Korrupte Spielebranche!?

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finley

L20: Enlightened
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20 Nov 2005
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Anlass für diesen Thread gab mit die Kolumne von Jörg Luibl, einem Redakteur des Onlinemagazins http://www.4players.de.

Zur Info: 4players gab Gothic 3 eine sehr kritische Wertung von 68%. Siehe hier: http://www.4players.de/4players.php/dispbericht/PC-CDROM/Test/3266/4906/0/Gothic_3.html

Und jetzt lest mal diese Kolumne die vermutlich gar nicht so fiktiv ist wie am Ende gesagt wird :)


Spielebranche am Apparat: Bei Anruf Award?

Das Telefon klingelt. Jeden Tag. Manchmal nimmt man ab und macht Termine, spricht über die letzte Messe, hält Smalltalk. Aber manchmal nimmt man ab und taucht mit jedem Satz ab in die dubiose Welt unter der schillernden Oberfläche der bunten Spielebranche. Habt ihr das gehört? Geht mal ran...

Klingeling.

Klingelingeling.

Redakteur: Hallo?

Publisher: Könnten Sie mich bitte mit dem Mann verbinden, der diesen inakzeptablen Test von Game 4 zu verantworten hat?

Redakteur: Der ist am Apparat. Wie ist denn Ihr Name?

Publisher: Max Meyer, Marketing-Chef von Hobelholzsoftware. Und ich bin richtig sauer. Wissen Sie, ich habe hier gerade einen Kugelschreiber in der Hand.

Redakteur: Das ist schön, aber...

Publisher: ...und bin kurz davor, hier schriftlich festzuhalten, dass mein Unternehmen ihr dreistes Magazin angesichts dieser bösartigen Hetze in Zukunft in keiner Weise mehr unterstützen wird: keine Werbebanner, keine Einladungen, kein Testmuster mehr!

Redakteur: Das ist schlecht. Wir leben ja von Werbe-Einnahmen. Und wenn Sie uns nicht mehr bemustern, könnte das auch schlecht für den Leser sein - sollen wir Ihre Spiele gar nicht mehr besprechen? Es gab ja auch einige gute darunter...

Publisher: Was bringt es uns, wenn irgendein Kram gut besprochen wird? Wichtig sind unsere Triple A-Titel!

Redakteur: Verstehe ich das richtig? Also sollen wir auch auf News, Bilder und Trailer zu allen kommenden Titeln verzichten? Wollten Sie nicht auch ein Add-On zu Game 4 rausbringen? Und zu Zockmich 5?

Publisher: So ein Unsinn! Wer hat denn gesagt, dass Sie gar kein Material mehr erhalten? Da können Sie doch für ihre PIs gar nicht drauf verzichten! Sie werden nur keine Vorschau- und Testmuster mehr vor dem Release bekommen...

Redakteur: Ach so. Aber Ihre Pressemitteilungen und das andere Material sollen wir brav veröffentlichen, obwohl Sie uns das Arbeitsmaterial sowie einen Teil unserer finanziellen Grundlage entziehen wollen?

Publisher: Das machen Sie doch auch mit Ihrem vernichtenden Test und dieser Hetze!

Redakteur: Moment: Wieso eigentlich Hetze? Haben Sie den Test denn gelesen?

Publisher: Wie bitte? Ja, ähm nein, nicht ganz. Aber das Fazit. Außerdem haben meine Mitarbeiter die schlimmsten Passagen Ihrer boshaften Formulierungen gut zusammengefasst auf meinen Schreibtisch gelegt - das hat gereicht.

Redakteur: Sie verwechseln da etwas: Der Test ist nicht böse. In jeder Kritik steckt immer der Wunsch nach besseren Spielen. Wir sind Spieler aus Leidenschaft, nicht aus Boshaftigkeit. Und Ihr Game 4 ist einfach in diesem Zustand nicht gut.

Publisher: Ach, Unsinn! Das ist doch alles dummes Zeug, am Ende zählt nur die Wertung. 66%? Das darf einfach nicht wahr sein! Alles unter 80% ist ein schlechter Witz. Wenn wir mit jemandem vernünftig zusammen arbeiten, dann muss die 8 bei den Tests zu unseren Spielen stehen!

Redakteur: Ansonsten?

Publisher: Ansonsten wird es eben erhebliche Benachteiligungen geben. Aber in Ihrem Fall ist das Fass übergelaufen! Schon eine 70% ist eine Frechheit! Und außerdem: So einen subjektiven Müll habe ich lange nicht gelesen!

Redakteur: Danke. Ich werde jetzt nicht über die sinnlose Forderung nach Objektivität sprechen, die es nicht geben kann. Aber wenn Sie den Text richtig gelesen hätten, würden Sie wissen, dass ich dieses Genre eigentlich liebe und selber enttäuscht war. Das wird über mehrere Seiten anhand von Beispielen argumentiert.

Publisher: Ach ja? Hätte man nicht gerade dann einige Dinge schöner beschreiben können?

Redakteur: Sie meinen, ich soll klare Schwächen schönschreiben? Oder verharmlosen?

Publisher: Ja, genau. Stellen Sie sich doch nicht so an! Schließlich ist diese Branche ein Geben und Nehmen. Wissen Sie eigentlich, wie viele Mitarbeiter hier mit Herzblut arbeiten? Wie viel Geld in diesem Spiel steckt? Wissen Sie eigentlich, wie vielen Leuten Sie mit Ihrem Test vor den Kopf gestoßen haben?

Redakteur: Nein. Ich kenne Ihr Personal nicht. Ich weiß nur, dass hier auch viele Leute hart arbeiten. Und wissen Sie, wo noch mehr Leute verdammt hart arbeiten?

Publisher: Bei EA?

Redakteur: Nein, da draußen! Diese Branche ist kein alleiniges Geben und Nehmen zwischen Presse und Publisher, sondern wenn überhaupt, dann eines zwischen Presse, Hersteller und Leser.

Publisher: Sie meinen Endkunde, Käufer?

Redakteur: Nein, das ist ihre Marketingzielgruppe. Ich meine die journalistische Zielgruppe: Leser, User, Zocker.

Publisher: Was soll diese sinnlose Einteilung? Am Ende ist jeder ein Käufer. Wieso diskutieren wir hier eigentlich so grundsätzliche Unterschiede zwischen Presse und Marketing?

Redakteur: Weil es vielleicht mal nötig wäre?

Publisher: Sie sind ja naiv! Diese Branche läuft seit Jahren so wie sie läuft - basta. Sie bleiben also bei Ihrem vernichtenden Urteil?

Redakteur: Es ist nicht vernichtend, es ist angesichts des fehlerhaften Zustandes und der klaren Schwächen einfach ehrlich. Außerdem: Wollen Sie die zahlreichen Bugs denn gar nicht sehen?

Publisher: Jetzt mal unter uns: Natürlich sehen wir sie! Aber muss man denn gleich so deutlich darauf zeigen? Könnte man nicht etwas Rücksicht auf den kommenden Patch nehmen?

Redakteur: Wir sollen also im Voraus etwas bewerten, in der Hoffnung, dass Fehler später ausgemerzt werden?

Publisher: Ja, na und? Bugs gehören zur Branche wie Regen zum Wetter. Wie lange sind Sie eigentlich Redakteur? Ihr Verhalten ist einfach unprofessionell. Außerdem machen das andere Magazine auch...

Redakteur: ...den Leser verarschen? Sich für Werbeeinnahmen flach legen?

Publisher: Also bitte! Nein, etwas entgegen kommen, im Vorfeld mal anrufen und abklären, welche Fehler noch verschwinden, damit man das nicht noch Schwarz auf Weiß ausbreiten muss. Anstatt auf dem Spiel rumzuhacken hätten Sie auch eine schöne Charakterbeschreibung oder ein spannendes Tagebuch machen können! Wir hätten auch vorgefertigte Features mit Exklusiv-Bildern für Sie gehabt...

Redakteur: Wir hätten auch mit "Es war einmal" beginnen können...

Publisher: Ihren Zynismus können Sie sich sparen!

Redakteur: Was würden Sie denn Ihrem Autohändler sagen, wenn er Ihnen beim Kauf eines Neuwagens verklickert: Der Motor läuft noch nicht ganz rund, aber den werden wir in den nächsten Monaten austauschen - versprochen.

Publisher: Ich würde den Mann selbstverständlich auslachen! Oder gleich verklagen! Aber was soll dieser Unfug? Das sind Äpfel und Birnen. Bleiben Sie also bei Ihrem Urteil?

Redakteur: Verurteilt werden Angeklagte, ich habe etwas bewertet. Es ist online, es ist wie es ist, schlecht ist schlecht. Was glauben Sie denn, was jetzt noch möglich wäre?

Publisher: Sie könnten den Test wenigstens offline stellen. Oder ganz unten im Archiv verschwinden lassen. Oder diesen verdammt großen Aufmacher von der Seite nehmen! Das ist ja kaum zu ertragen...

Redakteur: Bitte? Der Leser soll penetrante Werbung im Großformat vertragen, aber die Wahrheit soll klein verpackt werden oder verschwinden? Kommen Sie damit etwa bei anderen Magazinen durch? Nein. Wir werden nichts verschieben oder löschen. Unsere Leser haben ein Recht auf diese Kritik, zumal das Spiel ja gerade im Laden steht.

Publisher: Eben! Das ist es ja! Ich will mir unsere Abverkaufszahlen nicht durch diesen Test vermiesen lassen!

Redakteur: Moment: Wir sind doch nicht das einzige Magazin auf dem Markt. Es gibt Pressefreiheit und Pressevielfalt in Deutschland. Außerdem haben doch zig andere Magazine Ihr Spiel mit Awards gefeiert!

Publisher: Ja, genau. Und nur ein paar dieser dreimalklugen Ausreißer online und im Printbereich wollen mit ihrer überzogenen Kritik auf sich aufmerksam machen!

Redakteur: Wir und die anderen wollen mit der Kritik darauf aufmerksam machen, dass man Spiele nicht so früh und unfertig auf den Markt schmeißen sollte. Warum haben Sie den Entwicklern nicht mehr Zeit gegeben?

Publisher: Irgendwann ist jede Geduld am Ende, irgendwann will man Ergebnisse sehen!

Redakteur: Und irgendwann macht man gerade mit dieser Methode die besten Spieleserien kaputt. Verantwortlich sind die, die den Veröffentlichungstermin vor die Qualität stellen. Hier hat man die Seele für den frühen Gewinn geopfert.

Publisher: Jetzt tun Sie doch nicht so! Sind Sie heiliger als der Papst? Andere Ihrer Kollegen sind da wesentlich kooperativer und realistischer...

Redakteur: Tatsächlich? Wissen Sie: Ich kann Ihre Aufregung sogar verstehen, denn Ihre Perspektive ist die rein wirtschaftliche. In jeder Branche wird man versuchen, die finanzielle Macht auszunutzen, um sein Produkt möglichst gut dastehen zu lassen. Es ist eher der deutsche Spiele-Journalismus der ein Problem hat, wenn er Ihnen nicht kollektiv seine Perspektive entgegen hält: die kritische, die freie, die unbeeinflusste und ehrliche. Vielleicht sollte man das Thema mal aufarbeiten und das ganze Geschacher und Gedeale im Hintergrund in seiner nackten Elendigkeit veröffentlichen.

Publisher: Jetzt reicht's! Was ist das denn für ein verschwörerischer Humbug? Wir werden Ihr Portal in Zukunft mit keinem einzigen Cent mehr unterstützen. Wir werden uns Partner suchen, die kooperativer sind!

Redakteur: Leider werden Sie derzeit damit Erfolg haben. Aber wenn es irgendwann mal keine Partner gibt...

Publisher: Auf Wiederhören.


Jörg Luibl
4P|Chefredakteur


+++

Nachwort & Ankündigung:

Dieses Telefonat ist natürlich fiktiv. Jegliche Ähnlichkeit mit existierenden Personen sind rein zufällig, diese Sätze hat es so nie in einem Gespräch gegeben. Aber das Telefonat spiegelt die berufliche Realität an den Schreibtischen der Chefredaktionen in seinen summierten Anspielungen wider und verrät verdammt viel über das, was hinter den Kulissen dieser Branche schief läuft - auch in der Presse.

Diese Kolumne soll daher der Auftakt für einen kritischen Herbst sein, in dem wir in Interviews mit Kennern und Kritikern, mit aktiven und inaktiven oder geschassten Journalisten, mutigen PR-Leuten sowie Ex-Marketing-Leitern über all die Probleme hinter den Kulissen sprechen werden. Wir garantieren auf Wunsch volle Anonymität.

Bei Interesse einfach eine E-Mail an joerg.luibl@4players.de - danke.

Quelle: http://www.4players.de/4players.php/kolumne_show/Allgemein/134.html

__________________________________________________________________

Das ganze wirft ein sehr schlechtes Licht auf die Spielebranche :x [/url]
 
@mike1986:

Tja, was erwartest du denn? "Wessen Brot ich ess dessen Lied ich sing"-ist nicht nur im Videospieljournalismus weit verbreitet!

Was kann man dagegen tun-genauso eine Reportage wie 4players starten und hoffen, dass dies die User, Leser, Zocker zum Nachdenken anregt!

Bestes Beispie ist das Käseblatt gamepro-in diversen Tests fragt man sich wirklich ob unabsichtlich über Fehler hinweggeschaut wird oder ob dies Methode hat!

Andererseits könnte diese Reportage auch dem Leserfang dienen oder gar auch Hetze gegen einen Publisher und früheren Geldgeber sein?

Was denkst du denn?
 
ndererseits könnte diese Reportage auch dem Leserfang dienen oder gar auch Hetze gegen einen Publisher und früheren Geldgeber sein?


Das würde ich schonmal auschließen. Wenn Sie das Spiel grundlos schlecht machen würde dann würde es dieses Onlinemagazin nicht mehr lange geben da die Leute feststellen würden dass die Kritikpunkte gar nicht stimmen.

Ich weiß ja auch nicht aber als ich den Test in der PC Games zu Gothic 3 las war ich auch irgendwie überrascht dass trotz der Fehler die überall bemängelt wurde das Spiel trotzdem eine relativ hohe Wertung bekommen hat. Also ich denke ich werde das Abo jetzt kündigen und informiere mich lieber nur noch online.

4players hat inzwischen auf jeden Fall mein Vertrauen erworben.
 
Das ist wohl die beste Variante! Dort hast du eine viel breitere Bewertungsfront. Für mich sind die meisten Zeitungen nur noch gut fürs Klo-einfach bissel schmökern und gut ist.

Das mit den Bewertungen ist genau das was ich meine! Es ist sehr eigenwillig wie oberflächlich zum einen doch so manche Tests in einschlägigen Magazinen wirken und zum anderen aber überkritisch sind und dies sich dennoch nicht in dem Fazit (Wertung) wiederspiegelt! (fürs I-Net gilt dies allerdings auch-doch hier ist die Auswahl größer und man kann seine Beurteilung dadurch besser mitteln)

Ich tendiere auch zu meiner 1. Aussage! Es ist nicht anders als in anderen Bereichen-auch hier wird viel gemauschelt und Kompromisse ist jedes Magazin schon eingegangen.
 
Deswegen mag ich Fanprojekte, wie OnPSX, GamesCathedral usw.

Hierbei handelt es sich noch um Seiten von Fans für Fans. Und trotzdem können sie in Sachen Qualität immer noch gut mithalten.
 
Tja warum bekommen EA Spiele wohl nie unter 80% ?

Richtig! Kein Mag auf der Welt könnte auf EA Werbeanzeigen verzichten.
 
Jörg Luibl aus 4Players ist einer, dem ich oft zu 100% zustimmen kann! Der ist Zocker, hat Ahnung und sagt auch die Dinge, die ihn stören frei heraus...

EDIT:
Ganz ehrlich...
Wäre nicht dieses "Nachwort & Ankündigung:", hätte ich am Ende auf Gothic 3 getippt :lol: .....
Aber die Moral von der Geschicht` ist wohl, dass einige Publisher mit ihren Spielen zu Früh auf den Markt kommen und folgedessen die Spiele unfertig sind und nachgepatcht werden müssen! Und die Redakteure müssen das Spiel testen und viele können dabei nicht Objektiv bleiben, da sie auf Testmuster und Werbeeinnahmen angewiesen sind! Letztendlich dreht es sich ja doch nur überall ums Geld.....
 
Wer oder was sind GBase? Nie von gehört. :D

Zum Thema an sich: Finde Kolumne und das Interview durchaus interessant zu lesen und kann die Inhalte dort teilweise schon teilen. Allerdings finde ich es extrem lächerlich, dass gerade die Kollegen von 4players hier versuchen den Saubermann zu spielen. Die sind doch in der Regel die ersten, welche mit konfusen Wertungen aufwarten, wenn man mit einem kleinen Skandälchen Aufmerksamkeit erregen kann. Siehe zuletzt Gothic 3.
 
Hochinteressante Artikel, danke für den Threat mike86. Ich hab übrigens auch schon mehrmals gelesen, dass es das ganze auch anders herum gibt, das z.B. ein Spielemagazin Games eines Entwicklers schlechter bewerte weil es Streitigkeiten gibt. Das einzige was ich dazu grade wiederfinde ist dieser Abschnitt aus dem Test zu I of the Dragon von yiya.de:

Dem ungenannten Reviewer...

Ein nicht näher ausgeführtes deutsches Printmagazin für den Bereich Spiele, strafte "The I of The Dragon" mit einer Wertung unter der 50% Marke ab. Der Vorwurf: als "Action-RPG" verfüge es über einen unzureichenden Spielinhalt. Komisch und ich dachte bisher immer, bei einem Action-RPG geht es um Kämpfe. Ich kenne kein einziges Spiel aus diesem Genre, was nicht vollkommen auf diesen Bereich ausgelegt ist und die Story zumeist weit mehr hinten an steht als hier. All die gehypten und hochgelobten Titel vergangener und heutiger Tage gleichen Genres haben das Spielprinzip seit "Dungeon Master" oder "Bard's Tale" nicht verändert - Dungeon säubern, unbekannte Gebiete durchstreifen und Horden von Monstern plätten. Darf man die werten Herren fragen, was bei diesem Spiel nun daran zu beanstanden ist? Das Spielprinzip ist eintönig, danke für die Ausführung. Bemängelt wird die Steuerung (auch per Gamepad?), denn sie nervt - schließlich kann der Drache nicht horizontal strafen und rückwärts fliegen schon gar nicht. *Räusper*, mir ist in der Natur nur ein Vogel bekannt, der rückwärts fliegen kann, der Kolibri, von seitwärts fliegenden Vögeln hab ich bis dato noch nichts vernommen. Vielleicht steckt der werte Herr mal den Kopf aus dem Fenster und schaut sich die Vorlagen fliegender Geschöpfe in der Natur an. Möglich, dass man so eine Ahnung bekommt, wie ein so großes Geschöpf wie ein Drache, den man mal mit einem Condor vergleichen könnte, sich im Luftraum bewegt. Nein nicht, bin ich so realitätsfern, dass ich die Parallelen Natur - Gameplay nicht vergleichen sollte? Hossa, das Kreisen über den Köpfen der Gegner scheint ebenfalls nicht erwünscht und nervt, darf man fragen, wie es sonst gehen soll, der Drache kann auf der Stelle schweben, nicht bemerkt? Interessanter Weise hat das gleiche Printmagazin das Spiel "Knights of the Old Republic" mit einer jenseits von 90% findbaren Wertung versehen und keinerlei Skrupel gehabt, die Mankos der Steuerung nicht aufzuzählen (auch dort können die menschlichen! Protagonisten weder rückwärts noch seitwärts laufen). Wer weiß, vielleicht sind einfach nur die Kriterien bei der Bewertung von Spielen nicht konsistent in ein Bewertungskatalog aufgeführt, oder sollte etwa die Objektivität bei Hypes leiden? Man kann, wie in diesem Review ausgeführt, dem Spiel einige Mankos attestieren, aber die vorgebrachte Beweisführung, die zum Urteil führte, scheint mehr als fadenscheinig zu sein. Das mag aber der Tatsache abgegolten, dass das Printmagazin schon mal mit Zuxxez in Konflikt kam, weil eine alte Betaversion für ein vernichtendes Urteil über Knightshift heran gezogen wurde. Sind die rechtlichen Auseinandersetzungen und der mit der Publikwerdung des Skandals einhergehende "Glaubwürdigkeitsverlust" der Grund für eine späte Racheaktion, oder ärgert man sich, dass ein unbekanntes, nicht selbst als Hype entdecktes Spiel trotz seiner "Nachteile" für Kurzweil sorgen kann?
 
grim schrieb:
Hochinteressante Artikel, danke für den Threat mike86. Ich hab übrigens auch schon mehrmals gelesen, dass es das ganze auch anders herum gibt, das z.B. ein Spielemagazin Games eines Entwicklers schlechter bewerte weil es Streitigkeiten gibt. Das einzige was ich dazu grade wiederfinde ist dieser Abschnitt aus dem Test zu I of the Dragon von yiya.de:

Dem ungenannten Reviewer...

Ein nicht näher ausgeführtes deutsches Printmagazin für den Bereich Spiele, strafte "The I of The Dragon" mit einer Wertung unter der 50% Marke ab. Der Vorwurf: als "Action-RPG" verfüge es über einen unzureichenden Spielinhalt. Komisch und ich dachte bisher immer, bei einem Action-RPG geht es um Kämpfe. Ich kenne kein einziges Spiel aus diesem Genre, was nicht vollkommen auf diesen Bereich ausgelegt ist und die Story zumeist weit mehr hinten an steht als hier. All die gehypten und hochgelobten Titel vergangener und heutiger Tage gleichen Genres haben das Spielprinzip seit "Dungeon Master" oder "Bard's Tale" nicht verändert - Dungeon säubern, unbekannte Gebiete durchstreifen und Horden von Monstern plätten. Darf man die werten Herren fragen, was bei diesem Spiel nun daran zu beanstanden ist? Das Spielprinzip ist eintönig, danke für die Ausführung. Bemängelt wird die Steuerung (auch per Gamepad?), denn sie nervt - schließlich kann der Drache nicht horizontal strafen und rückwärts fliegen schon gar nicht. *Räusper*, mir ist in der Natur nur ein Vogel bekannt, der rückwärts fliegen kann, der Kolibri, von seitwärts fliegenden Vögeln hab ich bis dato noch nichts vernommen. Vielleicht steckt der werte Herr mal den Kopf aus dem Fenster und schaut sich die Vorlagen fliegender Geschöpfe in der Natur an. Möglich, dass man so eine Ahnung bekommt, wie ein so großes Geschöpf wie ein Drache, den man mal mit einem Condor vergleichen könnte, sich im Luftraum bewegt. Nein nicht, bin ich so realitätsfern, dass ich die Parallelen Natur - Gameplay nicht vergleichen sollte? Hossa, das Kreisen über den Köpfen der Gegner scheint ebenfalls nicht erwünscht und nervt, darf man fragen, wie es sonst gehen soll, der Drache kann auf der Stelle schweben, nicht bemerkt? Interessanter Weise hat das gleiche Printmagazin das Spiel "Knights of the Old Republic" mit einer jenseits von 90% findbaren Wertung versehen und keinerlei Skrupel gehabt, die Mankos der Steuerung nicht aufzuzählen (auch dort können die menschlichen! Protagonisten weder rückwärts noch seitwärts laufen). Wer weiß, vielleicht sind einfach nur die Kriterien bei der Bewertung von Spielen nicht konsistent in ein Bewertungskatalog aufgeführt, oder sollte etwa die Objektivität bei Hypes leiden? Man kann, wie in diesem Review ausgeführt, dem Spiel einige Mankos attestieren, aber die vorgebrachte Beweisführung, die zum Urteil führte, scheint mehr als fadenscheinig zu sein. Das mag aber der Tatsache abgegolten, dass das Printmagazin schon mal mit Zuxxez in Konflikt kam, weil eine alte Betaversion für ein vernichtendes Urteil über Knightshift heran gezogen wurde. Sind die rechtlichen Auseinandersetzungen und der mit der Publikwerdung des Skandals einhergehende "Glaubwürdigkeitsverlust" der Grund für eine späte Racheaktion, oder ärgert man sich, dass ein unbekanntes, nicht selbst als Hype entdecktes Spiel trotz seiner "Nachteile" für Kurzweil sorgen kann?

das war die gamestar. die beta die sie damals testeten war knightshift. gab monate langen streit zwischen den beiden. so was ähnliches gibt es auch zwischen 4players(jörg) und jowood.

edit: wobei natürlich beim falle 4players die kritik eindeutig berechtigter ist. die geschichte begann ja schon mit dem spellforce 2 test, welcher aus dem wertungsschema der restlichen magazine ebenfalls ziemlich deutlich "negativ" auffiel.(war imho im unteren 80er bereich)
 
und so ist es auch.. wenn ich in ausnahmelos allen magazinen dieser welt sehe das splinter cell: DA (nur ein beispiel von vielen) eine 90+ wertung kriegt und schon am tag danach im thread die große ernüchterung kommt, dann kann irgendwas nicht stimmen. wenn ein guter aber nicht wirklich herausragender shooter wie halo 2 eine 96% wertung kriegt dann kann etwas nicht stimmen. half life 2, ein genialer shooter, der beste den ich je gespielt hab, aber 96% von der pc games ist einfach zuviel (zufällig waren die auch das einzige magazin das exklusives material hatte)

noch mehr beispiele? driver 3, wie konnte dieses spiel von der gamepro eine 86% wertung bekommen?
 
Dimi schrieb:
Deswegen mag ich Fanprojekte, wie OnPSX, GamesCathedral usw.

Hierbei handelt es sich noch um Seiten von Fans für Fans. Und trotzdem können sie in Sachen Qualität immer noch gut mithalten.

Aber ich glaube auch bei solchen KANN es schon beeinflussung geben, zwar nicht so große, aber auch solche 'fansites' bekommen ja von den publishern testversionen etc. und grad am Beispiel Sony (keine Unterstützung mehr bei Importtests) lässt sich das zeigen. Gerade kleinere Sites sind da ziemlich abhängig von Testversionen, da wohl niemand die finanziellen Möglichkeiten hat alles zu kaufen... Mutig, wenn sich da mal jemand gegen auflehnt...
 
Hmm Gamepro?

Also sehen wir uns mal die ersten X360 Games, die die gamepro getestet hat, quasie die X360 Ausgabe...

PDZ 89% :P

Aber das ist nicht das Thema, eher finde ich es echt schlimm. Wie Dimi sagte, Fansites 4tW.
 
Leschni schrieb:
...Allerdings finde ich es extrem lächerlich, dass gerade die Kollegen von 4players hier versuchen den Saubermann zu spielen. Die sind doch in der Regel die ersten, welche mit konfusen Wertungen aufwarten, wenn man mit einem kleinen Skandälchen Aufmerksamkeit erregen kann. Siehe zuletzt Gothic 3.

Wieso Gothic 3 bei 4players nur so eine geringe Wertung bekam, steht ja im Test! Also wenn man ihn sich durchliest, kann man alles nachvollziehen! Ich sehe die Wertungen da schon als ziemlich fair an!
Schlimm ist es, wenn ein Spiel, nur weil es von einem grossen Entwickler ist, hohe Wertungen bekommt und auf die Schwächen gar nicht erst eingegangen wird....
 
Naja, ich muss sagen die Wertung von 4players finde ich doch zu niedig angesetzt. Denn von den Bugs wurde auch bei den anderen Test berichtet die ich gelesen hab, da wurde aber Überall der Eindruck vermitelt das es ohne sie ein End-80er Wetung bekommen hätte, und so hat es halt eine Anfang-80er bekommen.
Wobei ich es besonder beim Gamestar Test lächerlich fand, da haben sie direkt neben die eigentliche Wertung n dicken Kasten "so viel wird es bekommen wenn die Fehler durch den Patch behoben sind" gesetzt. Nachdem ich hier ein paar Eindrücke gewonnen habe, klingt es für mich doch recht wahrscheinlich, dass dieser Kasten auf Druck des Publishers entstanden ist.
 
fansites 4tw

ich hatte zum glück noch nie solche probleme mit irgendwelchen publishern :neutral: dafür sind wir aber wohl noch zu klein :P
 
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