Zero Tolerance Der Nahe Osten und seine politische Situation

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Eines vorne Weg: dein zwanghaftes Wegsezieren der arabischen Seite des Konflikts ist keine Richtigstellung, sondern Geschichtsverfälschung, die ein Verschwörungstheoretiker nicht meisterhafter vollziehen könnte.

Du kannst es Torpfosten nennen, ich nenne es Präzisierung und Kontextualisierung - und eine Lüge, wenn du sagst, 800-900k Juden wurden vertrieben - nur um mal deine Wortwahl hier zu betonen, bevor du im nächsten Post aber wirklich den Torpfosten verschiebst.

Doch, 800-900'000 Juden wurden vertrieben. Keine Ahnung warum du hier für eine restriktive Definition von 'Vertreibung' anwendest, dass nur vertrieben werden kann, wer nirgendwo erwünscht ist. Streng genommen bedienst du dich hier der Argumentation der Hamas, dass jemand nicht vertrieben werden kann, wenn er eine andere Heimat hat. :ugly:

Oder anders: du wohnst in einem Dorf. Deine Eltern wollen dich zurück im Elternhaus und sie bezahlen dir auch alles, was mit dem Umzug verbunden ist. Zuerst weigerst du dich mehrere Jahre. Dann kommt in deinem Dorf aus, dass du zu den Eltern ziehen könntest. Als Konsequenz dessen verlierst du deinen Job. In den lokalen Medien wird gegen dich gehetzt. Es gibt Brandanschläge auf deine Wohnung und dein Eigentum. Nach deiner Argumentation wurdest du nicht vertrieben, denn du warst ja abgesichert.

Kein Mensch würde in dieser Situation nicht von Vertreibung sprechen.

Daher hier nochmal für dich die Verschiebung von Torpfosten, weil du mit der Realität nicht klar kommst:

Zweiter Satz:

Herrlich, wie Wikipedia meine Wortwahl anwendet und im letzten Satz schon die Antwort auf deinen Bullshit gibt.
Ich: Es war eine Mischung aus Pull- und Push-Faktoren.
Swisslink: Nein, was für eine blöde Gleichwertigkeit - sie wurden alle vertrieben!!

Damit ist das Thema auch gegessen. Historische Fakten interessieren dich nicht, weil du eine ahistorische Agenda fährst wie sonst auch.

Keine Ahnung, wo du im Wikipedia-Artikel deinen Standpunkt unterstützt siehst. Ja, es gibt zwei Sichtweisen: eine Seite behauptet, es war eine Vertreibung, weil die Pull-Faktoren wenig relevant sind. Die andere Seite (mehrheitlich Hamas) behauptet, dass die Pull-Effekte ausreichen, um die Vertreibung zu legitimieren.

Nein, ich spreche nicht von Legitimität durch Vertreibung sondern beschreibe deskriptiv historische Begebenheiten, siehe oben.
Nein, ich muss mich nicht auf historische Ansprüche berufen, sondern lediglich auf internationales Recht. Die Abstammungsverhältnisse sind folglich hierfür als irrelevant einzuordnen. Du hingegen berufst dich auf historische Ansprüche, die aber keine Grundlage haben und höchst problematisch sind, weil es eben ein Fass ohne Boden für diverse Regionen der Welt bedeutet.

Internationales Recht? Nun wird es interessant, weil du das mal wieder sehr einseitig auslegst. Ja, Palästinenser sind als Volk anerkannt und haben darum ein Recht auf Selbstbestimmung. Es gibt aber kein internationales Recht, das ihnen Selbstbestimmung in einem spezifischen Gebiet zusteht. Nur weil also in diesem damals britischen Gebiet viele Palästinenser lebten, bedeutet das nach internationalem Recht nicht, dass den Palästinensern dieses - gesamte - Gebiet als Staatsgebiet zusteht. Das Staatsgebiet darf - so das internationale Recht - bloß nicht die territoriale Integrität eines souveränen Staats verletzen.

Und hier kommt das Problem in der Region: in den 1940er Jahren hatten Israeli und Palästinenser in dieser Region exakt denselben Anspruch. Beide Völker hatten sich in dieser Region niedergelassen. Und durch die Auflösung des Osmanischen Reichs, bestand in der Region kein souveräner Nationalstaat und damit konnte mit dem Staat Israel auch keine territoriale Integrität verletzt werden. Da aber die Palästinenser ebenso einen Anspruch auf Selbstbestimmung hatten, wurde auch ihnen ein Staatsgebiet zugestanden. Damit war das internationale Recht auf beiden Seiten erfüllt.

Das war die Realität auf dem Papier.
Hier aber mal wieder der entscheidende Kontext, den du außer Acht lässt: Im geplanten jüdischen Staat hätten Juden mit ca. 498.000 knapp die Mehrheit gegenüber ca. 407.000 Arabern gehabt (rund 55 % zu 45 %). Die davor tausenden verdrängten Araber lassen wir mal außer Acht.

Das spielt nach internationalem Recht keine Rolle. Und wir sind doch nun auf der Schiene des internationalen Rechts?

Das war der zionistischen Bewegung untragbar, weswegen sie durch Vertreibungen die Demographie zu ihren Gunsten verändert haben.
Der Grund, warum es bereits vor der Staatsgründung eine Massenvertreibung gab (und sind nicht wie im israelischen Narrativ gezeichnet, auf Anweisung arabischer Staaten nach Kriegsanfang evakuiert worden - hier spricht man in der israelischen Lesart gerne von Pull-Faktoren).

Richtig. Diese Argumentation ist vergleichbar mit deiner Argumentation der Pull-Faktoren, die die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten legitimierten.

Das war aber kein spontaner Akt der Eskalation, sondern schon weit Jahre im Voraus von zionistischen Führern so geäußert worden. Ohne jüdische Homogenität kein Staat - Vertreibung war also systematisch geplant, ohne diesen man keine Staatsgründung hätte vollziehen können.

Moment, was? Das ist nun wieder ahistorischer Blödsinn. Israel hatte sich zu vollen Bürgerrechten für die palästinensische Minderheit bekannt. Das würde man nicht tun, wenn man um jeden Preis eine jüdische Homogenität will. In Israel leben bis heute mehr Araber als in der ganzen arabischen Welt Juden leben. :ugly:
Denk noch mal darüber nach, wem du hier die Forderung nach Homogenität unterstellst. :ugly:

Es ist ein Verhandlungsrahmen, keine Bedingung. Woran man dies erkennt? Einfach mal durchlesen:

Schauen wir uns mal an, was in der Resolution steht:


Aha, dort werden zwei Optionen genannt: Rückkehr oder Entschädigung. Es stehen also zwei klare Optionen offen, keine definitive Forderung, dass alle zurückkehren sollen oder werden und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen.
Darüber hinaus hat die Resolution empfehlenden Charakter, kann daher durch beide Parteien flexibel ausgestaltet werden. Sprich, nicht die Palästinenser entscheiden einseitig über Rückkehr oder Nicht-Rückkehr, sondern es werden offenkundig alle Parteien mitzureden haben, wie es bei Verhandlungen üblich ist. Sollte sich aber aus der Natur der Sache ergeben.

Lies genauer. Da steht nicht Rückkehr oder Entschädigung. Da steht, dass es allen Palästinensern freistehen muss, zurückzukehren und wenn sie es nicht wollen, Israel verpflichtet ist, sie zu entschädigen. Denn selbstverständlich würden die Palästinenser nicht gezwungen (zumindest nicht von Israel), zurückzukehren. Das ist ein kleiner Unterschied zu deiner verschrobenen Lesung, meinst du nicht? Von einer Mitsprache Israels war da übrigens nichts drin.

Aber ja: grundsätzlich kann man argumentieren, dass Israel in diesem Fall zu wenig verhandlungsbereit war. Wie bereits gesagt ist das eine legitime Haltung. Du kannst dann nur nicht all die Situationen, in denen die arabischen Staaten keine Verhandlungsbereitschaft zeigten damit legitimieren, dass nur Maximalforderungen möglich waren aus Sicht Israels.


Hinzufügend sei gesagt, dass die arabischen Staaten die Initiative 2013 nochmal bekräftigt haben und sogar die Option auf Landtausch hinzugefügt haben.
Die Flüchtlingsfrage (gemäß UN-Resolution 194) blieb in den Formulierungen erhalten, aber sie drückten nochmal explizit für Doofe aus, dass Details über Rückkehr, Entschädigung etc. verhandelbar seien.

Israel? Ist nicht darauf eingegangen.

Dass Israel unter Netanyahu die Verhandlungsbereitschaft vermissen lässt würde hoffentlich niemand abstreiten. Seit 2007 und der Machtergreifung der Hamas und der Wahl von Netanyahu ist eine Zweistaatenlösung generell in weite Ferne gerückt.

Das kannst du ruhig den Palästinensern überlassen und ihre Sorge sein, ob sie die PLO als legitim erachten wird und wie die künftige Regierungsbildung aussieht. Bis dahin gilt: Weg mit Israels völkerrechtswidriger Besatzung, Apartheid und all den ekelhaften Verbrechen.

Ja, die Palästinenser haben bereits entschieden, dass sie die PLO nicht als legitim erachten. Und nein, solange in einem der beiden Palästinensergebiete eine Terrororganisation an der Macht ist, kann man es nicht diesen Regionen überlassen, wie die künftige Regierungsbildung aussieht.
 
Doch, 800-900'000 Juden wurden vertrieben. Keine Ahnung warum du hier für eine restriktive Definition von 'Vertreibung' anwendest, dass nur vertrieben werden kann, wer nirgendwo erwünscht ist. Streng genommen bedienst du dich hier der Argumentation der Hamas, dass jemand nicht vertrieben werden kann, wenn er eine andere Heimat hat. :ugly:

Oder anders: du wohnst in einem Dorf. Deine Eltern wollen dich zurück im Elternhaus und sie bezahlen dir auch alles, was mit dem Umzug verbunden ist. Zuerst weigerst du dich mehrere Jahre. Dann kommt in deinem Dorf aus, dass du zu den Eltern ziehen könntest. Als Konsequenz dessen verlierst du deinen Job. In den lokalen Medien wird gegen dich gehetzt. Es gibt Brandanschläge auf deine Wohnung und dein Eigentum. Nach deiner Argumentation wurdest du nicht vertrieben, denn du warst ja abgesichert.

Kein Mensch würde in dieser Situation nicht von Vertreibung sprechen.

Du merkst gerade, dass du dich hier massiv verfährst? Inwiefern wollten arabische Staaten, dass Juden nach Israel auswandern, wenn es doch ihr erklärtes Ziel war, dass sie eben nicht dort hin gehen?

Vertreibung wäre es nach deiner Definition auch, wenn Muslime und Juden in Deutschland zunehmend angefeindet werden und sie deswegen gehen. Niemand wird sagen, sie seien vertrieben worden außer man führt gerade eine saloppe und höchst oberflächliche Laiendiskussion im Alltag.

Wenn du nicht willst, dass man deinem Unsinn widerspricht, solltest du dich präzise artikulieren. So viel Anspruch sollte in diesem Thread schon gegeben sein, wäre da nicht der Umstand, dass du dies bewusst aus einer Agenda heraus bewusst tust. Daher werde ich dem natürlich immer wieder mit historisch korrekten Tatsachen widersprechen.

Keine Ahnung, wo du im Wikipedia-Artikel deinen Standpunkt unterstützt siehst. Ja, es gibt zwei Sichtweisen: eine Seite behauptet, es war eine Vertreibung, weil die Pull-Faktoren wenig relevant sind. Die andere Seite (mehrheitlich Hamas) behauptet, dass die Pull-Effekte ausreichen, um die Vertreibung zu legitimieren.

Richtig, zwei entgegengesetzte Narrative: Du befeuerst ein Narrativ und ich gebe nur das wieder, was im Artikel steht, nämlich das Vorhandensein von Pull- und Push-Faktoren. Also weder das eine noch das andere Narrativ. Was hat die Hamas damit zu tun und wer legitimiert Vertreibung und wieso sagst du mir das genau?

Internationales Recht? Nun wird es interessant, weil du das mal wieder sehr einseitig auslegst. Ja, Palästinenser sind als Volk anerkannt und haben darum ein Recht auf Selbstbestimmung. Es gibt aber kein internationales Recht, das ihnen Selbstbestimmung in einem spezifischen Gebiet zusteht. Nur weil also in diesem damals britischen Gebiet viele Palästinenser lebten, bedeutet das nach internationalem Recht nicht, dass den Palästinensern dieses - gesamte - Gebiet als Staatsgebiet zusteht. Das Staatsgebiet darf - so das internationale Recht - bloß nicht die territoriale Integrität eines souveränen Staats verletzen.

Und hier kommt das Problem in der Region: in den 1940er Jahren hatten Israeli und Palästinenser in dieser Region exakt denselben Anspruch. Beide Völker hatten sich in dieser Region niedergelassen. Und durch die Auflösung des Osmanischen Reichs, bestand in der Region kein souveräner Nationalstaat und damit konnte mit dem Staat Israel auch keine territoriale Integrität verletzt werden. Da aber die Palästinenser ebenso einen Anspruch auf Selbstbestimmung hatten, wurde auch ihnen ein Staatsgebiet zugestanden. Damit war das internationale Recht auf beiden Seiten erfüllt.

Da hast du völlig Recht, es war zu einseitig. Wenn Juden Recht auf Selbstbestimmung hatten, dann stimmt es. Es gab aber kein internationales Recht dafür, dass es in einem spezifischen Gebiet, also Palästina, geschehen muss (weswegen es Ideen für eine Staatlichkeit in anderen Regionen gab, witzigerweise nur nicht in Europa - um nochmal zum Ursprung dieser Diskussion zu kommen).

Mea culpa.

Wenn ich von internationalem Recht spreche, dann natürlich die in den Nachfolgejahrzehnten gewachsene internationale Recht, welches Post-WW2 noch stark in den Kinderschuhen steckte. Dazu gehört natürlich auch, dass man Palästinensern Selbstbestimmung zusprach spezifisch in den Grenzen von 1967.

Die Alija vor den 1940ern hat die Selbstbestimmung der Juden in Palästina ermöglicht, aber diese geschah nachweislich durch koloniale Logik, die historisch aufgearbeitet gehört und damit kein moralisches oder rechtliches Argument darstellt. Ein völlig anderer Fall wäre es gewesen, wenn die jüdische Community in Palästina organisch gewachsen wäre ohne Fremdbestimmung.

Der Anspruch ist also nur haltbar, wenn man koloniale Denkmuster reproduziert und retrospektiv koloniale Strukturen nicht kritisch einordnet (äußerst befremdlich) und wenn man eine Bewertung aus heutigen internationalen Rechtsnormen scheut (kann man machen, aber dies ist sehr problematisch, wenn man bedenkt, welche Verbrechen man mit damaligen Rechtsnormen gerechtfertigt hat). Am Ende wären viele Konflikte vielleicht vermeidbar gewesen, wenn heutige Normen schon damals existierten - natürlich unmöglich, aber rein als postkoloniale Bewertung absolut korrekt (auch auf andere Regionen der Welt bezogen).

Zusammengefasst: Aus heutiger Rechtsprechung würden die Umstände von 1947 niemals in der Form so passieren. Deshalb kann man sie rückblickend als illegitim einordnen.

Das spielt nach internationalem Recht keine Rolle. Und wir sind doch nun auf der Schiene des internationalen Rechts?

Du musst schon den ganzen Absatz zusammenhängend zitieren. Die daraus folgende Ableitung der jüdischen Seite, Vertreibung und ethnische Säuberung zu betreiben, um die demographischen Verhältnisse zu verändern, ist nach internationaler Rechtsprechung natürlich falsch - auch damals.

1946: Nürnberger Prinzipien -> Tötung von Zivilisten und Vertreibung sind eindeutig Kriegsverbrechen
1947: Jüdische Milizen begehen diese Verbrechen
ab 1948: Kodifizierung dieser Prinzipien
viel später: "ethnische Säuberung" als Tatbestand

Richtig. Diese Argumentation ist vergleichbar mit deiner Argumentation der Pull-Faktoren, die die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten legitimierten.

Pull-Faktoren legitimieren keine Vertreibung. Wenn du mir das in den Mund legen willst, dann ist das ein ziemlich schwacher Strohmann.

Moment, was? Das ist nun wieder ahistorischer Blödsinn. Israel hatte sich zu vollen Bürgerrechten für die palästinensische Minderheit bekannt. Das würde man nicht tun, wenn man um jeden Preis eine jüdische Homogenität will. In Israel leben bis heute mehr Araber als in der ganzen arabischen Welt Juden leben. :ugly:
Denk noch mal darüber nach, wem du hier die Forderung nach Homogenität unterstellst. :ugly:

Die formalen Bürgerrechtsversprechen standen im Widerspruch zur Realität der Nakba - oder war diese auch ahistorischer Blödsinn?
Die "Bürgerrechte" für die verbliebenen Araber, die sie nicht vertreiben konnten, können die Vertreibung von den anderen Hunderttausenden nicht aufwiegen.

Aber ja: grundsätzlich kann man argumentieren, dass Israel in diesem Fall zu wenig verhandlungsbereit war.

Dann sind wir uns ja einig.

Ja, die Palästinenser haben bereits entschieden, dass sie die PLO nicht als legitim erachten. Und nein, solange in einem der beiden Palästinensergebiete eine Terrororganisation an der Macht ist, kann man es nicht diesen Regionen überlassen, wie die künftige Regierungsbildung aussieht.

Wie gesagt: Überlass dies den Palästinensern. Alles andere ist neokoloniales Getue.
Denn der Grund, warum der Rückhalt bei der PLO schwindet, ist weil er als verlängerter Arm der israelischen Besatzung wahrgenommen wird.
Klingt verrückt, aber vielleicht sollte ein Volk künftig einfach selbst entscheiden wie es leben will und wer ihre legitime Vertretung sein soll. Da haben weder wir noch die Israelis mitzureden, weil das nur die Ablehnung verstärkt.
 

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Du merkst gerade, dass du dich hier massiv verfährst? Inwiefern wollten arabische Staaten, dass Juden nach Israel auswandern, wenn es doch ihr erklärtes Ziel war, dass sie eben nicht dort hin gehen?

Das Ziel war, dass sie aus dem Land verschwinden. Wohin sie gehen war dabei offensichtlich egal. Nehmen wir das Beispiel Irak, das deine Argumentation ganz grundsätzlich widerlegt. In den Jahren vor den Anschlägen waren die Pull-Faktoren weitestgehend erfolglos. Es sind zwar einige tausend Juden ausgewandert, aber die Mehrheit wollte in ihrer Heimat bleiben.

Als es aber im Land vermehrt zu Bombenanschlägen auf jüdische Einrichtungen kam, immer mehr Juden aus ihren Jobs vertrieben wurden, Juden willkürzlich verhaftet wurden und in staatlichen Medien gegen die jüdische Bevölkerung gehetzt wurde, meldeten sich plötzlich 1'000 % mehr. Wie erklärst du dir das?

Dass Israel in diesem Kontext der jüdischen Bevölkerung eine Möglichkeit gab, ihre Einreise nach Israel zu erleichtern, war ein Pull-Faktor. Aber ändert das wirklich etwas an der Vertreibung? Wenn du kein sicheres Leben mehr in deiner Heimat führen kannst, ist es völlig egal, ob dir jemand ein Zielort anbietet. Du wurdest vertrieben.

Vertreibung wäre es nach deiner Definition auch, wenn Muslime und Juden in Deutschland zunehmend angefeindet werden und sie deswegen gehen. Niemand wird sagen, sie seien vertrieben worden außer man führt gerade eine saloppe und höchst oberflächliche Laiendiskussion im Alltag.

Bist du sicher, dass du hier die Gewaltakte gegen die jüdische Bevölkerung in den arabischen Staaten als "Anfeindung" verharmlosen willst? Das ist lächerlich.


Richtig, zwei entgegengesetzte Narrative: Du befeuerst ein Narrativ und ich gebe nur das wieder, was im Artikel steht, nämlich das Vorhandensein von Pull- und Push-Faktoren. Also weder das eine noch das andere Narrativ. Was hat die Hamas damit zu tun und wer legitimiert Vertreibung und wieso sagst du mir das genau?

Die Führung der Hamas hat immer wieder betont, dass sich die jüdische Flüchtlinge nicht als "Flüchtlinge" bezeichnen können, wenn die israelische Führung Israel als Heimatland der Juden bezeichnet. In etwa die gleiche Argumentation wie du.

Da hast du völlig Recht, es war zu einseitig. Wenn Juden Recht auf Selbstbestimmung hatten, dann stimmt es. Es gab aber kein internationales Recht dafür, dass es in einem spezifischen Gebiet, also Palästina, geschehen muss (weswegen es Ideen für eine Staatlichkeit in anderen Regionen gab, witzigerweise nur nicht in Europa - um nochmal zum Ursprung dieser Diskussion zu kommen).

In Europa konnte kein Staat etabliert werden, weil ein israelischer Staat in Europa dem Völkerrecht widersprochen hätte, weil ein neuer Staat nicht die territoriale Integrität eines Staates verletzen darf.

Die Alija vor den 1940ern hat die Selbstbestimmung der Juden in Palästina ermöglicht, aber diese geschah nachweislich durch koloniale Logik, die historisch aufgearbeitet gehört und damit kein moralisches oder rechtliches Argument darstellt. Ein völlig anderer Fall wäre es gewesen, wenn die jüdische Community in Palästina organisch gewachsen wäre ohne Fremdbestimmung.

Die jüdische Bevölkerung in der Region ist nicht organisch gewachsen. Es ist aus Fluchtbewegungen entstanden, weil die Juden global vertrieben wurden und sich irgendwo niederlassen mussten.

Pull-Faktoren legitimieren keine Vertreibung. Wenn du mir das in den Mund legen willst, dann ist das ein ziemlich schwacher Strohmann.

Schwierig, dir das nicht in den Mund zu legen, wenn du Bombenanschläge, Brandanschläge, Ermordungen, Hetze in staatlichen Medien, antisemitische Entlassungen, Verhaftungen etc. als "Anfeindung" bezeichnest und behauptest, die Juden, die vor diesen Ereignissen geflohen sind, seien "nicht vertrieben worden."

Du musst schon den ganzen Absatz zusammenhängend zitieren. Die daraus folgende Ableitung der jüdischen Seite, Vertreibung und ethnische Säuberung zu betreiben, um die demographischen Verhältnisse zu verändern, ist nach internationaler Rechtsprechung natürlich falsch - auch damals.
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Die formalen Bürgerrechtsversprechen standen im Widerspruch zur Realität der Nakba - oder war diese auch ahistorischer Blödsinn?
Die "Bürgerrechte" für die verbliebenen Araber, die sie nicht vertreiben konnten, können die Vertreibung von den anderen Hunderttausenden nicht aufwiegen.

Willst du nun ernsthaft behaupten, der Bürgekrieg vor 1948 war ein systematisches Vorgehen, um die arabische Bevölkerung zu dezimieren? Hint: es gab Gewalt und tausende Tote auf beiden Seiten. Die jüdische Bevölkerung war in dieser Zeit aber signifikant besser organisiert, weshalb die arabische Bevölkerung vor 1948 fliehen musste. Nach dem Eintritt der arabischen Staaten in den Krieg begann die systematische Vertreibung der arabischen Bevölkerung.

Dann sind wir uns ja einig.

Bei Kritik an Israel sind wir uns immer einig. Sobald man aber aufzeigt, dass die arabischen Staaten Möglichkeiten ausgelassen haben, eine friedliche Lösung zu finden, fängst du mit Relativierung und Schuldzuweisungen an, warum in Tat und Wahrheit Israel Schuld ist, dass es abgelehnt wurde.

Wie gesagt: Überlass dies den Palästinensern. Alles andere ist neokoloniales Getue.
Denn der Grund, warum der Rückhalt bei der PLO schwindet, ist weil er als verlängerter Arm der israelischen Besatzung wahrgenommen wird.
Klingt verrückt, aber vielleicht sollte ein Volk künftig einfach selbst entscheiden wie es leben will und wer ihre legitime Vertretung sein soll. Da haben weder wir noch die Israelis mitzureden, weil das nur die Ablehnung verstärkt.

Also würdest du auch eine Hamas-Regierung im Staat Palästina akzeptieren, wenn es die Bevölkerung so will? Inklusive aller Konsequenzen für den Staat Israel?
 
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