und? hat schon jemand die ed gein serie geschaut?
ich habe mir gestern mal die ersten drei oder vier folgen angeguckt, und finde sie, im gegensatz zu den vorangehenden "monster" vertretern, ziemlich scheisse.
es war mir von anfang an klar, dass die ed gein story nicht viel hergibt, zumindest nicht genug für eine serie. ich mein... das war ein einzelgänger der sein ganzes leben lang alleine, draussen in der pampa vor sich hinvegetierte. was will man da gross acht stunden lang erzählen? klar, das war ein kranker, grausiger typ der zwei frauen erschoss, sich nachts auf dem friedhof rumbtrieb und gerne möbel bastelte. aber mehr gibt das nicht her. der erlebte quasi nichts, ging/reiste nirgendwo hin und lernte kaum neue leute kennen. sein leben war einfach stillstand. da gibt es nicht viel zu erzählen.
und wie befürchtet pimpt netflix die story mit extremsten fantastereien auf. wirklich extremst. ed gein ist in der serie ein gestörter, der in bunter frauenunterwäsche gekleidet die attraktiven milfs aus dem dorf vögelt und einen ausgeprägten nazi fetisch hat. natürlich knallt er auch die leiche seiner mutter, zersägt wild mit kettensäge zeuchs, schlachtet in der botanik rum, onaniert während er sich michael hutchence mässig erhängt, etc.
plakativ, sehr effekthascherisch und sensationslüstern will man zeigen wie ed gein filme wie psycho, texas chainsaw massacre oder silence of the lambs inspiriert hat. man zeigt einfach widerlichkeiten, die nirgends dokumentiert sind und sich so auch garantiert nie abgespielt haben, nach dem motto: "seht ihr?! darum gibts es diese und diese szene in diesem und jenem film!"
erwähneswert sollte noch sein, dass sich ein grosser teil der serie gar nicht um ed gein dreht, sondern auch um anthony perkins. eigentlich ne interessante herangehensweise, die in der praxis aber nicht wirklich funktioniert.
keine ahnung ob ich mir die serie noch zu ende anschaue. bei dahmer und den mendez brüdern hatte ich stets das gefühl, dass sich die serien doch ziemlich an tatsachen hielten. bei ed gein habe ich das gefühl, dass 4/5 frei erfunden sind.