Wir mäht ihr eure Wiese unten?

Wie entfernt ihr euch die Haare im Intimbereich?

  • Nassrasur

    Stimmen: 6 46,2%
  • Trimmer

    Stimmen: 3 23,1%
  • Nagelschere

    Stimmen: 0 0,0%
  • Rupfen

    Stimmen: 2 15,4%
  • Waxing

    Stimmen: 0 0,0%
  • Feuerzeug

    Stimmen: 3 23,1%
  • Natürlicher Busch

    Stimmen: 2 15,4%

  • Stimmen insgesamt
    13
Status
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Jedes Mähen entzieht dem Ökosystem Wiese Nährstoffe. Je nach Schnittzeitpunkt und Schnitthäufigkeit können sich Pflanzen dabei dennoch durch Samen oder bei mehr als zweimaligem Schnitt vorwiegend nur noch generativ vermehren. Regelmäßiger Schnitt fördert schnittunempfindliche und bodenkriechende Pflanzen oder Rosettenpflanzen. Schwachwüchsige Arten werden gefördert, indem stark- und hochwüchsige Arten eingedämmt werden. In Gegensatz zur Beweidung (Trittschäden) wird durch diese Form der Bewirtschaftung eine einheitliche Struktur erzeugt. Beim Ausbleiben der Mahd werden konkurrenzstarke und schnittempfindliche Pflanzen gefördert und werden dominant. Die Biodiversität nimmt ab und die Sukzession setzt ein, die über Hochstaudenfluren oder artenarme Grasbestände mit aufkommenden Gehölzen zumeist zu waldartigen Beständen führt.

Ohne regelmäßige Mahd können Wiesenfluren in Mitteleuropa nicht bestehen und werden vom Wald verdrängt, solange dieser existenzfähig ist. Die Niederschläge und Bodenbedingungen in Mitteleuropa reichen abgesehen von wenigen Sonderstandorten (wie Felsbereichen) zumindest "genügsamen" Baumarten wie der Waldkiefer zum Wachsen.

Maschinelles Mähen und die sich daran anschließenden Arbeitsschritte der Wiesenernte sind erhebliche Stressfaktoren für die Fauna einer Wiese. Dies auf zwei unterschiedlichen Wirkungswegen: Zum Einen ist die maschinelle Einwirkung für viele Arten direkt tödlich. Das gilt vor allem für Arten, die nicht oder wenig mobil sind, wozu sehr viele Insektenarten gehören (bspw. die meisten Arten der Zikaden und die Mehrzahl der Heuschrecken). Speziell für Amphibien können Arbeitsgeräte auch zu nicht-letalen Verletzungen führen. Zum Anderen bewirkt die abrupte Kürzung des Wiesenaufwuchses erhebliche Veränderungen des Mikroklimas, des Nahrungsangebots und des Angebots an Versteckoptionen. Auf all dies reagieren viele Arten negativ.

Allein die maschinelle Einwirkung bewirkt, abhängig von der eingesetzten Technik und den vorgenommenen Erntetechniken, einen Verlust von bis zu 80 % der Insekten. Als einfaches, zentrales Werkzeug für eine schonende Mahd wird daher empfohlen, bei jeder Mahd einen kleinen Teilbereich als „Regenerationsstreifen“ auszusparen. Derartige Altgrasstreifen bzw. Refugien oder eine zeitweilige Brache können dann weiterhin den Tieren als Ausweich-Nahrungsquelle, Versteckmöglichkeit und gegebenenfalls auch als Überwinterungsort dienen. Diese Teilbereiche werden bei der nächsten Mahd mitgemäht und ein anderer Streifen oder Flecken stehengelassen (Staffelmahd). Auch wenn die Staffelmahd eine wesentliche Aufwertungsoption für Wiesen darstellt, sind viele Grünland-Arten auf Wiesen nicht überlebensfähig. Für diese Arten ist eine extensive Beweidung des Grünlands häufig das Mittel der Wahl.

Besonders gefährdet sind auch Rehkitze beim ersten Schnitt, da sie im hohen Gras kaum zu erkennen sind und bei Gefahr instinktiv versuchen, sich noch tiefer in das Versteck zu drücken. Oft ist der Maschinenführer nicht mehr in der Lage, noch rechtzeitig anzuhalten, wenn er Jungtiere erkennt. In der Getreide- und Rapsernte besteht zwar ein vergleichbares Gefährdungspotenzial, jedoch sind die Jungtiere dann schon etwas älter und können besser flüchten. Deshalb sind für Rehwild vorbeugende Maßnahmen zur Wildrettung erforderlich.
 
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