04.07. / 18 Uhr: Frankreich - Deutschland (Viertelfinale)

Das ist auch nicht verwerflich sondern schlicht Fakt. Jedoch wurde die Defensivstärke mal wieder durch einen über Weite Strecken fast 100%tigen Verlust an offensiver Durchschlagskraft erkauft. Fakt ist nämlich auch, dass die Franzosen in der Defensive noch besser waren und in der Offensive trotzdem mehr zu Stande gebracht haben als wir. Eine stabile Defensive bei gleichzeitig gefährlicher Offensive muss aber auch gegen starke Gegner immer unser Anspruch sein. Wenn wir den aufgeben, brauchen wir in Zukunft gar nicht mehr zu solchen Turnieren anreisen oder müssen eben auf ein zweites Wunder a la Griechenland 2004 hoffen.

Frankreich war in der Offensive gefährlich...das stimmt. Aber defensiv waren sie bestimmt nicht besser.
 
Kann ich nicht danach, sobald das emotionale Geblubber in mir langsam verstummt ist, hier versuchen objektiv über die Qualität des Spiels zu reden?

Objektiv wäre zu sagen, dass Deutschland am Ende die bessere Mannschaft war. Nichtaufgrund des 1:0, sondern dass sie zu den richtigen Zeitpunkten von der Offensive (0-15 Minute) in die Defensive (15-75 Minute) gegangen sind - und wieder zurück (75-90 Minute).

Es war nicht gerade das beste Spiel welches unsere Mannschaft eigentlich zeigen kann

Eine ganz neue Erkenntnis, was? Natürlich zeigte Deutschland gestern nicht das beste Spiel. Und ich geb dir einen Tip woran das lag: Da standen noch gegnerische Spieler auf dem Feld, die dem Ball genauso hinterhergerannt sind wie wir. Das sind keine Papptrainingsfiguren die einfach nur stump dastehen, die rennen auf den Ball und die Spieler zu und stören unser Spiel, genauso wie wir das französische Spiel gestört haben. Da kommt eben nicht jeder Pass durch und da passieren auch (wenige) Fehler in der Abwehr. Aus meiner Sicht war das ein extrem gutes Spiel zwischen zwei ebenbürdigen Gegnern, die sich beide nichts geschenkt haben.

Wenn man gegen Brasilien überzeugend gewinnt, werde ich mich da genauso drübe freuen, als wenn Silva und Neymar dabei gewesen wären. Das es mit den beiden schwerer wäre für uns, ist aber auch normal, das schmälert eine gute Leistung aber nicht. Wenn es von beiden Seiten "nur" eine mittelprächte Leistung zu sehen geben wird, werde ich das aber auch wohl sagen dürfen und mich gleichzeitig über einen Finaleinzug tierisch freuen. Das eine schließt das andere nicht aus.

Die Frage ist doch: Wie definierst du eine mittelmäßige Leistung? Wenn beide Mannschaften ebenbürdig sind, kann KEINE der beiden Mannschaften ihr bestes Spiel zeigen. Die Spiele, die Fans am besten in Erinnerung haben, sind doch die, wo die eine Mannschaft dominiert hat und die andere eben extrem viele Fehler bzw. nicht ALLES gezeigt hat (Deutschland vs. England oder Deutschland vs. Argentinien um mal ein paar Beispiele zu nennen). Das sind Spiele wo wir Deutschen uns denken "Ja, SO können wir Deutsche spielen". Aber man muss dazu sagen, dass England und Argentinien in diesen Spielen NICHT gezeigt haben, was sie normalerweise können. Hätten sie das abrufen können, hätte es am Ende vermutlich auch nur für ein 1:0 Sieg gereicht und das kommt dann bei vielen wieder als "mittelmäßige Leistung" rüber.
 
Glaubst du Löw will nicht auf mehr hinaus? Er ist einer der wenigen Trainer die selbst nach einem Tor sich über Patzer in der eigenen Mannschaft aufregt und bei einem gefallenen Tor ruhig und gelassen bleibt (statt seine Mannschaft abzufeiern). Er hält den Ball flach und sagt seinen Jungs schon, was sie richtig und falsch gemacht haben.

Aber wenn man ständig nur von Presse und (medienpräsenten) Fans kritisiert wird, dann kann das auch schnell zu unzufriedenheit führen (siehe Mertesacker Interview). Wenn nach einem 2-Stundenspiel ein Moderator zu dir kommt und sich alle 6 gestellten Fragen nur darum drehen, dass die Mannschaft schlecht gespielt hat, dann nervt es einfach nur und dann stellt man sich erst recht die Frage, wofür man den ganzen Scheiß da auf dem Feld macht, wenn man am Ende sowieso niemanden zufriedenstellt. Mit dem 4:0 gegen Portugal sind ja schließlich auch viele nicht zufrieden. Da hat man echt das Gefühl, dass die WM nen Karnevalsverein ist und man nur dafür da ist, irgendwelche Vollhorste zu entertainen.

Viele wissen einfach nicht, wie man gesunde Kritik formuliert. Bei gesunder Kritik sollte nicht nur das Negative, sondern auch das Positive in GLEICHEM Maße hervorgehoben werden. Aber genau das versäumen einige und dann liest man im Endeffekt nur "Wir haben zwar gewonnen, aber das war Glück, jenes war Scheiße und das hier ist verbesserungswürdig".

Vielleicht haben die deutschen Medien auch aus der Vergangenheit gelernt? In Jahren davor wurde die deutsche Mannschaft jeweils nach einem klaren Sieg in der Vorrunde vorzeitig zum Welt- und Europameisterschaftsfavoriten und jegliche Fehler wurden ignoriert, solange die Mannschaft gewonnen hat. Ich halte die realistischere Einschätzung dieses Jahr für einen großen Fortschritt. :ugly:
Macht es auch erträglicher wenn die Deutschen gewinnen, davor war es ja kaum zu ertragen, da ein knapper Sieg mit durchschnittlicher Leistung allem Anschein nach bereits ausgereicht hat um die ganze Nation zu hypen (Der Hauptgrund, warum die deutsche Mannschaft hier in der Schweiz einen relativ schweren Stand hat! xD ). Und sobald sie verloren haben, wars dann halt Pech oder doofe Italiener und man war zumindest der "Weltmeister der Herzen (:uglylol:)".
Dieses Jahr ist das alles in Ordnung, die Mannschaft spielt durchschnittlich und wird entsprechend kritisiert. Es gab ein gutes Spiel gegen Portugal, es gab ein schlechtes Spiel gegen Algerien und durch den Rest des Turniers kam man nicht unverdient - aber ohne zu brillieren. In etwa so wird ja auch über die Spiele berichtet.
 
Es ist nicht sachlich, wenn man nicht erkennt dass unsere Defensiv-Leistung gestern die beste war, die wir bisher abgeliefert haben. Das man einen Benzema nicht zu 100% kaltstellen kann ist logisch und dass Cabaye? Sehr gute diagonale Pässe spielen kann ist auch bekannt. Man sollte mal davon wegkommen zu denken dass nur eine "Zerstörung" ein sehr guter Erfolg ist. Es ist auch falsch zu sagen "Unsere offensove Tätigkeit wurde zu 100% eingestellt, aber Frankreich war defensiv besser als wir." Wenn wir offensiv keine Aktionen gestartet haben, dann gibt es nichts zu verteidigen und somit nichts worin Frankreich besser gewesen sein kann.

Fakt ist einfach dass Deutschland gestern defensiv nahezu fehlerfrei war und das auf Weltklasse-Niveau. Fakt ist zudem dass Frankreich offensiv nicht viel ausrichten konnte und daher die langen Bälle genutzt hat und daher die defensive Einstellung Frankreichs und daher die spärlichen offensiven Möglichkeiten Deutschlands. Man sollte die Taktik nicht liegen lassen nur da man sie nicht erfassen kann.
 
Frankreich war in der Offensive gefährlich...das stimmt. Aber defensiv waren sie bestimmt nicht besser.


Mit Reus und Götze/Müller vorne sowie einen wirklich gefährlichen Strafraumstürmer(den wir leider nicht mehr haben, Gomez vielleicht wenn er fit ist) würden wir offensiv bestimmt wieder mehr reißen. Aber Özil gehört auf die Bank...der verliert jeden Zweikampf.
-----------Neuer-------------
Lahm--Hummels--Boateng--Durm
-----Gündogan-----Kroos/Schweini-----
Müller -----------------Reus
---------Götze/Özil (wenn er wieder Leistung bringt)
----------guter Stürmer (Gomez evt.) :v: -------


so würde ich spielen lassen wenn alle Fit wären.
 
Ich bin mir im Moment nicht sicher ob ich Götze aufstellen würde. Der ist bisher doch eher eine Enttäuschung als jemand der die Mannschaft einen Schritt nach vorne bringt.
 
Frankreich war in der Offensive gefährlich...das stimmt. Aber defensiv waren sie bestimmt nicht besser.
Naja, man hatte bei den Franzosen weniger Situationen in welchen jemand in höchster Not klären musste. Sieht zwar bärenstark aus, wenn Neuer die Hand hochreißt und Hummels im letzten Moment dazwischen grätscht (was es von den einzelnen Akteuren auch ist), aber Indikatoren für eine gute Defensivleistung der Mannschaft sind solche Situationen halt nicht. Insofern sehe ich daher auch hier die Franzosen leicht vorne, aber gut, die wurden andererseits wiederum auch weniger von der deutschen Offensive gefordert..
 
Wenn Özil auf die Bank gehört, dann gehört Götze nicht einmal in den Kader. Götze hat ein Tor geschossen, dennoch spielt er sehr schlecht. Einsatzwillen lässt er komplett vermissen. :nix:
 
Wenn Özil auf die Bank gehört, dann gehört Götze nicht einmal in den Kader. Götze hat ein Tor geschossen, dennoch spielt er sehr schlecht. Einsatzwillen lässt er komplett vermissen. :nix:

Brennen beide leider nicht sonderlich für den Fußball. Spielerisch könnten sies draufhaben, aber man hat das Gefühl, diese Spieler riskieren auf dem Feld nichts. Andere holen sich Prellungen, Kratzer und Zerrungen bei gescheiten Zweikämpfen, bei Özil denke ich immer, dass er sich nicht weh tun will und lieber den Ball abgibt. :D

Aber was man özil zusprechen kann sind die langen Laufwege die er macht und die guten Pässe, WENN er sich mal freispielen kann.
 
Es ist auch falsch zu sagen "Unsere offensove Tätigkeit wurde zu 100% eingestellt, aber Frankreich war defensiv besser als wir." Wenn wir offensiv keine Aktionen gestartet haben, dann gibt es nichts zu verteidigen und somit nichts worin Frankreich besser gewesen sein kann.
Ich habe aber nicht geschrieben, dass wir unsere Offensivtätigkeit eingestellt haben. Wir haben immer versucht nach vorne zu spielen, dabei aber eben wenig zu Stande gebracht. Jetzt kann man streiten ob das an unserer Offensivschwäche oder an Frankreich Defensivstärke lag. Ich denke sowohl als auch..
 
Brennen beide leider nicht sonderlich für den Fußball. Spielerisch könnten sies draufhaben, aber man hat das Gefühl, diese Spieler riskieren auf dem Feld nichts. Andere holen sich Prellungen, Kratzer und Zerrungen bei gescheiten Zweikämpfen, bei Özil denke ich immer, dass er sich nicht weh tun will und lieber den Ball abgibt. :D

Aber was man özil zusprechen kann sind die langen Laufwege die er macht und die guten Pässe, WENN er sich mal freispielen kann.

Schollhat es doch gestern gut auf den Punkt gebracht. Ein Neymar, ein James Rodriguez, ein Özil, die sind bei der WM Freiwild. Die werden permanent nur körperlich angegangen. Es wird oft versucht sie gar nicht erst spielerisch zu stoppen und stattdessen der Körper angegangen. Das ein Özil da die Freude verliert empfinde ich persönlich mehr als verständlich.
 
Ich habe aber nicht geschrieben, dass wir unsere Offensivtätigkeit eingestellt haben. Wir haben immer versucht nach vorne zu spielen, dabei aber eben wenig zu Stande gebracht. Jetzt kann man streiten ob das an unserer Offensivschwäche oder an Frankreich Defensivstärke lag. Ich denke sowohl als auch..

Das Offensivspiel ging aber schon deutlich nach der 15. Minute zurück. Man hat gemerkt, dass die Franzosen den Druck gespürt haben und deutlich mehr gerannt sind, als zuvor. Es war gut, dass Deutschland das Tempo nach vorne etwas rausgenommen hat und die Franzosen laufen lassen haben. Hätte man weiterhin so nach vorne gespielt, dann hätte man übelste Konter provoziert, da die Franzosen gerannt sind wie sonstwas. So haben sich die Franzosen bis zur 75 Minute ausgepowert (und haben trotzdem keinen reinbekommen), währenddessen die Deutschen die letzten 15 Minuten wieder klar dominiert haben und die deutlich besseren Torchancen erspielt hat.

Du sagst zwar, dass ein Hummels/Neuer dann "mit Glück" immer dazwischen stand. Aber es gab auch 2 Situationen vor dem französischen Tor, die genauso aussahen. Hätten beide Mannschaften diese Torchancen mit einem Tor verwertet, hätte es trotzdem 3:2 für Deutschland gestanden.
 
Schollhat es doch gestern gut auf den Punkt gebracht. Ein Neymar, ein James Rodriguez, ein Özil, die sind bei der WM Freiwild. Die werden permanent nur körperlich angegangen. Es wird oft versucht sie gar nicht erst spielerisch zu stoppen und stattdessen der Körper angegangen. Das ein Özil da die Freude verliert empfinde ich persönlich mehr als verständlich.

Ja, dass stimmt schon. Zumal er zu 70% der Spielzeit in der gegnerischen Hälfte auch gedoppelt wurde und somit nur selten über die linke Flanke den Ball reinbringen konnte. Aber dann muss er halt auch mal eine Verletzung riskieren. Ein Neymar tut dies ja auch und erkämpft sich danut den Sieg für das eigene Team. Klar ist er jetzt raus, aber wenn man Profifußballer ist und einer der weltbesten Spieler, dann muss man damit rechnen, gedoppelt und körperlich angegangen zu werden. Und wenn man dann nicht bereit ist, risiken einzugehen, ist man für das Team ein Handicap, weil man die meisten Zweikämpfe verliert, was zu hohem Ballverlust führt und zu evtl. entscheidenden gegnerischen Kontern.
 
Ich habe aber nicht geschrieben, dass wir unsere Offensivtätigkeit eingestellt haben. Wir haben immer versucht nach vorne zu spielen, dabei aber eben wenig zu Stande gebracht. Jetzt kann man streiten ob das an unserer Offensivschwäche oder an Frankreich Defensivstärke lag. Ich denke sowohl als auch..

Frankreich stand die meiste Zeit mit sechs Spielern defensiv während sie angefriffen haben. Als sie diese Ausrichtung aufgaben mit der Auswechslung von Cabaye hatte Deutschland "sofort" 2 sehr sehr gute Chancen. Ist das nun ein Verdienst der französischen Defensivarbeit oder ein Verdienst der deutschen Offensiv-Abteilung?
 
ihr wisst schon das wir mittags bei sehr hoher temperatuten gegen frankreich gespielt haben und nicht bei angenehmer sonnenuntergang gegen san marino?
frankreich ist keine gurkentruppe.

wir haben bis jetzt insgesammt definitiv nicht schlechter als die brasilianer, hollånder, belgier, argentinier, frankreich usw gespielt.

hier wird dauernd von "unter der möglichen potential" geredet.
schonmal daran gedacht das die gegner auch sehr gut sind und die spieler nicht spielen lassen?

gegen ein columbien ohne falcao musste am brasilien mit 11 man verteidigen um mit ach und krach nicht in die verlängerung gehen zu müssen.
 
ihr wisst schon das wir mittags bei sehr hoher temperatuten gegen frankreich gespielt haben und nicht bei angenehmer sonnenuntergang gegen san marino?
frankreich ist keine gurkentruppe.

wir haben bis jetzt insgesammt definitiv nicht schlechter als die brasilianer, hollånder, belgier, argentinier, frankreich usw gespielt.

hier wird dauernd von "unter der möglichen potential" geredet.
schonmal daran gedacht das die gegner auch sehr gut sind und die spieler nicht spielen lassen?

gegen ein columbien ohne falcao musste am brasilien mit 11 man verteidigen um mit ach und krach nicht in die verlängerung gehen zu müssen.

Jup. Deswegen sag ich ja, wars gut von den Deutschen, 60 Minuten lang eher "defensiv" gespielt zu haben. Bei solchen Temperaturen (30°+ im Schatten mit hoher Luftfeuchtigkeit) rennt kein Spieler 90 Minuten durch, was man am Ende den Franzosen angemerkt hat.
 
Ja, dass stimmt schon. Zumal er zu 70% der Spielzeit in der gegnerischen Hälfte auch gedoppelt wurde und somit nur selten über die linke Flanke den Ball reinbringen konnte. Aber dann muss er halt auch mal eine Verletzung riskieren. Ein Neymar tut dies ja auch und erkämpft sich danut den Sieg für das eigene Team. Klar ist er jetzt raus, aber wenn man Profifußballer ist und einer der weltbesten Spieler, dann muss man damit rechnen, gedoppelt und körperlich angegangen zu werden. Und wenn man dann nicht bereit ist, risiken einzugehen, ist man für das Team ein Handicap, weil man die meisten Zweikämpfe verliert, was zu hohem Ballverlust führt und zu evtl. entscheidenden gegnerischen Kontern.

Du bist kein Teamplayer nur weil du die Fouls erträgst. Ich bezweifle, dass Neymar das Knie gestern freiwillig zugelassen hat. Solche Spieler ertragen auch nur die Fouls, die sie kommen sehen. Da unterscheiden sich Özil und Neymar nur wenig. Zumal Özil nicht viele Bälle in bedrohlichen Situationen verliert, da sind Müller und Khedira leider eher für da.
 
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