Eben coke, Bestrebungen, den Markt zu erweitern, gab es schon immer. Und natürlich müssen diese sich den aktuellen Begebenheiten anpassen. Während Sony mit der PS1 voll auf die 14-29jährigen jungen Männer setzte, setzte man bei der PS2 zum Schluss hin vor allem auf junge Frauen. Nintendo versucht nun all diese einzufangen und gleichzeitig auf ältere Spieler abzuzielen, die zusammen mit der Familie vor dem Fernsehr sitzen und einfach etwas kurzweiliges spielen wollen. Der Markt erweitert sich also erneut und verändert sich dadurch natürlich auch, wenn auch nicht so extrem, wie einige es hier sehen.
Ich denke nicht, dass die Zielgruppenfokusierung der Grund für die Marktsegmentvergrößerung bei der PS1 war. Meiner Meinung nach beruhte der Erfolg der PS1 in erster Linie an der Konzeptänderung, was Videospiele sind und können. Die PS1 hat ein neues Konzept in die Videospielwelt eingeführt, das zwar am PC schon bekannt war, aber auf Konsolen ungleich besser umgesetzt wurde. Zwischensequenzen, und FFVII war das Spiel, dass diese Entwicklung definiert und geprägt hat. Damit wurden Menschen angelockt, die mit Videospielen eigentlich wenig Kontakt hatten, aber von den Sequenzen angelockt sich mit dem Hobby angefreundet haben. Das waren echte Kunden, Leute, die am Hobby auch außerhalb dessen, was sie angelockt hat, Interesse gefunden haben (ungleich den Mädchen bei der PS2, die sich selten von Singstar weggetraut haben)
Die PS2, analog zum SNES hat eigentlich keine großartige Neuerung definiert, und großteils vom Erfolg des Vorgängers gelebt (und nein, ich halte bessere Grafik/Technik nicht für eine Neuerung)
Vor allem das Zielgruppendenken (14-29, Mädchen, alte Leute etc. ) halte ich für überholt. Ich für meinen Teil denke eher in "Aufgaben". Also welche Aufgabe erfüllt dieses und jenes Spiel?? FFXIII und MGS erfüllen die Aufgabe, die Cineasten unter uns zu begeistern. Drake und Gears begeistert die Grafikfetischisten. WiiFit ist für Leute, die sich bewegen wollen etc...
Ein Spiel hat eine Aufgabe, und darüber definiert sich die Zielgruppe, nicht über Geschlecht oder Alter (imo)
Und wenn man in Aufgaben denkt, kann man Spiele auch für einen größeren Kundenstamm konzipieren, ohne dabei Mainstreaming zu betreiben (was eine der größten Gefahren für unser Hobby ist)
Aber trotzdem hat Smoker nicht unrecht. Denn schauen wir uns mal kurz an, was Nintendo mit dem Gameboy machte. doch im Prinzip genau das, was man jetzt mit NDS und Wii machte. Man bot auf der einen Seite kurzweilige Spiele wie Tetris an, die Spieler jeden Alters ansprachen. Und auf der anderen Seite komplexe Spiele, in die sich ein NES-/SNES-vernarrter Spieler sich so richtig verlieren konnte, wie Super Mario Land oder Zelda. Aber auch auf den Heimkonsolen haben sie immer wieder auf familienfreundliche Partyspiele gesetzt und vor allem auf den Multiplayer vor dem Fernseher. Insofern macht Nintendo gar nicht so viel anders als früher. Sie machen es nur konsequenter und dadurch erfolgreicher. Vor allem aber sprechen sie es aus.
Der Gameboy hatte einen Riesen-Vorteil: Er war konkurrenzlos. Man musste sich nicht um irgendeine Konkurrenz kümmern, die das Kernpublikum abluchsen wollte (siehe SEGA bei NES/SNES bzw. Sony beim N64)
Nintendo ist dem Irrglauben erlegen, dass es wichtiger wäre, den Kernmarkt zu dominieren, als eine breite Palette an Angeboten anzubieten und den ganzen Markt (Unterhaltung) anzusprechen. Sony hat das damals auch geglaubt, aber den Entwicklern und Publishern ungeahnte Freiheiten gelassen, und ungeahnte Möglichkeiten gegeben, die Experimente zuliesen, die heute alleine aufgrund der Kosten kaum noch möglich sind.
Der Gameboy war also konkurrenzlos und man konnte sich erlauben "out-of-the-Box" zu denken und so den potentiellen Markt breit zu halten. Der GBA tat sich da schon schwerer, weil die Videospielbranche sich selbst auf ein gewisses Marktsegment eingestellt hatte...
Der DS hat hier wieder die "Regeln" über Board geworfen und erzeugt massig "andere" Software. Der Erfolg einer solchen Strategie liegt auf der Hand, und wird auch bei der Wii über kurz oder lang nicht aufzuhalten sein (auch wenn viele hier das als Untergang des Spielens sehen, ich möchte an dieser Stelle die jeweiligen Experten nochmal daran erinnern, wo der Markt ohne Wii und DS wäre)