Wahrheit im digitalen Zeitalter – Realität oder Perspektive?

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Macxs

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15 Jun 2018
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Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass sich durch soziale Medien immer mehr kontrastierende „Wahrheiten“ herausbilden. Früher gab es zwar auch unterschiedliche Meinungen, aber bei vielen geschichtlichen oder gesellschaftlichen Themen schien es eine weitgehend anerkannte Realität zu geben. Heute hingegen sieht man oft komplett gegensätzliche Narrative – je nachdem, in welcher „Blase“ man sich bewegt.

Manche Ereignisse, die noch vor wenigen Jahren als historisch gesichert galten, werden heute plötzlich infrage gestellt oder völlig neu interpretiert. Dabei stellt sich mir die Frage: Was ist überhaupt noch Wahrheit? Gibt es eine objektive Wahrheit, oder ist Wahrheit immer subjektiv und von Perspektive und Kontext abhängig ?

Wie seht ihr das ? Hat sich eure Wahrnehmung von „Wahrheit“ durch soziale Medien verändert ?
Findet ihr diese Entwicklung gefährlich ?
Wie sieht es in 20-30 Jahren aus, verlieren wir durch diese immer stärkere „Wahrheitsdiversität“ jegliches Verständnis für eine objektive Sicht auf Dinge, wie zum Beispiel geschichtliche Details ?
 
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Gutes Thema!
Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass sich durch soziale Medien immer mehr kontrastierende „Wahrheiten“ herausbilden. Früher gab es zwar auch unterschiedliche Meinungen, aber bei vielen geschichtlichen oder gesellschaftlichen Themen schien es eine weitgehend anerkannte Realität zu geben. Heute hingegen sieht man oft komplett gegensätzliche Narrative – je nachdem, in welcher „Blase“ man sich bewegt.
Das ist mir aufgefallen, ich sage mal, dass es vor ca. 10 Jahren richtig Fahrt aufgenommen hat. Das mit den "Blasen" passt schon ganz gut. Ich denke, dass weil sich die Leute durch die Flexibilität und Freiheit des moderne Internet (Social Media) zumindest mentaler frei bewegen, kommt es zwangsweise zur Ausprägung dieser Blasen. Mit dem Nebeneffekt, dass diese Blasen mehr in die Physische Realität eingeführt werden.
Manche Ereignisse, die noch vor wenigen Jahren als historisch gesichert galten, werden heute plötzlich infrage gestellt oder völlig neu interpretiert. Dabei stellt sich mir die Frage: Was ist überhaupt noch Wahrheit? Gibt es eine objektive Wahrheit, oder ist Wahrheit immer subjektiv und von Perspektive und Kontext abhängig ?
Das sehe ich zumindest gerade ausgeprägt im Bereich Kultur. Lange schien es ein Diktat Amerikas zu sein was ...
  • Leitkultur,
  • Glaube,
  • Konsum etc.
ist. Aber Hollywood, die Bibel, McDonalds etc. schmecken nicht unbedingt jedem. Außerdem gibt es spannende und wahrscheinlich tiefgründigere Alternativen, und das beginnt man gerade zu verstehen (zumindest hier im Westen).
Wie seht ihr das ? Hat sich eure Wahrnehmung von „Wahrheit“ durch soziale Medien verändert ?
Die eigene echte Wahrheit existiert nur individuell in den einzelnen Köpfen. Die in die Breite kommunizierte Wahrheit nach außen ist verwaschen, bietet aber Freiraum für die individuelle Wahrheit. Letztere kann man, was schade ist, nur in einer Bubble mitteilen, denn sonst wird man isoliert oder einfach weggemacht.
Findet ihr diese Entwicklung gefährlich ?
Ich denke wenn Wahrheiten auf belegten Fakten oder auf einem für die breite Masse vorteilhaften Consent basieren, dann sollte sowas nicht "gecancelt" werden. Die Bubbles tun leider genau das Gegenteil, sie canceln, dass was nicht in das Evangelium der Bubble passt weg. Das ist zwangsläufigt Nährwert für abstruse und gefährliche Ideologien.
Wie sieht es in 20-30 Jahren aus, verlieren wir durch diese immer stärkere „Wahrheitsdiversität“ jegliches Verständnis für eine objektive Sicht auf Dinge, wie zum Beispiel geschichtliche Details ?
Vielleicht, ist das was gerade in den USA passiert ein bereinigendes Gewitter. Und zwar in Hinsicht, dass man selbst darüber nachdenkt kulturelle Pluralität zu akzeptieren aber nicht dem Gegenüber aufzuzwingen.

Ein Beispiel aus eigener Erfahrung. Ich war einige Jahre lang Member auf einem Discord "Lospec". Thematisch geht es da um Pixel Art, Voxel Art, Low Poly, daher alles um Low Spec Graphics. Die Community, wie viele Art Communities auch, sind "politisch" eher links und woke. Ich hatte da bei einem Post "Lenin" durch den Kakau gezogen und ihn in ein CocaCola Werbung eingebaut. Eigentlich harmlos und lustig einen Kummunisten in eine kapitalistische Marke enzubauen. War aber nicht gut angekommen, denn ...
  • Lenin ist Russe, daher Böse
  • CocaCola ist böse da kapitalistisch.
Eigentlich könnte man meinen, dass Kunst "fast alles" darf. Das ist richtig, aber nur wenn sie konform zu den Gesetzen, Normen und Werten der jeweiligen Blase ist. Nicht gut war ich auch bei meiner Interpretation des Trump Schamanen und Kapitolstürmer Jacob Chansley weggekommen.
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Eigentlich harmlos, ist doch Kunst oder nicht? Das war dann doch zu krass und die Woken innerhalb der Community sind Sturm gelaufen. Weil alles um Trump ist schrecklich, bringt Pickel am Popo oder gleich depressive Gedanken.

Es war irgendwann so woke, dass in "Offtopic Threads" fast schon glorifiziert wurde sich Geschlechtsumwandlungen hinzugeben oder sich zu ADHS zu bekennen weil das total trendy war. Hat man sich da als Straight-Heteromann mit positiver Einstellung zum Leben und normalen Werten ge-outet, wurde man in die "to-be-canceled" Schublade eingeordnet und später rausgeekelt.

Welcome to the Bubble sage ich nur. Von daher finde ich, dass die Bubble Communities, egal welcher Gesinnung, sich wieder mehr nach außen öffnen und sich weniger nach Innen radikalisieren sollten. Ich denke, es wird nicht so schnell passieren.
 
Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass sich durch soziale Medien immer mehr kontrastierende „Wahrheiten“ herausbilden. Früher gab es zwar auch unterschiedliche Meinungen, aber bei vielen geschichtlichen oder gesellschaftlichen Themen schien es eine weitgehend anerkannte Realität zu geben.

Früher waren Medien asymmetrisch und durch Staat und wenige Medienkonzerne gesteuert.

Es gab eine überschaubare Anzahl an Akteuren mit entsprechenden rechtlichen und finanziellen Abhängigkeiten, so dass zentrale Narrative mit etwas Aufwand künstlich hergestellt werden konnten und mangels Alternativen haben die meisten das eine übernommen.

Mit den Internet hat sich der Informationsfluss demokratisiert und entzieht sich kompletter zentraler Kontrolle, so dass ein zentrales narrativ nicht mehr hergestellt werden kann und auch viele blinde Flecken und Fehler im zentralen narrativ offensichtlich geworden sind.

Der andere Punkt ist wohl der, dass die politische Situation heutzutage auch sehr viel instsabiler ist als vor einigen Jahrzehnten und das narrativ natürlich viel stärker gegen wachsende reale Probleme ankämpfen muss.

Heute hingegen sieht man oft komplett gegensätzliche Narrative – je nachdem, in welcher „Blase“ man sich bewegt.

Nun ein simples Beispiel wäre, eine blase sagt die Wahrheit, die andere glaubt/verteidigt die Unwahrheit.

Manche Ereignisse, die noch vor wenigen Jahren als historisch gesichert galten, werden heute plötzlich infrage gestellt oder völlig neu interpretiert.

Du meinst den teilweisen geschichtsrevisionismus um z.b. aus Interpretationen der Vergangenheit Forderungen in der Gegenwart abzuleiten?

ja das passiert natürlich häufig.

ich würde generell einfach die Erbschuld ablehnen wo jemand irgendwelche Forderungen an Leute stellt , für Dinge die gemacht wurden, als sie noch gar nicht volljährig waren. Dann sind solche selektiven Interpretationen irrelevant.

Dabei stellt sich mir die Frage: Was ist überhaupt noch Wahrheit? Gibt es eine objektive Wahrheit, oder ist Wahrheit immer subjektiv und von Perspektive und Kontext abhängig ?

Es gibt eine objektive Wahrheit, die Frage ist wie nah wir an dieser dran sind.

Grundsätzlich würde ich sagen dass die Wahrheit natürlich besser ist.

je näher eine Gesellschaft an der Wahrheit operiert, desto besser funktioniert sie.

Probleme können effizienter gelöst werden oder verhindert werden bevor sie auftreten.

Die Lüge hingegen, muss ständig und ununterbrochen gegen die Realität und die Interessen der meisten Mitmenschen anarbeiten. Und das ist auf Dauer unglaublich ineffizient und aufwendig und wird auch zwangsweise immer schlimmer, während sich Probleme anhäufen die nicht optimal gelöst werden können.

Und dauerhaft können auch nur wenige Menschen über Jahre ständig lügen und manipulieren.

Entweder verliert man irgendwann tatsächlich den Bezug zur Realität und Rationalität oder aber man ist ein Psychopath dem Wahrheit vollkommen egal ist und der Sprache als Werkzeug ansieht mit denen man andere dazu bringt dieses und jenes zu tun.

Solche Menschen denken aber für gewöhnlich nicht in langen zeithorizonten.

wenn man gehässig ist, könnte man sagen sie haben nicht einmal Empathie für sich selbst in der Zukunft

Wie seht ihr das ? Hat sich eure Wahrnehmung von „Wahrheit“ durch soziale Medien verändert ?
eeich denke ich und wir als Gesellschaft sind insgesamt näher an der Wahrheit dran als vorher.

Findet ihr diese Entwicklung gefährlich ?

Ich finde sie nicht gefährlich.

Die Leute die vertrauen bei den Leuten verloren haben und deren Korruption bekannter geworden sind halten es für gefährlich.

Im Gegenteil, ich finde die Bestrebungen die Medien wieder stärker zensieren und redefreiheit einschränken zu wollen für viel gefährlicher.

Wie sieht es in 20-30 Jahren aus, verlieren wir durch diese immer stärkere „Wahrheitsdiversität“ jegliches Verständnis für eine objektive Sicht auf Dinge, wie zum Beispiel geschichtliche Details ?

Im Gegenteil, wir gewinnen in Summe mehr Wahrheit durch die Diversität hinzu.
 
Mit den Internet hat sich der Informationsfluss demokratisiert und entzieht sich kompletter zentraler Kontrolle, so dass ein zentrales narrativ nicht mehr hergestellt werden kann und auch viele blinde Flecken und Fehler im zentralen narrativ offensichtlich geworden sind.
Ich werde mal speziell darauf eingehen.
Ist dieser Demokratisierungsprozess aus einer anderen Perspektive betrachtet nicht eigentlich eine modernes Geschäftsmodell, welches aufgrund genau dessen zur kanibalisierung seriöser Berichterstattung führt ?
Jeder kann sich heute selbst zum Journalisten ernennen und die Gier nach den meisten Klicks führt doch sehr stark dazu, unseriös zu berichten.
Dementsprechend wäre die Erde flach, hohl und rund zugleich, die Mondlandung hats gegeben, aber auch nicht und je nachdem, in welcher Blase man sich bewegt, ist man Putin Freund oder Feind, Juden Hasser oder Terroristenfreund, ein Nazi oder ein Wokeness-kommunist.
 
Ich werde mal speziell darauf eingehen.
Ist dieser Demokratisierungsprozess aus einer anderen Perspektive betrachtet nicht eigentlich eine modernes Geschäftsmodell, welches aufgrund genau dessen zur kanibalisierung seriöser Berichterstattung führt ?
Jeder kann sich heute selbst zum Journalisten ernennen und die Gier nach den meisten Klicks führt doch sehr stark dazu, unseriös zu berichten.
Dementsprechend wäre die Erde flach, hohl und rund zugleich, die Mondlandung hats gegeben, aber auch nicht und je nachdem, in welcher Blase man sich bewegt, ist man Putin Freund oder Feind, Juden Hasser oder Terroristenfreund, ein Nazi oder ein Wokeness-kommunist.
Es gibt sicherlich Menschen die für Klicks alles Versuchen aber allein die Tatsache das du "normale" Nachrichten aus anderen Ländern beziehen kannst ist schon eine Starke Öffnung dessen was vorher möglich war bzw die Menschen so Konsumiert haben. Unseriöse Berichterstattung findet aber nicht erst statt seit es das Internet gibt, entsprechend gibt es das dort sicherlich auch aber das liegt dann am Konsumenten auszusieben.

Edit: Journalist ist scheinbar kein geschützter Beruf und es konnte sich schon immer jeder so nennen wenn er wollte ohne irgendeinen Qualifikationsnachweis vorzuzeigen, was recht viel erklärt.
 
Ich werde mal speziell darauf eingehen.
Ist dieser Demokratisierungsprozess aus einer anderen Perspektive betrachtet nicht eigentlich eine modernes Geschäftsmodell, welches aufgrund genau dessen zur kanibalisierung seriöser Berichterstattung führt ?

Nein.

Die Grundannahme ist schon falsch, wenn du z.B. davon ausgehst, dass die Nachrichtenagenturen vor dem Internet zu 100% vertrauenswürdig und "seriös" waren, stimmt das sicherlich nicht.

Die Leute haben damals nur nicht gemerkt wie stark sie manipuliert werden

Es fällt jetzt einfach nur auf. Nehmen wir mal den USAID Skandal bei dem herauskam, dass die Regierung heimlich ohne dass das der Öffentlichkeit groß bekannt war, über viele Jahre hinweg Milliarden Dollar Steuergelder an NGOs, Nachrichtenagenturen etc. verteilt hat.

Teilweise Geldwäsche, teilweise organisierte Protestorgsnisationen, schwachsinnige ideologieprojekte, Milliarden Dollars für NGOs die viele tausende Menschen aus Südamerika aktiv in die USA geschleust haben nur um ein Beispiel zu nennen. Die Liste ist endlos.

Im Grunde ist das einer der größten Skandale der US Geschichte aber in den Mainstream Medien die ja mitunter auch Geld aus dieser Korruption erhalten haben und sich nicht selbst belasten wollen, hörst du über die eigentliche Korruption herzlich wenig.

Deswegen ist die Demokratisierung der Medien ubd der Aufstieg der neuen Medien als Gegengewicht zum alten ganz ausgezeichnet.

Jeder kann sich heute selbst zum Journalisten ernennen und die Gier nach den meisten Klicks führt doch sehr stark dazu, unseriös zu berichten.

Ja oder du erhälst Kohle von Regierungen und Konzernen über das zu berichten und über jenes nicht.

Ganz ehrlich, in einer Demokratie gibt es grundsätzlich Rede und Meinungsfreiheit und wenn jeder die gleiche wahlstimme hat, sollte auch jeder das Recht haben, dass seine oder ihre Stimme gehört werden kann.

Alles andere ist antidemokratisch.

Dementsprechend wäre die Erde flach, hohl und rund zugleich, die Mondlandung hats gegeben, aber auch nicht und je nachdem, in welcher Blase man sich bewegt, ist man Putin Freund oder Feind, Juden Hasser oder Terroristenfreund, ein Nazi oder ein Wokeness-kommunist.

Die Freiheit eines Individuums zur Wahl der eigenen religiösen, politischen und grubdsätzlichen Weltanschauung ist auch Teil der Demokratie.

Wenn man das nicht ertragen kann und will, dass es nur eine Weltanschauung gibt, wird am Ende halt eine weltanschauliche Blase allen anderen ebenfalls aufgezwungen.
 
Die Freiheit eines Individuums zur Wahl der eigenen religiösen, politischen und grubdsätzlichen Weltanschauung ist auch Teil der Demokratie.
Ich finde jedoch, das ein liberalier Individualismus etwas anderes ist, als wie ein egoistischer oder radikaler.
Von daher muss es, und das ist meine persönliche Meinung, Schutzmechanismen geben, die eine Demokratie vor sich selbst schützt ab einem gewissen Punkt.
 
Ich finde jedoch, das ein liberalier Individualismus etwas anderes ist, als wie ein egoistischer oder radikaler.

Inwiefern denn? Bitte werde ein wenig konkreter. Und wer bestimmt denn was radikal/egoistisch ist und was nicht?

Von daher muss es, und das ist meine persönliche Meinung, Schutzmechanismen geben, die eine Demokratie vor sich selbst schützt ab einem gewissen Punkt.

Auch hier. Werde bitte konkreter was du z.b. mit "Schutzmechanismen " und "die Demokratie vor sich selbst schützen" meinst.
 
Inwiefern denn? Bitte werde ein wenig konkreter. Und wer bestimmt denn was radikal/egoistisch ist und was nicht?
Inwiefern, das können nur Experten und Richter für Verfassungsrecht feststellen.
Für mich persönlich, radikal rechte, extremistisch linke, politischer Islam, Reichsbürger und an diese Gruppierungen gebunde Propagandainstrumente.
Auch hier. Werde bitte konkreter was du z.b. mit "Schutzmechanismen " und "die Demokratie vor sich selbst schützen" meinst.
Wenn die individuellen Freiheiten, die eine Demokratie zulässt, dazu führt, das diese die Demokratie abschaffen, dann muss diesbezüglich ein Schutzmechanismus vorhanden sein.
Einfaches Beispiel :
„Der Ruf nach einem Kalifat“

Wieso ist mir das Thema persönlich wichtig :
Weil historisch gesehen die Demokratie oft in Tyannei endet.
- altes griechenland, sturz durch den Rat der 400
- römische Republik, auflösung durch Augustus
- Frankreich, Napoleonische Diktatur
- NS Diktatur
- italienischer Faschismus
- Spanische Diktatur unter Franco
- chilenische Militärdiktatur
….. um einige Beispiele zu nennen
 
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Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass sich durch soziale Medien immer mehr kontrastierende „Wahrheiten“ herausbilden. Früher gab es zwar auch unterschiedliche Meinungen, aber bei vielen geschichtlichen oder gesellschaftlichen Themen schien es eine weitgehend anerkannte Realität zu geben. Heute hingegen sieht man oft komplett gegensätzliche Narrative – je nachdem, in welcher „Blase“ man sich bewegt.

Manche Ereignisse, die noch vor wenigen Jahren als historisch gesichert galten, werden heute plötzlich infrage gestellt oder völlig neu interpretiert. Dabei stellt sich mir die Frage: Was ist überhaupt noch Wahrheit? Gibt es eine objektive Wahrheit, oder ist Wahrheit immer subjektiv und von Perspektive und Kontext abhängig ?

Wie seht ihr das ? Hat sich eure Wahrnehmung von „Wahrheit“ durch soziale Medien verändert ?
Findet ihr diese Entwicklung gefährlich ?
Wie sieht es in 20-30 Jahren aus, verlieren wir durch diese immer stärkere „Wahrheitsdiversität“ jegliches Verständnis für eine objektive Sicht auf Dinge, wie zum Beispiel geschichtliche Details ?

Wenn Parteien wie die AfD/BSW sich genau dort Austoben und junge Menschen mit Fakenews und Russenpropaganda einfangen, dann sind wir in Gefahr.

Zu deinen historischen Ereignissen, das Argument der Osterweiterung vergewaltigt Putin grade für seine Zwecke um die Ukraine anzugreifen und Europa weiter zu schwächen. Wenn einen Fernsehausschnitt von Genscher im Netz aus den 1970ern jetzt die Runde macht und das der Grund für Putin ist um jeden Tag unschuldige zumtöten, dann hat sich die Wahrheit verschoben, vor allem bei den jungen Menschen, das ist traurig.

Die AfD will Europa verlassen und Russlands Krieg gegen Europa finanzieren. Die AfD will uns komplett zerstören und das feiern 20% der Deutschen. Friedrich Merz will als Bundeskanzler die Reichen noch reicher machen, genau wie die FDP, das sagen die uns sogar mitten ins Gesicht. Im Grunde dürften die CDU nur 1% bekommen, so viele Menschen werden durch Merz als Kanzler reicher, viel mehr sind das sicher nicht. Die USA und China investieren massiv in erneuerbare Energien, hier hört man von der Opposition, Habeck macht Deutschland kaputt, was stimmt denn nun? Sag du mir wie du das siehst, glaubst du noch an die Wahrheit? Was ist überhaupt die Wahrheit? Das was Alice sagt?
 
Ich finde jedoch, das ein liberalier Individualismus etwas anderes ist, als wie ein egoistischer oder radikaler.
Von daher muss es, und das ist meine persönliche Meinung, Schutzmechanismen geben, die eine Demokratie vor sich selbst schützt ab einem gewissen Punkt.
Die AfD verbieten, das wäre ein guter Schutzmechanismus gewesen, leider ist das nicht passiert und jetzt ist es zu spät. Wie mit dem Gendern, das ist nicht schlimm, es ist auch kein Problem, aber es wird von der rechten Bubble zum Problem gemacht. Selenskyj ist nicht das Problem in Putins Krieg gegen Europa, er wird von Putin und seinen Trollen zum Problem gemacht. Selenskyj hätte den Kreig beenden können, das sagt sogar die Putinfot… Zarenknecht. Realität völlig verdreht. Sollten wird uns Sorgen machen wenn die A.AfD die Ukraine nicht als Staat anerkennt? Das ich so eine Frage überhaupt stellen muss!

Anderer Schutzmechanismus, das Internet Regulieren, hat auch niemand gemacht. Shame on U Europe! Warum noch eine FSK, wenn ich mir Desinformation und Pornos mit 7 Jahren anschauen kann? Und wenn ich Glück habe hält ein IS Kämpfer vielleicht einen abgeschlagenen Kopf in die Kamera. Die Deutsche FSK ist ein Wirz und sollte abgeschafft werden. Wir haben keine Kontrolle mehr über die Medien und wenn der 16 Jährigr Iwan im Russischen Callcenter sitzt und uns mit Putins Propaganda zudröhnt, wer will ihm das verbieten?
 
Wahrheit verdrehen, so wie im Ukraine Thread, da werden Ukrainer zwangsrekrutiert um ihr Land zu verteidigen. Manchmal glaube ich hier schreiben Menschen die noch nicht so lange auf unserer Erde leben, anders kann ich mir das hier nicht mehr erklären.
 
Nein, nicht Putin ist der Massenmörder tötet Unschuldige, Selenskyj schickt seine Soldaten in den sicheren Tod. Sorry hier haben die Trolle anscheinend nicht mal Ahnung vom Kriegsverlauf. Es sterben massiv russische Soldsten und eher weniger Ukrainer. Aber ja Selenskyj schickt die Ukrainer in den sicheren Tod. Meine fresse die Ukraine verteidigt ihr Land und egal was wir über Trump sagen oder wissen, der sollte uns als Europäer nicht im geringsten interessieren. Wir sollten uns für Putins Ziele hier in Europa interessieren und so schwer sind die gar nicht zu verstehen. Putintrolle die die Wahrheit verdrehen gehen mir nur noch auf den Sack.
 
@ION
Wenn ich mir all dies so durchlese was du geschrieben hast, scheinst du sehr klar Position zu beziehen.
Über deine Themen im einzelnen können wir gerne im jeweils zugehörigen Thread schreiben.
Besonders in der Haltung, was die westliche Ukraine Unterstützung betrifft, scheinen wir unterschiedliche Sichtweisen zu haben - ich wäre sehr stark an einer Diskussion diesbezüglich interessiert.

Zu deiner AFD Kritik :
Ich persönlich sehe patriotische Parteien als Teil einer gesunden Demokratie. No Problem. Nicht meine Politik, jedoch wichtig, um auch das gesellschaftliche Meinungsspektrum politisch abbilden zu können. Das derzeit rechte Parteien an die Macht kommen, sehe ich persönlich maximal als Trend. Wie es oftmals heisst :
„Das muss eine Demokratie aushalten können.“
Was mir persönlich jedoch auch gar nicht schmeckt, sind so Dinge, wo z.b. eine Fr. Weidel das NS Regim als „Kommunisten“ hinstellen versucht. Bei solchen Dingen sollte der Verfassungsschutz schon etwas genauer hinsehen.
 
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Die Amis sind wieder voll im Rennen beim Thema Wer ist der dümmste auf dem Planeten.

Wenn das so weitergeht, wirds bald schon wieder schwierig für die Afd, welchem Hündchen sie hinterher hoppeln wollen.
 
Das Problem ist, dass die Massenmedien und Politik gerne die Wahrheit vertuschen und biegen, verschweigen oder unterdrücken. Dass das der Fall ist, war vor dem Internet noch nicht so auffällig und vor allem für die wenigsten Menschen nachvollziehbar.

Man erinnere sich daran, dass SARS-CoV-2 nicht aus einem Labor ausgebrochen sei, seltsamerweise konnte Patient Zero mehr oder weniger sicher definiert werden und es war ein Laborleiter im Wuhan Institute of Virology. Verständlich, dass die USA das unterdrücken wollten, denn heute wissen wir, dass es zu allem Überfluss, die gain of function Forschung(in diesem fall die Möglichkeit, dass das Virus besser auf den Menschen überspringt) auch noch von den USA mitfinanziert wurde:

Heute gilt auch ein Labor-Leak als der wahrscheinlichste Verbreitungsgrund des Virus, 100% belegen kann man es nicht, die Untersuchungen der WHO wurden auch jäh abgebrochen und nur unzulänglich durchgeführt:

“Several years ago, when I was working in this press shop, and President Trump would take to this podium to brief the American people on COVID-19, he suggested that COVID well may have come from a lab in Wuhan, China,” said Leavitt, “and many members in this very room mocked him for that said he was spewing conspiracy theories. He was not. We now know that to be the confirmable truth, it took many years for it to come out, but the president was right in this instance again.”

Eine weitere Verschleierung der Tatsachen sehen wir heute in Sachen Ukraine Krieg, und auch hier im Forum wird aktiv die Wahrheit zensiert und User ausgesperrt. Glücklicherweise gibt es Twitter und neuerdings auch Youtube(die nicht mehr so krass zensieren wie zur Corona-Zeit) als freie Informationsquellen. Leider glauben unsere Politiker selbst die Lügen die uns allen aufgetischt werden. Deshalb reagieren sie jetzt auch alle so geschockt darauf, wie Trump mit Putin umgeht, aber immerhin haben wir jetzt endlich einen Politiker in den USA, der ernsthaft an einer Lösung des Konflikts interessiert ist. Und: Am Ende kommt die Wahrheit meistens ans Licht :goodwork:


Ein Weiteres Problem mit Nachrichten heutzutage ist, dass sie immer mehr auf Clickbait-Schlagzeilen ausgelegt sind, das zieht sich leider über alle Bereiche der Berichterstattung, oft werden auch nur Meinungen von reuters oder der APA fast 1:1 weitergegeben und abgeschrieben mit leicht verändertem Text, unabhängige Berichterstattung ist somit nicht mehr vorhanden. Außer bei alternativen Medien aber selbst hier kommt gerne Clickbait zum Einsatz, weshalb man auch nicht alles glauben sollte.

Um die Frage des Threadtitels zu beantworten: Ja, es gibt die Wahrheit aber man wird sie nur selten zu lesen bekommen :ol:
 
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Was ist überhaupt die Wahrheit? Das was Alice sagt?
Nein, natürlich nur das was du so von dir gibst.

Deine Kommentare sind ein gutes beispiel dafür das es eben nicht "die Wahrheit "gibt auch wenn sich das viele Menschen einreden. Die meisten Themenkomplexe sind eben nicht einfach nur Schwarz oder Weiß auch wenn viele Versuchen das darauf runterzubrechen.
 
Aus aktuellem Anlass weil heute auf der Sicherheitskonferenz von JD Vance angesprochen: die beliebte Brandmauer. Von Ultralinks/ Linksmitte Parteien - abseits der AfD gibt es in der deutschen Parteienlandschaft bekanntlich nur noch solche - zum sakrosankten Bollwerk gegen die AfD aufgebaut mit massiver medialer Unterstützung, kritisieren Scholz, Merz und Steinmeier einen US Politiker für seine Sympathien einer unbeliebten Partei.

Wer ist hier der eigentliche Undemokrat: derjenige der auf die Wählerzustimmung für die AfD verweist? Oder diejenigen die Demokratie nur gelten lassen wollen, wenn sie ihren selbstherrlich definierten Ansprüchen genügt?
 
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