Dann kommen wir der Sache ja näher.
Welches Problem? Dass wir zu wenige Lehrer haben? Natürlich in haben wir das. Das Problem löst man aber nicht, wenn man die Schüler auf dem Schulhof sprechen lässt, wie sie Lust haben.
Der gesunde Menschenverstand sagt, dass die Schule dazu da ist um zu lernen - ob Sprachen oder der Umgang mit Menschen - und zudem, dass Bilingualität gefördert gehört und nicht verboten.
Diese Thematik hat nichts, aber auch gar nichts mit Bilingualität zu tun. Es geht um eine gemeinsame Sprache, die vorherrschen muss.
Was passiert wenn man mit Sprachregeln zu weit geht, sieht man tagtäglich.
Es gibt überall Sprachregeln. Es gibt auch ein zu weit. Die Anforderung, dass man in einer Bildungsinstitution nur in der Unterrichtssprache spricht ist aber sicher nicht "zu weit".
Und weder beenden sinnlose Sprachregeln Rassismus, noch beenden Sprachregeln Integrationsprobleme.
Sie reduzieren aber beides.
"Sollen sie sich doch außerhalb der Schule die Fäuste einschlagen, aber bitte nicht in der Schule" -> Hat ungefähr den gleichen Effekt.
Nicht wirklich vergleichbar, weil "sich verprügeln" auch außerhalb der Schule geahndet wird.
Smartphones werden auf dem Schulareal auch verboten und müssen außerhalb des Schulareals genutzt werden. Lehnst du diese Regel auch ab?
Bist du als Pädagoge nicht für Sprachunsicherheiten Jugendlicher sensibilisiert?
Natürlich. Und diese Sprachunsicherheiten bekämpft man, indem die Schüler gar nicht überlegen müssen, in welcher Sprache man sich unterhält. Im Englischunterricht spricht man Englisch, völlig egal, wie unsicher man ist. Im Französischunterricht Französisch, völlig egal, wie unsicher man ist. Und in allen anderen Bereichen des Schulalltags - inkl. Schulhof - spricht man Deutsch, völlig egal, wie unsicher man ist.
Die Schweiz hat nicht einmal eine gemeinsame Sprache, wieso sollte dann eine Bildungsinstitution diese Anforderung erheben?
Wieder so eine steile These. Die Schweiz hat 4 Sprachen. Jede Schule hat eine Hauptsprache, in dieser wird vorwiegend gesprochen. Es gibt einige zweisprachige Schulen, das ändert nichts an der Regel. Da spricht man dann halt auf dem Pausenhof Deutsch oder Französisch - und alle verstehen es, weil die Schule ja zweisprachig ist.
Das scheitert in erster Linie nicht mal an ausländischer Sprache sondern schon an Jugendsprache oder so mancher "Internetsprache", die kaum ein Lehrer versteht. Viel Erfolg dabei, das zu verbieten.
Mit Internetsprache unterhält man sich aber nicht. Es gibt keine Regel "kein Wort in Sprache X", sondern "Standardsprache ist Deutsch."
Ich dachte, Muttersprache sollte man außerhalb der Schule lernen? Bahnhof ist bekanntlich außerhalb der Schule.
Kann auch in Albanischen oder türkischen Schulen, die zusätzlich zu öffentlichen Schulen besucht werden geschehen.
Allgemein:
1. Es gibt absolut keinen Grund anzunehmen, dass eine Sprachvorschrift die Integration behindert. Nehmen wir wieder die ukrainischen Flüchtlinge, die kein Deutsch sprechen. Die Integration dieser Kinder wird nicht einfacher, sondern bedeutend schwerer, wennauf dem Schulhof nicht Deutsch, sondern in den 20 Muttersprachen der jeweiligen Gruppen gesprochen wird. Die Vorstellung, dass diese ukrainischen Kinder eher integriert werden, wenn sie nicht eine, sondern zwanzig Sprachen lernen müssen,um auf dem Schulhof integriert zu sein, ist schlicht absurd.
2. Die Vorstellung, dass nur Regeln erlassen werden sollten, die ohne Kontrolle durchgesetzt werden können, ist absurd, weil absolut jede Regel eine Kontrolle voraussetzt. Regeln sind dazu da, dass man sich daran hält, weil man Konsequenzen befürchten muss, wenn man es nicht tut.
3. Ich bin schockiert, dass in Deutschland eine Regel, die wohl in fast jedem anderen Land dieser Welt vorherrscht, so umstritten ist. Ich bin aber gleichzeitig auch nicht mehr überrascht, dass ihr in Deutschland größere Probleme mit Grüppchenbildung in der Gesellschaft habt, wenn selbst eine so völlig normale und logische Vorschrift, die genau dieses Phänomen zu verhindern weiß, als "diskriminierend" wahrgenommen wird.
4. Es ist absurd, zu behaupten, die Regel sei nicht umsetzbar in Deutschland, wenn man bedenkt, dass es bspw. in der Schweiz, die
deutlich multikultureller ist und einen deutlich größeren Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund hat als Deutschland völlig normal ist, sich bewährt hat und problemlos durchsetzbar ist.
Edit: ich möchte gerne noch ein "Bingo" anmelden. Den Rassismus hatten wir nun auch.