Wenn Sony der Vita damals nicht den TV-Out gestrichen hätte – den es bei späteren PSP-Modellen schon gab – hätte man deutlich früher ein Gerät am Markt haben können, das einem heutigen Handheld/Hybrid-System sehr nahekommt. Doch Sony hat das Potenzial der Vita selbst nie wirklich erkannt. Die Hardware war großartig, aber ohne starke Software nützt das eben wenig.
Dass jetzt alle auf den Handheld-/Hybrid-Zug aufspringen, war abzusehen. Die technischen Sprünge zwischen Konsolengenerationen werden immer kleiner – auch wenn mir das früher kaum jemand glauben wollte

. Viele Mainstream-Gamer sehen mittlerweile keinen echten Grund mehr, auf eine PS5 oder gar PS5 Pro umzusteigen, wenn die PS4 immer noch solide Qualität liefert.
Selbst Vergleichsvideos werden zunehmend lächerlich – da braucht es teils schon Zooms oder Zeitlupen, um Unterschiede zu erkennen. Und nicht mal eine RTX 5090 schafft es problemlos, stabile native 4K mit hohen FPS zu liefern – auch hier ist man längst auf KI-gestütztes Upscaling (DLSS) angewiesen.
Es wird also zunehmend schwieriger, dem Endkunden einen spürbaren "Sprung" zu verkaufen. Was soll eine neue PlayStation noch bieten, wenn nicht einmal High-End-PC-Hardware ausreicht, um alle Anforderungen nativ zu stemmen? Der naheliegende Weg ist also: Leistung bleibt ähnlich, aber das Gerät wird kleiner, portabler und vielseitiger einsetzbar.
Das beobachten wir auch in anderen Bereichen: Wer sitzt im Büro noch an einem klassischen Desktop-Tower? Große, klobige Geräte wirken wie ein Relikt vergangener Tage. Heute soll alles mobil, kompakt und unkompliziert sein – am besten ein Gerät für alles. Kein Wunder also, dass Smartphones für viele die zentrale Hardware im Alltag sind – und die meisten Menschen spielen mittlerweile auch nur noch darauf.
High-End-Konsolen verkommen mehr und mehr zur Nische, ohne echtes Wachstum, weil der Mehrwert gegenüber der „durchschnittlichen“ Hardware in modernen Smartphones für viele kaum noch erkennbar ist.
Interessanterweise ist die mobile Hardware mittlerweile dort angekommen, wo uns Sony schon 2003 mit der PSP hinträumen ließ: eine portable PlayStation ohne große Abstriche. Der Unterschied diesmal: Es könnte tatsächlich möglich sein, PS5-Spiele 1:1 zu übernehmen – ohne auf speziell angepasste Handheld-Versionen angewiesen zu sein. Im Prinzip eine Weiterentwicklung des PS Portal. Wenn das Gerät wirklich eine vollwertige PlayStation Portable wird – mit Zugriff auf die gesamte bestehende Bibliothek – dann braucht es keine riesigen Verkaufszahlen, um langfristigen Softwaresupport zu bekommen. Das wäre ein riesiger Vorteil gegenüber dem neuen Xbox-Handheld, der letztlich „nur“ ein PC im Xbox-Gewand ist.