Entdeckt in unserem Forum, kommt aus dem Beyond3D-Forum die (derzeit natürlich unverifizierbare) Kunde über den wohl erfolgreichen Tape-Out von nVidias GP100-Chip, dem größten Chip der im nächsten Jahr anstehenden Pascal-Generation. Gänzlich verwunderlich ist eine solche Meldung nicht, nach den letzten Gerüchten wollte nVidia diesesmal wieder zur üblichen Release-Abfolge zurückkehren, wonach das Portfolio vom größten Chip abwärts aufgebaut wird. Zudem hat nVidia beim GM200-Chip der Maxwell-Generation durch den Verzicht auf (sinnvolle) DoublePrecision-Fähigkeiten nichts für professionelle Bedürfnisse liefern können, jene werden weiterhin durch GK110- und GK210-Lösungen bedient. Daher bietet es sich für nVidia besonders an, zuerst den GP100-Chip herauszubringen – mit allerdings dem Pferdefuß, das jener durchaus erst einmal lange Monate auch nur für das professionelle Segment verfügbar sein könnte. Es kann also durchaus passieren, daß trotz eines prinzipiell verfügbaren GP100-Chips nVidia für das Gamer-Segment doch wieder zuerst den GP104-Chip bringt. [...]
In dem Punkt der Fertigungstechnologie wird im übrigen durch die Beyond3D-Meldung nunmehr TSMCs 16nm-Fertigung bestätigt – allerdings nicht genau festgelegt, ob es TSMCs gewöhnliches 16FF-Verfahren oder das verbesserte Verfahren "16FF+" sein soll (letzteres wäre allerdings anzunehmen). Andererseits ist die Wahl von TSMC als Chipfertiger nicht überraschend, nVidia hatte zuletzt klar betont, daß man bei TSMC als Hauptauftragnehmer bleiben will. Der Umstieg auf andere Fertiger ist auch keine Sache, die man bei solchen Chipprojekten mal innerhalb von ein paar Monaten erledigt – meistens steht sogar Jahre im voraus fest, mit welchem Chipfertiger zusammen ein Chipdesign zur Serienreife gebracht wird. Daß Samsungs 14nm-Fertigung nunmehr so gut läuft, ist aber eine Entwicklung eher der jüngeren Vergangenheit, ergo konnte nVidia darauf bezüglich der Pascal-Generation einfach nicht mehr rechtzeitig reagieren.
Danach hören die neuen Informationen aber leider schon wieder auf, so daß man zum GP100-Chip nur die bekannten Allgemeinplätze aufzählen kann, daß jener mit HBM2-Speicher daherkommen und die hochbandbreitige und damit für professionelle Zwecke interessante Anschlußart "NVLink" unterstützen wird. Der Rest ist derzeit gute Spekulation basierend auf einem früheren Artikel von dieser Stelle: Bei der Chipfläche wird nVidia wohl wegen der hohen Kosten des neuen Fertigungsverfahrens nicht ganz an die Limits der 28nm-Generation gehen, es dürften eher nur 500-550mm² werden. Darein sind vermutlich 4500-6000 Shader-Einheiten quetschbar, welche vermutlich an einem 4096 Bit DDR HBM2-Interface angeschlossen werden. Mittels HBM2 wird nicht nur der Speichertakt (und damit die Speicherbandbreite) angehoben, sondern sind auch Speicherkonfigurationen von 16 oder 32 GB möglich, die Limitierungen von HBM1 entfallen hierbei. Die 32 GB Speicher beim GP100 hat nVidia im übrigen eigentlich schon bestätigt, bei der Gamer-Ausführung werden es allerdings sicherlich nur 16 GB sein.