Wirtschaftspolitik 1930 und 2005 ...

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L16: Sensei
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13 Mai 2002
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http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=ratinallenfragen&jahr=2004&mon=05

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Wie es weitergeht, ist bekannt. Vier Monate nach Erhalt dieser
Denkschrift wird Ende März 1930 Heinrich Brüning von der katholischen
Zentrumspartei Reichskanzler und beginnt, mit Hilfe von
Notverordnungen den Forderungskatalog des Reichsverbands der
Deutschen Industrie (RDI) Punkt für Punkt abzuarbeiten. Als erstes
wird der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung auf 4,5 Prozent
angehoben und eine Zwangsgebühr für Krankenscheine sowie eine
Beteiligung an den Arzneimittelkosten eingeführt. Dann wird die
"Krisenfürsorgeunterstützung" (Arbeitslosenhilfe) gesenkt und ihre
Bezugsdauer verkürzt. Und nachdem der RDI abermals niedrigere
Lohnkosten angemahnt hat - als "wichtigste Voraussetzung ... der
Wiedereinführung der Arbeitslosen in die Produktion" -, senkt die
Reichsregierung per staatlich erzwungenem Schiedsspruch die Löhne in
der Berliner Metallindustrie um insgesamt acht Prozent. Im Dezember
1930 werden die Gehälter und Pensionen der Beamten um sechs Prozent
gekürzt, Grund- und Gewerbesteuern werden gesenkt, die Bier- und
Tabaksteuer erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen steigt auf vier
Millionen.
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Mir kommt das verdammt bekannt vor. VERDAMMT.. tauscht mal RDI gegen BDI.. WOW! Das ist exakt das gleiche!

/ajk
 
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