Ich lasse mich ab und an auch mal dazu ein, eigene Kritik zu verfassen und zu verschicken ^^. Die Dame ist ja noch recht human nach meinen harten Worten. 

Sehr geehrter Herr Strothmann,
herzlichen Dank für Ihre Mail vom 10.01.2007, in der Sie zum Thema Verbot von sog. Computer-Killerspielen Stellung nehmen. Die Mail wurde zuständigkeitshalber an mich weitergeleitet. Zu den von Ihnen vorgetragenen Punkten möchte ich Ihnen gerne Folgendes mitteilen:
Ein starker und verantwortungsbewusster Staat darf bei Vorfällen wie der Gewalttat in Emsdetten nicht einfach wegschauen und untätig bleiben. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass CDU, CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag für diese Legislaturperiode ein Verbot von Killerspielen verabredet haben, hat die Bayerische Staatsregierung am 9.1.2007 beschlossen, eine Bundesratsinitiative mit einem konkreten Gesetzesantrag zu dieser Problematik einzubringen. Kernstück dabei ist ein im Strafgesetzbuch verankertes Herstellungs- und Verbreitungsverbot von virtuellen Killerspielen. Darüber hinaus wird ein Verbot realer Killerspiele wie z.B. Gotcha, Paintball und Laserdrome angestrebt. Spiele, die in menschenverachtender Weise real nachempfundene Verletzungs- oder Tötungshandlungen von Mitspielern unter Einsatz von Schusswaffen oder diesen nachgebildeten Gegenständen simulieren, widersprechen in elementarer Weise der Werteordnung unserer Gesellschaft. Sie sind geeignet, die allgemeinen Hemmschwellen zur Gewaltanwendung abzubauen.
Leider wird - unbewusst oder gewollt - der Eindruck erweckt, als ob wir generell gegen Computerspiele wären. Dies ist natürlich nicht richtig. Computerspiele können nicht nur unterhaltend, sondern sogar sehr lehrreich sein. Aber es gibt keine vernünftige Begründung dafür, dass Gewalt verherrlichende, Brutalität verharmlosende oder Menschen verachtende Spiele notwendig sind.
Ein Verbot allein ist natürlich nicht ausreichend für die Bekämpfung von Jugendkriminalität. So äußerte sich auch der CSU-Europaabgeordnete Ingo Friedrich dahingehend, dass wir "eine Vielzahl von weiteren miteinander abgestimmten Maßnahmen" brauchen, "um die tieferen Ursachen für Jugendkriminalität wirksam zu bekämpfen und das soziale Netz für gefährdete Jugendliche zu stärken".
Es muss eine grundsätzliche Debatte über den Medienkonsum in unserer Gesellschaft angestoßen werden, wobei die hinter dem Amoklauf in der Realschule in Emsdetten stehende Problematik auch hinsichtlich ihrer Ursachen zu hinterfragen ist. Die immer wieder aufgestellte Forderung nach mehr Schulpsychologen allein reicht hier nicht aus. Die inhaltlichen Angebote der Fernsehsender haben maßgeblichen Einfluss auf die Gesellschaft. Daher gilt es, diese auf Gewaltdarstellungen hin schärfer zu überprüfen und noch strengere Maßstäbe für den Jugendschutz anzulegen. Vor diesem Hintergrund wird Bayern ein umfangreiches Paket mit konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Kinder- und Jugendschutzes auf den Weg bringen, um junge Menschen vor menschenverachtenden Gewaltangeboten noch besser zu schützen. Neben dem bereits erwähnten Verbot, bedarf es Änderungen im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag sowie Verbesserungen im Bereich der Freiwilligen Selbstkontrolle der Medienwirtschaft in Form von gesetzlich festgelegten Mindestanforderungen.
Darüber hinaus muss der Medienwelt der Kinder in Elternhaus und Schule mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. In diesem Zusammenhang werden wir uns dafür einsetzen, dass die Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen im Elternhaus, in Betreuungseinrichtungen und in Schulen gefördert wird. Kinder und Jugendliche müssen in der Lage sein, qualitative Maßstäbe sowie eine gewisse Distanzierungsfähigkeit zu gewaltverherrlichenden Medienangeboten zu entwickeln. Außerdem ist auch ein verantwortungsvoller Umgang mit der vorhandenen Vielfalt der Medien Teil dieser Medienkompetenz.
Ich hoffe, mit diesen Ausführungen Ihre Fragen beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Christina Kähler
Referentin für Medienpolitik
Genau meine Meinung (vor allem bezogen auf die SAW Filme
)