Die Tageszeitung betitelt Obamas Sieg mit "Onkel Baracks Hütte"

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Darji

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Wie die überschrift schon verrät, hat sich die Tageszeitung in Berlin einen groben schnitzer erlaubt. Leider finde ich auf Spiegel.de nur die Englische Version, aber ich denke wohl, dass das Bild schon alles sagt^^

The German newspaper Die Tageszeitung has a reputation for leftist social sensitivity. All the more bizarre then was its choice of a cover to mark Obama's victory in the race for the Democratic Party nomination: a photo of the White House under the headline "Uncle Barack's Cabin."

The Berlin-based daily Die Tageszeitung is normally considered a bastion of political correctness. The paper, which was founded in 1978, has always seen itself as a left-leaning alternative to the mainstream press and is known for its outspoken positions on issues such as globalization, the environment and xenophobia in Germany.

Hence readers were all the more surprised to see on the cover of the Thursday edition of the "Taz" -- as the newspaper is commonly known -- a photograph of the White House under the headline "Uncle Barack's Cabin." "The White House in Washington: Will Barack Obama be the first black president to move in there?" read the picture caption.

The headline refers to Harriet Beecher Stowe's 1852 anti-slavery novel "Uncle Tom's Cabin," which has become controversial due to its perceived stereotyping of African-Americans. The novel led to the expression "Uncle Tom" being used to pejoratively refer to an African-American who is subservient to whites.

Gary Smith, executive director of the American Academy in Berlin, a private center which promotes trans-Atlantic relations, told SPIEGEL ONLINE Thursday that the cover left him "speechless." "'Uncle Tom' is a racial slur, and the Taz editors clearly sacrificed substance and principle for an unreflected laugh," he said. "A journalism that prides itself on treating stereotypes with irreverence needs to think harder about its own deployment of stereotypes and racial allusions. There are countless ways to address the issue of race in this year's election more intelligently."

'Intended To Be Satirical'

Editors at Taz defended their decision to run the headline on Thursday. "The headline is intended to be satirical," deputy editor-in-chief Reiner Metzger told SPIEGEL ONLINE. "'Uncle Tom's Cabin' is a book that all Germans know and which they associate with issues of racism. The headline is supposed to make people think about these stereotypes. It works on many levels."

He said that the issue of race surrounds Obama in the presidential election campaign. "The fact that he is African-American plays a constant role in the campaign, but no one talks about it explicitly. One can play with that fact."

Metzger said that the Taz is famous for not being politically correct and is well-known for its ironic and cheeky cover headlines. "I'm sure 99 percent of our readers would understand it correctly. As for the rest, well, tough luck. You can't please everybody."

But many were clearly displeased by the Taz's cover choice -- including representatives of Germany's black community, who reacted with indignation. "I find the Taz cover very problematic," said Yonis Ayeh, a board member at the Initiative of Black People in Germany (ISD). The ISD represents the interests of black Germans, who are estimated to number up to 500,000 within Germany's population of 82 million.

"The newspaper is comparing Obama with Uncle Tom, a subservient slave," Ayeh said. "I'm sure Obama doesn't see himself like that. It transmits an image of black people as submissive, uneducated people, which is simply not true."

'Acute Racism within Left-Wing Scene'

Ayeh was not surprised that an insensitive headline could come from a left-leaning newspaper. "There is also acute racism within the left-wing scene in Germany," he said. "They are no angels, and the Taz contributes to that when it commits such gaffes."

This is not the first time that the Taz has made an "Uncle Tom" reference. Back in 2004, the paper ran a story about Condoleezza Rice's appointment as US secretary of state under the headline "Uncle Tom's Rice."

The Taz has even sparked diplomatic incidents with its irreverent approach. Its depiction in 2006 of the Kaczynski twins, who were then prime minister and president of Poland, as potatoes caused a tiff between Poland and Germany (more...).

Although "Uncle Tom's Cabin" is well-known in Germany, ordinary Germans are not always aware of the controversy surrounding the book. Visitors to Berlin are often surprised to find there is even a subway station in the city called Onkel Toms Hütte, after a residential district which was named in tribute to the novel.
http://www.spiegel.de/international/germany/0,1518,557861,00.html
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Schon ziemlich übel, was sich die Tageszeitung erlaubt hat. Auch wenn es sicherlich nicht ernst gemeint ist, kann man sowas eigentlich nicht schreiben.
 
Hä? Verstehe das Problem nicht. Die Welt braucht mehr Satire, eindeutig. Und mehr Gutmenschen, die sich darüber aufregen können. Macht die Sache lustiger.
 
Hä? Verstehe das Problem nicht. Die Welt braucht mehr Satire, eindeutig. Und mehr Gutmenschen, die sich darüber aufregen können. Macht die Sache lustiger.
Während das Buch in Deutschland sehr beliebt ist, erfährt es in den USA seit langem heftige Kritik aufgrund der von vielen als zu unterwürfig bezeichneten Darstellung der Sklaven. „Uncle Tom“ („Onkel Tom“) gilt dort vielerorts sogar als Schimpfwort.
Wie gesagt, eine Zeitung schreibt ja auch kein Japse oder Nigger. Und as ist genauso beleidigend.
 
Dieses linke Drecksblatt, das sich sonst immer als Hüter im "Kampf gegen rechts" und gegen Rassismus versteht, hat natürlich kein Problem damit, Rassismus als Satire getarnt gegen einen schwarzen Menschen vorzubringen wenn es ein US-Amerikaner ist.

Denn bei den "Linken" fällt jegliche Beißhemmung, wenn es gegen die USA oder gegen Israel geht.
 
Verstehe das Problem immer noch nicht. Die Anspielung auf den Buchtitel ist mir klar, alles weitere ist doch ein bisschen sehr reininterpretiert.
Außerdem steht da, dass das Buch in Deutschland sehr beliebt ist. Sind wir alle Nazis?

EDIT: Das feine :lol: an Termi darf nicht fehlen
 
Verstehe das Problem immer noch nicht. Die Anspielung auf den Buchtitel ist mir klar, alles weitere ist doch ein bisschen sehr reininterpretiert.
Außerdem steht da, dass das Buch in Deutschland sehr beliebt ist. Sind wir alle Nazis?

EDIT: Das feine :lol: an Termi darf nicht fehlen
Nein Natürlich nciht, aber eine renomierte Zeitung, sollte sowas eigentlich unterlassen. Wahrscheinlich wussten sie auch nicht wirklich, dass Onkel Tom eine schwere und rasistische Beleidigung ist. Allerdings sollte man das als Zeitung schon wissen^^
 
Ach Darji, biste mal wieder am übertreiben? In deiner eigenen Quelle steht, dass Onkel Tom in den USA vielerorts sogar als Beleidigung gilt. Dort steht nicht, dass Onkel Tom allgemein eine schwere und rassistische Beleidigung sei. Das ist ja auch Unsinn, oder meinst du, das wäre für irgendeinen Deutschen ne Beleidigung?

Mal sehen, ob sich bald noch mehr Gutmenschen hier tummeln…
 
JEDER weiß, daß die Schwarzen in "Onkel Tom's Hütte" eher devot-servile Sklavennaturen sind. Die Überschrift ist subtil, aber sie ist purer Rassismus - vor allem nach dem Maßstab, den die taz sonst anlegt (, denn die sind ja normalerweise die Zeitung der Gutmenschen).

Aber es geht ja "nur" gegen einen US-Amerikaner ...
 
Also sind wir doch alle Nazis, weil das Buch in Deutschland ja beliebt ist.

Es ist ja wohl viel eher so, dass Onkel Toms Hütte eines der bekanntesten Bücher mit Schwarzen in Hauptrollen ist und der Titel zum Bild passt. Sowas nennt man Satire. Aber wahrscheinlich gehörst du auch zu denjenigen, die die aktuellen Titel der Titanic und des Eulenspiegel für unmöglich halten, womöglich auch noch deswegen, weil sie die Opfer verhöhnen…

Und wir werfen anderen vor, sich aufzuspielen, wenn einer ihrer Heiligen karikiert wird…
 
Also sind wir doch alle Nazis, weil das Buch in Deutschland ja beliebt ist.

Es ist ja wohl viel eher so, dass Onkel Toms Hütte eines der bekanntesten Bücher mit Schwarzen in Hauptrollen ist und der Titel zum Bild passt. Sowas nennt man Satire. Aber wahrscheinlich gehörst du auch zu denjenigen, die die aktuellen Titel der Titanic und des Eulenspiegel für unmöglich halten, womöglich auch noch deswegen, weil sie die Opfer verhöhnen…

Und wir werfen anderen vor, sich aufzuspielen, wenn einer ihrer Heiligen karikiert wird…
Leigt vielleicht auch an der uninformiertheit der Deutschen. Viele lesen ja schließlich auch Bild^^

Ansosnten habe ich ncihts gegen Karikatueren. Die Mohamed ssache fand ich z.B. auch ok, aber wenn es "rasistisch" wird egal ob gewollt oder hier ungewollt, sollte man das eher zurückziehen.
 
Und in Amerika wählen 50 % der Leute Obama nicht weil es alles verdammte Rassisten sind. :/ Tut gut mal nen schwarzen Präsidenten im Amerika zu haben, die Mentalität der Amerika ist einfach saumässig rassistisch zum größten Teil
 
Also sind wir doch alle Nazis, weil das Buch in Deutschland ja beliebt ist.

Quark!


Es ist ja wohl viel eher so, dass Onkel Toms Hütte eines der bekanntesten Bücher mit Schwarzen in Hauptrollen ist und der Titel zum Bild passt. Sowas nennt man Satire.

Der Zusammenhang transportiert Rassismus - und das von der "Bastion der Gutmenschen!" ....

Aber wahrscheinlich gehörst du auch zu denjenigen, die die aktuellen Titel der Titanic und des Eulenspiegel für unmöglich halten, womöglich auch noch deswegen, weil sie die Opfer verhöhnen…

Ja, in der Tat, diese beiden Titelbilder sind absolut billig. Satire heißt NICHT so billig und geschmacklos wie möglich!

Und wir werfen anderen vor, sich aufzuspielen, wenn einer ihrer Heiligen karikiert wird...

Der Vergleich ist grotesk. Deswegen sterben hier keine Menschen.
 
Soso, die Überschrift transportiert Rassismus? Das kann man aber auch ganz anders sehen. Der Gegensatz zwischen Überschrift, die die Stereotypen aus Onkel Toms Hütte hervorruft, und dem Bild könnte doch auch zur Erkenntnis führen, dass sich in den USA doch einiges getan hat.

Oder so: Was ist eigentlich rassistischer, eine mit Worten spielende Überschrift, oder der direkte Gedanke daran, dass es sich bei Obama ja um einen Schwarzen handelt und es somit ganz eindeutig rassistisch gemeint sein muss?

Zumal die Reaktion doch arg an den Haaren herbeigezogen ist. Da steht nirgends „Onkel Tom heißt heute Obama“, da wird einzig ein bekannter Buchtitel verwendet. Und es funktioniert, weil jeder Deutsche seit ’45 eine angeborene Angst vor jeglicher Diskussion hat, die ihn ganz eventuell von Gutmenschen als unziemliches Verhalten ausgelegt werden könnte. Israel-Kritik ist Antisemitismus, die bloße Erwähnung von Hautfarben Rassismus und jegliche Kritik an Angriffskriegen Gottes eigener Nation Antiamerikanismus.

Echt lustig, dass gerade du von der Zeitung der Gutmenschen redest, aber selbst so reagierst. „Iiiih, da spielt jemand auf Obamas Hautfarbe an, wie kann man nur?“ Und wenn’s dann noch um ein Buch geht, dass vor 150 Jahren geschrieben wurde und Stereotypen bedient, ist der Ofen aber gänzlich aus. Es sagt ja auch keiner mehr Autobahn.
 
Und in Amerika wählen 50 % der Leute Obama nicht weil es alles verdammte Rassisten sind. :/ Tut gut mal nen schwarzen Präsidenten im Amerika zu haben, die Mentalität der Amerika ist einfach saumässig rassistisch zum größten Teil

Er wär definitiv nicht nur der richtige für dieses Amt, weil es ein schönes Zeichen gegen den Rassismus wäre. Er hat zudem noch die richtige Einstellung und ist ziemlich intelligent, was man von diversen anderen Präsidenten ja nicht behaupten kann. Achja, Alkoholiker ist/war er auch keiner...
 
Und in Amerika wählen 50 % der Leute Obama nicht weil es alles verdammte Rassisten sind. :/ Tut gut mal nen schwarzen Präsidenten im Amerika zu haben, die Mentalität der Amerika ist einfach saumässig rassistisch zum größten Teil

Also das halte ich ja für sehr weit hergeholt.
 
Ganz im Gegenteil, die Verbildlichung der Macht von "Obamas Hütte" (It's the White House, bitches!) dient eher dazu die Satire über ein pures Wortspiel hinaus zu tragen, sondern den Machtumschwung schwarzer Amerikaner zu verdeutlichen.

Denn wer hätte gedacht dass eine noch vor 30-40 gesellschaftlich geächtete ethnische Minderheit einmal den mächtigsten Mann des Planeten stellt?
 
Noch ist es zwar nicht soweit, XanderHarris, aber ich bin froh, dass ich nicht der einzige bin, der das genau so sieht. ;)
 
Das ist doch kein "grober Schnitzer", das ist Absicht und eine meiner Meinung nach sehr gelungene Überschrift.
 
Das ist doch kein "grober Schnitzer", das ist Absicht und eine meiner Meinung nach sehr gelungene Überschrift.

Sie erregt Aufsehen, und genau das sollte sie wohl auch :)

Ob man sie nun als rassistische Anspielung oder Zeichen des gesellschaftlichen Aufstiegs der Schwarzen in Amerika sieht, bleibt natürlich Ansichtssache.

Aber vllt steht im Artikel ja genauer drin, warum die Überschrift gewählt wurde, bzw. der eigentliche Artikel lässt es erschließen.
 
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