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- 16 Mai 2005
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- 81.641
Guten Abend, die Damen und Herren mal n sehr allgemeiner Ansatz, der sicher in den anderen aktuellen Threads schon behandelt wurde, und den ich auch nicht wirklich mit Fakten Punkt für Punkt belegen kann, aber doch gerne mal in Worten ausformulieren würde.
Vorgestern hab ich mal wieder einen kritischen Film über unser Finanzsystem gesehen ( von nem richtigen Dokumentarfilmer und keinen Selbstdarsteller wie Moore
)
Bevor hier wer gleich aufhört zu lesen, der Film hat keine Vorverurteilung betrieben es wurden nur Aussagen und Fakten in Bezug gesetzt.....teilweise werden da seltsame Stilblüten geschaffen, wie in Spanien wo jährlich 800.000 Wohnungen und Häuser als KAPITALANLAGE bzw Investition geschaffen werden...keiner wohnt da, kein junger Spanier kann es sich leisten kann dort zu wohnen...Geistersiedlungen die alle brandneu sind, die auch vom Staat gepflegt werden müssen und die riesige künstliche Grünflächen und Golfplätze mitbringen, die alle bewässert werden müssen, ohne dass jemand dort spielt....Wasserverschwendung im grossen Stil...in SPANIEN einem heissen Land, dass oft Wasserprobleme hat....wo ist hier die Ironie ?
Eine andere Szene zeigt, wo die Stadt Wien durch Handelsauflagen quasi gezwungen wurde, ihre Strassebahnen erst zu privatisieren, für eine Menge Geld...das aber nicht an Wien fliesst sondern an ein Netzwerk aus anderen Banken, die dem neuen Eigentümer über Jahrzehnte hinweg etwas dafür zahlen, dass die Stadt Wien ( ergo die Gesellschaft) die Strassenbahnen weiter nutzen darf. Finde nur ich dieses Konstrukt seltsam ?
Ich habe nicht vor hier irgendwie die grossen "Missstände" anzuprangern, dafür würden 10 Threads nicht reichen, ich bin nur der Meinung....werden hier nicht die falschen Fragen gestellt ?
Wir haben Finanzkrise, Wirtschaftskrise,Rezessionsängste, Blase und Blubberei....Panik an der Wall Street und Millionen bedrohte Arbeitsplätze im Westen. Die Schwellenländer sollen dieses Jahr zum ersten Mal seit dem 2 WK mehr wachsen als die Industrieländer.
Wir haben also n Problem....und schuldig gesprochen wird entweder KEINER oder die PÖSEN MANAGER ...dabei haben diese Leute eigentlich kein Verbrechen begangen. Beziehungsweise....hatten sie eigentlich eine andere Wahl ?
Und sind wir nicht eigentlich Heuchler, dass wir uns nun plötzlich darüber echauffieren ?
Denken wir an Reagan und Thatcher.....IWF und Weltbank haben langfristen Kurs vorgegeben bzw beschlossen, der Staat hat sich freiwillig und unfreiwillig selber aus dem Spiel genommen.....Regelungen gelockert, Limits zerstört ( diese Limits sind btw nach dem schwarzen Freitag entstanden im Bankensektor...Zufälle gibts
)....alles wurde eben neoliberal ( nun nicht als Beschimpfung sondern als Begrif gemeint...das heisst halt so ).
Bald haben die Staaten nicht nur nicht mehr blockiert, sondern sich im Westen grösstenteils fast übertroffen, was man alles privatisieren kann, wobei wir im deutschen Bereich verglichen mit England ja noch vorsichtig waren, die mussten ja aber auch wieder zurückrudern. Weil das hier die Schwäche im System ist....ab diesen Moment, lohnt es sich für Politiker, dank Lobbies, Politik so zu machen, dass sie wirtschaftsgenehm ist, weil restriktiv würde angesichts der Globalisierung nicht mal mehr etwas bringen und gegen weltweite Gesetzgebungen sträuben sich Weltbank/Wto/etc...die ganzen Lobbyverbände die dafür sorgen, dass im Westen alles bleibt wie es ist und wir massiv "Gewinne" aus dem Süden herausholen. Die Politik ist in dem Punkt also quasi ausgeschaltet oder neutralisiert, wenn nicht gleich mit im Boot, immerhin gibt es Massen an Lobbies und Berater und Politiker die aus der Wirtschaft kommen und in die Wirtschaft gehen.
Also...kommen wir zum Knackpunkt...wenn das alles so gekommen ist, die Politik daran kein grosses Änderungsinteresse hat aus vielen guten und ein paar negativen Gründen, die Wirtschaft lange floriert...und die Medien dass nur in Exzessfällen hinterfragen....also das Dogma PRIVAT, REICHTUM und GEWINN ausgegeben wurde....und die Börse oftmals floriert...komplexe Konstrukte mit geliehenen Aktien, überhöhte Immobilienkredite an "kleine Leute"...Hedge und Private Equipe Fonds die oftmals Unternehmen zugrunde richten, um mehr Gewinn zu machen......wenn all das ERLAUBT ist und UNTERSTÜTZT wird, solange es nur nicht in der Gesamtwirtschaft kracht.....mit welcher Begründung sollten dann Manager, in diesem verrückten weltweiten Konkurrenzsystem, dass völlig unterschiedliche Lebenserwartungen,-Qualitäten und Erdteile zusammenwirft......dafür angeklagt oder bestraft werden, dass sie um JEDEN Preis entgegen aller Ethik oder Scheinmoral Ihr Geld, das Geld ihrer Firma oder das Geld ihrer Investoren unbedingt vermehren wollten......wieso ?
Es ist nicht und kann nicht erklärbar sein....nicht die Manager sind Schuld, egal wie gewissenlos sie gearbeitet haben teilweise, man ihnen ja alle Schranken,Riegel und Gesetze weggeräumt...und dann zeigt man auf sie, dass sie diesen Spielraum ausgenutzt haben ....welch Ironie.
Ich persönlich bin für eine weitere Gewaltentrennung....Zwischen dem Politischen und dem Wirtschaftlichen Komplex, der höchstens noch in der Beraterfunktion tätig sein sollte. Eine Firma MUSS Gewinn machen und kann für keine Möglichkeit stehen die der Allgemeinheit nützt, ohne sich selbst in irgend nem Punkt irgend zu "bereichern"....das ist das Prinzip der Marktwirtschaft und das ist auch "gut" so, aber deshalb sollte die Politik unabhängig davon agieren, und nachdem sie die nun nötigen neuen Regeln aufgestellt hat, auch dafür sorgen, dass diese fair sind und nicht aus einer Laune herraus wieder abschaffbar....Liberalisierung sollte klare Grenzen haben, speziell in den staatsnotwendigen Schlüsselunternehmen wie dem Bankensystem....mag sich jemand vorstellen, was passiert, wenn das Vermögen eines Krankenhauses mit einem Private Equipe-Fonds absauft ? ...die Wirtschaft soll sich frei entfalten können, INNERHALB von klaren und fairen Spielregeln die unser Gesellschaftssytsem absichern.....wenn wir weiterhin unbegrenzten Gewinn kombiniert mit der passenden rechtlichen Lage im Auge haben, war die Bankenkrise imo nur der Anfang...und da können die Manger noch am wenigsten dafür, sondern eher die die ihnen den Schlüssel in die Hand gedrückt haben und die, die das Ganze ermächtigt haben.
So far,Ganon
Vorgestern hab ich mal wieder einen kritischen Film über unser Finanzsystem gesehen ( von nem richtigen Dokumentarfilmer und keinen Selbstdarsteller wie Moore

Bevor hier wer gleich aufhört zu lesen, der Film hat keine Vorverurteilung betrieben es wurden nur Aussagen und Fakten in Bezug gesetzt.....teilweise werden da seltsame Stilblüten geschaffen, wie in Spanien wo jährlich 800.000 Wohnungen und Häuser als KAPITALANLAGE bzw Investition geschaffen werden...keiner wohnt da, kein junger Spanier kann es sich leisten kann dort zu wohnen...Geistersiedlungen die alle brandneu sind, die auch vom Staat gepflegt werden müssen und die riesige künstliche Grünflächen und Golfplätze mitbringen, die alle bewässert werden müssen, ohne dass jemand dort spielt....Wasserverschwendung im grossen Stil...in SPANIEN einem heissen Land, dass oft Wasserprobleme hat....wo ist hier die Ironie ?
Eine andere Szene zeigt, wo die Stadt Wien durch Handelsauflagen quasi gezwungen wurde, ihre Strassebahnen erst zu privatisieren, für eine Menge Geld...das aber nicht an Wien fliesst sondern an ein Netzwerk aus anderen Banken, die dem neuen Eigentümer über Jahrzehnte hinweg etwas dafür zahlen, dass die Stadt Wien ( ergo die Gesellschaft) die Strassenbahnen weiter nutzen darf. Finde nur ich dieses Konstrukt seltsam ?
Ich habe nicht vor hier irgendwie die grossen "Missstände" anzuprangern, dafür würden 10 Threads nicht reichen, ich bin nur der Meinung....werden hier nicht die falschen Fragen gestellt ?
Wir haben Finanzkrise, Wirtschaftskrise,Rezessionsängste, Blase und Blubberei....Panik an der Wall Street und Millionen bedrohte Arbeitsplätze im Westen. Die Schwellenländer sollen dieses Jahr zum ersten Mal seit dem 2 WK mehr wachsen als die Industrieländer.
Wir haben also n Problem....und schuldig gesprochen wird entweder KEINER oder die PÖSEN MANAGER ...dabei haben diese Leute eigentlich kein Verbrechen begangen. Beziehungsweise....hatten sie eigentlich eine andere Wahl ?
Und sind wir nicht eigentlich Heuchler, dass wir uns nun plötzlich darüber echauffieren ?
Denken wir an Reagan und Thatcher.....IWF und Weltbank haben langfristen Kurs vorgegeben bzw beschlossen, der Staat hat sich freiwillig und unfreiwillig selber aus dem Spiel genommen.....Regelungen gelockert, Limits zerstört ( diese Limits sind btw nach dem schwarzen Freitag entstanden im Bankensektor...Zufälle gibts

Bald haben die Staaten nicht nur nicht mehr blockiert, sondern sich im Westen grösstenteils fast übertroffen, was man alles privatisieren kann, wobei wir im deutschen Bereich verglichen mit England ja noch vorsichtig waren, die mussten ja aber auch wieder zurückrudern. Weil das hier die Schwäche im System ist....ab diesen Moment, lohnt es sich für Politiker, dank Lobbies, Politik so zu machen, dass sie wirtschaftsgenehm ist, weil restriktiv würde angesichts der Globalisierung nicht mal mehr etwas bringen und gegen weltweite Gesetzgebungen sträuben sich Weltbank/Wto/etc...die ganzen Lobbyverbände die dafür sorgen, dass im Westen alles bleibt wie es ist und wir massiv "Gewinne" aus dem Süden herausholen. Die Politik ist in dem Punkt also quasi ausgeschaltet oder neutralisiert, wenn nicht gleich mit im Boot, immerhin gibt es Massen an Lobbies und Berater und Politiker die aus der Wirtschaft kommen und in die Wirtschaft gehen.
Also...kommen wir zum Knackpunkt...wenn das alles so gekommen ist, die Politik daran kein grosses Änderungsinteresse hat aus vielen guten und ein paar negativen Gründen, die Wirtschaft lange floriert...und die Medien dass nur in Exzessfällen hinterfragen....also das Dogma PRIVAT, REICHTUM und GEWINN ausgegeben wurde....und die Börse oftmals floriert...komplexe Konstrukte mit geliehenen Aktien, überhöhte Immobilienkredite an "kleine Leute"...Hedge und Private Equipe Fonds die oftmals Unternehmen zugrunde richten, um mehr Gewinn zu machen......wenn all das ERLAUBT ist und UNTERSTÜTZT wird, solange es nur nicht in der Gesamtwirtschaft kracht.....mit welcher Begründung sollten dann Manager, in diesem verrückten weltweiten Konkurrenzsystem, dass völlig unterschiedliche Lebenserwartungen,-Qualitäten und Erdteile zusammenwirft......dafür angeklagt oder bestraft werden, dass sie um JEDEN Preis entgegen aller Ethik oder Scheinmoral Ihr Geld, das Geld ihrer Firma oder das Geld ihrer Investoren unbedingt vermehren wollten......wieso ?
Es ist nicht und kann nicht erklärbar sein....nicht die Manager sind Schuld, egal wie gewissenlos sie gearbeitet haben teilweise, man ihnen ja alle Schranken,Riegel und Gesetze weggeräumt...und dann zeigt man auf sie, dass sie diesen Spielraum ausgenutzt haben ....welch Ironie.
Ich persönlich bin für eine weitere Gewaltentrennung....Zwischen dem Politischen und dem Wirtschaftlichen Komplex, der höchstens noch in der Beraterfunktion tätig sein sollte. Eine Firma MUSS Gewinn machen und kann für keine Möglichkeit stehen die der Allgemeinheit nützt, ohne sich selbst in irgend nem Punkt irgend zu "bereichern"....das ist das Prinzip der Marktwirtschaft und das ist auch "gut" so, aber deshalb sollte die Politik unabhängig davon agieren, und nachdem sie die nun nötigen neuen Regeln aufgestellt hat, auch dafür sorgen, dass diese fair sind und nicht aus einer Laune herraus wieder abschaffbar....Liberalisierung sollte klare Grenzen haben, speziell in den staatsnotwendigen Schlüsselunternehmen wie dem Bankensystem....mag sich jemand vorstellen, was passiert, wenn das Vermögen eines Krankenhauses mit einem Private Equipe-Fonds absauft ? ...die Wirtschaft soll sich frei entfalten können, INNERHALB von klaren und fairen Spielregeln die unser Gesellschaftssytsem absichern.....wenn wir weiterhin unbegrenzten Gewinn kombiniert mit der passenden rechtlichen Lage im Auge haben, war die Bankenkrise imo nur der Anfang...und da können die Manger noch am wenigsten dafür, sondern eher die die ihnen den Schlüssel in die Hand gedrückt haben und die, die das Ganze ermächtigt haben.
So far,Ganon