Unser Planet auf dem Scheideweg. 'Home' - ein Film zum Wachrütteln

Sahasrahla

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Vielleicht hat es der eine oder andere schon mitbekommen. Ich habe es am WE eher zufällig beim Zeitung Durchstöbern entdeckt.
Yann Arthus-Bertrand hat zusammen mit Regisseur Luc Besson (Das 5. Element) ein Filmprojekt ins Leben gerufen, das den Menschen moderner Industriestaaten die Folgen ihres Lebenswandels für unseren Planeten aufzeigen soll. Da es Yann und seinem Team bei dem Projekt um Aufklärung geht, wurde darauf verzichtet, den Film gewinnbringend zu vermarkten, um so seine größtmögliche Verbreitung sicherzustellen. D. h. dass er kostenlos unters Volk gebracht wird. Die PPR Group konnte hierfür als Sponsor gewonnen werden. Vermarktet wird der Film von EuropaCorp.

Der Film mit einer Länge von ca. 90min ist derzeit auf youtube.com zu sehen, und zwar in englischem Originalton mit deutschen Untertiteln (um die dtsch. Untertitel zu aktivieren, muss man das Dreieckssymbol neben dem HD-Reiter klicken). Hier der direkte Link zum Film:

http://www.youtube.com/watch?v=IbDmOt-vIL8

Der Film glänzt durch atemberaubende Luftaufnahmen und weiß einige bedeutungsvolle Zusammenhänge unseres über Jahrmilliarden gewachsenen Öko-Systems zu erklären, dessen Gleichgewicht durch den Lebensstandard unserer modernen Industriestaaten massiv bedroht ist. So vertritt der Film die wissenschaftliche These, dass die kommenden 10 Jahre darüber entscheiden, ob der drohenden Öko-System-Krise noch erfolgreich entgegengesteuert werden kann oder nicht. Danach sei der Verlauf nicht mehr umzukehren.
 
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Guter Film mit außerordentlich atemberaubenden Bildern.
Aber was meinst du mit "wachrütteln"? Jedem müsste hingänglich bekannt sein welchen Fortschritt wir bezüglich der Umweltzerstörung schon geleistet haben.
 
Gibts zwar kostenlos auf Youtube aber die DVD kostet bei Amazon 19€ und die Blu-Ray 21. Also glaub ich das hier

wurde darauf verzichtet, den Film gewinnbringend zu vermarkten

Nicht so wirklich.


Und so ein "wachrüttel" Ding kommt doch alle paar Monate/Jahre und bringt imo auch nichts. Ich glaub nicht, dass so viele sich dafür interessieren, ich tue es jedenfalls nicht.
 
Guter Film mit außerordentlich atemberaubenden Bildern.
Aber was meinst du mit "wachrütteln"? Jedem müsste hingänglich bekannt sein welchen Fortschritt wir bezüglich der Umweltzerstörung schon geleistet haben.


Ja..das sollte man meinen.
Hab den Film jetzt nicht gesehen. Aber was tust du denn z.B dagegen?
 
Und so ein "wachrüttel" Ding kommt doch alle paar Monate/Jahre und bringt imo auch nichts. Ich glaub nicht, dass so viele sich dafür interessieren, ich tue es jedenfalls nicht.

Solltest du aber vielleicht. Je mehr Leute ein Bewusstsein dafür entwickelt haben, dass auf unserem Planeten etwas falsch läuft, desto eher können eventuell Änderungen eintreten. Ansonsten - schlaf den Schlaf der Gerechten und wähle FDP......
 
Dem Planeten an sich ist es scheiß egal, ob wir hier leben oder nicht - er ist nur ein Haufen Geröll aus einer Sternenexplosion, der sich halt genau am richtigen Fleck im Sonnensystem befindet und die richtige Größe, Masse, den passenden Trabanten, Position, etc. (da gibt es weit über 100 Gründe, weswegen Leben auf er Erde existiert) hat.

Den Planeten juckt es nicht, welche Spezies sich für das größte und beste Ergebnis der Evolution hält.

Jedoch: Die Biosphäre geht es etwas an. Die Biosphäre, die sich in einem Zufallsprozess, den wir Evolution nennen (und der egtl. passenderweise Genmutation heißen sollte), über mehrere Milliarden Jahre hinweg entwickelt hat, die zuerst aus einfachen, sich reproduzierenden anorganischen Molekülen bestand und erst vor weniger als 600 Mio. Jahren in einer wahren genetischen Explosion mehrzelliges Leben hervorbrachte: diese geht jetzt den Bach runter. Und zwar verdammt schnell.

Und das Vertrackteste an der ganzen Sache ist: Wir Menschen handeln so, wie wir es von Natur aus gewohnt sind - wollen das beste für unsere Kinder, für uns selber.

Und weil wir es von Natur aus einprogrammiert bekommen hatten, uns unser Leben so angenehm wie möglich zu machen, befinden wir uns momentan in so einer verqueren Situation, aus der es aufgrund unserer ureigensten, in unseren Genen bestimmten Natur keinen Ausweg gibt.

Wir meinen, einen Denkapparat zu besitzen, der sich von den Genen absetzen kann - doch leider verhilft er uns nur, besser zu überleben und so zu tun, als besäßen wir einen freien Willen (den wir gar nicht haben, der nur eine Illusion dieses gleichzeitigen Waltens und Schaltens von mehr als 10 Milliarden Nervenzellen in unserem Kopf darstellt).

Intelligenz, gepaart mit jenen Urtrieben, dürfte wohl auf jedem Planeten im Universum, auf dem es "intelligentes" Leben gibt, zu solchen Problemen führen.

Was wir dagegen tun müssten: Geburtenrate senken - sechs Mrd. Menschen sind zuviel; Kohle und Öl abschaffen und auf regenerative Träger umsteigen, usw.

Wir müssten unsere eigenen Interessen zurückstellen und weit unter dem Standard leben, den wir momentan inne haben - anders könnte unsere Natur sich nicht rehabilitieren. Das ist utopisch.

Deswegen wäre es auch heuchlerisch zu sagen: Ich würde meinen Lebensstandard senken, um der Natur etwas Gutes zu tun.

Mit einfachen Sachen wie etwa das Licht zu später Stunde auslassen ist es nicht getan. Das müssten gesellschaftsumwälzende Dinge sein, nicht nur ein Watt pro Stunde sparen...

Wir sind also in der denkbar schlimmsten Lage: Wir erkennen unsere eigene Situation, können aber aufgrund unserer Gene nichts daran ändern. Wir sind Gefangene, Primaten, die sich vorstellen, sie könnten die Welt zum Besseren ändern.

Wer behauptet, auf modernen Lebensstandard verzichten zu können, hat Unrecht. Denn das könnte er nicht. Man müsste schon zu so etwas gezwungen werden.

Das ist eine Teufelsspirale und wird zweifelsohne irgendwann in einem beliebigen großen Knall enden.

Untergang, du bist unser. Willkommen!

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Wer meint, hier einen Pessimisten herauslesen zu müssen, hat leider Unrecht - das ist nur die Erkenntnis dessen, was leider vor sich geht. Und dazu braucht es, finde ich, kein Internet-Video :P
 
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Wir sind also in der denkbar schlimmsten Lage: Wir erkennen unsere eigene Situation, können aber aufgrund unserer Gene nichts daran ändern. Wir sind Gefangene, Primaten, die sich vorstellen, sie könnten die Welt zum Besseren ändern.

Lol.^^
Also etwas merkwürdig finde ich, dass du die seit vielen Jahrhunderten von Philosophen, Literaten und Wissenschaftlern behandelte und immer noch unbeantwortete Frage nach dem freien Willen des Menschen so lapidar mit "nein" beantwortest.

Und ich denke schon auch, dass es sehr wohl möglich ist, FREIWILLIG auf unseren jetzigen Lebensstandard zu verzichten. Denn es gibt genügend Beispiele in unserer Gesellschaft (Penner, Aussiedler), die das getan haben. ;)

Aber ansonsten sagst du viele gute Dinge, die natürlich Anlass zum Pessimismus geben. Home selber zeichnet eigentlich über 80min ein düsteres Szenario, das alle Hoffnung vernichtet. Und in den letzten 10min verweist es auf erste gute Schritte wie etwa Deutschlands wirtschaftlicher Vorstoß bei den erneuerbaren Energien. Als ob das die Probleme lösen würde. ;)
Aber gut, der Film akzeptiert einfach die denkbar schlechte Ausgangssituation, in der wir uns befinden, und appelliert an eine Denkweise, das noch Bestehende zu retten. Das wird vermutlich kaum geschehen können, und so denke ich, dass vielleicht wir selbst noch aber spätestens unsere Kinder den Untergang der modernen Industriestaaten erleben werden. Dieser ist nämlich nur eine Frage der Zeit, so viel steht schon jetzt fest. Es sei denn... ja, es sei denn. Oder es war einmal... Das Leben ist einfach kein Märchen mit einem Happy End. ;)
 
Also etwas merkwürdig finde ich, dass du die seit vielen Jahrhunderten von Philosophen, Literaten und Wissenschaftlern behandelte und immer noch unbeantwortete Frage nach dem freien Willen des Menschen so lapidar mit "nein" beantwortest.

Freies Denken, so wie es in den Medien, in der Schule und (leider) teilweise auch in der Universität propagiert wird, existiert in dieser Form nicht... schaue dir mal einen Ameisenhaufen an.

Ich behaupte jetzt nicht, dass ein Ameisenhaufen das Gleiche wie das menschliche Gehirn schafft. Aber, der Ameisenhaufen besitzt Schwarmintelligenz: Jedes Individuum leistet seinen Teil zum Erhalt des Ganzen bei, merkt nicht, was es denn da tut, weil es ja von den in seinen Genen eingeprägten Verhaltensmustern gesteuert wird (inwiefern die Ameise als einzelnes Wesen das vll. doch 'merkt', sei mal dahingestellt). Und da jede Ameise ihre Aufgabe hat, funktioniert der Staat als Ganzes besser als jeder menschliche Staat (nur mal nebenbei).

Etwas anderes machen die neuralen Knoten in unserem Gehirn auch nicht. Jede Gehirnzelle handelt nur für sich - der Erfolg stellt sich aber ein, weil jede Zelle über aberhunderte Verbindungen mit den anderen interagiert.

Deswegen ist "freies Denken" nichts anderes als eine verdammt rasche Datenübertragung in unserem Gehirn - eben, weil die Neuronen so gut verknüpft sind.


Und ich denke schon auch, dass es sehr wohl möglich ist, FREIWILLIG auf unseren jetzigen Lebensstandard zu verzichten. Denn es gibt genügend Beispiele in unserer Gesellschaft (Penner, Aussiedler), die das getan haben. ;)

Ich bezweifle zum., dass die meisten Penner das freiwillig machen :ugly:

Jau, klar gibt es a auch Ausnahmen - aber 99 % der Leute würden eben so handeln, wie ich es beschrieben habe. Daran ist auch nix Schlimmes, wer opfert schon freiwillig seinen Lebensstandard... das, was mich daran stört, ist zu behaupten, man würde das tun, auch wenn die Entscheidung dann mit Sicherheit eine andere wäre^^

Da sich aber die Überprüfbarkeit dessen etwas schwierig gestaltet, halb so schlimm^^


Aber ansonsten sagst du viele gute Dinge, die natürlich Anlass zum Pessimismus geben. Home selber zeichnet eigentlich über 80min ein düsteres Szenario, das alle Hoffnung vernichtet. Und in den letzten 10min verweist es auf erste gute Schritte wie etwa Deutschlands wirtschaftlicher Vorstoß bei den erneuerbaren Energien. Als ob das die Probleme lösen würde. ;)

Ohne den Film jetzt gesehen zu haben (was ich noch tun werde): Das pessimistische Bild ist da leider berechtigt... jedoch ist es übertrieben zu sagen, es wäre toll, wenn Deutschland jetzt ein wenig in die erneuerbaren Energien verstößt... das ist zu WENIG! Was alle Gesellschaften bräuchten, wäre einfach eine komplete Änderung ihrer Energiehaushalte hin zu regenerativen Energieträgern (daraus natürlich ein Mix, sich in Abhängigkeit von nur einer zu begeben wäre kontraproduktiv).


Das wird vermutlich kaum geschehen können, und so denke ich, dass vielleicht wir selbst noch aber spätestens unsere Kinder den Untergang der modernen Industriestaaten erleben werden. Dieser ist nämlich nur eine Frage der Zeit, so viel steht schon jetzt fest. Es sei denn... ja, es sei denn. Oder es war einmal... Das Leben ist einfach kein Märchen mit einem Happy End. ;)

In dem von mir Fettmarkierten sind wir uns völlig einig :goodwork:

Ich hoffe wirklich, ich erlebe das nicht mit... denke, da geht es jedem so.

Wo wir schon wieder beim Egoismus und der "nur an sich denkenden Art" namens Mensch wären :uglylol:
 
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