Schwierigkeitsgrad in Videospielen: Eine unüberwindbare Barriere?

Was wäre jetzt schlimm daran, wenn Leute Spiele so spielen wie sie wollen? Ist doch ihnen überlassen. Ich finde es wirklich eine merkwürdige einstellung, dass man erwartet, dass Leute was leisten, um ein Spiel spielen zu können. Das ist doch immer noch ne Freizeitbeschäftigung. Manche suchen keine Herausforderung, kein Adrenalin, sondern Entspannung. Es gibt viele Arten, ein Spiel zu spielen.
Dann sollten sie die richtigen Spiele spielen, ich zocke ja auch kein Horror wenn ich entspannung haben will.
 
Ja, wäre natürlich schlimm, wenn wir auch in anderen Lebensbereichen dafür sorgen, dass alle Menschen gleichermaßen teilhaben können und unüberwindbare Hürden abbauen.
Du wirst hier unterschiedliche Dinge in einen Topf.

Accessibility, also so vielen Spielern wie möglich Zugang zu ermöglichen, ist etwas anderes, als unterschiedliche Schwierigkeitsgrade anzubieten. Denn der Großteil Deiner Beispiele wird nicht damit gelöst, wenn man weniger Schaden nimmt, oder mehr austeilt. Schau Dir mal die Spiele der PlayStation Studios an. Da wirst Du regelrecht erschlagen von all den Möglichkeiten, die Menschen helfen sollen Zugang zu finden, um eben gesundheitliche Hürden zu überwinden. Auf der anderen Seite bieten sie dem Spieler aber auch die Option an, das Spiel so einfach wie nur irgend möglich zu gestalten, und zwar nicht nur anhand des Schwierigkeitsgrades. Das sind aber zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Das kann Sony (und natürlich auch andere) deshalb im großen Stil betreiben, weil diese Spiele die Masse ansprechen sollen und dies somit in der Entwicklung schon berücksichtigt wird. Spiele, die von der Intention her eine Herausforderung sein sollen, ergo dessen Philosophie es ist, schwer zu sein, zielen nun mal nicht darauf ab jeden da draußen abzuholen, sondern diejenigen, die genau solch eine Art Spiel suchen und wollen, was dann auch das Kernelement in der Entwicklung des jeweiligen Spiels darstellt.

Accessibility hat per se nichts mit dem Grad der Schwierigkeit zu tun. Ein Regler nach oben oder unten wird Dir bei Konzentrationsschwäche nicht helfen können.
 
Bei einem Buch versteht man vielleicht auch einiges nicht, dafür gibt es das Glossar, du wünschst dir eine Umschreibung der Sätze.

Korrekt, die Hürde ist bei solchen Medien kognitiv, bei Videospielen sowohl kognitiv als auch motorisch. Es fordert aber niemand, einen Film neu zu schneiden weil man einer komplizierten Erzählung nicht folgen kann, bei dem sich der Macher was dabei gedacht hat.
 
Also ich sage euch ganz ehrlich: Wenn Silksong generft wird, verschenke ich meine Ps5 Pro und fange an zu Häkeln. Dann bin ich raus.

Und ich werde keinen Easy Mode verlangen nur weil ich keine Socke hinkriege.
 
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Du wirst hier unterschiedliche Dinge in einen Topf.
Nein. Es ist ein Aspekt unter vielen.

Accessibility, also so vielen Spielern wie möglich Zugang zu ermöglichen, ist etwas anderes, als unterschiedliche Schwierigkeitsgrade anzubieten.
Zugänglichkeit ist mehr als nur ein leichter Schwierigkeitsgrad, vollkommen richtig. Aber ein leichter Schwierigkeit ist EINE Möglichkeit, Zugänglichkeit zu verbessern.

Denn der Großteil Deiner Beispiele wird nicht damit gelöst, wenn man weniger Schaden nimmt, oder mehr austeilt. Schau Dir mal die Spiele der PlayStation Studios an. Da wirst Du regelrecht erschlagen von all den Möglichkeiten, die Menschen helfen sollen Zugang zu finden, um eben gesundheitliche Hürden zu überwinden. Auf der anderen Seite bieten sie dem Spieler aber auch die Option an, das Spiel so einfach wie nur irgend möglich zu gestalten, und zwar nicht nur anhand des Schwierigkeitsgrades. Das sind aber zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Das kann Sony (und natürlich auch andere) deshalb im großen Stil betreiben, weil diese Spiele die Masse ansprechen sollen und dies somit in der Entwicklung schon berücksichtigt wird. Spiele, die von der Intention her eine Herausforderung sein sollen, ergo dessen Philosophie es ist, schwer zu sein, zielen nun mal nicht darauf ab jeden da draußen abzuholen, sondern diejenigen, die genau solch eine Art Spiel suchen und wollen, was dann auch das Kernelement in der Entwicklung des jeweiligen Spiels darstellt.

Accessibility hat per se nichts mit dem Grad der Schwierigkeit zu tun. Ein Regler nach oben oder unten wird Dir bei Konzentrationsschwäche nicht helfen können.
Alles richtig. Widerspricht mir aber nicht. Siehe oben.
 
anderes Medium erwartet von dir ganz spezielle Skills, um es beenden zu können.
welches andere Medium erwartet denn aktives zutun von dir? Genau, keins.
Also ich sage euch ganz ehrlich: Wenn Silksong generft wird, verschenke ich meine Ps5 Pro und fange an zu Häkeln. Dann bin ich raus.
Jedes schwere Spiel wird generft. Vor allem Soulslikes. Bei Silksong rechne ich nicht damit.
 
Dann sollten sie die richtigen Spiele spielen, ich zocke ja auch kein Horror wenn ich entspannung haben will.
Das hatten wir doch auch schon. Ein Elden Ring bspw. hat doch viel mehr zu bieten als nur einen hohen Schwierigkeitsgrad. Da gibt's eine großartige Welt, eine tolle Lore, abgedrehte Designs und Charaktere. Das kann man alles toll genießen auch ohne einen hohen Schwierigkeitsgrad.
 
Hollow knight silksong ist schon zu schwierig für mich. Nicht was die Kämpfe angeht da bin ich zwar auch sehr oft nicht weitergekommen und dann doch. Hab mich durchgeboxt. Aber das Pogo auf den weißen Knospen. Ich hab es schon stundenlang versucht und ich kann es nicht. Dass ist aber nicht dass Problem vom Spiel sondern mein Fehler. Und ja was soll man dann machen wenn man es nicht hinbekommt. Weil man muss es hinbekommen Sonst geht der Fortschritt des Games nicht mehr weiter. Und hängt dann da fest weil man es nicht hinbekommt. Für manche sehr einfach dass hinzubekommen für andere unmöglich. So ist dass. Jeder hat andere Skills.
 
welches andere Medium erwartet denn aktives zutun von dir? Genau, keins.
Richtig. Aber dadurch entstehen halt Hürden. Am Ende sind Spiele aber auch nur Unterhaltung für die man viel Geld ausgibt. Warum ist es dann eine falsche Erwartungshaltung, wenn man wenigstens die Möglichkeit bzw. die freie Entscheidungshoheit darüber haben will, ein Spiel beenden zu können und nicht auf Barrieren zu stoßen, die man einfach nicht überwinden kann, obwohl man es versucht? Ich finde das jetzt nicht komplett weit hergeholt.
 
Richtig. Aber dadurch entstehen halt Hürden. Am Ende sind Spiele aber auch nur Unterhaltung. Warum ist es dann eine falsche Erwartungshaltung, wenn man wenigstens die Möglichkeit bzw. die freie Entscheidungshoheit darüber haben will, ein Spiel beenden zu können und nicht auf Barrieren zu stoßen, die man einfach nicht überwinden kann, obwohl man es versucht. Ich finde das jetzt nicht komplett weit hergeholt.

Weil.
Die
Herausforderung
Ein
Wichtiger
Faktor
Ist
Warum
Leute
Games
Spielen
 
Richtig. Aber dadurch entstehen halt Hürden. Am Ende sind Spiele aber auch nur Unterhaltung. Warum ist es dann eine falsche Erwartungshaltung, wenn man wenigstens die Möglichkeit bzw. die freie Entscheidungshoheit darüber haben will, ein Spiel beenden zu können und nicht auf Barrieren zu stoßen, die man einfach nicht überwinden kann, obwohl man es versucht. Ich finde das jetzt nicht komplett weit hergeholt.
Wie bereits erwähnt: Das Spiel kennt deine spielerischen Fähigkeiten nicht. Somit vermittelt das Spiel diese Erwartungshaltung nicht und der Spieler hat somit keine Grundlage für solch eine Erwartung.
 
Wie bereits erwähnt: Das Spiel kennt deine spielerischen Fähigkeiten nicht. Somit vermittelt das Spiel diese Erwartungshaltung nicht und der Spieler hat somit keine Grundlage für solch eine Erwartung.
Aber es gibt Mittel und Wege, das zu adressieren. Ein leichter Schwierigkeitsgrad wäre einer davon. Radikaler und im Sinne dieses Ziels erfolgsversprechender wäre die Möglichkeit, Passagen überspringen zu lassen. Du hast es fünf Mal an diesem Boss versucht? Überspring ihn einfach und spiel weiter. Du bist zehn Mal in diesem Level gestorben. Überspring es einfach und spiele weiter. Nintendo hat das ja durchaus schon gemacht in ein paar ihrer Spiele. Wurde sich natürlich heftig drüber lustig gemacht. Aber hat so natürlich ermöglicht, dass niemand irgendwo hängen geblieben ist.
 
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Aber es gibt Mittel und Wege, das zu adressieren. Ein leichtere Schwierigkeitsgrad wäre einer davon. Radikaler und im Sinne dieses Ziels erfolgsversprechender wäre die Möglichkeit, Passagen überspringen zu lassen. Du hast es fünf Mal an diesem Boss versucht? Überspring ihn einfach und spiel weiter. Du bist zehn Mal in diesem Level gestorben. Überspring es einfach und spiele weiter. Nintendo hat das ja durchaus schon gemacht in ein paar ihrer Spiele. Wurde sich natürlich heftig drüber lustig gemacht. Aber hat so natürlich ermöglicht, dass niemand irgendwo hängen geblieben ist.
Du bist zu schlecht für das Spiel? Skip zum nächsten.
 
Ein leichter Schwierigkeitsgrad wäre einer davon.

Du hast es fünf Mal an diesem Boss versucht? Überspring ihn einfach und spiel weiter. Du bist zehn Mal in diesem Level gestorben. Überspring es einfach und spiele weiter. Nintendo hat das ja durchaus schon gemacht in ein paar ihrer Spiele.
Und dann erzählst du uns Schwierigkeitsgrade nehmen keinen Einfluss aufs Spiel. Merkst selbst?
 
Aber es gibt Mittel und Wege, das zu adressieren. Ein leichtere Schwierigkeitsgrad wäre einer davon. Radikaler und im Sinne dieses Ziels erfolgsversprechender wäre die Möglichkeit, Passagen überspringen zu lassen. Du hast es fünf Mal an diesem Boss versucht? Überspring ihn einfach und spiel weiter. Du bist zehn Mal in diesem Level gestorben. Überspring es einfach und spiele weiter. Nintendo hat das ja durchaus schon gemacht in ein paar ihrer Spiele. Wurde sich natürlich heftig drüber lustig gemacht. Aber hat so natürlich ermöglicht, dass niemand irgendwo hängen geblieben ist.

Nintendo hat mit seinen Spielen aber auch eine ganz andere Zielgruppe als ein Dark Souls oder Elden Ring. Wenn Dark Souls sich an Spieler ab 6 Jahre und Familien richten würde, dann können wir gerne über die fehlende Zugänglichkeit sprechen, ansonsten ist das einfach eine andere Zielgruppe.

Und zu einem der anderen Punkte, der Entwickler macht sich natürlich Gedanken wie er möglichst viele Ansprechen kann, der will Spiele verkaufen und Geld verdienen. Bei From Software ging man dann den Weg der "schwierigen" Spiele um ein Alleinstellungsmerkmal und Marketingpunkt zu haben, neben dem grandiosen Gameplay. Das würde durch einen Easy und Skip the Boss Modus völlig verwässert werden.

Es werden jährlich hunderte bis tausende Spiele released, seit wann muss es der Anspruch sein, dass jedes einzelne davon auf jeden Menschen zugeschnitten ist?
Zugänglichkeit zum Medium an sich immer gerne, ich lobe jede Einstellungsmöglichkeit für mehr Zugänglichkeit oder Controllerzubehör für Menschen mit Einschränkungen. Aber der Schwierigkeitsgrad ist keine Option der Zugänglichkeit ans Medium, nur eine die die Herausforderung des jeweiligen Spiels aufhebt.
 
Versucht doch wenigstens mal auch in andere Lebenssituationen reinzuversetzen. Stell dir vor, du arbeitest hart, verdienst kaum was, hast Geld zusammengekratzt für ein Spiel, das du in deiner spärlichen Freizeit zocken willst. Es macht dir totalen Spaß, aber nach ein paar Stunden hängst du an irgendeiner Stelle fest und kommst nicht weiter. Mich macht diese absolute Abwesenheit von Empathie echt fertig.

Nintendo hat mit seinen Spielen aber auch eine ganz andere Zielgruppe als ein Dark Souls oder Elden Ring. Wenn Dark Souls sich an Spieler ab 6 Jahre und Familien richten würde, dann können wir gerne über die fehlende Zugänglichkeit sprechen, ansonsten ist das einfach eine andere Zielgruppe.

Und zu einem der anderen Punkte, der Entwickler macht sich natürlich Gedanken wie er möglichst viele Ansprechen kann, der will Spiele verkaufen und Geld verdienen. Bei From Software ging man dann den Weg der "schwierigen" Spiele um ein Alleinstellungsmerkmal und Marketingpunkt zu haben, neben dem grandiosen Gameplay. Das würde durch einen Easy und Skip the Boss Modus völlig verwässert werden.
Und trotzdem ist der Wunsch da. Denn diese Diskussion kommt immer wieder auf.
 
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