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mClassic von Marseille im Test
Unnötige Geldverschwendung oder kleines Wundergerät?
Unnötige Geldverschwendung oder kleines Wundergerät?

Insbesondere Nintendo Switch-Besitzer hier im Board werden mit Sicherheit schon einmal die Namen Marseille und mClassic gehört haben.
Für alle die jedoch mit den Bezeichnungen nichts anfangen können, folgt eine kurze Erklärung.
Marseille Inc. ist ein kalifornischer Hardware-Hersteller mit Sitz in Santa Clara, welcher sich seit einigen Jahren auf die Optimierung von digitalen Bildprozessen spezialisiert hat.
Die Firma hat bisher drei Produkte veröffentlicht.
Zum einen das mCable Gaming Edition und das mCable Cinema Edition, als auch den mClassic. Über letzteres will ich euch heute berichten.
Der mClassic ist dabei das neueste Produkt von Marseille und wird insbesondere im Zusammenhang mit der Nintendo Switch beworben.
Marseille verspricht, dass dieser kleine Plug & Play HDMI-Dongle die Auflösung der Nintendo Switch via Skalierungsverfahren auf 1080p, 1440p und sogar unter bestimmten Umständen auf 4k erhöhen kann. Hinzu kommt noch ein Anti Aliasing-Algorithmus, welcher die Treppchen-Bildung in Videospielen reduzieren und somit dem Skalierungsverfahren der Switch-Konsole überlegen sein soll.
Der mClassic ist laut Marseille hierbei jedoch nicht nur für Nintendo Switch-Besitzer interessant, sondern eignet sich für alle aktuellen, älteren und Retro-Konsolen.
So ist er in der Lage die Auflösung von jeglichen 4k-Konsolen, welche keine nativen 1440p unterstützen, von 1080p auf 1440p hochzuskalieren.
Der Retro-Modus sorgt nicht nur dafür, dass Signale von alten Konsolen wie der Nintendo Wii, dem Nintendo GameCube, der Playstation 1 oder auch dem SEGA Megadrive besser aussehen, sondern auch dafür, dass das 4:3-Seitenverhältnis, sofern kein Breitbild-Modus vorhanden ist, beibehalten wird.
Dies setzt jedoch einen HDMI-Anschluss voraus, welcher bei diesen Konsolen-Generationen nicht vorhanden ist. Es werden also bestimmte Adapter oder Modifikationen an den Konsolen benötigt. Echte Retro Gamer, welche jedoch auch heute noch gerne auf den originalen Konsolen spielen, werden hier wohl bereits längst Mittel gefunden haben, um eben diese Konsolen an ihren aktuellen Fernseher anzuschließen.
Da der mClassic hauptsächlich mit der Nintendo Switch beworben wird und dieser wohl für Switch-Besitzer am interessantesten ist, da Nintendo bisher der einzige Konsolen-Hersteller ist, welcher noch kein UHD bei seinen Konsolen unterstützt, wird sich dieser Test auch hauptsächlich auf den mClassic in Kombination mit der Nintendo Switch beziehen.
Da die Nintendo Switch viele Titel besitzt, welche nicht nativ in Full HD laufen, ist es außerdem einfacher den Test in der Praxis umzusetzen.
Bestimmte Auflösungen benötigen bestimmte Voraussetzungen
Ganz so einfach wie Marseille es auf ihrer Website in großen Bildern beschreibt, ist es jedoch mit dem mClassic dann doch nicht.
Wer HD Ready (720p) oder Full HD (1080p) auf WQHD (1440p) oder UHD (2160p) erhöhen will, sollte in die FAQ auf der Website des Herstellers gucken.
Der mClassic unterstützt UHD nämlich nur im Zusammenhang mit einer Geräteausgabe von maximal 30 Hz.
Da jedoch alle modernen Konsolen mindestens ein 60 Hz-Signal ausgeben, selbst wenn ein Spiel nur mit 30 FPS läuft, fällt hier eine Skalierung auf UHD schon einmal weg. Vorausgesetzt man kann die Konsole nicht dazu zwingen in 30 Hz zu senden.
Es gibt in den Weiten des Internets mit Sicherheit etliche Zusatzgeräte und Peripherie um ein 60 Hz-Signal zu halbieren. Dann ist eine Skalierung auf UHD auch umsetzbar. Mit einer Eingabe-Verzögerung bei Spielen, die in mehr als 30 FPS laufen, ist hier dann jedoch definitiv zu rechnen.
Die Skalierung auf UHD eignet sich hier also eher für Filme, welche ursprünglich sowieso in 24 Hz laufen. Inwieweit man jedoch beispielsweise ein Bluray-Signal von 720p oder 1080p auf 2160p skalieren muss, soll jeder für sich selbst entscheiden.
Filme verfügen immerhin nicht wirklich über Treppchen-Bildung und mit UHD haben wir eine Auflösung, welche sehr gut mit Full HD und HD Ready harmoniert.
Zur Erinnerung: 2160p sind das dreifache von 720p und das doppelte von 1080p. Empfängt ein UHD-Fernseher eines dieser Signale, muss er die Pixel also nur verdoppeln bzw. verdreifachen um ein sauberes Bild darzustellen.
Ganz anders sieht es hingegen mit 480p aus, welche rechnerisch nicht in ein 2160p-Signal “hineinpassen”.
Auch das Erreichen von 1440p erfordert bestimmte Voraussetzungen.
Der mClassic skaliert ein HD Ready bzw. ein Full HD-Signal nämlich nur auf WQHD, wenn das Ausgangsgerät ein natives WQHD-Signal, also 1440p, auch ausgeben kann.
Mir persönlich sind keine Fernseher mit einer nativen WQHD-Auflösung bekannt. Obwohl es durchaus ein paar wenige UHD-Fernseher gibt, welche in WQHD darstellen können.
Bei PC-Monitoren hingegen ist es einfacher.
WQHD-Monitore sind sehr beliebt und recht weit verbreitet, aufgrund von hoher Bildschärfe hinsichtlich der Zoll-Größe, hohen Hz-Zahlen und enormen Leistungseinsparungen in PC-Spielen.
Da die wenigsten PC-Monitore jedoch über einen vernünftigen Upscaler verfügen, könnte der mClassic für Spieler die gerne am PC “daddeln” sehr interessant sein.