auch noch nicht :) und wenn ich aus dem Fenster sehe, und alles mit weißem Glitzerschnee bedeckt ist, würde ich das auch vermissen..
aber wenn du das alles hinter dir lassen kannst, dann tu einfach... un lies Thoreau bis dahin :)

ach ja, dasrin hat tkx auch recht, leider: so einfach wird es nämlich nich :) du landest ja nicht im Amazonas-Dschungel, sondern in Neu Seeland, und da gibts ja auch eine "Matrix" wie hier, wenn ich das so verstehe, wie du es meinst - du wirst auch irgendwo wohnen müssen, dich an Gesetze halten, und arbeiten, um nicht zu verhungern - vielleicht ändert sich das Spielbrett etwas, die Regeln bleiben sicher die gleichen, zumindest ungefähr. Und vollkommene Freiheit - wenn du das suchst, dann ist das immer eine sehr isolierte Existenz - jedes Zusammenleben mit Menschen stellt einen ja vor bestimmte Regeln, und die beschneiden logischerweise die Freiheit... ich persönlich bin lieber ein bisschen weniger frei, habe aber dafür Menschen um mich, die ich liebe - aber die Entscheidung musst letztlich du treffen.
 
@tkx

Ich hab mich schon mal mit ein paar anderen Leuten unterhalten und die sind eigentlich der Meinung, dass ich meine sieben Sachen packen sollte und dorthin reisen sollte.

Ein guter Schulkollege sagte mir, dass sein Motto sei "nichts zu bereuen, was er getan hätte - er bereut nur dass, was er nicht getan hat". Ich halte eigentlich überhaupt nichts von "Lebensmottos" oder ähnlichen. Aber es steckt doch ein bißchen Wahrheit dahinter.

Ich weiß auch, worauf du hinaus willst, wenn du über mein Statement bezüglich der Arbeit sprichst. Ich finde die Situation in der wir uns befinden, einfach nur krank. Fast kein Mensch hat wirklich die Möglichkeit das zu arbeiten, was ihm Spaß macht. Ich bin sicher auf eine gewisse Art ein Workaholic und werde es immer bleiben, aber dennoch will ich die Möglichkeit haben einfach mal loszulassen und diese Möglichkeit ist den Menschen einfach nicht gegeben.

@spinosaurus

Natürlich ist es nicht unbedingt das Land Neuseeland. Ich hatte auch Madagaskar, Australien und Südafrika bzw. Zentralafrika im Blick.

Ich werd mal sehen, ob es wirklich nur eine "Phase" ist, aber im Moment habe ich wirklich keine Lust hier in Europa auf diese Art weiterzuleben. Natürlich gibt es auch hier Sachen die ich vermissen werde. Ganz im Vordergrund stehen natürlich meine 2 großen Hobbys Basketball und Videospiele. Ich wollte unbedingt dieses Jahr den Angriff auf die 2. Liga starten und am Videospielsektor erwarten mich dieses Jahr auch noch einige Knaller.

So richtiges Aussteigen ist das nicht, aber wenn ich mal Kinder, Enkel oder Nichten und Neffen habens sollte, was werde ich denen dann erzählen, was ich mein ganzes Leben gemacht habe? Das ich viel gelernt und hart gearbeitet habe? Wäre es nicht besser wenn man sagen würde, man hat eine Zeit lang in Neuseeland auf einer Farm gearbeitet, oder wäre in Südafrika fast von einem Löwen gefressen worden? ;)

Die Menschen von heute streben einfach nach der größtmöglichen Gemütlichkeit, aber das ist nicht der Weg den ich gehen will, weil ich nicht glaube, dass der Mensch so wirklich glücklich sein kann.
 
Unterhaltung mit Niveau :)


tkx hat da sehr weise Worte geschrieben. Klasse !


Gruss an euch Philosophen.
 
@spike
Ich verstehe dich, ich hatte diese "Phase" auch schon. Nur bin ich inzwischen zu der Überzeugung gekommen, dass man nicht "aussteigen" kann. Du verlagerst die ganze Sache nur. Ein Indianer ist für unsere Begriffe vielleicht frei, aber ist er es wirklich? Er muß jagen, um was zu esen zu haben, er muß kämpfen um zu überleben, er muß bauen um ein Heim oder Werkzeuge zu haben..., kurz: Auch er muß verdammt viele Dinge tun, die er vielleicht gar nicht immer tun will. Um zu leben, müssen wir Dinge tun. Dieser Zwang ist verknüpft mit dem Leben an sich. Wenn du nach Neuseeland gehst, wirst du andere Dinge machen müssen, die Frage ist halt höchstens, ob du diese lieber tust. Freiheit ist ein weiter Begriff. Es gibt sie sicherlich. Aber je freier ein Mensch ist, umso gefährlicher lebt er auch. Denn die Regeln die uns oft scheinbar einengen sorgen doch auch für eine gewisse Sicherheit. Allerdings muß jeder Mensch selbst wissen, wir er sein Leben leben will, denn er hat nur eins und das irgendwelchen Zwängen einer "Gesellschaft" konsequent unterzuordnen halte ich für genauso falsch. Von daher:Wenn du dir absolut sicher bist, dass Neuseeland für dich ein besseres Leben bietet, würde ich es machen.
 
@frames,

nun, wenn man "Freiheit" als den Zustand definiert, in dem man am wenigsten gesellschaftlichen Zwängen unterworfen ist, dann ist der Indianer schon frei - es kann ja nicht darum gehen, "frei" von den natürlichen Voraussetzungen zu sein, die das Überleben sichern (du sagtest, er müsse jagen, um zu überleben, oder kämpfen). Das kann ja nicht "Un-Freiheit" bedeuten, denn dann könnte man genauso sagen, niemand ist "frei", weil er essen und trinken muss.
Wenn es also um Freiheit vor den Zwängen der Anderen geht, dass man nicht mehr das machen muss, was andere einem vorschreiben, dann ist Freiheit sehr wohl möglich. Und das ist es, glaube ich, auch, was Spike meinte.
 
Gut. Aber welchen gesellschaftlichen Zwängen ist man letztendlich wirklich unterworfen? Hier ist man versichert. Ein Zwang. Kann einem aber verdammt helfen. Da "draußen" muß man es nicht. Und kann draufgehen. Ich verstehe was er meint. Die größtmögliche Freiheit hat der Mensch, wenn er einzig und alleine für sein Dasein leben muß und sonst für nichts. Mit allem was da dazu kommt und was man dazu haben will, kommen auch Zwänge hinzu. Will er kein Haus, braucht er nichts zu machen. Will er aber eins, dann muß er es eben beantragen, bauen und instandhalten. Hat dafür aber ein Dach über dem Kopf. Geben und Nehmen. Und alles andere ist nur ein verlagern der Situation. Mit jeder "Last" die man abwirft wird man ein Stück freier, das stimmt, da hat er Recht. Aber man wird auch mit jedem Schritt ein Stück gefährdeter. Hier darfst du nicht nackt im Wald spazieren gehen, das verstößt gegen die Sitte. Dafür überfallen dich in dem Wald aber auch keine Bären. In der Wildnis bist du frei und darfst ruhig nackt durch den Wald laufen. Wenn du Pech hast, haben da aber ein paar Tierchen Hunger...
Die "Zivilisation" hat also neben ihren Zwängen auch die daraus resultierenden Vorteile.
Du ordnest dich immer irendwas unter. Du kannst es reduzieren, aber mehr auch nicht. Hier ist es die Gesellschaft, woanders eben vielleicht mehr die Natur. Jeder muß halt für sich entscheiden, wie er leben möchte und was er möchte. Ich laufe (Beispiel) lieber hier spazieren ohne den Zwang einer Waffe mit mit herumtragen zu müssen und nehme dafür die Zwänge hier in Kauf. Andere nehmen lieber den Zwang in Kauf, beim Spaziergang vorsichtigerweise ne Waffe mitzunehmen in Kauf und entgehen dafür den Zwängen hier.

Freiheit ist also sehr relativ...
 
Aber ist das nackt Herumlaufen im Wald nicht die freie Entscheidung? Genauso, ob man eine Waffe trägt oder nicht? Man wird nirgends gezwungen, sich vor Bären zu schützen, man kann es tun, es aber auch lassen - der Zwang ist zumindest nicht so vorhanden wie in der Zivilisation, in der man alle möglichen Gesetze und Regeln befolgen muss.
Freiheit ist also nicht unbedingt relativ, in der Hinsicht, dass man bestimmte Zwänge in der Gesellschaft eintauscht für andere in der Wildnis. Nur wenn man sich dafür entscheidet, dass man gewisse Dinge auch in der Wildnis haben möchte - Sicherheit, Unterkunft - dann ist man natürlich gezwungen, einige Vorkehrungen zu treffen, die einem hier aufgezwungen werden. Aber man muss es eben nicht: man kann es frei entscheiden.


..
Natürlich sind das alles rein hypthetische Überlegungen, schon klar. Allein der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass, wenn man im Wald leben will, auch Vorkehrungen für das Über-Leben treffen muss; im Übrigen bin ich mir auch gar nicht so sicher, dass wir hier wirklich so unfrei sind. Aber zu deiner Frage, oben, welchen gesellschaftlichen Zwängen man unterworfen ist - lauf mal nackt durch die Fußgängerzone, dann wirst du das sehr schnell sehen ;)
Du KANNST es machen, keine Frage, zumindest ein Mal.. wenn du es öfter machen solltest, nimmt dich die Polizei mit, und wenn das nicht ein Eingriff in die Freiheit ist, weiß ich auch nicht weiter ;)
Du hast zwar die Möglichkeit, zu tun, was du willst - bei Sachen, die Gesellschaft als besonders schlimm ansieht, meistens jedoch nur ein Mal. Innerhalb der Regeln hier hast du alle Freiheit, die du dir wünschen kannst, sofern du eben keine Regel brichst.. ob das noch Freiheit ist, ist eine andere Frage...
 
Glück ist etwas individuelles. Jeder findet es auf seine Weise (oder eben nicht). Ratschläge für fremdes Glück sind daher immer mit Vorsicht zu genießen.

Daher unter Vorbehalt: Gründung einer Familie? Also wenn mein Sohn mich anschaut und mir mogens fröhlich "INGOPAPA Fu-Ball !!" entgegenschmettert und mir eine Sekude später einen Basketball an den Kopf schmeißt, DANN bin ich glücklich. Eine Intensität die ganz eigen ist und vorher nicht begreifbar.
(Zudem hat man mit einer Familie auch schlicht keine Zeit mehr, sich zu beklagen.)

Gruß
INCAS.
 
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