Mietwohnung und Probleme

Starlord

L15: Wise
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16 Mai 2004
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9.750
Hi Leute

Vielleicht kann mir einer von den Älteren helfen.
Wäre auch sehr dankbar dafür.
Und zwar folgendes Problem:

Ein Bekannter (ich nenne ihn jetzt Max Mustermann) wollte in eine Wohnung einziehen.
Die Wohnung wird ihm von seinem Schwager bezahlt, da Max derzeit nicht die Mittel für eine eigene Wohnung hat.
Max wollte somit eine eigene Wohnung in der Wohnanlage beziehen, wo auch der Schwagers wohnt. Aber als der Vermieter erfuhr, wieso der Schwager eine Zweitwohnung anmieten wollte verweigert er diese.
Der Grund war:
Der Vermieter lässt keinen in seine Wohnung einziehen der den Nachnamen Mustermann hat (Der Schwager hat einen anderen Nachnamen), da er schlechte Erfahrungen mit dem Namen gemacht hat.
Max selbst hat noch nie etwas mit dem Vermieter zu tun gehabt.
Die Wohnung selbst steht schon seit einigen Jahren leer.

Max und der Schwager können den Vermieter inzwische nur noch über den Anwalt des Vermieters erreichen.
Der Anwalt selbst versteht zwar auch nicht wieso die Wohnung nicht vermietet wird, aber kann nicht weiterhelfen.

Kann man dagegen irgendetwas unternehmen.
Soetwas ist doch Diskriminierung?
 
Jau, das ist natürlich eine Form von Diskriminierung. Leider passiert das tagtäglich unzählige Male. Familien mit Kindern oder Tieren, farbige Menschen oder Behinderte können schlimme Geschichten über ihre Erlebnisse bei der Wohnungssuche erzählen.

Aber natürlich herrscht in Deutschland auch Kontrahierungsfreiheit, sprich niemand kann dazu gezwungen werden, einen Vertrag mit jemandem abzuschließen, der ihm aus welchen Gründen auch immer nicht passt (Ausnahmen wie z.B Taxifahrer und Gaststätten mal außen vor).

Solange es also keinen unterschriebenen Mietvertrag gibt, ist da also nicht viel zu drehen. (Ist das Ding aber einmal unterschrieben, kann der Vermieter hingegen nicht mehr raus aus der Nummer.)
 
Ich schätze mal, dass Max Mustermann ein Ausländer ist. Leider haben Ausländer in Deutschland (und ich bin selbst einer) sehr schwer mit der Wohnungssuche. Meine Familie hatte bei der Wohnungssuche auch nur absagen bekommen, bis mein Mutters Freundin für uns eine Wohnung gefunden hatte. Es gilt immer noch der Vorurteil, Ausländer hätten immer viele Kinder, würden viel Krach machen, würden vom Arbeitsamt leben und keine Miete bezahlen und hätten oft Besuch die sich auch daneben benehmen.

Einige Deutsche haben sich nach dem Jahre 1945 eben nicht weiterentwickelt, leider...
 
Nein Max ist kein Ausländer.
Es handelt sich sogar um eine deutsche Familie.
Ich finde es schon hart wenn soetwas bei Ausländern passiert.

Ich habe das nur ziemlich krass gefunden, als ich das gehört habe.
Hab mir das garnicht richtig vorstellen können.
Die Begründung ist wirklich ein Witz.

Irgendwie muss man etwas dagegen unternehmen können.
 
Naja, es bleibt eben jedem selbst überlassen, wie und an wen er sein Eigentum vermieten will. Mal ganz ehrlich, ich würde sicherlich auch den ein oder anderen diskriminieren...
 
Jo sicher.
Aber du musst dir das so vorstellen:

Max ist ein ruhiger Student, der zurzeit sich auf sein Studium konzentrieren will und wirklich alles andere als aufbrausend, wild etc. ist.
Sein Schwager übernimmt die volle Verantwortung und würde den Mietvertrag übernehmen.
Der Vermieter war einverstanden, bis er den Namen des Studenten erfahren hat.

Ich würde es verstehen, wenn der Student die Wohnung anmieten würde. Oder wenn der Student die Wohnung besichtigt hätte und negativ aufgefallen ist.
Der Vermieter hat wie gesagt zum Vertrag zugestimmt, bis er den Grund erfahren hat.

Das finde ich das krasse :oops:
 
guts schrieb:
reden wir hier von einem stinknormalen namen oder einen der klasse "hitler, rommel, berlusconi"?

Es ist ein ganz gewöhnliche Name. Also kein Name mit dem man negative Erfahrungen verbindet.
 
Also, den Nachnahmen könntest du doch jetzt sagen. Kann mir irgendwie kaum vorstellen, dass man zu einem bestimmten deutschen Nachnahme ne Abneigung empfinden kann. Ist doch krank so was.

In Deutschland hatte doch SPD mit den Grünen einen Gesetz verabschiedet, wo diese Diskriminierung bei der Wohnungssuche behandelt wurde. Da hieß es glaub ich, dass man einen Mieter nicht aus Gründen der Hautfarbe, Religion, Staatsangehörigkeit etc. abweisen könne, sondern einen anderen plausiblen Grund bräuchte.
 
Naja ich weiß nicht ob es ihm recht ist wenn ich den Namen hier reinschreibe.
Auf jeden Fall ist der Name vergleichbar mit Meier, Berger, Schmitt, etc.

@Leon
Das Gesetzt habe ich auch gefunden. Ich frage mich gerade, ob das in diesem Fall auch Gültigkeit hat, weil es in dem Sinne ja nicht gegen die Staatsangehörigkeit, Hautfarbe etc geht, sonder um den Namen (was aber auch diskriminierend ist)

Hier der Link:
http://www.welt.de/data/2004/12/16/375354.html
 
Starlord schrieb:
Naja ich weiß nicht ob es ihm recht ist wenn ich den Namen hier reinschreibe.
Auf jeden Fall ist der Name vergleichbar mit Meier, Berger, Schmitt, etc.

@Leon
Das Gesetzt habe ich auch gefunden. Ich frage mich gerade, ob das in diesem Fall auch Gültigkeit hat, weil es in dem Sinne ja nicht gegen die Staatsangehörigkeit, Hautfarbe etc geht, sonder um den Namen (was aber auch diskriminierend ist)

Hier der Link:
http://www.welt.de/data/2004/12/16/375354.html

Natürlich fällt auch das in die Rubrik "Diskriminierung" ein und somit macht sich der Vermieter automatisch strafbar. Ich würde das mal mit nem Anwalt bereden und fragen, wie hoch die Chancen stehen, in diesem Rechtsfall gegen den Vermieter anzuklagen.
 
Vielen Dank @ Leon

War mir nämlich nicht sicher, ob ich das für die Argumentation verwenden kann.
Da die Studenten zum Teil kostenlose Rechtsberatung bekommen, wird wahrscheinlich Max zum Anwalt gehen.

Ich halte euch weiterhin auf dem laufenden.
 
Also ich habe das Gesetz jetzt nicht gelesen (mache ich morgen mal, bin jetzt zu müde und betrunken ;)) aber ich gebe euch mal folgenden Tipp:
Wenn ihr herausfinden wollt ob man das auch auf eine Diskriminierung betreffs des Nachnamens anwenden kann bedient euch der 5 Auslegungsmethoden die in der Juristerei hauptsächlich Anwendung finden. Etwas anderes wird ein Anwalt auch nicht tun, evtl. hat er nur mehr Erfahrung damit.
Diese Auslegungsmethoden sind:
grammatisch (dem Wortlaut nach)
systematisch (in Zusammenhang mit welchen anderen Vorschriften steht die Vorschrift, wo steht sie im Gesetz)
genetisch (wie ist die Entstehungsgeschichte der Vorschrift, wie kam sie zustande)
historisch (in welchem "geschichtlichen" Kontext steht die Vorschrift ((ähnlich wie genetisch, beide Methoden haben aber eine eher geringe Bedeutung)))
und schließlich teleologisch (nach dem Sinn und Zweck der Vorschrift fragend, ergibt sich meist aber aus den anderen Methoden zusammen)

Unter den Gesichtspunkten könnt ihr euch ja mal überlegen ob das Gesetz in diesem Fall einschlägig sein könnte. Letzten Endes würde ich persönlich (allerdings ohne jetzt das Gesetz gelesen zu haben) aber pauschal sagen, dass in diesem Fall die Privatautonomie überwiegt und letzten Endes wahrscheinlich eh nichts gewonnen werden kann. (Selbst wenn ihr vor Gericht Recht bekommen solltet könnte der Vermieter das Ganze immer noch aus einem fadenscheinigen anderen Grund ablehnen).
Letzten Endes ist die Privatautonomie aber ein Prinzip das so stark im deutschen Rechtssystem verankert ist, das ich da wenige Chancen sehen würde.

Aber morgen lese ich mal das Gesetz und schreibe dann mehr dazu :). So far, gn8.
 
Leon schrieb:
Einige Deutsche haben sich nach dem Jahre 1945 eben nicht weiterentwickelt, leider...

Muss das sein.. Du weisst schon das es tatsächlich so ist das viele "Ausländerfamilien" viele Laute Kinder haben.. und das nicht gewünscht ist.

Das finde ich persönlich übrigens ziemlich scheisse.. Das Kinder nicht gewünscht sind. Wo leben wir denn? In einem Altersheim namens Deutschland?

/ajk
 
Leon schrieb:
Einige Deutsche haben sich nach dem Jahre 1945 eben nicht weiterentwickelt, leider...

Was soll denn der total verblödete asoziale Spruch? Ist es nicht vielleicht eher so, dass ausländische Familien sich in den Jahren in denen sie nun in Deutschland sind, keinen guten Namen gemacht haben?

Ich persönlich hab mit ausländischen Nachbarn, seit ich in meiner eigenen Wohnung wohne, keinerlei Probleme gehabt, und ich und meine Freundin sind die einzigen Deutschen hier ^^. Wir hatten hier schon Chinesen, Spanier, Italiener, Türken und Iraner im Haus, und es handelt sich um ein sehr kleines Haus. Beschweren konnte ich mich allerdings nie. Ok, der Vermieter (er ist der Iraner) beschwert sich, dass der Spanier ihm beim Auszug nen kleinen Wasserschaden verursacht hat und nichts gesagt hat, die Chinesen die ganze Bude eingestänkert haben, und der Italiener nichts von Mülltrennung versteht und auch sonst nicht grad so der Saubermann ist, aber was solls, juckt mich nicht. Sind dennoch nette Leute.
 
Leon schrieb:
Einige Deutsche haben sich nach dem Jahre 1945 eben nicht weiterentwickelt, leider...

Ich würde eher sagen, dass sich manche Ausländer hier nicht weiterentwickeln wollen. Wenn einer kaum deutsch spricht, kaum vernünftig schreiben kann und keine Beschäftigung nachweisen kann würd ich ihm auch nicht meine Wohnung vermieten. Sorry aber zu verschenken hat nunmal keiner was.

Und da wo ich wohne sind sie auch fast alle laut. Da wird die ganze Nacht durchgefeiert mit lauter Musik und Rumgegröle. Manchmal komm ich mir da vor als wär ich der einzige der tagsüber einer sinnvollen Beschäftigung nachgeht. :rolleyes:

@topic
Ja das ist auf jeden Fall diskriminierend, nur kannst du ihn deswegen trotzdem nicht zwingen dir die Wohnung zu vermieten. Wenn du ihn vor Gericht zerrst, sagt er einfach das er einen anderen Interessenten vertrauenswürdiger findet und die Sache ist sauber.
 
Ich würde nicht in eine Wohnung ziehen die seit Jahren leersteht - und um so eine Bude auch nicht kämpfen , das der Vermieter einen an der Klaatsche hat merkt man doch da muss man doch nicht krampfhaft versuchen da reinzukommen, das wird immer Stress geben.
Sucht euch doch lieber was anständiges wo es nicht gleich am Namen scheitert .
 
@AcRo: Die Betonung liegt auf "einige".

@SolidSnake: Du bedienst dich an reinen Klischees:

Wenn einer kaum deutsch spricht, kaum vernünftig schreiben kann und keine Beschäftigung nachweisen kann würd ich ihm auch nicht meine Wohnung vermieten.

Und genau diese Vorstellung haben sehr viele Deutsche, sobald sie auch nur einen Ausländischen Namen sehen, der ihre Wohnung mieten wollen. Du wärst sicher einer von denen, die Ausländern grundsätzlich außen vor lassen würden.
 
astrogirl schrieb:
Es ght hier nicht um Ausländer also BTT!

Tut mir leid, aber wenn jemand totale Klischees in den Raum wirft habe ich das Recht, mich dagegen zu verteidigen! Ausserdem spreche ich gerade nicht über den neuesten Zelda Spiel sondern immer noch über Wohnungssuchende und derren Probleme, also bin ich anscheinend garnicht so Off Topic.
 
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