Bush würdigt Papst - Papst rügt Bush

TheProphet

ist verwarnt
Thread-Ersteller
Seit
30 Apr 2002
Beiträge
65.536
Johannes Paul II. hat bei einem Treffen mit US-Präsident Bush im Vatikan seine Kritik an der Irak-Politik der USA erneuert und eine "schnellstmögliche Normalisierung" im Irak verlangt. Bagdad müsse seine Souveränitat bald wiedererlangen, forderte der 84-Jährige. Bush hingegen überreichte dem Papst die Freiheitsmedaille, den höchsten zivilen Orden der Vereinigten Staaten, weil der Papst "ein starkes Symbol für Frieden und Freiheit" sei. Das Treffen wurde von massiven Protesten in Rom gegen den Irak-Krieg der USA begleitet.

Mit scharfen Worten verurteilte der Papst in seiner öffentlichen Rede den Folterskandal im Irak. Ohne ein entschiedenes Bekenntnis zu den menschlichen Werten könnten weder der Krieg noch der Terrorismus überwunden werden, warnte er.

Rom war die erste Station auf der dreitägigen Europa-Reise Bushs. Anlass ist der 60. Jahrestag der Befreiung Roms von den Nazi-Besatzern und der Landung alliierter Truppen in der Normandie während des Zweiten Weltkrieges. In Rom wurde der Besuch von Protesten und Straßenblockaden von Gegnern des Irak-Kriegs überschattet.

Der Papst verlangte außerdem ein "besseres und tieferes Verständnis zwischen den USA und Europa", um die anstehenden Probleme zu lösen. Er forderte Verhandlungen im Nahostkonflikt und bezeichnete den Terrorismus als ernste Sorge für die Welt.

Bush verlieh dem Papst bei der Privataudienz die "Freiheitsmedaille", den höchsten zivilen Orden der Vereinigten Staaten. Der Papst sei "ein starkes Symbol für Frieden und Freiheit", sagte Bush. "Sie haben geholfen, Tyrannei und Kommunismus zu bekämpfen. Sie sind ein Held unserer Zeit", fügte er hinzu. Johannes Paul II. werde in den USA sehr respektiert.

-----

Tja der Bush macht sich mit dem Irak-Krieg nicht grade beliebt gemacht, da helfen "Bestechungsversuche" mit Medailien für den Papst auch nichts.
 
Für mich sieht das so aus, als ob der scheinheilige Bush sich wg. des Wahlkampfs christliche Unterstützung holen muss um seine konservativen Wähler zurück zu gewinnen...

Meiner Meinung nach kann kein gläubiger Christ, der dieses Desaster angezettelt hat und selber an der Ursache soviel Schuld trägt (siehe Bin Laden-Auslieferungs-Thread) nach diesem Angriffskrieg noch in den Spiegel sehen oder gar Präsident spielen... das Ganze ist soooo traurig :rolleyes:
 
Bushs Lieblings-Statistik völlig unbrauchbar

Die Statistik war ein Eckpfeiler im Wahlkampf von US-Präsident George W. Bush: Im vergangenen Jahr sei der Terror weltweit eingedämmt worden, hieß es im US-Terrorismusbericht für das Jahr 2003. Jetzt musste Außenminister Powell das Zahlenwerk korrigieren. Es habe nicht weniger, sondern deutlich mehr Terroranschläge gegeben.

Washington - "Es haben sich Fehler eingeschlichen, die wir ehrlich nicht bemerkt haben", musste US-Außenminister Colin Powell gestern einräumen. Einer der Gründe, warum die Studie ein Minus an Terroranschlägen ergeben hatte, wobei es in Wahrheit ein Plus gab, ist die Tatsache, dass nicht das gesamte Jahr 2003 in die Statistik eingeflossen war, diese aber trotzdem den Gesamtzahlen für 2002 gegenübergestellt wurde.

Der bereits im April veröffentlichte Bericht hatte konstatiert, dass es im Jahr 2003 190 Terroranschläge gegeben hatte; das wären acht weniger als im Vorjahr und 45 Prozent weniger als die 346 erfassten Anschläge des Jahres 2001. Dieser Wert für 2003 wäre außerdem der niedrigste seit 34 Jahren gewesen. Führende Regierungsvertreter hatten den Bericht deshalb als Beleg für den Erfolg des Kriegs gegen den Terrorismus gewertet.

Tatsächlich aber sei sowohl die Zahl der Anschläge als auch die der dabei getöteten Menschen gegenüber 2002 deutlich gestiegen, gab gestern Ministeriumssprecher Richard Boucher zu. "Die Fakten, die wir hatten, waren falsch", erklärte er.

Neben dem im Vergleich zu den anderen Jahresberichten zu kurzen Erfassungszeitraum hatten noch andere Faktoren zu den zu niedrigen Zahlen geführt. So wurden etwa die meisten Anschläge in Irak nicht berücksichtigt, weil sie nicht als internationaler Terrorismus eingestuft werden. Auch Anschläge in anderen Staaten, die auf interne Konflikte zurückgehen, wurden in der Statistik nicht berücksichtigt.

Henry A. Waxman, ein Abgeordneter der Demokraten, der die Ergebnisse angefochten hatte, zeigte sich gestern erfreut über die Korrektur des Berichts. Er sei froh, dass die Offiziellen nun eingesehen hätten, dass der Bericht inakkurat gewesen sei und sie nun nicht mehr Nutzen aus falschen Zahlen ziehen könnten. Powell habe ihm aber versichert, die Fehler hätten keine politischen Gründe, und er akzeptiere dies.

Ministeriumssprecher Boucher gestand ein, dass der fehlerhafte Bericht seit Mai in Zweifel gezogen worden war: "Wir bekamen Anrufe von Leuten, die unseren Bericht durchgingen und sich selbst sagten, was wir uns auch hätten sagen sollen: 'Das hier fühlt sich nicht richtig an. Das sieht nicht richtig aus'."

Die Bush-Regierung hatte den Bericht nachdrücklich als Beleg für den Erfolg der Terrorbekämpfung angeführt. J. Cofer Black, der Chef des Anti-Terror-Referats im US-Außenministerium, hatte die vermeintlich richtige Zahl von 190 Terroranschlägen im Jahr 2003 als "gute Nachricht" beschrieben und vorhergesagt, der "Trend" werde sich auch in diesem Jahr in dieselbe Richtung entwickeln.

quelle:spiegel
 
Der Papst solle Bush einen Tritt verpassen und gleichzeitig für den Frieden predigen. Ich bin froh, wenn die USA mal einen Präsidenten hat, dem man wirklich vertrauen kann und der sich nicht so vor der Welt plamiert.
 
Das Bush-Paul-Meeting war für mich eins der ganz traurigen,auf der zynischen Seite komplett aussagekräftigsten Bilder der letzten Wochen.

Da saßen sie,2 alte Herren,denen die Zeit ihre Senilität so langsam eiskalt ins Gesicht hämmert (dem einen mehr,dem anderen NOCH etwas weniger),und während der eine seine zitternden Halbsätze mehr schlecht als Recht dem anderen um die Ohren brabbelte,wartet der andere nur geduldig darauf,seine auswendig gelernten Floskeln loszuwerden.

Soweit sogut,könnte meiner Beschreibung nach auch ein x-beliebiges Kaffekränzchen der älteren Generation sein,bei der man,zwangsweise als Gast anwesend,mal eine Auge zudrückt,die Themen wie "Wetter" und "Prostata" gedankenvoll abnickt und ansonsten auf die Uhr schaut und sich die 18-Uhr-Grenze herbeisehnt.
Dann ist bekanntlich Abendbrot und Bettzeit für die älteren Herren.

NUR (!!):

Das warem tatsächlich 2 der mächtigsten Menschen der Welt,die da beisammen saßen,von ihrere Entscheidungsgewalt hängt unser Weltbild,unser Weltenzustand ab....

...wenn man sich dann nochmal den von mir oben erwähnten Vergleich vor Augen führt.....

was wundert uns noch der derzeitige Status ?!

Ich wusste einfach nicht,ob ich beim Anblick des Berichtes einfach nur grinsen sollte oder wutentbrannt wegzappen.
 
Zurück
Top Bottom