Bedingungsloses Grundeinkommen - würdet ihr dann noch arbeiten gehen?

Würde ihr bei bedingungsloses Grundeinkommen arbeiten gehen?

  • Ja, natürlich!

    Stimmen: 130 79,8%
  • Nein würde sich dann nicht mehr lohnen

    Stimmen: 33 20,2%

  • Stimmen insgesamt
    163
Bekomm die erst einmal ohne Schulabschluss. Alles lässt sich halt nicht von einem selbst beeinflussen. Eine bessere Bildungspolitik würde dem jedoch entgegenwirken.

Hä? Von welchem Land redest du bitte? Jeder kann hier alle möglichen Schulabschlüsse machen und bekommt dafür auch noch Förderung vom Staat :verwirrt:

Wenn der besagte User von Mindestlohnbedingungen redet, dann redet man über die Verhältnisse bei Mindestlohnbedingungen. Das kommt jetzt nicht völlig überraschend.

nein auf den Mindestlohn habt einzig und allein ihr euch eingeschossen. Ich habe schon in einem der ersten Beiträge geschrieben das die meisten Arbeiter sogar in einer Fabrik mehr bekommen als den Mindestlohn. Die Mindestlohn Rechnung zeigt einzig und allein das man selbst damit sparen kann und was zur Seite legen kann.

- Jemand arbeitet Mindestlohn bei maximal wöchentlicher Arbeitszeit (gesetzlich nicht erlaubt)

48 Stunden pro Woche sind erlaubt.

- "Mindestlohnkonstante" bzw. Monatliche Einnahmen bei 2050€ (falsch kalkuliert)

sind dann halt 1900€ statt 2050€ ändert auch nichts an meiner Aussage das man sich davon was weg legen kann.

- Fixe und variable Kosten sind minimal und es bleibt genug zum Sparen (darf sehr bezweifelt werden)

Nein daran besteht kein Zweifel. Kein normaler Mensch hat Fixkosten von 1900€ monatlich... außer man manövriert sich durch Schulden und Kredite selbst in diese Situation.

- Wer sich keine Kinder leisten kann, soll auch keine haben (aber gibt keine Antwort, wer denn für Nachwuchs sorgen soll, wenn die Menschen, die sich das leisten können, tendenziell lieber Karriere machen)

Ist auch so. Wer sich keine Kinder leisten kann, kann nicht davon ausgehen das andere ihm das Leben finanzieren. Stehe ich 100% zu. Aber da wir in Deutschland einen Mindestlohn haben und man auch noch Kindergeld bekommt kann sich auch jeder in Deutschland Kinder leisten. Der Mindestlohn ist nicht zu gering dafür.

Ja, Eigenverantwortung übernehmen und Dinge anpacken/verändern ist der einzige Weg um etwas an seinem Leben zu ändern. Keine Partei und kein Politiker kann und wird das für dich tun. Es gibt leider viele Leute die ihre Stimme eintauschen gegen das Versprechen wieder Kinder sein zu dürfen um die sich Allgemeinheit oder die Politik kümmert.

Schockierend das man sowas überhaupt erwähnen muss. Muss ja wirklich ein ganz düsterer Blick aufs eigene Leben sein wenn man so davon überzeugt ist das man sein eigenes Lebe nicht in der Hand hat :enton:
Langsam verstehe ich auch warum Deutschland nur noch bergab geht, mit so einer Einstellung kann es ja auch nichts werden.
 
Bezug zu meinem Post?

Die Ursprungsaussage war, dass der Mindestlohn mit 6-Tage-Woche wunderbar ausreicht um über die Runden zu kommen und noch was beiseite zu legen.

Dass man sich weiterbilden kann, wurde nie angezweifelt, wobei die Betonung auf kann liegt. Bei einer 6-Tage-Woche wird es schwer, je nach persönlichen Lebensumständen noch schwerer bis gar nicht möglich.

Klar geht das. Hab selber mit meiner Frau lange unter Mindestlohnniveau gelebt. Während des selbst finanzierten 3-jährigem Studiums + die ersten 2 Berufsjahre zu zweit auf 36m2 1-Zimmerwohnung am äußersten Stadtrand Hamburgs gelebt und Geld zur Seite gelegt. Deine Ausgabenseite muss sehr gut durchoptimiert sein.

Ich habe mein Studium auch in einer 1-Zimmer 30m2 Butze in Hamburg verbracht und konnte die Kosten nicht mit einer weiteren Person teilen. Folge war, dass ich mir zwischendurch Geld leihen musste.

Dass man mit erfolgreich beendetem Studium in einer ganz anderen Position ist als ohne, sollte klar sein.

Jeder kann sich in Deutschland Kinder leisten. Was sich nicht jeder leisten kann sind Kinder und Sabaticals. Generell ist das Aufwiegen von Kindern mit Geld auch ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft das den geringen Stellenwert von Familien widerspiegelt. Ich stimme dir dahingehend zu, dass die Kinderlosigkeit ein großes Problem unserer Gesellschaft bzw. der gesamten westlichen Welt ist. Ich sehe den Hauptgrund aber nicht in fehlenden finanziellen Mitteln.

Die finanziellen Mittel sind zumindest bei den Wohlhabenden da, aber es fehlt die große Lust.

Im Deutschland gibt es eine nennenswerte Kinderarmut, aus der man schließen könnte, dass sich nicht jeder Kinder leisten kann.

Ja, Eigenverantwortung übernehmen und Dinge anpacken/verändern ist der einzige Weg um etwas an seinem Leben zu ändern. Keine Partei und kein Politiker kann und wird das für dich tun. Es gibt leider viele Leute die ihre Stimme eintauschen gegen das Versprechen wieder Kinder sein zu dürfen um die sich Allgemeinheit oder die Politik kümmert.

Eigenverantwortung ist nutzlos bei strukturellen Hürden. Du kannst ein sehr fleißiger Mensch sein und trotzdem scheitern. Das ist kein Garant für den Erfolg.

Nein, dein Deutschlandticket wird nicht teurer wenn du in eine WG oder an den Stadtrand ziehst.

Das Deutschlandticket wird auch so teurer ohne dass ich was dafür tun muss.

Zudem tendiert die CDU dahin das Deutschlandticket abzuschaffen.

Ein weiterer Punkt sind die indirekten Kosten, die man natürlich auch berücksichtigen muss bei der Mobilität.

Schockierend das man sowas überhaupt erwähnen muss. Muss ja wirklich ein ganz düsterer Blick aufs eigene Leben sein wenn man so davon überzeugt ist das man sein eigenes Lebe nicht in der Hand hat :enton:
Langsam verstehe ich auch warum Deutschland nur noch bergab geht, mit so einer Einstellung kann es ja auch nichts werden.

Wenn man zum Mindestlohn eine 6-Tage-Woche arbeiten muss, hat man sein Leben tatsächlich nicht mehr in der Hand. Das ist aber nicht automatisch selbst verschuldet, wie der Hyperindividualismus hier fälschlicherweise schlussfolgert.
 
Im Deutschland gibt es eine nennenswerte Kinderarmut, aus der man schließen könnte, dass sich nicht jeder Kinder leisten kann.
Selbst die "ärmsten" in Deutschland haben einen höheren Lebensstandard als 80 % der Weltbevölkerung. Am Geld kann das mit den Kindern also nicht liegen.

Wobei ich natürlich nicht sage, dass eine weitaus bessere Familienförderung für arbeitende Familien in Deutschland nicht angebracht wäre. Da geht's dann aber mehr um Betreuung und Entlastung als um Geld.
 
Ausbildung ist nicht alles. Menschen die meinen nur wegen einer guten Ausbildung eine Chance zu bekommen, haben keine Ahnung. Es ist nur eines wichtig: Motivation. Dumm darfste natürlich nicht sein.. aber es liegt ganz sicher nicht an der Ausbildung. Heutzutage eh nicht.
 
Die finanziellen Mittel sind zumindest bei den Wohlhabenden da, aber es fehlt die große Lust.

Im Deutschland gibt es eine nennenswerte Kinderarmut, aus der man schließen könnte, dass sich nicht jeder Kinder leisten kann.

Solche Statistiken sind ziemlich nichtssagend, weil in wirtschaftlich starken Staaten die wohlhabenden Leute schlicht keine Kinder mehr haben. Wenn vor allem armutsbedrohte Familien Kinder haben, ist auch ein verhältnismäßig großer Teil der Kinder armutsgefährdet.

Die Lösung für das Problem ist aber nicht 'mehr Geld', sondern 'Vereinbarung von Job und Familie, sodass auch die Mittel- und Oberschicht wieder mehr Kinder hat.' Und Familienplanung muss konkreter geschult werden. Es laufen zu viele Familien mit viel zu vielen Kindern rum, die eigentlich nicht mal Bock darauf haben, aber es halt so hingenommen haben.
 
Wenn vor allem armutsbedrohte Familien Kinder haben, ist auch ein verhältnismäßig großer Teil der Kinder armutsgefährdet.

Eben.

Dies musst du übrigens hier im Kontext betrachten, weil gesagt wurde, dass man keine Kinder kriegen sollte, wenn man es sich nicht leisten kann.

Was in der Konsequenz noch negativere Auswirkungen auf die Geburtenrate hat, die nicht einfach so durch die Mittel- und Oberschicht aufgefangen werden können, selbst bei Verbesserung der Bedingungen.
 
Selbst die "ärmsten" in Deutschland haben einen höheren Lebensstandard als 80 % der Weltbevölkerung. Am Geld kann das mit den Kindern also nicht liegen.

Wobei ich natürlich nicht sage, dass eine weitaus bessere Familienförderung für arbeitende Familien in Deutschland nicht angebracht wäre. Da geht's dann aber mehr um Betreuung und Entlastung als um Geld.
Sorry, aber der Vergleich ist total daneben.
Nur weil es 80% schlechter geht, heißt es nicht dass es hier alles gut läuft.
Von der Logik her reicht schon sauberes Trinkwasser aus, damit es einem besser geht als vielen anderen auf der Welt.
Ist das aber unser Anspruch?
Ich für meinen Teil finde, dass es nicht unser sein kann.

Um nochmal auf das Thema zu kommen, würde es der Gesellschaft so viel kosten wenn man jedem ein begrenztes BGE zu kommen ließe?

Einige positive Effekte habe ich schon genannt aber ich führe die gerne noch einmal aus.

- Möglichkeit zur beruflichen Umorientierung (fördert die Innovation im unseren Land)
- Erholung vom Berufsleben (Entlastet womöglich unser Gesundheitssystem)
 
Eben.

Dies musst du übrigens hier im Kontext betrachten, weil gesagt wurde, dass man keine Kinder kriegen sollte, wenn man es sich nicht leisten kann.

Was in der Konsequenz noch negativere Auswirkungen auf die Geburtenrate hat, die nicht einfach so durch die Mittel- und Oberschicht aufgefangen werden können, selbst bei Verbesserung der Bedingungen.

'Keine Kinder' oder 'nicht unzählige Kinder'? Wir haben das Hauptproblem, dass armutsbedrohte Familien Kinder zeugen wie die Karnickel und die Oberschicht lieber das Leben in Zweisamkeit genießt. Und beide Punkte sind problematisch, die Lösung eines Problems ändert aber herzlich wenig.

Denn: eine Lösung hier ist sicher: weniger Kinder bei völlig bildungsfernen, armutsbedrohten Familien. Das wird notwendig sein, selbst wenn wir die Familien mehr unterstützen oder mehr Kinder in der Oberschicht haben.
 
Die Ursprungsaussage war, dass der Mindestlohn mit 6-Tage-Woche wunderbar ausreicht um über die Runden zu kommen und noch was beiseite zu legen.
Das geht auch weiterhin. Die Berechnung des Users mögen nicht ganz korrekt gewesen sein, aber an der Ursprungsaussage dass damit grundsätzlich möglich ist über die Runden zu kommen und ein wenig zur Seite zu legen ist nicht falsch. Wenn man diesen Ansatz verfolgt sollte man sich aber die Frage stellen ob das sinnvoll ist oder man sich nicht lieber darauf konzentrieren sollte eine höhere Qualifikation zu erwerben und dadurch sein Einkommen zu steigern.

Dass man sich weiterbilden kann, wurde nie angezweifelt, wobei die Betonung auf kann liegt. Bei einer 6-Tage-Woche wird es schwer, je nach persönlichen Lebensumständen noch schwerer bis gar nicht möglich.
Möglich ist alles. Man kommt übrigens auch mit einer fünf-tage-Woche über die Runden und hat hat Zeit für Abendschule oder Studium. Machen viele viele tausend Menschen aktuell. Einfach sind die Dinge selten. Ich kenen sogar eine zweifache alleinerziehende Mutti die es geschafft hat zur Programmiererin weiterzuentwickeln.

Ich habe mein Studium auch in einer 1-Zimmer 30m2 Butze in Hamburg verbracht und konnte die Kosten nicht mit einer weiteren Person teilen. Folge war, dass ich mir zwischendurch Geld leihen musste.
Das tut mir leid für dich aber manchmal ist das so im Leben. Dennoch kein Grund nicht deinen Weg zu gehen und dich weiterzuentwickeln. Außerdem hättest du auch in eine WG ziehen können. Ich habe übrigens das komplette Studium über 20-25h in 2 verschiedenen Jobs die Woche gearbeitet weil sich meine Eltern weigerten Unterhalt zu zahlen und beim Einklagen von Bafög mit Kontaktabbruch gedroht hatten. Meine Frau hatte als Drittstaatlerin ebenfalls keinerlei Ansprüche.

Die finanziellen Mittel sind zumindest bei den Wohlhabenden da, aber es fehlt die große Lust.
Korrekt. Ein großes gesellschaftliches Problem. Aber wie du selber festgestellt hast löst Geld das Problem nicht. Dahinter stecken andere strukturelle Probleme. Unsere Gesellschaft ist einfach kinderfeindlich. Damit meine ich nicht fehlenden Sozialleistungen für Familien sondern die Anerkennung und Wertschätzung von Kindern im allgemeinen. In anderen Teilen der Welt werden Kinder zelebriert. Hier steht in der Bahn häufig niemand auf für Schwangere oder Kleinkinder, Leute sind genervt wenn Kinder weinen/schreien, es gibt wenig Verständnis im Arbeit für kranke Kinder, im Alltag wird kaum mit Kindern interagiert. Das ganze gekoppelt mit Druck auf Frauen eine Karriere aufzubauen und Beziehung und Kinderwunsch nach hinten zu schieben. Das Thema ist noch viel vielschichtiger als hier angerissen.

Im Deutschland gibt es eine nennenswerte Kinderarmut, aus der man schließen könnte, dass sich nicht jeder Kinder leisten kann.
Jeder kann sich Kinder leisten. Auch Menschen die den Mindestlohn verdienen. Du hast doch eben selber geschrieben, dass das weniger ein finanzielles Problem ist.

Eigenverantwortung ist nutzlos bei strukturellen Hürden. Du kannst ein sehr fleißiger Mensch sein und trotzdem scheitern. Das ist kein Garant für den Erfolg.
Ich kenne einige Leute die sich in gewissen Lebensabschnitten in prekären Lagen befunden haben und rausgearbeitet haben. Ich kenne niemanden dem es nicht gelungen trotz Fleiß und Eigenverantwortung seine Situation substanziell und nachhaltig zu verbessern. Mir fehlt ehrlicherweise auch (abgesehen von Krankheit/Gesundheit) die Phantasie was einen aufhalten sollte.


Das Deutschlandticket wird auch so teurer ohne dass ich was dafür tun muss.

Zudem tendiert die CDU dahin das Deutschlandticket abzuschaffen.

Ein weiterer Punkt sind die indirekten Kosten, die man natürlich auch berücksichtigen muss bei der Mobilität.
Jetzt gehst du off topic. Deine Ursprungsaussage war, dass deine Kosten für Mobilität steigen wenn du an den Stadtrand ziehst. Das ist faktisch falsch, solange du weiterhin den ÖVPN nutzt.
 
Nur weil man einige kennt, die es trotz aller Hindernisse geschafft haben, bedeutet es nicht, dass es auf jede Person zutrifft. Es ist daher nicht verkehrt div. Hürden zu beseitigen, statt diese zu verstärken, wie mit dem Aufweichen der Arbeitnehmerrechte, der nicht Anpassung des Mindestlöhnes oder der privatisierung des Wohnungsmarktes.

Und wenn jede Person so wie beschrieben sich trotz aller Widrigkeiten weiterbildet, welchen Wert hat dann noch die eigene Qualifikation?

Wäre es dann nicht sinnvoller, den Menschen mit einer geringeren Qualifikation ein besseres Leben als derzeit zu ermöglichen?

Der Kapitalismus ist schließlich darauf ausgerichtet dass einige mehr als die anderen verdienen.
Die Frage, ist wie groß auf Dauer die Lücke ausfallen sollte.

Dass sich Fleiß lohnen soll widerspricht ja nicht automatisch dem, dass es den ärmsten besser gehen könnte.

Unsere Steuerpolitik hat zu dem Thema auch eine Lenkungsfunktion.

Weitere Hebel sind Arbeits- und Sozialgesetze.

So kommen wir wieder zum Thema BGE.
Ein begrenztes BGE, vom Staat garantiert, würde das Leben eines jeden Bürgers imo verbessern.

Zusätzlich kämen noch andere positive Aspekte hinzu, die ich ein paar Posts zuvor aufgezählt habe.
 
Nur weil man einige kennt, die es trotz aller Hindernisse geschafft haben, bedeutet es nicht, dass es auf jede Person zutrifft.
Noch mal: jeder der möchte kann sein Leben verbessern. Jeder der sich ehrlich anstrengt kann in diesem Land seine Position verbessern.

Es ist daher nicht verkehrt div. Hürden zu beseitigen, statt diese zu verstärken, wie mit dem Aufweichen der Arbeitnehmerrechte, der nicht Anpassung des Mindestlöhnes oder der privatisierung des Wohnungsmarktes.
Der Wohnungsmarkt braucht Deregulierung und Grunderwerbssteuern gehören für selbst genutzte Immobilien abgeschafft. Niemand will Arbeitnehmerrechte aufweichen. Anstatt darauf zu hoffen, dass jemand Löhne am Markt vorbei nach oben zu regulieren solltest du dich darauf konzentrieren Fähigkeiten auszubauen die wertvoller für den Arbeitsmarkt sind als der Mindestlohn.

Und wenn jede Person so wie beschrieben sich trotz aller Widrigkeiten weiterbildet, welchen Wert hat dann noch die eigene Qualifikation?
Die Frage ist nur dann relevant, wenn jeder diesen Wunsch hat und entsprechende Maßnahmen einleitet. Wie wir hier sehen, ist es für viele Leute komfortabler das eben nicht anzugehen, ein Opferszenario zu kreieren und zu erwarten dass sich ohne eigene Initiative etwas zum besseren verändert.

Wäre es dann nicht sinnvoller, den Menschen mit einer geringeren Qualifikation ein besseres Leben als derzeit zu ermöglichen?
Besser als was? Du tust teilweise so als würden diese Menschen in irgendeiner Dystopie leben. Dabei gehören selbst Bürgergeldempfänger oder Mindestenslöhner in Deutschland zu den reichsten und privilegiertesten Menschen der Welt.

Der Kapitalismus ist schließlich darauf ausgerichtet dass einige mehr als die anderen verdienen.
Die Frage, ist wie groß auf Dauer die Lücke ausfallen sollte.

Der Kapitalismus basiert auf freiem Wettbewerb, der Allokation von Kapital da wo es am effizientesten zur Wertschöpfung eingesetzt werden kann und dem individuellen Streben nach Wachstum und Kapitalbesitz.

Dazu gehört auch dass sich Löhne am Arbeitsmarkt bilden. Wie du richtig erkannt hast verschenkt niemand was. Entgegen der häufigen Behauptung dass einige Leute "zu viel" verdienen steht hinter einem hohen Einkommen in aller Regel eben auch eine hohe Wertschöpfung.

Dass sich Fleiß lohnen soll widerspricht ja nicht automatisch dem, dass es den ärmsten besser gehen könnte.
Nein tut es nicht. Es bringt aber auch nichts Armut zu subventionieren. Ist es nicht besser eigenständige besserqualifizierte Bürger zu haben als dauerhaft Abhängige?

So kommen wir wieder zum Thema BGE.
Ein begrenztes BGE, vom Staat garantiert, würde das Leben eines jeden Bürgers imo verbessern.

Hast du dir mal (ganz abgesehen von der Finanzierung dieser Idee) Gedanken gemacht über die inflationäre Wirkung von einer Ausweitung der im Umlauf befindlichen Geldmenge bei gleichzeitigem Wunsch der Empfänger ihre Arbeitsleistung/Zeit (bzw. die Kapazitäten zur Produktion von Produkten und Dienstleistungen) deutlich zu reduzieren?
 
'Keine Kinder' oder 'nicht unzählige Kinder'?

Keine Kinder.

Das geht auch weiterhin. Die Berechnung des Users mögen nicht ganz korrekt gewesen sein, aber an der Ursprungsaussage dass damit grundsätzlich möglich ist über die Runden zu kommen und ein wenig zur Seite zu legen ist nicht falsch. Wenn man diesen Ansatz verfolgt sollte man sich aber die Frage stellen ob das sinnvoll ist oder man sich nicht lieber darauf konzentrieren sollte eine höhere Qualifikation zu erwerben und dadurch sein Einkommen zu steigern.

Das stimmt so pauschal nicht und ist immer von den individuellen Lebensumständen abhängig.

Möglich ist alles. Man kommt übrigens auch mit einer fünf-tage-Woche über die Runden und hat hat Zeit für Abendschule oder Studium. Machen viele viele tausend Menschen aktuell. Einfach sind die Dinge selten. Ich kenen sogar eine zweifache alleinerziehende Mutti die es geschafft hat zur Programmiererin weiterzuentwickeln.

Ich kannte auch einen zweifachen Familienvater, der parallel mit mir studiert und abgeschlossen hat. Man sollte solche Ankedoten aber nicht heranziehen, um zu leugnen, dass Menschen es aus eigener Kraft und aus verschiedenen Gründen auch nicht schaffen können.

Das tut mir leid für dich aber manchmal ist das so im Leben. Dennoch kein Grund nicht deinen Weg zu gehen und dich weiterzuentwickeln.

Ich habe mich weiterentwickelt und bin sehr zufrieden damit, wo ich im Leben stehe. Aber ohne Hilfe von außen wäre ich jetzt nicht da, wo ich bin.

Außerdem hättest du auch in eine WG ziehen können.

Hätte ich, aber ich habe im Rahmen meiner Möglichkeiten gehandelt und im Nachhinein ist man immer schlauer.

Ich habe übrigens das komplette Studium über 20-25h in 2 verschiedenen Jobs die Woche gearbeitet weil sich meine Eltern weigerten Unterhalt zu zahlen und beim Einklagen von Bafög mit Kontaktabbruch gedroht hatten. Meine Frau hatte als Drittstaatlerin ebenfalls keinerlei Ansprüche.

Damit bringst du doch schon zwei Punkte an, die man schon als Hürde deklarieren kann. Die persönliche Situation im Elternhaus und dass deine Frau keine Ansprüche hat. Warum sollten andere dann das gleiche durchmachen, weil deine Situation unter erschwerten Bedingungen stattgefunden hat? Als Gesellschaft wäre es erstrebenswert, Personen wie dich dann zu unterstützen und es nicht anderen Personen so schwer wie möglich zu machen.

Aber wie du selber festgestellt hast löst Geld das Problem nicht. Dahinter stecken andere strukturelle Probleme. Unsere Gesellschaft ist einfach kinderfeindlich. Damit meine ich nicht fehlenden Sozialleistungen für Familien sondern die Anerkennung und Wertschätzung von Kindern im allgemeinen. In anderen Teilen der Welt werden Kinder zelebriert. Hier steht in der Bahn häufig niemand auf für Schwangere oder Kleinkinder, Leute sind genervt wenn Kinder weinen/schreien, es gibt wenig Verständnis im Arbeit für kranke Kinder, im Alltag wird kaum mit Kindern interagiert. Das ganze gekoppelt mit Druck auf Frauen eine Karriere aufzubauen und Beziehung und Kinderwunsch nach hinten zu schieben. Das Thema ist noch viel vielschichtiger als hier angerissen.

Ja, umso weniger macht es Sinn, andere dafür zu verurteilen Kinder zu kriegen, selbst wenn sie finanziell nicht stabil genug sind. Das wäre unter anderem ja Ausdruck dessen, was du beschreibst.

Jeder kann sich Kinder leisten. Auch Menschen die den Mindestlohn verdienen. Du hast doch eben selber geschrieben, dass das weniger ein finanzielles Problem ist.

Auch hier wieder: Hängt von den individuellen Umständen ab. Das kann dann natürlich auch ein finanzielles Problem sein.

Ich kenne einige Leute die sich in gewissen Lebensabschnitten in prekären Lagen befunden haben und rausgearbeitet haben. Ich kenne niemanden dem es nicht gelungen trotz Fleiß und Eigenverantwortung seine Situation substanziell und nachhaltig zu verbessern. Mir fehlt ehrlicherweise auch (abgesehen von Krankheit/Gesundheit) die Phantasie was einen aufhalten sollte.

Von prekären Lagen können sicher viele derzeit ein Lied singen. Ansonsten wird es sicher genug Gründe geben, was viele aufhalten könnte und/oder Hürden an denen viele auf dem Weg scheitern. Beispielsweise wird nicht jeder das Glück haben, in Hamburg eine Wohnung zu finden, auf der Jobsuche erfolgreich zu sein oder Anspruch auf finanzielle Hilfen zu haben. Und es ärgert mich, weil es mich zwar nicht betrifft aber ich dann Menschen mit Ehrgeiz und Potenzial sehe, die viel aus sich machen könnten aber dann an solchen Dingen oft scheitern, egal wie oft sie es versuchen.

Jetzt gehst du off topic. Deine Ursprungsaussage war, dass deine Kosten für Mobilität steigen wenn du an den Stadtrand ziehst. Das ist faktisch falsch, solange du weiterhin den ÖVPN nutzt.

Kosten drücken sich nicht nur in € aus sondern in Zeit oder Aufwand. Natürlich steigen dann in dem Sinne deine Mobilitätskosten, wenn du viel länger zum Ziel brauchst als vorher. Man wird bei solchen Entscheidungen nicht immer nur den monetären Aspekt berücksichtigen.

So kommen wir wieder zum Thema BGE.
Ein begrenztes BGE, vom Staat garantiert, würde das Leben eines jeden Bürgers imo verbessern.

Zusätzlich kämen noch andere positive Aspekte hinzu, die ich ein paar Posts zuvor aufgezählt habe.

Was heißt "begrenztes" BGE?
 
Was heißt "begrenztes" BGE?

Ich stimme deinen Argumenten zu 100% zu.
Ich finde es auch wirklich schade um das Potenzial, was durch solche Hindernisse auf der Strecke bleibt.

Zu deiner Frage :
Ich hatte in den Raum geworfen, dass man so etwas wie ein BGE zeitlich begrenzen könnte.
Meine Überlegung dahinter ist, wenn jeder zeitgleich das BGE erhält, wird der Wert dessen verwässert und keinem ist geholfen.

Ich weiß, dass sich die Begriffe BGE und Begrenzung beißen. Dieses ist aber das zentrale Themas des Threads, weshalb ich diese Idee so benannt habe.

Meine Idee dazu kurz angerissen ist, dass man den Anspruch darauf auf 1-2 Jahre begrenzen könnte und man sich diesen Zeitraum zu Nutzen machen könnte.
Sich z. B. Fortzubilden oder sich einfach mal sich vom Berufsleben zu erholen und den Kopf frei zu haben für neue Ideen.

Ich hatte auch noch erwähnt, dass man soetwas nach 10 Jahren Berufsleben machen könnte, wie andere gut Verdiener es auch tun, die sich privat etwas ansparen und sich so eine Auszeit nehmen.

Würde der Staat es garantieren, wäre es zumindest nicht abhängig davon, ob man vorher die Möglichkeit hatte zu sparen.

Hast du dir mal (ganz abgesehen von der Finanzierung dieser Idee) Gedanken gemacht über die inflationäre Wirkung von einer Ausweitung der im Umlauf befindlichen Geldmenge bei gleichzeitigem Wunsch der Empfänger ihre Arbeitsleistung/Zeit (bzw. die Kapazitäten zur Produktion von Produkten und Dienstleistungen) deutlich zu reduzieren?

Ja und bei meiner Idee, hätte es keine große Auswirkung, da nicht jeder gleichzeitig das Geld zur Verfügung hat und das auch wieder in den Markt gelangt.

Und da wir in einem Solidarstaat leben wird es durch Steuermittel finanziert.

Man könnte den Soli dafür verwenden. Auch wenn es den 5%, die den derzeit noch zahlen, nicht passt.

Nein tut es nicht. Es bringt aber auch nichts Armut zu subventionieren. Ist es nicht besser eigenständige besserqualifizierte Bürger zu haben als dauerhaft Abhängige

Ja aber man sollte es dann auch fördern und Hindernisse minimieren.

Und zum Thema Kapitalismus.

Ja dahinter steht eine Wertschöpfung, nur bekommt nicht immer der jenige den Lohn dafür der für diese Wertschöpfung sorgt.
Es können Abhängigkeiten geschaffen werden, dass jemand anderes der Nutznießer dessen ist.
 
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