My 2cents zur Maradonna Diskussion ...
Ich hab Maradona 82 und 86 live spielen sehen, wen ich auch noch recht jung war (86 war ich 10 Jahre alt).
Und ja, er war damals nicht nur ein Ausnahmespieler sondern auch eine Ausnahmeerscheinung. Er war imo seiner Zeit weit voraus und spielte einen schnellen und aggresiveren Fussball als zu der Zeit gewohnt. Relativierend kann man vielleicht erwähnen, das der Fussball damals generell sehr viel träger, langsamer und devensiver/körperbetonter war als heute. Auch dieser Umstand half dabei Maradona noch mehr glänzen zu lassen im Vergleich zu den anderen Spielern auf dem Platz.
Trotzdem kann ich weniger als die meisten mit dem Hype um Ihn anfangen und würde ihn persönlich nie auf 1 ranken. Da sind andere Spieler vor ihm, wie ein Pele oder sogar Beckenbauer. Und ein Messie oder Ronaldo würden Maradona heutzutage alt aussehn lassen.
Was mich so extrem an Maradona stört ist die Tatsache, das er wohl am meisten Talent von Gott in die Wiege gelegt bekommen hat und am wenigsten dafür arbeiten mußte. Er war imo mehr Künstler als Profisportler. Und so entwickelte sich dann auch seine Kariere und der tragische abwertsstrudel, die sie nahm. Keine Disziplin und kritische Selbstwahrnehmung, dafür aber naiv den verlockungen falscher Freunde und Drogen wie Alkohol geneigt.
Wie viele kreative Künstler und Schauspieler brannte sein Licht nur kurz, dafür aber gleißend hell.
Leider gab es auch nie eine Einsicht bei ihm, bzw zum Glück aus deutscher Perspektive. So war er als Trainer nicht anders als er als Spieler war. Anstatt analytisch, taktisch und einem Konzept predigte er seinen Spielern die eigene Philosophie. Spielt einfach Fussball mit Gott im Herzen anstatt euch mit blöden Training und langweiligen Taktiken zu ärgern. Den Rest wird Messie erledigen, den er als Reinkarnition seiner selbst wahrnahm ... obwohl er selbst noch am Leben war.
Deutschland nahm eine total konfuse Argentinische Manschaft regelrecht 4:0 auseinander in einem Spiel, indem Messie nicht wirklch vorkam #DankeDiego
Diego hätte eine Kariere im Fussball hinlegen können, die unerreichbar gewesen wäre. Stattdessen war er selbst sein größter Gegen und ist für mich immer schon mehr Drama als Legende gewesen. Deswegen seh ich einen Beckenbaur auch klar vor ihm. Den mit Beharlichkeit, Profesionalität und Disziplin schuf er Konstanz in seinem Profileben und hat als Clubspieler, Nationalspieler, Trainer und Funktioär alles erreicht was geht.
Und Maradona ist sicher kein Idol oder Vorbil dem es nachzueifern geht aber trotzdem bin ich dankbar dafür, ihn in dieser kruzen Zeit erleben zu dürfen, in der er heller als alle anderen gestrahlt hat.