Venezuelas geplante annektion Guyanas

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ZKRAG

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14 Mai 2011
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De jure möge Venezuela für sich beschlossen haben, Guyana zu annektieren, aber de facto ist fraglich, wie sie das machen wollen. Es gibt keine Straße zwischen beiden Ländern, nur einen riesigen Dschungel. Der Vorteil des eigenen Fuhrparks ist für Venezuela hier nicht von Nutzen. Für eine Seeblockade müsste Venezuela die Hoheitsgebiete dritter Inselstaaten verletzen. Dazu kommt, dass die Marinestützpunkte am anderen Ende Venezuelas liegen und die Flotte selbst nicht in einen guten Zustand ist. Selbst wenn es zu einer Seeblockade käme, gäbe es immer noch eine gute Versorgungstraße nach Brasilien, die weit von Venezuelas Griff entfernt ist. Mal davon abgesehen, dass die USA und das Vereinigte Königreich diese schnell beenden könnten. Der gewagteste, aber "vielversprechendste" Plan wäre ein Angriff über Brasilien, um die Versorgungstraße zu nutzen.

Guyana hat seinen wirtschaftlichen Wert binnen 4 Jahre rund verdreifacht während Venezuela seinen wirtschaftlichen Wert in den letzten 11 Jahren rund um den Faktor 4 verringert hat. Der wirtschaftliche Größenunterschied der beiden Länder liegt nach dem BIP nur bei rund Faktor 8 und beim BIP mit Kaufkraftparität nur bei rund Faktor 4 zugunsten Venezuelas. Hier kann man den Unterschied in der Bevölkerung zwischen einem 28 Millionen und einem 800.000 Einwohner Staat nicht sehen. Pro Kopf verdient jeder Einwohner Guyanas heute mehr als in Venezuela zu den besten Zeiten. Dabei wächst Guyana nicht nur durch das Öl, denn auch die Nicht-Öl-Wirtschaft wächst, was ein wichtiger Unterschied zu Venezuela ist.

Neben amerikanischen Unternehmen sind auch chinesische Unternehmen am Erdölgeschäft in Guyana beteiligt, obwohl China als Verbündeter Venezuelas gilt.

Venezuela hat Militärmaterial, was die Ukraine gerne hätte. Warum man sich keine goldene Nase verdienen möchte? Das Zeug verrottet sowieso nur. Es gibt einzelne Belege, dass die Korruption beim venezuelischen Militär zu mindest teilweise schlimmer wie in Russland vor 2022 ist. Es ist davon auszugehen, dass sich das Militär in Guyana, so schwach es noch ist, in den nächsten Jahren ändern wird und ein Diktator seine letzte Chance für einen solchen Schritt sah, um stark zu wirken, wenn man positiv denken will. Guyana hat das Geld, sein Militär aufzubauen.

Videobeschreibung: Bis vor kurzem kam das vergleichsweise kleine Land Guyana nicht besonders oft in die Weltnachrichten. Was berichtet wurde, war in der Regel eine gute Nachricht: Ölfunde und eine steigende Produktion sorgten für ein rasches Wirtschaftswachstum in dem historisch gesehen armen Land. Jetzt steht das Land im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit, da ein jahrhundertealter Territorialstreit eskaliert ist und das benachbarte Venezuela die Absicht bekundet hat, mehr als zwei Drittel des derzeitigen Territoriums von Guyana an Venezuela anzugliedern. Handelt es sich dabei lediglich um ein innenpolitisches Theater, um einen Versuch, Guyana und die USA unter Druck zu setzen, oder um den Auftakt zu einer südamerikanischen "militärischen Sonderaktion"? In dieser Folge erörtert Perun die beteiligten Nationen, ihre Beweggründe und Ressourcen und versucht zu fragen, warum dies geschieht und was als Nächstes kommen könnte.
 
Maduros Position ist nach den Wahlen geschwächt. Er möchte Konzentrationslager für Oppositionelle errichten.
 
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