So, nachdem ich übers Wochenende die Demo ausführlicher gespielt und heute Morgen beendet habe (war natürlich klar, dass ich gestern wieder unmittelbar vor dem Ende gespeichert hab und heute früh nur noch den Preview-Trailer sehen konnte

), mal meine aktuellen Eindrücke zum Spiel:
Zusammenfassung:
Plattform: Switch 2
Audio: Japanisch
Bisherige Spielzeit: 6h+, sowohl Story, als auch Erkundung und Nebenmissionen, quasi ausschließlich Handheld
Eindrücke: Das Grungerüst des Spiels ist für mich absolut top und bietet viele Möglichkeiten, den eigenen Arsenal beliebig zu gestalten. Die vielen neuen Waffen bieten ebenfalls für jeden Geschmack und jede Situation die nötige Flexibilität und Abwechslung. Missionen sind bisher einfach gehalten und eher typisch MMO - "besorge Materialien", "eskortiere Person", "besiege Gegner". Storymäßig wird das Ganze schön in Szene gesetzt und mit recht ansehnlichen Cutscenes erzählt. Meiner Meinung nach ist die Geschichte dadurch schon um einiges Motivierender als der Vorgänger. Technisch gab es zwei Gebiete, die bisher ziemliche Probleme gemacht haben - einmal eine Turmgegend im Westen und einmal ein Kampf in einer Höhle, dort ging die Performance leider doch stark spürbar nach unten. Abseits dessen lief es ziemlich stabil, bis auf kleine, kurze Ruckler, wenn man Lade-Trigger überschreitet.
Etwas ausführlicher:
Story - Ausgangssituation bildet das Aufwachen in einer Art Labor, gefesselt an eine Untersuchungsvorrichtung, Nach kurzem Dialog stellt ihr fest, das Labor wird angegriffen und ein fremder versucht euch aus der Gefangenschafft zu befreien. Nach einer rasanten Flucht, steht ihr jedoch einem übermächtigen Gegner entgegen, der euch dazu zwingt, euren Befreier zurückzulassen. Nach dem Verlassen der Weltraumstation - dem "Garden" - werdet ihr jedoch schwer getroffen und stürzt auf den darunter befindlichen Planeten. Stark geschwächt trefft ihr auf zwei Bewohner - den Ignenieursjungen Toby und seinen Vater Forge. Nach ein wenig gegenseitiger Hilfe folgt ihr den beiden zurück in ihre Basis und trefft dabei auf eine Gruppe von Rebellen - den "Reclaimern", die sich nicht länger von der Obrigkeit des Gardens - dem "Axiom" - unterdrücken lassen wollen. Um eure Ziele zu verfolgen, euren zurückgelassenen Kameraden zu befreien, geht ihr ein Bündnis mit ihnen ein getreu dem Motto "eine Hand wäscht die andere".
Im Kern bietet die Stoy bis zu diesem Zeitpunkt (und vermutlich auch bis zum Schluss) nichts sagenumwoben Neues oder Revolutionäres. Trotzdem macht die Inszenierung Spaß und teibt die Motivation für das Spiel stetig voran - ein Punkt, der mir beim Vorgänger doch stark missfallen ist. Persönlichkeiten gibt es wieder sehr unterschiedliche - eine handvoll japanischer Anime-Tropes werden bestimmt auch wieder dabei sein, wobei das Ganze bis zu diesem Zeitpunkt noch recht geerdet losgeht. Ich bin gespannt, wie sich der ganze Konflikt letztlich entwickelt, wobei die Story sicherlich nicht das Hauptaugenmerk des Spiel sein wird.
Gameplay/Steuerung - Wie schon einmal erwähnt schwingt ihr euch hauptsächlich in eurer Exo-Skelett, dem Arsenal, mit dem ihr euch zügig durch die Welt und Kämpfe bewegt. Möglichkeiten, den Arsenal vollständig euer Eigen zu machen, gibt es genügend. Unterschiedliche Nah- und Fernkampfwaffen sowie Schulter- und Unterstützungswaffen, aber auch reichlich Rüstungsteile und Stärkungsmodule bieten Flexibilität für jeden Spielstil - ganz egal, ob langsam, agil, Nah-, Fernkampfspezialist oder Allrounder. Zusätzlich besteht, wie im Vorgänger auch schon, die Möglichkeit Farben des Arsenals frei anzupassen. Lasst also auch gern eurer Kreativität freien Lauf. Wer gern zwischen verschiedenen Spielstilen wechselt, kann sich auch jederzeit Ausrüstungssets speichern und einfach wechseln.
Die Steuerung im Kampf kann anfänglich etwas erschlagen, wenn man mit dem Genre nicht allzusehr vertraut ist, denn es wird nicht gescheut, jeder Taste eine entsprechende Funktion zu geben. Beide Trigger bedienen die aktiven Waffen, mit L kann gleichzeitig die Schulterwaffe genutzt werden und mit R stehen mittels Ausdauer-Boost schnelle Wendemanöver in der Welt und im Kampf zur Verfügung. Aktives Waffen wechseln sowie Scanner und Hilfsitems werden mit dem Steuerkreuz bedient und wenn das noch nicht genug war kommt der Wechsel zwischen Boden- und Flug-Bewegung mit B, Support-Waffe mit X und später zu lernende Spezialattacken durch A + jeweiliger Waffe auch noch dazu. Deshalb vorab - ein wenig Übung und Zeit brauch das Ganze, um in den richtigen Flow zu kommen. Mittlerweile habe ich auch den Switch 2 Pro Controller, daher versuche ich noch die passenden Funktionen für die Zusatztasten auf der Rückseite des Controllers zu finden, die das Spielen noch angenehmer gestaltet. Zur Erkundung der Welt stehen neben dem normalen Arsenal noch andere Möglichkeiten zur Reise zur Verfügung, dazu aber später noch etwas.
Spiel-Optionen gibt es grundsätzlich genug, manches ist vielleicht etwas unübersichtlich versteckt (bspw. Karteneinstellungen), aber trotzdem weitestgehend gut bedienbar. Sogar HUD-Elemente sind ähnlich, wie in manch anderen MMO's, komplett frei positionierbar. In die Möglichkeiten, Dinge ggf. komplett zu entfernen, Elemente in der Größe zu ändern, habe ich allerdings noch nicht ausprobiert. Ggf. schaue ich mir diese Funktionen im Laufe der Woche noch einmal genauer an. Einziges Manko in der Hinsicht ist die (scheinbar) fehlende Option, die Textgröße anzupassen. Am 55-Zoll 4K-TV mit ca. 1,5m Abstand ist die Größe absolut ausreichend, im Handheld-Modus für mich aber doch deutlich zu klein. Es wäre wirklich schön, wenn es hierzu eine Option gäbe - zumindest für Untertitel und Supportgesprächstexte.
Grafik - An der Optik habe ich nichts auszusetzen. In unmittelbarer Nähe fallen ggf. Schwächen auf. Da sich die Welt allerdings stark in die Weite erstreckt, fällt vieles im Spielfluss gar nicht wirklich auf. Gerade die Arsenals glänzen mit ihrer Vielfältigkeit und untermalen gut die eigene Vorstellung der Power-Fantasy. Das Gelände ist zwar bisher relativ eintönig gehalten, was das Farbschema anbelangt, spiegelt damit aber gut einen fremden, ruinierten Planeten, wie es der Mars den Anschein macht, sehr gut wieder. Macht euch dennoch darauf gefasst, sich an eine gewisse stilistische Einöde zu gewöhnen - eben weil die bisherigen Demo-Areale wirklich sehr sehr weitläufig sind.
Musik - Vermutlich der Punkt, zu dem ich am wenigsten sagen kann, da es tatsächlich nicht allzuviel Musik bisher gab. Die Stimmung in der Fluchtsequenz des Prologs ist gut eingefangen mit hauptsächlich Rock- und Metal-Musik. In emotional stärkeren Szenen gesellt sich eine Mischung aus Gesang und Elektro-Klängen (wie auch bereits im Spiel-Thema/Hauptmenü) zum Mix, der für meinen Geschmack absolut stimmig ist und zum Thema des Spiels passt. Leider ist die bisherige Welt abseits der Basis und des Forts komplett ohne Musikuntermalung. Dies unterstreicht durchaus ein wenig den zuvor erwähnten trostlosen Eindruck.
Level-Design - Riesig, einfach nur riesig erscheint die Welt, wenn man sie nur mit dem Arsenal zu Fuß oder durch die Luft durchquert. Grundsätzlich ist dies auch gar nicht schlimm, denn immerhin gibt es relativ leicht zugänglich Fahrzeuge und Pferde, die für die Durchquerung der Welt genutzt werden können. Die Steuerung Dieser ist teils etwas gewöhnungsbedürftig, da sie alles andere als realistisch simuliert, sondern eher zweckmäßig, ja fast schon humoristisch implementiert wurde. Interessante Dinge zu erkunden scheint es bisher nur wenig zu geben. Der sehr weitläufige und doch recht trostlose, repetitive Anblick der Landschaft passt zwar sicherlich zum Thema, ist aber gleichermaßen wenig einladend - eben auch nicht zuletzt wegen der fehlenden tonalen Untermalung. Ein paar Gegenhaufen hier, ein wenig Erz und ein paar kleinere Dinge da, bieten bisher nicht allzuviel Motivation, um die Gebiete bis ins letzte Detail genauer zu erforschen. An dieser Stelle wird wohl doch eher häufiger die Schnellreise zum Einsatz kommen, nachdem die entsprechenden Reisepunkte gefunden wurden.
Fazit:
Bisher bietet das Spiel mir rundum gute Unterhaltung, tolle Sci-Fi-Mech-Action und es geht ja in der Vollversion noch deutlich komplexer weiter mit einer wirklich großen Vielzahl an Fusionsfähigkeiten, Verbesserungen und Customisierung. Mit dem Fotomodus des Spiels lassen sich trotzdem, trotz Ruinen tolle Endzeitbilder gestalten. Der Vorgänger wurde mit vielen weiteren Optionen bzgl. Waffen und Fähigkeiten erweitert. Das meiner Meinung nach größte Manko des Vorgängers - die wirklich unmotivierende Story und deren Inszenierung - wurde kräftig ausgebügelt. Dennoch mache ich mir Stand jetzt die größten Sorgen bezüglich dem Kleber des ganzen, der Oberwelt. Ich bin mir noch unsicher, ob es Diese in der großen Form wirklich gebraucht hätte, einerseits weil sie eben recht leer und etwas spannungslos erscheint, andererseits weil sie möglicherweise die Performance-Probleme an manchen Stellen der Switch 2 befeuern könnte. Schon im ersten Teil war im Hinblick auf Gegneranzahl in den früheren Missionen deutlich mehr los, als bei TITANIC SCION. Ich hoffe an dieser Stelle einfach, dass es im weiteren Verlauf des Spiels stärker wird und ggf. der ein oder andere Patch noch etwas ausbessert.
Für Genrefans wird DAEMON X MACHINA TITANIC SCION definitiv einen Blick wert sein müssen, für Neulinge und eher am Rande interessierte, ist es vielleicht nicht verkehrt, sich nach Release noch ein paar weitere Eindrücke vom Spiel zu holen (und jenachdem von der Wunsch-Plattform)