Kommunismus

WOLVERINE schrieb:
Ich habe 10 Jahre in einem kommunistischem Land gelebt und ich fand es nie schlecht...
Um ehrlich zu sein habe ich den Unterschied gar nicht gemerkt.

Nun ja, eigentlich gab' es nie ein Land, das wirklich Kommunismus nach Marx praktiziert hat. Es gab' einige, die sich selbst kommunistisch nannten, aber es waren alles Oligachien. Wenige hatten die Macht und sagten, wo es lang geht. Mit "Diktatur des Proletariats" ist doch wohl eher gemeint, dass das Volk regiert (z.B. durch Wahlen) und nicht eine kleine Klique von Parteileuten. Hauptziel war es, allen Menschen die gleiche Chance zu geben und Auswüchse des Manchester-Kapitalismus, wo in einer Arbeiterfamilie selbst die Kinder arbeiteten und trotzdem hungerten, die Industriesöhne aber im Luxus schwelgten, auszumerzen.

Aber wie schon einige geschrieben haben, ging Marx davon aus, das das "Proletariat" geschlossen zusammenstehen wird und das Gemeinwohl im Auge hat - es gibt allerdings immer und zu jeder Zeite Leute, die Macht wollen und das eigene Wohl im Auge haben... und die sind dann in der UdSSR recht schnell an die Macht gekommen.

WOLVERINE schrieb:
Tito war ein Idealist und wurde von allen geliebt aber als er starb ging es mit dem Land langsam aber sicher abwärts. Weil die Menschen habgierig geworden sind und jeder nur seinen Vorteil sah.

Naja, von allen geliebt vielleicht nicht (es gab' schon damals Nationalisten und den Genossen aus der UdSSR war auch zu Aufmüpfig), aber er war im Volk (und auch international... zu seinem Begäbnis kamen ja extrem viele westliche Regierungschefs) unheimlich geachtet und er hielt Yugoslawie zusammen. Allerdings geht es nie gut, wenn sich ein ganzes Volk nur durch eine einzige Person identifiziert. Wenn die dann stirbt kommen die vorher unterschwelligen (National)-Interessen noch viel stärker zum Ausbruch... leider. Wie gesagt, es gibt immer Menschen die Macht wollen und nicht das Wohl aller sindern nur das Wohl der eigenen Leute im Kopf haben... und einzelne Menschen sind zwar intelligent, aber eine grosse Masse kann von machtbewussten Menschen sehr gut beeinflusst werden. Kommunismus ist eine Utopie.

WOLVERINE schrieb:
Es ist schon beachtlich wie ein Land von einer einzigen Person abhängig ist, wie es von einer einzigen Person zusammengehalten wird. Dass war bei Ex-Jugoslawien so und der UDSSR auch.

Ja, und genau deshalb waren alle "kommunistischen" Länder eigentlich nicht wirklich kommunistisch. Hier hatte nicht das Volk die Macht, sondern die Parteispitze. Gleichheit für alle war nur auf den untersten Ebenen teilweise möglich.

WOLVERINE schrieb:
Während des Kommunismus fühlten sich die Menschen wohl, wer antikommunistisch eingestellt war wurde eingesperrt oder wie in China brutal zusammengeschlagen. Dass waren die Nachteile vom Kommunismus, es gab keine eigene Meinung. Man musste sich dem Land hingeben ohne grosse Entschädigung zu erwarten. Wer der sogenannten Partei angehört hatte im beruflichen Leben viele Wege offen. Wer nicht dazu gehörte, musste sich mit kleinen Aushilfsjobs begnügen.

Naja, es gab' wohl viele Leute, die sich nicht wohl fühlten, denn sonst gäbe es die UdSSR heute ja noch... und wenn ich mir das so richtig überlege, waren die kommunistischen Länder und ihre Parteien doch eigentlich sehr nationalistisch. Sich dem Land hingeben (gemeint war wohl eher der Partei und ihrere Führung)... Naja, wie dem auch sein. Ich bin (wie gesagt), das alles war kein Kommunismus sondern einfach die Machtergreifung einer kleinen Klique von Leuten, die ihre Taten mit kommunistischen Ideen von Marx rechtfertigten. Meiner Meinung nach kann Kommunismus in der Realität nie funktionieren, denn:

1) Kommunismus geht davon aus, dass alle (Proletarier) von der Idee des Gemeinwohls überzeugt sind. Menschen haben aber immer unterschiedliche Ansichten gehabt und ihre eigenen Interssen verfolgt...

2) Kommunismus geht nur weltweit oder gar nicht, denn sonst zwingen die kapitalistischen Länder einen ja zu Nationaldenken, Verteidigung (also Militär), Kampf um Ressourcen usw...

Fazit: Nette Idee, gut gemeint (von Marx und Engels, bei Lenin bin ich mir sehr unsicher und Stalin hielten ja später selbst die meisten Russen einfach nur für einen Diktator), aber schlicht und einfach utopisch und nicht zu realisieren, da die Natur des Menschen einfach nicht berücksichtigt wurde. Ich denke mit einer sozialen Marktwirtschaft und starken Gewerkschaften kommt man dem Ziel des Kommunismus, nämlich Wohlstand für alle (und nicht nur für einige wenige) relativ nahe. Allerdings muss man trotzdem kämpfen, dass weder Industrie/Aktionäre noch die Gewerkschaften die absolute Überlegenheit erreichen. Wenn ich sehe, dass z.B. Karstadt die Dividende drastisch erhöhen und gleichzeitig den Lohn senken will, dann bin ich froh, dass es Gewerkschaften und linke Parteien gibt. Wenn ich mir aber ansehe, was für seltsame Meinungen Gewerkschaften/linke Parteien manchmal haben können, bin ich froh, dass ich auch die Möglichkeit habe, was anderes zu wählen. Demokratien sind weit davon entfernt, perfekt zu sein (vor allem in den USA möchte ich nicht mein leben lange leben... es sei denn ich habe mehrere Milliönchen auf dem Konto), aber ich kann mir im Prinzip nichts besseres vorstellen... und eigentlich ist doch eine echte Demokratie doch genau das, was Marx wollte, oder? Zu seiner Zeit konnte nicht jede wählen und die Arbeiter wurden untergebuttert - heute ist das anders. Wenn man's eigentlich so sieht, leben wir hier doch im Kommunismus, denn das Proletariat (Arbeiter, ich rechne mal die besserverdienenden Arbeiter wie Informatiker dazu *grins*) haben die Macht, denn sie sind die Mehrheit des Volkes und nur eine Partei, die ihre Interessen vertritt hat genug Macht und zu regieren.
 
Ich wollte nur klarstellen, dass ich eigentlich gegen Kommunismus bin. Ich habe nur aus Erfahrung gesprochen....

Für mich ist Kommunismus = Diktatur
bei Kommunismus wie es in Jugoslavien oder der UDSSR war, hängt einfach viel zu viel von einer Person ab...

Ich bin froh in einer Demokratie zu leben, wo jeder ein Recht hat auf freie Meinungsäusserung und wo durch viele Leute abgestimmt wird was gut und was schlecht ist...nicht wie es im Kommunismus ist von einer einzigen Person!
 
@R2
Freiheit zu definieren ist immer schwierig! Wenn ich frei bin darf ich dann einen anderen umbringen ? Freiheit ohne die Freiheit des anderen einzuschränken! Das ist für mich die wahre Freiheit! Das ist auch in der Theorie des Kommunismus so!
Und mit Gleichheit wird ja wohl Chancengleichheit gemeint und nicht die Gleichheit, die der Kommunismus predigt, da diese Gleichheit ja sonst mit der Freiheit in Widerspruch geraten würde! (Ich hoffe man versteht diesen Satz ;) )

In der Theorie soll ja das ganze Volk die Macht haben, doch wie ganau das funktioniert steht nicht dabei! in Russland gab es 1917 kurzzeitig ein Rätesystem, was sich aber sehr schnell als unbrauchbar herausstellte. Auch Bayern war 1918 für 2 Monate eine kommunistische Räterepublik unter Kurt Eisner! Aber in allen kommunistischen Ländern damals und die heutigen hat eine Führungsclique die Macht und unterdrückt bestimmte Gessellschaftsgruppen! Das steht übrigens auch in der Theorie! Das das Proleteriat (also die Partei) solange eine Diktatur errichten müsse bis die Klassenunterschiede und aller materieller Besitz beseitigt ist!


@R2
Nochwas : sprichst du auch vom real existierenden Nationalsozialismus??
 
Solid_Snake schrieb:
@R2
Nochwas : sprichst du auch vom real existierenden Nationalsozialismus??
also, also, :shakehead: da brennt mir ja in der Küche fast der Reis an... :koch:

Wenn für Dich die Theorie des Kommunismus auf einer Stufe mit der des Nationalsozialismus (wenn man bei letzterem überhaupt von einer Theorie sprechen kann) steht, dann haben wir keine Basis für eine konstruktive Diskussion. Außerdem mache ich mir dann ernsthafte Sorgen um Deine Geschi-Abiklausur ;)
 
ich mir um meine klausur auch!
na klar kann man da von theorie sprechen... (beim nationalsozialismus). nur hat der holocaust KEINE, wirklich KEINE positive eigenschaft. was ich damit sagen will, der Nationalsozialismus ist schreklich. aber meine abi klausur ging gegen den kommunismus... jaja, der OSTblock... das will ich gar nicht mehr hören *ohrezuhalt* lalalalala
 
ich persönliche finde es so wies ist (demokratie) eigentlich ganz prima...

kommunismus wird allerdings nie so funktionieren wie es marx wollte, es wiederstrebt einfach der natur des menschen, die nunmal darin besteht ein arschloch zu sein... ist halt so...

was die amis aber teilweise abziehen ist schon ein witz!

persönlich ist mir besonders meine freiheit(<- alles tun zu dürfen ohne dabei jemand anderen freiheit zu beschränken) unglaublich wichtig, kurz dahinter kommt bei mir unabhängigkeit... ich persönlich empfinde abhängigkeit als unglaublich abartig...

das fällt mir spontan dazu ein...
 
Mein GeschichteABI ist gar nicht schlecht gelaufen! Ich wollte damit nur sagen, mit dem Zusatz real existierend soll man nichts verharmlosen!
Denn unter den Kommunistischen Regimen sind weltweit 80 Millionen Menschen gestorben!
Aber R2 du hast teilweise Recht ich stelle zwar nicht Nationalsozialismus und Kommunismus auf eine Stufe aber ich verurteile Menschenverachtende Regime gleichermaßen und das waren/sind beide Staatsformen!
Und weltweit gesehen war der Kommunismus das größere Übel! Aber in Deutschland müssen wir uns natürlich mit unseren eigenen Fehlern auseinandersetzen!
 
uhh, also ich hab von all diesem politik uns staatshieraschiren und all sowas gar keinen plan! ich bin schon stolz, dass ich weiss was demokratie und monarchie ist :D :goodwork:
 
@ Solid_Snake

wir reden mal wieder aneinander vorbei... Unterscheide doch endlich mal zwischen Theorie und ihrer vermeintlichen Umsetzung. Darum geht es mir doch. Ich will doch hier nicht die Verbrechen der diversen "kommnistischen" Regime verharmlosen. :shakehead:

Den Nationalsozialismus in diesem Zusammenhang reinzubringen war völlig unnötig und unangemessen. Genauso unangebracht empfinde ich Dein Ergebnis, daß "der Kommunismus" das größere Übel war. :( Aufgrund welcher Vergleichskriterien kommst Du denn zu diesem Ergebnis? Weil unter vermeintlich kommunistischen Regimen mehr Menschen ermordet wurden? Als ob das eine rein quantitative Frage wäre. Ich will damit nicht sagen, daß das eine schlimmer als das andere war. Aber wir reden hier von Millionen von Menschenleben, die z.T. unter qualvollsten Umständen ausgelöscht wurden und dann kommst Du daher und instrumentalisierst diese Zahlen für Deine persönliche Abneigung gegen eine politische Theorie. Da fehlen mir eigentlich schon wieder die Worte...

Im übrigen ist es Deinerseits eine Verharmlosung, den Nationalsozialismus als "Fehler" zu bezeichnen...

Was ich damit sagen will ist, achte ein bißchen mehr auf Deine Wortwahl und auf Vergleiche, die vielleicht im ersten Moment verlockend sind.

P.S: Freut mich für Dich, daß Dein GeschiABI gut gelaufen ist. Gerade in Bayern soll es ja besonders "anspruchsvoll" sein :D ...schätze auch das ist aber letztlich eine Frage der Perspektive
 
unter einer kommunistischen regierung gibt es keinen wohlstand....deshalb wird diese staatsform nie funktionieren

armut=unsozial ;) find ich
 
Wie oben ja bereits erwähnt lehne ich beide Staatsformen/ -theorien aufs Äußerste ab! Mich regt es nur auf wenn Leute den Kommunismus so verharmlosen und so z.B. so einen Thread aufmachen und hinschreiben Kommunismus is geil! Wenn jemand anderes einen Thread mit dem Thema "Was haltet ihr vom Nationalsozialismus - ich finds geil" aufgemacht hätte, würden ja wohl auch alle schreien -zu recht!

Wir hatten das Thema schon mal vor einem halben Jahr bei Galaxywars (zu den besten Zeiten 90000 Spieler!). Da gab es einige Accountlöschungen wegen angeblich rechtsextremen Namen, wie Rommel! Das war der Grund für die Diskussion! Ein Name wie Rommel ist eigentlich nicht geschichtlich vorbelastet wird aber gelöscht! Massenmörder wie Stalin oder Mao werden als Namen aber geduldet!



Übrigens R2 in Bayern ist Geschichte wirklich schwer - Scheiss Zentral ABI; Die ham uns diesesjahr über Stresemanns Frankreich Politik gefragt :-? :shakehead:
 
Warum ist doch ein nettes Thema, hab auch G LK gehabt, aber unser Thema Dtl nach 45 bis 48, Beschreiben sie die Wende, blabla, na ja ich habs geschafft :D
 
In Bayern muss man 2 Themenbereiche aus den 4 Bereichen "Die Auseinandersetzung mit nationalstaatlichen und freiheitlich-demokratischen Ordnungsvorstellungen in Deutschland" ; "Von der europäischen Gleichgewichtspolitik zur Weltpolitik – internationale Politik im 19. und 20. Jahrhundert" ; "Industralisierung" ; "Dtl. ab 45" auswählen. Ich hatte mich eigentlich voll auf die Außenpolitik vorbereitet und dann bringen die Stresemann! :cry:
 
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