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- 11 Jun 2002
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Da mir bei Nfans keiner antworten vermag 
Ich bitte das hier nur Leute schreiben, die nicht radikal eineMeinung vertreten. Zudem hoffe ich das die gelinkten Artikel auch gelesen werden. Ich weiß selber das es ziemlich viel ist...
Hier mal etwas was ich noch vor ein paar Tagen in ein anderes Board geschrieben habe:
" Was soll ein kommunsitischer Staat schon gegen die ganze kapitalistische Welt machen, hm auch kapitalistisch werden - ja genau. Das mit den Kindern, ich würde mal mit ziemlichser Sicherheit sagen dass das quatsch ist, steht auch nicht bei yahoo und da lese ich täglich und da stehen alle Nachrichten von glaubwürdigen Agenturen (dpa,afp,reuters...). Zudem ist es ja nicht so das Nordkorea nichts für das Volk tut. So hat man es dieses Jahr wieder geschafft, das das studieren kostenlos ist und alle Schulmittel vom Staat zur verfügung gestellt werden und selbst die offizielle Nachrichtenagentur KCNA hat geschrieben "trotz der schwierigen Wirtschaftslage". Und die Amis, beim Irak hatten sie noch ein dickes Maul, weil sie wussten, dass die nix gegen die machen können, und bei Nordkorea hängen sie nun alle da und machen ein auf "Das können wir auch friedlich lösen." Was bestimmt zum großen Teil an den Atomwaffen liegt. Alle sagen Nordkorea soll abrüsten, aber dann sollen sie es dem Irak gleich machen, erst abrüsten damit Amerika die schneller Niederbomben will ? Die konservativen Amis würden dort sofort angreifen, Nordkorea braucht die Waffen einfach als schutz gegen Amerika. Und zudem haben sie durch die AtomWaffen jetzt den Plan bei den konventionellen Waffen abzurüsten, und das Geld was sie dadurch sparen wollen sie für das Volk einsetzen. Damals nachdem die ganzen kommunistischen Staaten zusammen gefallen sind, sah es ziemlich schlecht aus für Nordkorea da es keine Lieferungen mehr aus Russland gab und deshalb ist auch die große Armut, zudem gab es einige Umweltkatastrophen. Man kann denen doch nicht vorwerfen, nur weil sie nicht auch imperiliatisch geworden sind, geht es jetzt dem Volk schlecht. Man wirft doch auch Somalia nicht vor das es dem Volk schlecht geht... Und die Waffen müssen halt sein, sonst macht Amerika da das gleiche wie im Irak, die halten sich nur wegen den Atomwaffen zurück.
" «Die Absicht, nukleare Abschreckungsmittel zu entwickeln, zielt nicht auf Bedrohung oder Erpressung ab». Vielmehr solle der Bau von Atomwaffen Einsparungen bei den konventionellen Waffen ermöglichen, damit Ressourcen für wirtschaftliche und soziale Programme frei würden. " korea nachrichtenagentur
Zudem ist es ja auch Amerika die allen drohen und nun wieder "eine neue Generation von Atomwaffen" bauen wollen/werden. Und scheibar dürfen sie und die Freunde aus Israel Atomwaffen haben aber andere Staaten nicht. Allerdings ist dies wohl bei NordKorea nicht gefährlicher als Israel, besonders wenn Amerika ihnen nicht droht
ps:
Bin ich nicht jetzt hier der größte Anhänger von NordKorea und der Regierung und kritisiere auch einiges, allerdings möchte ich nicht das alle dr US Propaganda glauben icon_wink.gif Südkorea finde ich mindestens genau so gut (wenn nicht besser - doch besser)
"
Nun gibt es ja aber ziemlich viele verschiedene Ausagen. Im KFA Forum meinen die meisten, dass das meiste was im Fernshen kommt US Propaganda ist, gerade weil sie ja Atomwaffen haben und Amerika sich nicht mit denen Anlegen möchte.
Ein negativer Text von der SAV ( Eine sozialistische Partei, deshlab glaube ich nicht das die mit Absicht was falsches schreiben) gibt es hier http://www.sav-online.de/modules.php?name=News&file=article&sid=317
Allerdings sieht die Meinung auf einer Info Seite der KPD ziemlich anderes aus, dort heißt es unter anderem zu einer Fernsh Reportage.
Daß den aggressivsten Kräften des internationalen Finanz- und Monopolkapitals die ganze Richtung nicht paßt - die innerkoreanische Entspannung, die Verbesserung der Beziehungen zwischen der KDVR und den westeuropäischen Ländern und der hochrangige Dialog zwischen der KDVR und den USA, ist allgemein bekannt. Mit den Mitteln der ideologischen Kriegsführung möchten sie die friedliche Wiedervereinigung beider Staaten und die Errichtung eines geeinten sozialistischen Koreas auf der asiatischen Halbinsel verhindern. Die verstärkte Anti-KDVR-Kampagne in den westlichen Medien macht dies deutlich. Da strahlte das Schweizer Fernsehen unter dem Titel "Nordkorea: Die hungernden Kinder der Diktatur" aus, die deutschen Medien berichten über Nahrungsmittelknappheit und eine Hungerkatastrophe im Norden der Halbinsel Koreas. Da werden Unterstellungen laut, daß die Regierung der KDVR das "nordkoreanische Volk" absichtlich verhungern läßt. Da tauchen illegal gedrehte Filmdokumente und Interviews von angeblichen "nordkoreanischen Flüchtlingen" aus der Volksrepublik China und aus der Republik Südkorea auf, die von ungläublichen Gräuelgeschichten über Kannibalismus, Verkauf von Menschenfleisch und von "Konzentrationslagern" berichten. Alles das dient der Verleumdung der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik, ihrer Regierung, der Partei der Arbeit Koreas und ihres Generalsekretärs Kim Jong Il. Inzwischen konnte aber nachgewiesen werden, daß es sich sowohl bei den "Flüchtlingen" wie auch bei dem angeblich illegal drehenden Kameramann um gedungene Elemente des südkoreanischen Geheimdienstes handelte. Diese benutzten in den ausgestrahlten Berichten einen südkoreanischen Dialekt und Formulierungen, die in der KDVR unbekannt sind.
Die zum Himmel stinkenden Berichte sind Machwerke übelster Sorte! Was soll damit bezweckt werden? Es geht darum, durch bewußte Irreführung der Öffentlichen Meinung die so hoffnungsvoll begonnene Entspannung zwischen Nord und Südkorea zu zerstören und den Dialog der KDVR mit den USA und dem Westen, auch mit Deutschland, die seit dem Frühjahr 2001 diplomatische Beziehungen zur KDVR aufgenommen hat, zu unterminieren. Das ist das eine Ziel. Weiterhin wurde die Absicht verfolgt, mit diesen Lügen die Weltöffentlichkeit dazu aufzurufen, ihre humanitäre Hilfe für die KDVR abzubrechen - was einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommt.
Wir protestieren energisch gegen eine derartige die Wahrheit entstellende Berichterstattung in den kapitalistischen Medien. Wir fordern, auf solche Interviews zukünftig zu verzichten und wahrheitsgetreu zu berichten.
Zudem gibt es Infos zum
Personenkult
http://www.kdvr.de/luegen/personenkult.html
Und darüber, dass es zwar kein hohes Niveau an Waren gibt, aber keine Nahrungsknappheit herscht.
http://www.kdvr.de/luegen/hunger.html
Es gibt auch einige Bilder die zeigen sollen, das NKorea kein Land auf 3. Welt Ebene ist:
Hauptstadt:
Ein Gebäude oder so ...
Hafen
Zug
Fabrik
Schule
Höchstes Hotel der Welt ist in NordKorea
Brücke
Kleinere Nebenstadt
Das Problem ist, die Bilder von Armut könnten gefälscht sein (Wie die TV Dokumentage), diese Bilder aber nicht. Nur ist es dumm, dass es auch keiner hier wirklich sicher sagen kann, weil auch keiner in diesem Land war. Wieviele der Negativ schrieben, haben es denn selber gesehen ?!
Es gibt einen Reisebericht, der sich sehr positiv anhört und auch von der KPD ist, nur ist das Problem, dass man sich nicht sicher sein kann, ob es wirklich stimmt, auch wenn sie es beteuern.
http://www.kdvr.de/reiseberichte/kjvd/kjvd.html
Zudem einige Auszüge aus dem Buch "Nordkoreanisches Reisetagebuch" von Luise Richter das noch aus den 80gern stammt.
Die Kinder haben es hier gut. Besser könnten sie es nicht haben. Sie haben ihre Ärztinnen, ihre Untersuchungen, ihre Pflegerinnen, ihre ausgebildeten Kindergärtnerinnen. Eine Unmenge Personal. Ein beliebter Beruf. Ich sehe aber nur Frauen. Die jungen Männer scheinen nicht geneigt, Kindergärtner zu werden. Emanzipiert sind sie nicht, scheint mir.
In jedem Raum des Hauses geschieht anderes: hier lernen die Achtjährigen europäische Notenschrift und vom Blatt singen, dort improvisieren sie auf kindgemäßen Instrumenten ähnlich jenen des Orff-Schulwerks, hier ist Geographie-Unterricht, der den etwas Größeren spielerisch die Grundkenntnisse von Land und nationaler Geschichte beibringt, und in wohlgesetzter Rede das Gelernte wiederzugeben, ein kleines Mädchen spricht fließend frei wie eine Dozentin, aber mit tänzerischen Gesten über die Agrarprodukte, ein Junge doziert weiter, alle kommen dran, und alle reden sehr natürlich und mit Anmut. Jedoch: ich glaube nicht, dass sie spontan reden, das alles klingt so auswendig gelernt, so eingedrillt, so im alten Lern-Schul-Stil, und ich frage mich, ob diese Kinder selbständig denken lernen oder ob man ihnen nur Kenntnisse überstülpt. Lernen sie kritisch denken? Werden sie nicht nur bei jeder Gelegenheit politisch indoktriniert von klein auf?
"Kommunismus ist Umgestaltung des Menschen", sagt Kim Il Sung. Aber ist Umgestaltung gleich Heranbildung zur Selbständigkeit, oder gleich Programmierung zum Kollektiv-Denken? Das ist die Frage.
Im Augenblick sind diese Kinder schlechthin glücklich. Sie haben alles, was sie wünschen können: ein Hallenschwimmbad, ein Solarium, Turn- und Spielgeräte, Musikinstrumente, Malsachen, freundliche Betreuung, gutes, Essen aus unvergifteter heimischer Erde. Niemand schlägt sie, niemand schreit sie an, niemand läßt sie unbeaufsichtigt auf der Straße, ihre Mütter holen sie nachmittags ab, oder, wenn sie weiter entfernt Arbeitsplatz haben, übers Wochenende, die Familie ist im zuhanden, und Kameradschaft ist überall. Welchen Preis zahlen sie für ihr Glück? Ich meine nicht, wie viel Geld sie da bezahlen müssen: alles ist selbstverständlich kostenlos, die ganze Erziehung von der Kinderkrippe bis zur Universität oder Fachhochschulreife ist ganz und gar kostenfrei, das zahlt alles der Staat. Womit finanziert er das, da die Bürger kein Steuern zahlen? Das ist eine andre Frage. Ich meine mit Preis das Opfer des selbständigen kritischen Denkens, die allzu große und willfährige Anpassung, den allzu freundlichen Gehorsam Gibt es hier nicht eine Art langfristiger, unauffälliger Gehirnwäsche? Aber wo gibt es die nicht. Nur die Inhalte sind verschieden. Wir im Westen werden indoktriniert mit dem Dogma vom Fortschritt, vom hohen Wert des Besitzes, von der Notwendigkeit des Kriegführens und der Rüstung, von der Gefahr des Kommunismus und jeder Form von Sozialismus. Gibt es Erziehung zur Freiheit des Denkens, Redens, Handelns? Was wir tun und nicht tun dürfen, lehren uns das Bürgerliche Gesetzbuch, die Polizei und die Kirchen. Mir wird hier bewusst, wie sehr wir programmiert sind, so sehr, dass selbst ich das Gute, das ich hier mit eigenen Augen sehe, nur mit höchstem Misstrauen betrachten kann.
[...]
Wer bezahlt die Ärzte?
Der Staat natürlich. Wir haben ein festes Monatseinkommen.
Ich denke an den Westen, an unsre Ärzte, und Zahnärzte, und wie sie kassieren und sich Luxusvillen bauen, und wie ungründlich viele sind, und was für Herren und Despoten in den Kliniken, und wie lange ein normaler Patient auf ein Klinikbett warten muss und wie unfreundlich man vielerorts behandelt wird. Ich denke auch an die Sowjetunion, wo die Privilegierten schon einen Privatarzt wählen und bezahlen können, denn die Kassenärzte sind ihnen zu schlecht. Wo auf Erden ist Gleichheit und Gerechtigkeit?
Ich interessiere mich natürlich für den Stand der Psychiatrie in Nordkorea. Der Arzt gibt zu, dass er darüber nichts wisse. Er habe nie mit psychischen Krankheiten zu tun, nicht einmal mit Neurologie, das ist Sache der großen Kliniken und der Fachärzte. Aber einmal habe er einen Fall von Wahnsinn erlebt in diesem Dorf: ein Mann habe im Gebirge plötzlich einen Tiger gesehen, es gibt hier Tiger, und der Schock habe ihn irregemacht, er musste in die Klinik gebracht werden, da blieb er fünf Jahre, jetzt ist er als geheilt entlassen.
Ich möchte wohl wissen, ob der Mann einen echten, einen materiellen Tiger gesehen hat oder ob er eine Angstneurose hatte, die ihn einen Tiger sehen ließ, wo keiner war. Aber zu solchen Erörterungen ist jetzt und hier nicht die Gelegenheit.
Der Arzt zeigt mir seine große Kartei. Hier ist jedermann aus seinem Amtsbezirk erfasst, jede Krankheit und jede Medikation ist aufgezeichnet.
Ich frage vorsichtig nach Missbildungen und nach dem, was wir seit Hitler Euthanasie nennen: die Tötung unwerten Lebens. Der Arzt schaut mich entsetzt an. Gibt es denn das irgendwo in der Welt?
Ich habe bis jetzt keine Krüppel gesehen. Verbirgt man sie in Anstalten wie bei uns? Oh, nein, es gibt welche, aber sie leben in ihren eigenen Familien.
Mir fiel schon auf, wie blühend gesund die Leute aussehen. Die Alten freilich haben gekrümmte Rücken und sehen verhärmt aus: die Generation, die zwei Kriege und Hunger und den harten Wiederaufbau erlebte und in der Jugend keine medizinische Betreuung hatte, als die Japaner das Land besetzt hielten. Aber die Jüngeren, besonders die Kinder platzen vor Gesundheit und Lebenslust. Natürlich: Sport und Tanz von Kindheit auf, keine Drogen, kein Alkohol, gesunde unvergiftete Nahrung, keine Medikamente während der Schwangerschaft, unablässige medizinische Überwachung, und ein freundliches Zusammenleben, das schafft innere Harmonie, die sich als körperlich-seelische Gesundheit zeigt.
Nur: man raucht unmäßig viel. Ist das gesund?
Herr Chang lacht. Ein Laster müssen wir doch haben dürfen oder?
[...]
Was macht ein totalitärer Staat mit seinen Oppositionellen? Schon voriges Jahr brachte ich die Sprache darauf und hörte als Antwort, es gebe keine politischen Verbrecher, also keine Gefängnisse für solche. Was es gebe, seien Häuser für Umerziehung. Ich schrieb darüber in meinem ersten Reisebericht, stieß damit im Westen auf Skepsis und begann selbst zu zweifeln: Was waren die Umerziehungshäuser? Man sagte nicht: Lager; man sagte Häuser. Das macht schon einen Unterschied, dennoch nahm ich mir vor, bei der nächsten Reise darauf zu bestehen, genaues darüber zu hören und so ein Haus zu besichtigen. Würde man es mir erlauben?
Solange Rudolf Bahro bei mir war, überhörte man meine Bitte. Das ist also die Methode, einem etwas abzuschlagen ohne Begründung, so dachte ich in westlicher Skepsis. Aber ich irrte: ich war nur dem Fehler aller westlichen Besucher, besonders der kurzatmigen Journalisten, verfallen, nicht warten zu können. Auch begriff ich nicht sogleich, dass man mir, aber nicht Bahro, solche Wünsche erfüllen mochte, man kannte ihn zu wenig, und er kam immerhin aus der sowjetisch gebundenen DDR, wenn auch emigriert. Sobald er abgereist war, hörte ich, dass wir eines der Umerziehungshäuser besuchen würden. Tatsächlich fuhren wir dann aufs Land im Norden der Hauptstadt, wo das Haus steht. Wir waren zu dritt: Kim der Lehrer, Kim der Dolmetscher und ich. Die beiden hatten das Haus nie gesehen. Ich war, so sagte man mir, der erste Ausländer, der den Wunsch, ein Gefängnis zu sehen, geäußert habe.
Wir sehen schließlich vor uns ein zweistöckiges Haus inmitten von Wiesen und Feldern. Das müsste, meinte Kim, das gesuchte Haus sein. Es sieht aus wie eine Jugendherberge. Meine westlichen Vorstellungen von Gefängnis wollen nicht dazu stimmen. Keine Mauer, keine Wachttürme, kein Stacheldraht, kein Gitter vor den Fenstern. Auf der Auffahrtsstraße arbeiten Frauen, sie schaufeln den Reis zum Trocknen von einer Stelle zur andern. Keine schwere Arbeit. Sie tragen Nummern auf ihren Jacken. Sträflinge also. Sie senken die Köpfe, sie schämen sich. Eine Frau nähert sich, eine Aufseherin wohl, sie ist freundlich und entspricht nicht dem westlichen Typ von Aufseherinnen. Sie weiß nichts von unserm Besuch, sie holt den Direktor, der auch nichts weiß. Schon denke ich genau wie westliche Kollegen denken: Aha, da hat man mich, hintergangen. Weit gefehlt: es ist nur die Erlaubnis vom Justizministerium noch nicht eingetroffen. Ein Telefongespräch mit Pyongyang bringt die Erlaubnis. Mir ist´s recht, dass man überrascht ist, so konnte man nichts schönen für den westlichen Besucher. Ich sehe also den Alltag dieses Hauses. Ist es ein Gefängnis? Ja und nein. Ja, denn die Leute sind inhaftiert. Nein, denn es gleicht in nichts den Gefängnissen andrer Länder, die ich kenne.
Es gibt keine Einzelzellen, man schläft zu zehnt oder zwölft in einem Schlafsaal, man liegt, wie es in ganz Korea üblich ist, auf Matratzen, die dem ondulgeheizten Fußboden aufliegen, an den Fenstern keine Gitter, die Korridore ohne Gittertüren. Auch zwischen dem Trakt für Männer und dem für Frauen kein Gitter, nicht einmal eine verschließbare Tür. Wem auch würde es einfallen, die unsichtbare Schranke zu überschreiten?
Eine lange Unterredung mit dein Direktor, der ein Vatertyp ist, warmherzig, freundlich, offen, um so offener, als er zum ersten Mal mit einem ausländischen Besucher spricht. Er antwortet unbefangen auf jede meiner Fragen.
Für welche Vergehen ist man hier inhaftiert?
Für Diebstähle, für fahrlässige Schädigung des Betriebs, für anhaltende Faulheit, für wiederholtes unentschuldigtes Fernbleiben von der Arbeit.
Und für Mord?
Mord? Aber das kommt doch nie vor; nicht einmal von Totschlag weiß ich.
Todesstrafe gibt es also nicht, oder?
Er wehrt entsetzt ab. Was denken Sie! (Soviel ich weiß, gibt es die Todesstrafe noch, doch wird sie seit langem nicht mehr verhängt.)
Aber lebenslänglich?
Oh nein! Die gesetzliche längste Strafdauer ist ein Jahr, aber jeder Häftling hat es selbst in der Hand, wann er entlassen wird.
Wie das?
Im Tagesraum sehe ich Wandtafeln mit graphischen Darstellungen. Jeder Häftling hat seine Zeichnung: drei verschiedenfarbige Türmchen, eines für Arbeitsleistung, eines für Fortschritt im Unterricht (Kenntnis und Verständnis der Juche-Ideologie), und eines für gutes Betragen, wobei Hilfsbereitschaft am wichtigsten ist, Wer seine Türmchen aufgefüllt hat, kann als umerzogen gelten und wird entlassen. Er kehrt in seinen Betrieb zurück, wo ihm aus der Strafzeit keinerlei Nachteile erwachsen. Man wird nicht diskriminiert, man hat Fehler begangen und gebüßt, das ist alles.
Das Problem ist ja nun, das es schwärfällt irgendwas wirklich zu glauben. Ich hoffe das sich wirklich jemand Zeit nimmt das hier und die Texte hintern den Links zu lesen und keine dummen Kommentare ohne Wissen oder "Ist mir zu viel zu lesen" kommen. Dann doch lieber gleich sein lassen
Und Russalnd und China scheinen ja auch noch zu Korea zu halten, so haben sie Sanktionen verhindert. Und gerade Gestern hat Russland Nkorea 10 Millionen Dollar gegeben..
Kann man ja auch lesen, wenn einem Abends mal langweilig ist...

Ich bitte das hier nur Leute schreiben, die nicht radikal eineMeinung vertreten. Zudem hoffe ich das die gelinkten Artikel auch gelesen werden. Ich weiß selber das es ziemlich viel ist...
Hier mal etwas was ich noch vor ein paar Tagen in ein anderes Board geschrieben habe:
" Was soll ein kommunsitischer Staat schon gegen die ganze kapitalistische Welt machen, hm auch kapitalistisch werden - ja genau. Das mit den Kindern, ich würde mal mit ziemlichser Sicherheit sagen dass das quatsch ist, steht auch nicht bei yahoo und da lese ich täglich und da stehen alle Nachrichten von glaubwürdigen Agenturen (dpa,afp,reuters...). Zudem ist es ja nicht so das Nordkorea nichts für das Volk tut. So hat man es dieses Jahr wieder geschafft, das das studieren kostenlos ist und alle Schulmittel vom Staat zur verfügung gestellt werden und selbst die offizielle Nachrichtenagentur KCNA hat geschrieben "trotz der schwierigen Wirtschaftslage". Und die Amis, beim Irak hatten sie noch ein dickes Maul, weil sie wussten, dass die nix gegen die machen können, und bei Nordkorea hängen sie nun alle da und machen ein auf "Das können wir auch friedlich lösen." Was bestimmt zum großen Teil an den Atomwaffen liegt. Alle sagen Nordkorea soll abrüsten, aber dann sollen sie es dem Irak gleich machen, erst abrüsten damit Amerika die schneller Niederbomben will ? Die konservativen Amis würden dort sofort angreifen, Nordkorea braucht die Waffen einfach als schutz gegen Amerika. Und zudem haben sie durch die AtomWaffen jetzt den Plan bei den konventionellen Waffen abzurüsten, und das Geld was sie dadurch sparen wollen sie für das Volk einsetzen. Damals nachdem die ganzen kommunistischen Staaten zusammen gefallen sind, sah es ziemlich schlecht aus für Nordkorea da es keine Lieferungen mehr aus Russland gab und deshalb ist auch die große Armut, zudem gab es einige Umweltkatastrophen. Man kann denen doch nicht vorwerfen, nur weil sie nicht auch imperiliatisch geworden sind, geht es jetzt dem Volk schlecht. Man wirft doch auch Somalia nicht vor das es dem Volk schlecht geht... Und die Waffen müssen halt sein, sonst macht Amerika da das gleiche wie im Irak, die halten sich nur wegen den Atomwaffen zurück.
" «Die Absicht, nukleare Abschreckungsmittel zu entwickeln, zielt nicht auf Bedrohung oder Erpressung ab». Vielmehr solle der Bau von Atomwaffen Einsparungen bei den konventionellen Waffen ermöglichen, damit Ressourcen für wirtschaftliche und soziale Programme frei würden. " korea nachrichtenagentur
Zudem ist es ja auch Amerika die allen drohen und nun wieder "eine neue Generation von Atomwaffen" bauen wollen/werden. Und scheibar dürfen sie und die Freunde aus Israel Atomwaffen haben aber andere Staaten nicht. Allerdings ist dies wohl bei NordKorea nicht gefährlicher als Israel, besonders wenn Amerika ihnen nicht droht
ps:
Bin ich nicht jetzt hier der größte Anhänger von NordKorea und der Regierung und kritisiere auch einiges, allerdings möchte ich nicht das alle dr US Propaganda glauben icon_wink.gif Südkorea finde ich mindestens genau so gut (wenn nicht besser - doch besser)

Nun gibt es ja aber ziemlich viele verschiedene Ausagen. Im KFA Forum meinen die meisten, dass das meiste was im Fernshen kommt US Propaganda ist, gerade weil sie ja Atomwaffen haben und Amerika sich nicht mit denen Anlegen möchte.
Ein negativer Text von der SAV ( Eine sozialistische Partei, deshlab glaube ich nicht das die mit Absicht was falsches schreiben) gibt es hier http://www.sav-online.de/modules.php?name=News&file=article&sid=317
Allerdings sieht die Meinung auf einer Info Seite der KPD ziemlich anderes aus, dort heißt es unter anderem zu einer Fernsh Reportage.
Daß den aggressivsten Kräften des internationalen Finanz- und Monopolkapitals die ganze Richtung nicht paßt - die innerkoreanische Entspannung, die Verbesserung der Beziehungen zwischen der KDVR und den westeuropäischen Ländern und der hochrangige Dialog zwischen der KDVR und den USA, ist allgemein bekannt. Mit den Mitteln der ideologischen Kriegsführung möchten sie die friedliche Wiedervereinigung beider Staaten und die Errichtung eines geeinten sozialistischen Koreas auf der asiatischen Halbinsel verhindern. Die verstärkte Anti-KDVR-Kampagne in den westlichen Medien macht dies deutlich. Da strahlte das Schweizer Fernsehen unter dem Titel "Nordkorea: Die hungernden Kinder der Diktatur" aus, die deutschen Medien berichten über Nahrungsmittelknappheit und eine Hungerkatastrophe im Norden der Halbinsel Koreas. Da werden Unterstellungen laut, daß die Regierung der KDVR das "nordkoreanische Volk" absichtlich verhungern läßt. Da tauchen illegal gedrehte Filmdokumente und Interviews von angeblichen "nordkoreanischen Flüchtlingen" aus der Volksrepublik China und aus der Republik Südkorea auf, die von ungläublichen Gräuelgeschichten über Kannibalismus, Verkauf von Menschenfleisch und von "Konzentrationslagern" berichten. Alles das dient der Verleumdung der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik, ihrer Regierung, der Partei der Arbeit Koreas und ihres Generalsekretärs Kim Jong Il. Inzwischen konnte aber nachgewiesen werden, daß es sich sowohl bei den "Flüchtlingen" wie auch bei dem angeblich illegal drehenden Kameramann um gedungene Elemente des südkoreanischen Geheimdienstes handelte. Diese benutzten in den ausgestrahlten Berichten einen südkoreanischen Dialekt und Formulierungen, die in der KDVR unbekannt sind.
Die zum Himmel stinkenden Berichte sind Machwerke übelster Sorte! Was soll damit bezweckt werden? Es geht darum, durch bewußte Irreführung der Öffentlichen Meinung die so hoffnungsvoll begonnene Entspannung zwischen Nord und Südkorea zu zerstören und den Dialog der KDVR mit den USA und dem Westen, auch mit Deutschland, die seit dem Frühjahr 2001 diplomatische Beziehungen zur KDVR aufgenommen hat, zu unterminieren. Das ist das eine Ziel. Weiterhin wurde die Absicht verfolgt, mit diesen Lügen die Weltöffentlichkeit dazu aufzurufen, ihre humanitäre Hilfe für die KDVR abzubrechen - was einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommt.
Wir protestieren energisch gegen eine derartige die Wahrheit entstellende Berichterstattung in den kapitalistischen Medien. Wir fordern, auf solche Interviews zukünftig zu verzichten und wahrheitsgetreu zu berichten.
Zudem gibt es Infos zum
Personenkult
http://www.kdvr.de/luegen/personenkult.html
Und darüber, dass es zwar kein hohes Niveau an Waren gibt, aber keine Nahrungsknappheit herscht.
http://www.kdvr.de/luegen/hunger.html
Es gibt auch einige Bilder die zeigen sollen, das NKorea kein Land auf 3. Welt Ebene ist:
Hauptstadt:



Ein Gebäude oder so ...

Hafen

Zug

Fabrik

Schule


Höchstes Hotel der Welt ist in NordKorea

Brücke

Kleinere Nebenstadt

Das Problem ist, die Bilder von Armut könnten gefälscht sein (Wie die TV Dokumentage), diese Bilder aber nicht. Nur ist es dumm, dass es auch keiner hier wirklich sicher sagen kann, weil auch keiner in diesem Land war. Wieviele der Negativ schrieben, haben es denn selber gesehen ?!
Es gibt einen Reisebericht, der sich sehr positiv anhört und auch von der KPD ist, nur ist das Problem, dass man sich nicht sicher sein kann, ob es wirklich stimmt, auch wenn sie es beteuern.
http://www.kdvr.de/reiseberichte/kjvd/kjvd.html
Zudem einige Auszüge aus dem Buch "Nordkoreanisches Reisetagebuch" von Luise Richter das noch aus den 80gern stammt.
Die Kinder haben es hier gut. Besser könnten sie es nicht haben. Sie haben ihre Ärztinnen, ihre Untersuchungen, ihre Pflegerinnen, ihre ausgebildeten Kindergärtnerinnen. Eine Unmenge Personal. Ein beliebter Beruf. Ich sehe aber nur Frauen. Die jungen Männer scheinen nicht geneigt, Kindergärtner zu werden. Emanzipiert sind sie nicht, scheint mir.
In jedem Raum des Hauses geschieht anderes: hier lernen die Achtjährigen europäische Notenschrift und vom Blatt singen, dort improvisieren sie auf kindgemäßen Instrumenten ähnlich jenen des Orff-Schulwerks, hier ist Geographie-Unterricht, der den etwas Größeren spielerisch die Grundkenntnisse von Land und nationaler Geschichte beibringt, und in wohlgesetzter Rede das Gelernte wiederzugeben, ein kleines Mädchen spricht fließend frei wie eine Dozentin, aber mit tänzerischen Gesten über die Agrarprodukte, ein Junge doziert weiter, alle kommen dran, und alle reden sehr natürlich und mit Anmut. Jedoch: ich glaube nicht, dass sie spontan reden, das alles klingt so auswendig gelernt, so eingedrillt, so im alten Lern-Schul-Stil, und ich frage mich, ob diese Kinder selbständig denken lernen oder ob man ihnen nur Kenntnisse überstülpt. Lernen sie kritisch denken? Werden sie nicht nur bei jeder Gelegenheit politisch indoktriniert von klein auf?
"Kommunismus ist Umgestaltung des Menschen", sagt Kim Il Sung. Aber ist Umgestaltung gleich Heranbildung zur Selbständigkeit, oder gleich Programmierung zum Kollektiv-Denken? Das ist die Frage.
Im Augenblick sind diese Kinder schlechthin glücklich. Sie haben alles, was sie wünschen können: ein Hallenschwimmbad, ein Solarium, Turn- und Spielgeräte, Musikinstrumente, Malsachen, freundliche Betreuung, gutes, Essen aus unvergifteter heimischer Erde. Niemand schlägt sie, niemand schreit sie an, niemand läßt sie unbeaufsichtigt auf der Straße, ihre Mütter holen sie nachmittags ab, oder, wenn sie weiter entfernt Arbeitsplatz haben, übers Wochenende, die Familie ist im zuhanden, und Kameradschaft ist überall. Welchen Preis zahlen sie für ihr Glück? Ich meine nicht, wie viel Geld sie da bezahlen müssen: alles ist selbstverständlich kostenlos, die ganze Erziehung von der Kinderkrippe bis zur Universität oder Fachhochschulreife ist ganz und gar kostenfrei, das zahlt alles der Staat. Womit finanziert er das, da die Bürger kein Steuern zahlen? Das ist eine andre Frage. Ich meine mit Preis das Opfer des selbständigen kritischen Denkens, die allzu große und willfährige Anpassung, den allzu freundlichen Gehorsam Gibt es hier nicht eine Art langfristiger, unauffälliger Gehirnwäsche? Aber wo gibt es die nicht. Nur die Inhalte sind verschieden. Wir im Westen werden indoktriniert mit dem Dogma vom Fortschritt, vom hohen Wert des Besitzes, von der Notwendigkeit des Kriegführens und der Rüstung, von der Gefahr des Kommunismus und jeder Form von Sozialismus. Gibt es Erziehung zur Freiheit des Denkens, Redens, Handelns? Was wir tun und nicht tun dürfen, lehren uns das Bürgerliche Gesetzbuch, die Polizei und die Kirchen. Mir wird hier bewusst, wie sehr wir programmiert sind, so sehr, dass selbst ich das Gute, das ich hier mit eigenen Augen sehe, nur mit höchstem Misstrauen betrachten kann.
[...]
Wer bezahlt die Ärzte?
Der Staat natürlich. Wir haben ein festes Monatseinkommen.
Ich denke an den Westen, an unsre Ärzte, und Zahnärzte, und wie sie kassieren und sich Luxusvillen bauen, und wie ungründlich viele sind, und was für Herren und Despoten in den Kliniken, und wie lange ein normaler Patient auf ein Klinikbett warten muss und wie unfreundlich man vielerorts behandelt wird. Ich denke auch an die Sowjetunion, wo die Privilegierten schon einen Privatarzt wählen und bezahlen können, denn die Kassenärzte sind ihnen zu schlecht. Wo auf Erden ist Gleichheit und Gerechtigkeit?
Ich interessiere mich natürlich für den Stand der Psychiatrie in Nordkorea. Der Arzt gibt zu, dass er darüber nichts wisse. Er habe nie mit psychischen Krankheiten zu tun, nicht einmal mit Neurologie, das ist Sache der großen Kliniken und der Fachärzte. Aber einmal habe er einen Fall von Wahnsinn erlebt in diesem Dorf: ein Mann habe im Gebirge plötzlich einen Tiger gesehen, es gibt hier Tiger, und der Schock habe ihn irregemacht, er musste in die Klinik gebracht werden, da blieb er fünf Jahre, jetzt ist er als geheilt entlassen.
Ich möchte wohl wissen, ob der Mann einen echten, einen materiellen Tiger gesehen hat oder ob er eine Angstneurose hatte, die ihn einen Tiger sehen ließ, wo keiner war. Aber zu solchen Erörterungen ist jetzt und hier nicht die Gelegenheit.
Der Arzt zeigt mir seine große Kartei. Hier ist jedermann aus seinem Amtsbezirk erfasst, jede Krankheit und jede Medikation ist aufgezeichnet.
Ich frage vorsichtig nach Missbildungen und nach dem, was wir seit Hitler Euthanasie nennen: die Tötung unwerten Lebens. Der Arzt schaut mich entsetzt an. Gibt es denn das irgendwo in der Welt?
Ich habe bis jetzt keine Krüppel gesehen. Verbirgt man sie in Anstalten wie bei uns? Oh, nein, es gibt welche, aber sie leben in ihren eigenen Familien.
Mir fiel schon auf, wie blühend gesund die Leute aussehen. Die Alten freilich haben gekrümmte Rücken und sehen verhärmt aus: die Generation, die zwei Kriege und Hunger und den harten Wiederaufbau erlebte und in der Jugend keine medizinische Betreuung hatte, als die Japaner das Land besetzt hielten. Aber die Jüngeren, besonders die Kinder platzen vor Gesundheit und Lebenslust. Natürlich: Sport und Tanz von Kindheit auf, keine Drogen, kein Alkohol, gesunde unvergiftete Nahrung, keine Medikamente während der Schwangerschaft, unablässige medizinische Überwachung, und ein freundliches Zusammenleben, das schafft innere Harmonie, die sich als körperlich-seelische Gesundheit zeigt.
Nur: man raucht unmäßig viel. Ist das gesund?
Herr Chang lacht. Ein Laster müssen wir doch haben dürfen oder?
[...]
Was macht ein totalitärer Staat mit seinen Oppositionellen? Schon voriges Jahr brachte ich die Sprache darauf und hörte als Antwort, es gebe keine politischen Verbrecher, also keine Gefängnisse für solche. Was es gebe, seien Häuser für Umerziehung. Ich schrieb darüber in meinem ersten Reisebericht, stieß damit im Westen auf Skepsis und begann selbst zu zweifeln: Was waren die Umerziehungshäuser? Man sagte nicht: Lager; man sagte Häuser. Das macht schon einen Unterschied, dennoch nahm ich mir vor, bei der nächsten Reise darauf zu bestehen, genaues darüber zu hören und so ein Haus zu besichtigen. Würde man es mir erlauben?
Solange Rudolf Bahro bei mir war, überhörte man meine Bitte. Das ist also die Methode, einem etwas abzuschlagen ohne Begründung, so dachte ich in westlicher Skepsis. Aber ich irrte: ich war nur dem Fehler aller westlichen Besucher, besonders der kurzatmigen Journalisten, verfallen, nicht warten zu können. Auch begriff ich nicht sogleich, dass man mir, aber nicht Bahro, solche Wünsche erfüllen mochte, man kannte ihn zu wenig, und er kam immerhin aus der sowjetisch gebundenen DDR, wenn auch emigriert. Sobald er abgereist war, hörte ich, dass wir eines der Umerziehungshäuser besuchen würden. Tatsächlich fuhren wir dann aufs Land im Norden der Hauptstadt, wo das Haus steht. Wir waren zu dritt: Kim der Lehrer, Kim der Dolmetscher und ich. Die beiden hatten das Haus nie gesehen. Ich war, so sagte man mir, der erste Ausländer, der den Wunsch, ein Gefängnis zu sehen, geäußert habe.
Wir sehen schließlich vor uns ein zweistöckiges Haus inmitten von Wiesen und Feldern. Das müsste, meinte Kim, das gesuchte Haus sein. Es sieht aus wie eine Jugendherberge. Meine westlichen Vorstellungen von Gefängnis wollen nicht dazu stimmen. Keine Mauer, keine Wachttürme, kein Stacheldraht, kein Gitter vor den Fenstern. Auf der Auffahrtsstraße arbeiten Frauen, sie schaufeln den Reis zum Trocknen von einer Stelle zur andern. Keine schwere Arbeit. Sie tragen Nummern auf ihren Jacken. Sträflinge also. Sie senken die Köpfe, sie schämen sich. Eine Frau nähert sich, eine Aufseherin wohl, sie ist freundlich und entspricht nicht dem westlichen Typ von Aufseherinnen. Sie weiß nichts von unserm Besuch, sie holt den Direktor, der auch nichts weiß. Schon denke ich genau wie westliche Kollegen denken: Aha, da hat man mich, hintergangen. Weit gefehlt: es ist nur die Erlaubnis vom Justizministerium noch nicht eingetroffen. Ein Telefongespräch mit Pyongyang bringt die Erlaubnis. Mir ist´s recht, dass man überrascht ist, so konnte man nichts schönen für den westlichen Besucher. Ich sehe also den Alltag dieses Hauses. Ist es ein Gefängnis? Ja und nein. Ja, denn die Leute sind inhaftiert. Nein, denn es gleicht in nichts den Gefängnissen andrer Länder, die ich kenne.
Es gibt keine Einzelzellen, man schläft zu zehnt oder zwölft in einem Schlafsaal, man liegt, wie es in ganz Korea üblich ist, auf Matratzen, die dem ondulgeheizten Fußboden aufliegen, an den Fenstern keine Gitter, die Korridore ohne Gittertüren. Auch zwischen dem Trakt für Männer und dem für Frauen kein Gitter, nicht einmal eine verschließbare Tür. Wem auch würde es einfallen, die unsichtbare Schranke zu überschreiten?
Eine lange Unterredung mit dein Direktor, der ein Vatertyp ist, warmherzig, freundlich, offen, um so offener, als er zum ersten Mal mit einem ausländischen Besucher spricht. Er antwortet unbefangen auf jede meiner Fragen.
Für welche Vergehen ist man hier inhaftiert?
Für Diebstähle, für fahrlässige Schädigung des Betriebs, für anhaltende Faulheit, für wiederholtes unentschuldigtes Fernbleiben von der Arbeit.
Und für Mord?
Mord? Aber das kommt doch nie vor; nicht einmal von Totschlag weiß ich.
Todesstrafe gibt es also nicht, oder?
Er wehrt entsetzt ab. Was denken Sie! (Soviel ich weiß, gibt es die Todesstrafe noch, doch wird sie seit langem nicht mehr verhängt.)
Aber lebenslänglich?
Oh nein! Die gesetzliche längste Strafdauer ist ein Jahr, aber jeder Häftling hat es selbst in der Hand, wann er entlassen wird.
Wie das?
Im Tagesraum sehe ich Wandtafeln mit graphischen Darstellungen. Jeder Häftling hat seine Zeichnung: drei verschiedenfarbige Türmchen, eines für Arbeitsleistung, eines für Fortschritt im Unterricht (Kenntnis und Verständnis der Juche-Ideologie), und eines für gutes Betragen, wobei Hilfsbereitschaft am wichtigsten ist, Wer seine Türmchen aufgefüllt hat, kann als umerzogen gelten und wird entlassen. Er kehrt in seinen Betrieb zurück, wo ihm aus der Strafzeit keinerlei Nachteile erwachsen. Man wird nicht diskriminiert, man hat Fehler begangen und gebüßt, das ist alles.
Das Problem ist ja nun, das es schwärfällt irgendwas wirklich zu glauben. Ich hoffe das sich wirklich jemand Zeit nimmt das hier und die Texte hintern den Links zu lesen und keine dummen Kommentare ohne Wissen oder "Ist mir zu viel zu lesen" kommen. Dann doch lieber gleich sein lassen

Kann man ja auch lesen, wenn einem Abends mal langweilig ist...