Microsofts Patente als Waffe gegen Open Source

TheProphet

L99: LIMIT BREAKER
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Microsoft lässt sich immer wieder neue Techniken patentieren, die manches Mal zu einiger Aufregung in der Anwendergemeinde führen -- etwa beim Patent auf langes Button-Drücken oder Button-Doppelklick bei Geräten mit eingeschränkten Ressourcen, das auch schon mal als 'Patent auf den Doppelklick' kolportiert wurde. Tatsache ist jedenfalls, dass Microsoft 4500 Patente -- unter anderem dazu, wie eine Datei abgespeichert oder Text auf einem Monitor dargestellt wird -- sein Eigen nennt, die man auch mit neuen Lizenzpolitiken lukrativ verwerten will.

Seit Dezember bieten die Redmonder ein Lizenzierungsprogramm für Patente und kündigten Programme für Windows und andere Quelltexte, Kommunikationsprotokolle, XML-Vorlagen für Microsoft Office und andere Technologien an. Mittlerweile, so schreibt das Wall Street Journal, befinde sich Microsoft mit 100 Unternehmen und anderen Institutionen in Lizenzverhandlungen. Die Zeitung zitiert den Microsoft-Anwalt Brad Smith: das Unternehmen sei dabei, Patentlizenzen allen anzubieten. Das schließe Open-Source-Produkte mit ein.

Das weckt Befürchtungen, Microsoft könne eine neue Front im Kampf gegen Linux und andere Open-Source-Software eröffnen. Das Wall Street Journal zitiert Daniel Ravicher von der Public Patent Foundation: "Noch hat Microsoft niemanden verklagt, doch wir glauben, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis es so weit ist." Larry Rosen von der Open Source Initiative führt einen Microsoft-Mitarbeiter an, der meinte, es sei für das Unternehmen nicht unangebracht, seine Besitzansprüche gegenüber Linux oder anderer Open-Source-Software anzumelden. Dieses würde, so wird in dem Bericht spekuliert, eher Distributoren und Nutzer betreffen als die Entwickler, da diese über die ganze Welt verstreut seien.

Aufsehen hatte im Juni bei Patentskeptikern der Wechsel des IBM-Patentexperten Marshall Phelps zu Microsoft gesorgt. Er soll in privatem Kreis darauf hingewiesen haben, dass einige Open-Source-Programme Microsoft-Patente verletzten. Eine Microsoft-Sprecherin betonte hingegen, dass das Unternehmen Technologien lizenzieren, aber nicht prozessieren wolle.

Abgesehen von solchen Spekulationen seien Patente in der Auseinandersetzung zwischen Microsoft und Open Source jetzt schon gewichtig, heißt es weiter. So hätten die Redmonder im vergangenen Jahr ihre Lizenzvereinbarungen für Software derart geändert, dass sie bei Patent-Rechtsstreitigkeiten um Microsoft-Produkte den Kunden nicht nur bis zum Wert der erworbenen Software beistehen. Microsofts Chief Software Architect Bill Gates habe in einem Interview darauf hingewiesen, dass Linux-Nutzer keine solche Entschädigung zu erwarten hätten.

quelle: heise.de

Tja, das ist wohl MS' einzige Chance nicht in absehbarer Zukunft unter zu gehn, jetzt wo Linux immer Heimanwender-freundlicher wird und auch die Unternehmen langsam umsteigen...
 
Die ersten Auswirkungen scheint die Stadt München am eigenen Leibe zu spüren:



Münchner Linux-Projekt vorerst auf Eis gelegt (Update)
Gefahr durch Softwarepatente für Münchner Stadtverwaltung soll untersucht werden


Die Stadt München hat ihr vielbeachtetes Projekt, die Stadtverwaltung auf Linux umzustellen, auf Eis gelegt. Die Stadtverwaltung soll zunächst untersuchen, welche Gefahren der Einsatz von Linux durch Softwarepatente mit sich bringt.

Am gestrigen Abend, dem 4. August 2004, gab der oberste EDV-Verantwortliche der Stadt München, Wilhelm Hoegner, auf einer Mailingliste bekannt, dass die eigentlich für Ende Juli 2004 geplante Ausschreibung des "LiMux Base Client" vorerst nicht starten könne. "Aufgrund der zu prüfenden Fragen wurde die eigentlich für Ende Juli geplante Ausschreibung des Limux-Basisclients gestoppt. Zunächst wird die Verwaltung die rechtlichen und finanziellen Risiken versuchen abzuschätzen, bevor das Verfahren weitergeht", heißt es in der E-Mail.

Alleine der "Basisclient" aus der Machbarkeitsstudie der Stadt München, der in dieser oder ähnlicher Form auf den Computern von 14.000 Mitarbeitern installiert werden soll, steht nach einer ersten Recherche der Softwarepatentkritiker des FFII im Konflikt zu über 50 europäischen Softwarepatenten.

"Die Entscheidung der Stadt München sollte alle Alarmsirenen in der Bundesregierung schrillen lassen. Das Bundesinnenministerium empfiehlt allen öffentlichen Verwaltungen den Umstieg auf Linux, und das Bundesjustizministerium macht das Ganze zu einer Fehlentscheidung, die Milliarden von Euro kosten kann", warnt Florian Müller der MySQL in Sachen Softwarepatente berät. (ji)


Quelle: www.golem.de
Link: http://www.golem.de/0408/32779.html

MS=Böse buuuuuuhhh!!!
 
Dett ist verdammt scheiße aber so wird das halt weitergehen.. Und alle kaufen fröhlich weiter MS Produkte.. "Nein das hat keinen Zusammenhang mit dem Rest von MS" NEIIIN überaupt nicht.. Ich unterstütze damit nicht MS...

was solls. MS ist und bleibt ein großer Krimineller Haufen.

/ajk
 
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