Thread für Heimatvertriebene und Aussiedler

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Harlock

L99: LIMIT BREAKER
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1 Dez 2005
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Dieser Thread soll all jenen gedacht sein, die ihre Heimat verloren haben und/oder ihr Glück in einem neuen Land suchen müssen.

Was bewegt mich dazu? Was ist der Grund für so ein Thema? In meinem Fall ist es eine Erbschaft. Aber ich will früher beginnen:

Meine Familie ist väterlicherseits bayerisch, mütterlicherseits sudetendeutsch. Ärzte und stolze Handwerker. Ich habe drei (zerfallende) Häuser und einen (ehemaligen) Betrieb im Sudetenland stehen, tolle Sache :P. Meine Tante wurde dort geboren, meine Mutter erst nach der erfolgreichen Flucht. Oma und Opi sind daran zu Grunde gegangen, das Lebenswerk war futsch.

Jetzt erbe ich was von nem unbekannten (vertriebenen) verwandten, das ist der Anlaß für meinen Thread, da er das absurde jeden Krieges wiedergibt, ich erbe wahrscheinlich, nö ich kanns nicht sagen, es ist so absurd. Es wird wohl ein Museum :ugly:

Wenn sich was neues dazu ergibt werde ich den OP aktualisieren, im Thread solls um Schicksale der Vertriebenen allgemein gehen, egal aus welchem Land. Und ich bitte um die Wahrung von menschlicher Würde, auch wenn wir hier auf CW sind, sonst kann man den Thread wieder schließen.
 
Ich glaubs nicht, ich kannte den Menschen nichtmal und wenn meine Familie der einzige Erbe bleibt. Einfach heftig, ich teile euch mit was ich von dem Egerländer geerbt habe, wenn es soweit ist.

Sonst interessieren mich alle Geschichten, die mit Vertreibung zu tun haben :)
 
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Hm wie kommst du denn da ans Erbe? Kam es damals nicht zur vollständigen Enteignung? Meine Familie stammt ursprünglich aus Schlesien, hatte sich aber über 2-3 Generationen in der Nähe von Treuburg niedergelassen und flüchtete damals zu Verwandten ins Ruhrgebiet, um der anstehenden Vertreibung und den Russen zu entgegehen.

Und hier blieb ihnen nichts anderes übrig, als komplett von vorne anzufangen. Haus, Hof und alles was zurückblieb, ging in "polnischen Besitz" über. Auch nach dem Krieg gab es keine Möglichkeit mehr, zurückzukehren beziehungswiese an den alten Besitz zu gelangen.

PS: Ja ich weiß, dass es in dem Fall um die Tschechen geht. Aber da lief es afaik doch ähnlich ab!?
 
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Hm wie kommst du denn da ans Erbe? Kam es damals nicht zur vollständigen Enteignung? Meine Familie stammt ursprünglich aus Schlesien, hatte sich aber über 2-3 Generationen in der Nähe von Treuburg niedergelassen und flüchtete damals zu Verwandten ins Ruhrgebiet, um der anstehenden Vertreibung und den Russen zu entgegehen.

Und hier blieb ihnen nichts anderes übrig, als komplett von vorne anzufangen. Haus, Hof und alles was zurückblieb, ging in "polnischen Besitz" über. Auch nach dem Krieg gab es keine Möglichkeit mehr, zurückzukehren beziehungswiese an den alten Besitz zu gelangen.

PS: Ja ich weiß, dass es in dem Fall um die Tschechen geht. Aber da lief es afaik doch ähnlich ab!?

Nö, das Egerland Erbe ist futsch, da kommt auch nichts mehr. Kann höchstens die Ruinen der Fabrik und des Wochendhauses am See im Urlaub besuchen, in die Stadthäuser, die prächtig renoviert sind kam ich nicht rein. Hier gehts um das Erbe eines entfernten Verwandten in Deutschland, das aber dennoch mit dessen Vertreibung zusammenhängt ;) Auf seinem Grund und Boden (in DE, nach der Umsiedlung) waren mal Kriegsgefangene Deutschlands (Alliierte untergebracht), ist ziemlich geschichtsträchtig. Ist alles noch ne Vermutung, aber das wäre schon pervers xD

So eine Erbschaft bekommt nicht jeder (Wenn es das ist, was ich vermute). Echt witzig was die Anwälte für Nachforschungen anstellen, Geburtsurkunden aus der Tschechei wurden angefordert, etc. ;) Lustigerweise haben sie diese behalten. Man kommt sich schon verarscht vor, ist ja ne Europa Region, aber nichtmal die unbewohnten Sachen bekommt man zurück, auf die von tschechischer Seite gespuckt wurde. Will mich nicht beschweren, wenn einer was bekommt, dann kommen alle...

Aber hier solls um Familiengeschichten gehen, gerne auch aus anderen Ländern oder eben die Erfahrungen von Aussiedlern, dürfte es einige hier geben, auch wenn sie sich großteils nicht mehr deutsch sehen (auf ihre Vergangenheit bezogen, oft auch auf die Gegenwart). Oder auch um andere Schicksale, Vertreibung ist Vertreibung, wenn es um Zivilisten geht.

@Vertreibung: Meine Mutter wurde in Bayern geboren, meine Tante noch in der Ursprungsheimat, sie mussten (während der Flucht) einen Tschechen im Zelt übernachten lassen, meine Tante, 2-3 Jahre fand seine Pistole, muss schon ein Anblick für meine Oma gewesen sein, als das Kind mit der Knarre spielte. Auch wurde vergewaltigt, junge Mädchen wurden aus den Zelten gezerrt, so das Tagebuch....
 
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