Die israelische Zeitung „Haaretz“ zitierte am Samstag Bewohner des Küstengebiets,
die von einer deutlichen Eskalation der Lage im Zusammenhang mit dem israelischen Angriff auf Iran berichteten. Die Armee habe „wahllos auf Menschen geschossen“, die auf Lebensmittel warteten, hieß es von einem Augenzeugen in der nordöstlichen Stadt Dschabalia. Sogar mit Drohnen sei dabei in die Menge gefeuert worden, berichtete der Mann weiter. Auch aus dem südlichen Gazastreifen wurde schwerer Beschuss gemeldet, vor allem in der Nähe der Stadt Khan Junis.
Weiteren Augenzeugen zufolge schossen israelische Marineschiffe auch auf ein Flüchtlingslager an der Küste. Mehrere Menschen seien dabei getötet worden, darunter Frauen und Kinder.
Palästinensische Medien berichteten allein am Sonntag von mehr als 60 Toten und Dutzenden Verletzten durch israelische Angriffe im Gazastreifen. Den Angaben zufolge sei es vor allem in der Nähe von Verteilzentren für humanitäre Hilfe zu heftigen Bombardierungen und Beschuss durch israelische Soldaten gekommen. Mediziner eines Krankenhauses im Zentrum des Küstenstreifens berichteten, nahe dem Netzarim-Korridor seien mehrere Menschen von israelischen Soldaten erschossen worden, als sie an einer Verteilstelle der von
Israel und den USA unterstützten Stiftung „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF) auf Nahrungsmittel warteten.