Work-Life-Mogelpackung

Ist Work-Life-Balance eine Mogelpackung um die Gesellschaft noch mehr auszubeuten?


  • Stimmen insgesamt
    13

LootPhilantrop

Gesperrt
Thread-Ersteller
Seit
29 Feb 2004
Beiträge
10.502
Ich höre und lese seit gut 10 Jahren ständig wie geil Work-Life-Balance ist. Klar "kann" man Arbeit und Freizeit gut ausgleichen. Aber ganz ehrlich gesagt kommt mir das Ganze manchmal wie ein sadistischer Witz vor und medialer Trigger mich dazu zu bringen, immer mehr zu arbeiten und trotzdem noch alles andere im Leben hinzukriegen – wie Haushalt, Familie und insbesondere sich um andere kümmern also meine Eltern zu pflegen und das was Lehrer in der Schule nicht hinkriegen zu kompensieren.

Ich habe schon öfter mir anhören müssen, insbesondere von Bekannten, die bspw. keine Kinder haben oder Menschen in der Familie, die gewisse Pflege benötigen, dass man sich einfach besser organisieren soll. Wie soll das funktionieren außer, dass man am späten Abend so kaputt ist so dass man noch nicht einmal ein Videospiel zocken kann bzw. will?

In der Firma, wo ich arbeite, kann man zwar 80% Home Office machen. Ja klingt nett oder? Nur weil ich mir den Anfahrweg spare und dafür aber zu Hause Strom und Gas nutze um während des Arbeitens arbeitsfähig zu sein, heißt es nicht, dass Arbeit weniger wird oder leichter wird wenn man sich parallel um Kinder und Familienangehörige kümmert.

Ich kann mich gut daran erinnern, dass als ich Kind war lediglich mein Vater gearbeitet hatte (in der Produktion einer großen Firma) und meine Mutter wenn überhaupt nur Teilzeit gearbeitet hatte. Dennoch hat man gefühlt genug Geld gehabt um ein Haus zu bauen und andere Sachen sich zu gönnen. Bspw. Reisen oder Videospiele (die damals wirklich teuer waren).
 
früher: ein elternteil hat gearbeitet + eines war zu hause um sich um die kinder zu kümmern, trotzdem genug geld übrig für einmal urlaub im jahr, auto und eigenheim

heute: produktivität hat sich durch IT etc verzehnfacht, eine person übernimmt heutzutage die arbeit die früher 3 gemacht haben, mann und frau gehen beide vollzeit arbeiten und hauseigentum bleibt für die meisten trotzdem ein traum

als normaler arbeitnehmer wirst du heute einfach gescammed
 
früher: ein elternteil hat gearbeitet + eines war zu hause um sich um die kinder zu kümmern, trotzdem genug geld übrig für einmal urlaub im jahr, auto und eigenheim

heute: produktivität hat sich durch IT etc verzehnfacht, eine person übernimmt heutzutage die arbeit die früher 3 gemacht haben, mann und frau gehen beide vollzeit arbeiten und hauseigentum bleibt für die meisten trotzdem ein traum

als normaler arbeitnehmer wirst du heute einfach gescammed
Genau das meine ich.

@ChoosenOne
Natürlich hat Work-Life-Balance Vorteile, aber konstant Stress ist auf Dauer kein guter Zustand. Da verstehe ich die Leute, die Teilzeit machen wollen oder mit 40 zum Arzt gehen und sich ADHS+Burnout diagnostizieren lassen möchten.
 
früher: ein elternteil hat gearbeitet + eines war zu hause um sich um die kinder zu kümmern, trotzdem genug geld übrig für einmal urlaub im jahr, auto und eigenheim

heute: produktivität hat sich durch IT etc verzehnfacht, eine person übernimmt heutzutage die arbeit die früher 3 gemacht haben, mann und frau gehen beide vollzeit arbeiten und hauseigentum bleibt für die meisten trotzdem ein traum

als normaler arbeitnehmer wirst du heute einfach gescammed

Nein nein, Gen Z ist einfach nur faul geworden und jeder will die 4-Tage-Woche bei 5k netto weil keiner mehr Fleiß und Leistung zeigen will.

Oder so. :ol:
 
Nein nein, Gen Z ist einfach nur faul geworden und jeder will die 4-Tage-Woche bei 5k netto weil keiner mehr Fleiß und Leistung zeigen will.

Oder so. :ol:

Ich verstehe die Gen Z. Das Leben an sich ist wichtiger als Arbeit. Man lebt ja nicht um zu arbeiten, sondern um glücklich zu sein. Oft sind es die einfachen Dinge im Leben die glücklich machen. :brit:
 
Das Thema hat sich eh bald erledigt, da Deutschland wirtschaftlich abschmiert.

Stellt euch also besser schon mal auf mehr Arbeit und weniger Geld ein.
 
also ich werd definitiv nicht mehr arbeiten damit der staat mir noch mehr steuern abzieht, im gegenteil wenn es soweit ist werd ich eher weniger arbeiten und einfach frugaler leben. als single ist das ohne groß probleme möglich.
 
Mmmhh, ich kenne viele Leute mit 3,4 oder mehr Kinder von denen niemand arbeitet und die haben alles was sie brauchen.

Ich kenne auch Alleinverdiener in Anlernberufen mit mehreren Kindern und die kriegen Kindergeld, Kinderzuschlag, Wohngeld , Leistungen für Bildung und Teilhabe, Zuschüsse zu Sportvereinen und Klassenfahrten usw.

Sie haben alle Kleidung, Unterkunft, genug zu essen, krankenversichert sind auch alle.

Der kleine Luxus wir Energiedrinks, Zigaretten, mal nen E Scooter über den Schülerferienjob ist auch drin.

Und dann hattest du in Deutschland ja auch immer mehr urlaubstage als anderswo

Und Arbeit ist idR um die 40 Stunden, wohingegen in den USA von 9 to 5 gesprochen wurde.

5 bis 6 Wochen Urlaub plus in der Regel zwei freie Tage die Woche plus die Feiertage.

Sagen wir mal so, ich will euch nicht sagen euer Leben ist so leicht aber die Bedingungen könnten auch wesentlich mieser sein und selbst dann sollte man trotzdem versuchen seine Pflicht zu tun
 
Wäre schön wenn die Produktivität allgemein hoch wäre, aber heutzutage hast du bei jedem Job einen Haufen Leute, die einfach keine Leistung bringen. Da heutzutage deutlich mehr abverlangt wird als vor bspw. 40 Jahren, passt das halt nicht mehr. :nix:
 
Wieso Mogelpackung?

Ist Work Life Balance nicht einfach nur die Beschreibung dessen, wie sehr man seine Freizeit und seinen Beruf im Gleichgewicht hat?

Das ist doch kein Produkt, das man kauft, das ist das, was man selbst draus macht?
 
Ich kann mich gut daran erinnern, dass als ich Kind war lediglich mein Vater gearbeitet hatte (in der Produktion einer großen Firma) und meine Mutter wenn überhaupt nur Teilzeit gearbeitet hatte. Dennoch hat man gefühlt genug Geld gehabt um ein Haus zu bauen und andere Sachen sich zu gönnen. Bspw. Reisen oder Videospiele (die damals wirklich teuer waren).

 
Ich habe eine 40 Stunden Woche und trotzdem eine sehr gute Work-Life Balance. Wer sowas hatet oder gar politisiert ist einfach nur salty, weil er oder sie einen scheiß Job hat und oder das Prinzip nicht verstanden.

Peace out.
 
Und Arbeit ist idR um die 40 Stunden, wohingegen in den USA von 9 to 5 gesprochen wurde.
Und 9to5 sind jetzt mehr Stunden als 40 in der Woche ?
Und was Urlaub anbelangt sind 25-30 Tage eigentlich schon sehr weit verbreitet.
In anderen Ländern hast du auch viele Feiertage.

Sehe aktuell eher Problem darin das man die Leistungsträger also die die ohnehin schon viel arbeiten, zum einen finanziell mehr abschöpfen will und zum anderen durch z.b
Steuerfreie Überstunden oder als Rentner 2000€ steuerfrei noch mehr zu Leistung bringen will. Ist halt der falsche Weg, nicht die die ohnehin schon viel arbeiten sollen noch mehr arbeiten, sondern die die nicht arbeiten müssen in die Pflicht genommen werden.

Und bezgl. Des Wortes Work Life Balance
Ist halt so eine Modewort das in Stellenanzeigen genutzt wird um eine Stelle attraktiver zu machen oder von Leuten genutzt wird die weniger arbeiten wollen.
Letztendlich ist ja jeder selbst dafür verantwortlich wie er die Balance zwischen Arbeit und Privatleben hinkriegt. Das kann mal leichter sein, oder in Zeiten wo man auch privat viel um die Ohren hat, schwieriger sein.
Das kann ja kein Arbeitgeber steuern bzw. nur im ganz kleinen Rahmen.
Home Office gab es schon lange bevor jemand von Work Life Balance gesprochen hat.

@ChoosenOne Da du ja geschrieben hast du profitierst davon, wovon profitierst du da genau, inwiefern sorgt dein Arbeitgeber für eine gute Work Life Balance bei dir ?
 
Sieht bei dir allerdings eher so aus als würdest du zu Hause nur so tun als ob du arbeitest:


Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, dass mindestens 50% der Home-Office-Proponenten das genauso machen. Insofern ist das tatsächlich eine Mogelpackung, aber eher für die jeweilige Firma.
Ist das Märchen der faulen Homeoffice Arbeiter noch immer im Umlauf? Auch im Büro kann ich rumpimmeln und 0 produktiv sein. Gemerelle Regel: immer mit ner Akte in der Hand übern Flur laufen!

Ich führe privat gerne Statistiken. Ich bin zu Hause knapp 30% produktiver.

Größtes Problem sind eher die Low and High Performer. Es gibt Kollegen in meinem Alter die nicht einmal 1/3 meiner Leistung erreichen und dann noch Fehler reinhauen. Am Ende des Tages fehlt da ein konsequenzer Chef, welcher anders plant und organisiert. Da ist Homeoffice besser, so sehe ich das Elend wenigstens nicht.
 
Ist das Märchen der faulen Homeoffice Arbeiter noch immer im Umlauf? Auch im Büro kann ich rumpimmeln und 0 produktiv sein. Gemerelle Regel: immer mit ner Akte in der Hand übern Flur laufen!

Ich führe privat gerne Statistiken. Ich bin zu Hause knapp 30% produktiver.

Größtes Problem sind eher die Low and High Performer. Es gibt Kollegen in meinem Alter die nicht einmal 1/3 meiner Leistung erreichen und dann noch Fehler reinhauen. Am Ende des Tages fehlt da ein konsequenzer Chef, welcher anders plant und organisiert. Da ist Homeoffice besser, so sehe ich das Elend wenigstens nicht.
Dass etwa 50% der Leute im Home Office faul sind, ist garantiert kein Märchen. Ein Märchen ist nur, dass es auf 100% zutrifft.

Ist das Märchen der faulen Homeoffice Arbeiter noch immer im Umlauf? Auch im Büro kann ich rumpimmeln und 0 produktiv sein.
Das ist allerdings richtig.
Zumindest wird man dann aber nur für's Nichtstun bezahlt und nicht dafür, dass man seinen Hobbies nachgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also für wem Work-Life Balance per Definition HomO ist, der hat erstmal ein Problem mit dem Verständnis, dass auch HomO Arbeit ist und ist Teil des Problems, warum HomO in Verruf gerät.

Und nein, wer Work-Life-Banalce ablehnt, muss keine "muss tiefsitzende Probleme mit sich selbst oder seiner Arbeit haben.". Es gibt Menschen, welche diese Unterscheidung gar nicht so hart vornehmen, da eine Tätigkeit -also das Work- für sie zum Leben gehört, wohingegen das "Life" hier für manche ist zu sein scheint, allen möglichen Content auf Streaming-Plattformen zu glotzen und darin anscheinend ihre Erfüllung finden.

Und bevor hier einer angedackelt kommt, ich wäre neidisch auf HomO: Ich kann fünf Tage die Woche HomO machen. Also direkt wieder abzischen.
 
Zurück
Top Bottom