Grüße an meine Freunde, all die Killerspieler Deutschlands!
Man mag es kaum glauben, aber just in diesem Moment läuft auf der ARD eine weitere Folge von "Tatort", in der allen Ernstes das Super-Hyper-Mega-Klischee des KILLERSPIELERS als Täter herhalten muss!
Ich bin gerade dabei, auszugsweise signifikante Stellen aus der Sendung aufzunehmen und werde sie im Anschluss mit einer Analyse online stellen!
Was soll ich sagen, ich bin erschüttert, wie hier mit Klischees und offensichtlichen VERZERRUNGEN DER REALITÄT gearbeitet wird und Millionen von Menschen als Sonntag-Abend-Unterhaltung serviert wird!
Damit kann man auf keinen Fall die Menschen dazu erziehen, sich mit dem Thema kritisch auseinanderzusetzen! Und insbesondere wird auch nicht eine Kehrseite der Medallie gezeigt, nein, es wird einfach ausgeschlachtet, was man so als Halbwissen aus den Medien her kennt.
Wie gesagt, eine Analyse folgt noch. Falls ihr noch rechtzeitig einschaltet, viel Spaß noch beim Lachen, oder Weinen, je nach dem wie man die Sache betrachten mag...
...es ist einfach frustrierend!
Edit:
So, die Sendung ist vorüber und ich habe ein paar Mitschnitte von Szenen angefertigt.
Sind Quicktime-Videos!
Zuerst haben wir die Eltern, die sich wegen einer unausgesprochenen Sache nicht mehr leiden können, und zu dem Sohnemann klischeehafter Weise keinen Zugang mehr haben:
Eltern
Alternativ-Format
Als nächstes, direkt dahinter wird die Situation bei der Arbeit dargestellt. Völlig ohne sich um die Inhalte zu kümmern, wird lediglich durch das Herumschubsen die Symbolik genutzt, sowie Punkrock drunter gelegt um die "Jugend" des Killerspielers mit Effekt zu untermalen:
Die bösen Kollegen
Alternativ-Format
Und nun wird es richtig unterhaltsam, liebe Spielergenossen! Der Täter kommt in seiner Bude an (man beachte die Poster, die ausschließlich mit gewalthaltigen Dingen verbunden sind: The Crow, Prince of Persia: The Two Thrones, Obscure, Reservoir Dogs und Hellboy - wobei die letzten beiden im Standbild durch WAFFEN auf den Postern auffallen!!) und da legt derjenige dann ein Spiel in seine Stereoanlage, pardon, Spielekonsole, und ... naja, der Titel des Spiels ist "DEATH MESSAGE" und die Grafik sprengt jegliche Darstellung, die wir so kennen
:-D 
Death Message!
Alternativ-Format
So, dann haben wir noch einen Einsatz von fetter METAL-Musik beim Spielen des gleichen Spiels. Der Vater scheint sich wenigstens noch mal um ihn zu bemühen, war aber dann wohl doch alles vergebens...
Death Message 2! Mit Metal!
Alternativ-Format
Und nun wird es wieder witzig: Die Polizei kam, wie soll es anders sein, über das INTERNET der Familie auf die Spur und beschlagnahmte alle Computer. Die Konsole wurde natürlich da gelassen wo sie ist, und was macht der Gute? Na klar, wir zocken noch ne Runde! (Man beachte das besonders geistlose Herumdrücken auf dem Controller während das Spiel mit "LOADING" beschäftigt ist
)
Noch ein Zock nach der Hausdurchsuchung!
Alternativ-Format
Tja, von da an ging alles den Berg runter. Nicht nur, dass man nach 10 Minuten des Films schon wusste, dass unser Killerspieler der Täter ist, nein, es wurde auch noch so richtig zelebriert. Hier die besten Events, ohne Videobeweis
- Gerade, als die Eltern von der Tat des Sohns erfahren, um den sie sich nie gekümmert hatten, sagt die Kommissarin: "Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass ihr Sohn nicht das Opfer ist. Ihr Sohn ist der Täter." (wow!)
- Immerhin an einer Stelle gibt es eine interessante Moral: "Wenn wir der Familie eines ankreiden können, dann, dass sie nie miteinander gesprochen haben." (Leistung!)
- Die Kommissarin spielt das Spiel des Täters an "der alten Spielkonsole" ihrer eigenen Tochter (!woohoo!)
- Kommissarin proklamiert, dass der Killerspieler den Bezug zur Realität verloren hat, und nun das Spiel für die Wirklichkeit hält
(zomg)
- An einer Stelle läuft die Musik des Spiels weiter, während man den Killerspieler auf ein altes Firmengelände eindringen sieht (--> erinnert unfreiwillig (oder nicht?) an Metal Gear und Co.)
- An der Arbeitsstelle angekommen, schießt der Killerspieler auf seine bösartigen Kollegen. Kommissarin befindet darüber: "Er hat seit Monaten (mit dem Spiel) das trainiert, er erwartet, dass wir genau das machen, was seine Feinde im Spiel machen."
- Und es war wohl nix mit Happy-End. Ganz dem Klischee entsprechend, tötet sich der Klischee-Amoklauf-Killerspieler selbst. Miserabler geht es schon gar nicht mehr...
Meine Achtung an die ARD: So sieht Unterhaltung am Sonntag-Abend aus, um Eltern, die diese Sendung sehen, zu motivieren, mit ihren Kindern in Dialog zu kommen... oder aber sich angeekelt abzuwenden und einfach das Reden zu verlernen, wie es die Familie in der Sendung getan hat... einfach traurig.
Man mag es kaum glauben, aber just in diesem Moment läuft auf der ARD eine weitere Folge von "Tatort", in der allen Ernstes das Super-Hyper-Mega-Klischee des KILLERSPIELERS als Täter herhalten muss!
Ich bin gerade dabei, auszugsweise signifikante Stellen aus der Sendung aufzunehmen und werde sie im Anschluss mit einer Analyse online stellen!
Was soll ich sagen, ich bin erschüttert, wie hier mit Klischees und offensichtlichen VERZERRUNGEN DER REALITÄT gearbeitet wird und Millionen von Menschen als Sonntag-Abend-Unterhaltung serviert wird!
Damit kann man auf keinen Fall die Menschen dazu erziehen, sich mit dem Thema kritisch auseinanderzusetzen! Und insbesondere wird auch nicht eine Kehrseite der Medallie gezeigt, nein, es wird einfach ausgeschlachtet, was man so als Halbwissen aus den Medien her kennt.
Wie gesagt, eine Analyse folgt noch. Falls ihr noch rechtzeitig einschaltet, viel Spaß noch beim Lachen, oder Weinen, je nach dem wie man die Sache betrachten mag...
...es ist einfach frustrierend!

Edit:
So, die Sendung ist vorüber und ich habe ein paar Mitschnitte von Szenen angefertigt.
Sind Quicktime-Videos!
Zuerst haben wir die Eltern, die sich wegen einer unausgesprochenen Sache nicht mehr leiden können, und zu dem Sohnemann klischeehafter Weise keinen Zugang mehr haben:
Eltern
Alternativ-Format
Als nächstes, direkt dahinter wird die Situation bei der Arbeit dargestellt. Völlig ohne sich um die Inhalte zu kümmern, wird lediglich durch das Herumschubsen die Symbolik genutzt, sowie Punkrock drunter gelegt um die "Jugend" des Killerspielers mit Effekt zu untermalen:
Die bösen Kollegen
Alternativ-Format
Und nun wird es richtig unterhaltsam, liebe Spielergenossen! Der Täter kommt in seiner Bude an (man beachte die Poster, die ausschließlich mit gewalthaltigen Dingen verbunden sind: The Crow, Prince of Persia: The Two Thrones, Obscure, Reservoir Dogs und Hellboy - wobei die letzten beiden im Standbild durch WAFFEN auf den Postern auffallen!!) und da legt derjenige dann ein Spiel in seine Stereoanlage, pardon, Spielekonsole, und ... naja, der Titel des Spiels ist "DEATH MESSAGE" und die Grafik sprengt jegliche Darstellung, die wir so kennen


Death Message!
Alternativ-Format
So, dann haben wir noch einen Einsatz von fetter METAL-Musik beim Spielen des gleichen Spiels. Der Vater scheint sich wenigstens noch mal um ihn zu bemühen, war aber dann wohl doch alles vergebens...
Death Message 2! Mit Metal!
Alternativ-Format
Und nun wird es wieder witzig: Die Polizei kam, wie soll es anders sein, über das INTERNET der Familie auf die Spur und beschlagnahmte alle Computer. Die Konsole wurde natürlich da gelassen wo sie ist, und was macht der Gute? Na klar, wir zocken noch ne Runde! (Man beachte das besonders geistlose Herumdrücken auf dem Controller während das Spiel mit "LOADING" beschäftigt ist

Noch ein Zock nach der Hausdurchsuchung!
Alternativ-Format
Tja, von da an ging alles den Berg runter. Nicht nur, dass man nach 10 Minuten des Films schon wusste, dass unser Killerspieler der Täter ist, nein, es wurde auch noch so richtig zelebriert. Hier die besten Events, ohne Videobeweis

- Gerade, als die Eltern von der Tat des Sohns erfahren, um den sie sich nie gekümmert hatten, sagt die Kommissarin: "Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass ihr Sohn nicht das Opfer ist. Ihr Sohn ist der Täter." (wow!)
- Immerhin an einer Stelle gibt es eine interessante Moral: "Wenn wir der Familie eines ankreiden können, dann, dass sie nie miteinander gesprochen haben." (Leistung!)
- Die Kommissarin spielt das Spiel des Täters an "der alten Spielkonsole" ihrer eigenen Tochter (!woohoo!)
- Kommissarin proklamiert, dass der Killerspieler den Bezug zur Realität verloren hat, und nun das Spiel für die Wirklichkeit hält

- An einer Stelle läuft die Musik des Spiels weiter, während man den Killerspieler auf ein altes Firmengelände eindringen sieht (--> erinnert unfreiwillig (oder nicht?) an Metal Gear und Co.)

- An der Arbeitsstelle angekommen, schießt der Killerspieler auf seine bösartigen Kollegen. Kommissarin befindet darüber: "Er hat seit Monaten (mit dem Spiel) das trainiert, er erwartet, dass wir genau das machen, was seine Feinde im Spiel machen."

- Und es war wohl nix mit Happy-End. Ganz dem Klischee entsprechend, tötet sich der Klischee-Amoklauf-Killerspieler selbst. Miserabler geht es schon gar nicht mehr...
Meine Achtung an die ARD: So sieht Unterhaltung am Sonntag-Abend aus, um Eltern, die diese Sendung sehen, zu motivieren, mit ihren Kindern in Dialog zu kommen... oder aber sich angeekelt abzuwenden und einfach das Reden zu verlernen, wie es die Familie in der Sendung getan hat... einfach traurig.
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