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- 23 Feb 2003
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Hallo !
Nachdem sich aus einer Frage über das 3DO ein größeres Special ergeben hat, möchte ich euch, wenn meine Zeit es zulässt, nach und nach weitere Exoten vorstellen. Mal schauen, vielleicht klinkt sich ja noch jemand mit ein.
Hier zum Anfang geht es los mit den PHILIPS CD-i System...
Das CD-i (was eine Abkürzung für Compact Disc Interactive ist) kam im Jahr 1991 auf den Markt und feiert demnächst sein 15 jähriges.
Es handelt sich bei um eine 16-Bit Konsole mit 68000er CPU (dieselbe welche im Amiga werkelt) auf 15 MHz getaktet mit grosser Basis im Multimediabereich.
Es kamen unzählige verschiedene Modelle des CD-i`s auf den Markt, welche hauptsächlich von Philips (dem Entwickler), dessen US-Ableger Magnavox und teilweise von Drittfirmen wie Sony (JA, die Playstation war NICHT die erste Sony-Konsole, sonder Sony fing bereits zum MSX-Zeiten an), Highscreen und anderen gebaut bzw. vertrieben wurden (näheres später). Der Einführungspreis des Grundmodelles lag in Deutschland bei ca. 1000-1200 DM, was natürlich sofort als Stolperstein für einen grossen Erfolg ins Auge springt.
Da Philips als Entwickler der Compact Disc die internationalen CD-Normen kontrolliert und über die Vergabe des CD-Logos entscheidet, wurde CD-i in den Rang einer offiziellen CD-Norm erhoben (das so genannte Green Book). Daneben schreibt auch das White Book über Video-CDs eine auf jeder normgerechten Video-CD zu speichernde Abspielsoftware für CD-i-Player vor.
Am Anfang erschienen hauptsächlich Multimedia-Lernprogramme, später dann auch richtige Spiele. Die meisten dieser Spiele hatten jedoch viel mit interaktiven FMV (Full Motion Videos) zu tun, da dies die eindeutige Stärke des Systems war und keine andere Konsole in der Qualität mithalten konnte. Highlights stellten da sicherlich Spiele wie Space Ace, Dragon`s Lair, 7th Guest usw. dar, jedoch wurden auch die American Lasergames Lightgunspiele fast 1:1 von der Laserdisc Vorlage umgesetzt (Mad Dog McCree, Space Pirates usw.)
Zuerst war das CD-i trotz allem recht beliebt, auch wenn es sich nur wenige leisten konnten und die Absatzzahlen nicht berauschend waren.
Ich selbst sehe mich noch 1992 im Toy`s R Us vor einem CD-i mit dem Spiel International Tennis Open und offenem Mund stehen. Es war ein Tennisspiel mit digitalisierten Playern und man kann sagen was man will, wir waren damals wirklich baff...
Jedoch mit dem Erscheinen der Playstation und des Saturns war das Ende bereits vorherzusehen. Die eh schon mageren Verkäufe brachen ein. Trotzdem wurde das System bis 1998 weiterentwickelt und verkauft. Am Ende konnte man die Player für 200 DM und weniger ergattern, heute ist man in eBay bereits für ca. 20 Euro dabei. Ein kleiner Geheimtip !!!....
Man könnte von einem Flopsystem sprechen, jedoch können einige Details überzeugen und Sammler oder Konsolenfreax sollten über einen Kauf nachdenken. Zum einen sollte man sich die Konsolen selbst anschauen, welche, bis auf wenige Ausnahmen, sehr solide verarbeitet sind und verschwenderisch ausgestattet wurden. Bis heute sind auch alle möglichen
Peripheriegeräte zu kaufen (Joypad, Fernbedienung, Maus, Lightgun, Lightpen usw. usw.) Natürlich spielen diese Geräte neben den CD-i`s auch normale Video-CDs, aber auch die gerade in Mode gekommenen MVCDs ab. Sicher kann das ein normaler DVD-Player auch, jedoch hat man ja die Möglichkeit zu spielen, was ein weiterer Pluspunkt ist. Neben den oben erwähnten Multimedia- bzw. FMV-Games, gibt es interessanterweise dank einem Lizenzabkommen mit Nintendo einige Spiele mit eigentlich Nintendo-exklusiven Charakteren, welche nur für das CD-i entwickelt wurden. In Hotel Mario traten Super Mario-Charaktere auf, und drei The Legend of Zelda-Spiele wurden veröffentlicht: Link: The Faces of Evil, Zelda: The Wand of Gamelon und Zelda's Adventure, sowie das Prototype Jump`n Run (und Super Mario Bros. Nachfolger) Mario`s Wacky Worlds. Die Qualität der Spiele wird meist etwas heruntergeredet, wenn man sich aber ernsthaft damit beschäftigt, wird man feststellen, daß sie gar nicht mal so schlecht sind.
Für weitere Infos empfehle ich auch das CD-i FAQ :
http://www.consoledatabase.com/faq/philipscd-i/phillipscdifaq.txt
Der meistverkaufteste Player ist der Philips CD-i 210, welcher recht gross war, aber auch gut verarbeitet. Man hat ihn ohne und mit Digital Video Catridge (zum Abspielen von VideoCDs etc.) bekommen :
Der Philips CD-i 220 ist fast identisch, hat jedoch mehr Speicher und eine CD-Klappe, welche geschlossen nicht zu erkennen ist :
Der Philips CD-i 450 ist die Sparversion. Man merkt dem Gerät an, daß Philips es eher als Spielkonsole, denn als ein Multimediagerät vermarkten wollte. Leider ist die Verarbeitung nicht so toll und es fehlen einige Schnittestellen (z.B. IR für eine optionale Fernbedienung). Diese Konsole kam auch unter dem Namen Highscreen und Magnavox auf den Markt :
Den Philips CD-i 470 Mini habe ich selbst. Es ist die deutlich kleinere Variante des Multimediaplayers. Sie wurde extra so designed, damit sie zu Mini-Stereonanlagen passt. Für mich ist es jedoch auch so das schönste der CD-i Geräte. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Es gab auch wiederum eine 490er Variante, welche mit mehr Speicher ausgestattet war. Der Zusatzspeicher bringt Normalanwender übrigens keine Vorteile und war nur in der kommerziellen Anwendung nützlich :
Hier verlassen wir die Player für den Heimgebrauch und witmen uns noch den professionellen Geräten für Vorträge und Präsentationen :
Die tragbaren Geräte Philips CD-i 310 bzw. 370 sind die Vorgänger zu den heute bekannten tragbaren DVD-Playern. Der damalige Preis war natürlich mit jenseits der 2500 DM für niemanden erschwinglich und nur für spezielle Anwender interessant. Heute sehr selten und für Sammler nicht gerade günstig :
Die Serien 602, 615, 660 und 670 sind alles absolute Profigeräte, mit Preisen von 2000 - 8000 DM alles andere als "Home Entertainment". Mehr möchte ich auch nicht darüber sagen. Neugierige sollten im Netz nach Details suchen. Interessant sind diese Player für Heimanwender eher Richtung Null :
Zum Abschluß noch das Kombigerät Philips CD-i 130, welches ein Hybrid zwischen TV und CD-i Player ist. Habe noch keins derart gesichtet, scheinen sich daher, wenn überhaupt, dann nur im französischen Raum verkauft zu haben :
Zum Abschluß sage ich noch :
Nintendo :-D
Nachdem sich aus einer Frage über das 3DO ein größeres Special ergeben hat, möchte ich euch, wenn meine Zeit es zulässt, nach und nach weitere Exoten vorstellen. Mal schauen, vielleicht klinkt sich ja noch jemand mit ein.
Hier zum Anfang geht es los mit den PHILIPS CD-i System...
Das CD-i (was eine Abkürzung für Compact Disc Interactive ist) kam im Jahr 1991 auf den Markt und feiert demnächst sein 15 jähriges.
Es handelt sich bei um eine 16-Bit Konsole mit 68000er CPU (dieselbe welche im Amiga werkelt) auf 15 MHz getaktet mit grosser Basis im Multimediabereich.
Es kamen unzählige verschiedene Modelle des CD-i`s auf den Markt, welche hauptsächlich von Philips (dem Entwickler), dessen US-Ableger Magnavox und teilweise von Drittfirmen wie Sony (JA, die Playstation war NICHT die erste Sony-Konsole, sonder Sony fing bereits zum MSX-Zeiten an), Highscreen und anderen gebaut bzw. vertrieben wurden (näheres später). Der Einführungspreis des Grundmodelles lag in Deutschland bei ca. 1000-1200 DM, was natürlich sofort als Stolperstein für einen grossen Erfolg ins Auge springt.
Da Philips als Entwickler der Compact Disc die internationalen CD-Normen kontrolliert und über die Vergabe des CD-Logos entscheidet, wurde CD-i in den Rang einer offiziellen CD-Norm erhoben (das so genannte Green Book). Daneben schreibt auch das White Book über Video-CDs eine auf jeder normgerechten Video-CD zu speichernde Abspielsoftware für CD-i-Player vor.
Am Anfang erschienen hauptsächlich Multimedia-Lernprogramme, später dann auch richtige Spiele. Die meisten dieser Spiele hatten jedoch viel mit interaktiven FMV (Full Motion Videos) zu tun, da dies die eindeutige Stärke des Systems war und keine andere Konsole in der Qualität mithalten konnte. Highlights stellten da sicherlich Spiele wie Space Ace, Dragon`s Lair, 7th Guest usw. dar, jedoch wurden auch die American Lasergames Lightgunspiele fast 1:1 von der Laserdisc Vorlage umgesetzt (Mad Dog McCree, Space Pirates usw.)
Zuerst war das CD-i trotz allem recht beliebt, auch wenn es sich nur wenige leisten konnten und die Absatzzahlen nicht berauschend waren.
Ich selbst sehe mich noch 1992 im Toy`s R Us vor einem CD-i mit dem Spiel International Tennis Open und offenem Mund stehen. Es war ein Tennisspiel mit digitalisierten Playern und man kann sagen was man will, wir waren damals wirklich baff...
Jedoch mit dem Erscheinen der Playstation und des Saturns war das Ende bereits vorherzusehen. Die eh schon mageren Verkäufe brachen ein. Trotzdem wurde das System bis 1998 weiterentwickelt und verkauft. Am Ende konnte man die Player für 200 DM und weniger ergattern, heute ist man in eBay bereits für ca. 20 Euro dabei. Ein kleiner Geheimtip !!!....
Man könnte von einem Flopsystem sprechen, jedoch können einige Details überzeugen und Sammler oder Konsolenfreax sollten über einen Kauf nachdenken. Zum einen sollte man sich die Konsolen selbst anschauen, welche, bis auf wenige Ausnahmen, sehr solide verarbeitet sind und verschwenderisch ausgestattet wurden. Bis heute sind auch alle möglichen
Peripheriegeräte zu kaufen (Joypad, Fernbedienung, Maus, Lightgun, Lightpen usw. usw.) Natürlich spielen diese Geräte neben den CD-i`s auch normale Video-CDs, aber auch die gerade in Mode gekommenen MVCDs ab. Sicher kann das ein normaler DVD-Player auch, jedoch hat man ja die Möglichkeit zu spielen, was ein weiterer Pluspunkt ist. Neben den oben erwähnten Multimedia- bzw. FMV-Games, gibt es interessanterweise dank einem Lizenzabkommen mit Nintendo einige Spiele mit eigentlich Nintendo-exklusiven Charakteren, welche nur für das CD-i entwickelt wurden. In Hotel Mario traten Super Mario-Charaktere auf, und drei The Legend of Zelda-Spiele wurden veröffentlicht: Link: The Faces of Evil, Zelda: The Wand of Gamelon und Zelda's Adventure, sowie das Prototype Jump`n Run (und Super Mario Bros. Nachfolger) Mario`s Wacky Worlds. Die Qualität der Spiele wird meist etwas heruntergeredet, wenn man sich aber ernsthaft damit beschäftigt, wird man feststellen, daß sie gar nicht mal so schlecht sind.
Für weitere Infos empfehle ich auch das CD-i FAQ :
http://www.consoledatabase.com/faq/philipscd-i/phillipscdifaq.txt
Der meistverkaufteste Player ist der Philips CD-i 210, welcher recht gross war, aber auch gut verarbeitet. Man hat ihn ohne und mit Digital Video Catridge (zum Abspielen von VideoCDs etc.) bekommen :
Der Philips CD-i 220 ist fast identisch, hat jedoch mehr Speicher und eine CD-Klappe, welche geschlossen nicht zu erkennen ist :
Der Philips CD-i 450 ist die Sparversion. Man merkt dem Gerät an, daß Philips es eher als Spielkonsole, denn als ein Multimediagerät vermarkten wollte. Leider ist die Verarbeitung nicht so toll und es fehlen einige Schnittestellen (z.B. IR für eine optionale Fernbedienung). Diese Konsole kam auch unter dem Namen Highscreen und Magnavox auf den Markt :
Den Philips CD-i 470 Mini habe ich selbst. Es ist die deutlich kleinere Variante des Multimediaplayers. Sie wurde extra so designed, damit sie zu Mini-Stereonanlagen passt. Für mich ist es jedoch auch so das schönste der CD-i Geräte. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Es gab auch wiederum eine 490er Variante, welche mit mehr Speicher ausgestattet war. Der Zusatzspeicher bringt Normalanwender übrigens keine Vorteile und war nur in der kommerziellen Anwendung nützlich :
Hier verlassen wir die Player für den Heimgebrauch und witmen uns noch den professionellen Geräten für Vorträge und Präsentationen :
Die tragbaren Geräte Philips CD-i 310 bzw. 370 sind die Vorgänger zu den heute bekannten tragbaren DVD-Playern. Der damalige Preis war natürlich mit jenseits der 2500 DM für niemanden erschwinglich und nur für spezielle Anwender interessant. Heute sehr selten und für Sammler nicht gerade günstig :
Die Serien 602, 615, 660 und 670 sind alles absolute Profigeräte, mit Preisen von 2000 - 8000 DM alles andere als "Home Entertainment". Mehr möchte ich auch nicht darüber sagen. Neugierige sollten im Netz nach Details suchen. Interessant sind diese Player für Heimanwender eher Richtung Null :
Zum Abschluß noch das Kombigerät Philips CD-i 130, welches ein Hybrid zwischen TV und CD-i Player ist. Habe noch keins derart gesichtet, scheinen sich daher, wenn überhaupt, dann nur im französischen Raum verkauft zu haben :
Zum Abschluß sage ich noch :
Nintendo :-D

ja wenn du geld und glück hast bekommst du vielleicht ein exemplar war mal neulich nach über nem jahr wieder bei ebay drin und ging bis 130 rauf

