- Seit
- 11 Jan 2008
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- 2.466
Nun, es ist schon oft in einigen Diskussionen angeklungen. Die Freiheit des Menschen.
Die Meinungsfreiheit werde eingeschränkt, Freiheit oder Sicherheit, Neoliberalismus,...
Doch in diesem Thread soll es zunächst darum gehen, sich von diesen genauen Ausprägungen zu lösen und allgemein zu diskutieren:
Was ist eigentlich Freiheit? Wie muss eine Gesellschaft strukturiert sein, um frei sein zu können? Welche Gesellschaftsordnungen können frei sein? Sind wir frei? Darf die Freiheit eingeschränkt werden, um etwas anderes zu stärken? Wenn ja, wie weit? Können Kinder frei sein?
Wenn ich den Begriff Freiheit höre, denke ich daran, tun zu dürfen, was ich will, ohne von sinnlosen Regeln beschränkt zu werden und ohne beobachtet und beurteilt zu werden. Doch bereits hier fällt schon auf: Gemäß dieser Interpretation würde Freiheit auch bedeuten, einem anderen den Schädel wegballern zu dürfen, ohne mit Strafen rechnen zu müssen. Kurzum: Gemäß dieser Interpretation wäre man niemals Rechenschaft schuldig.
Bedeutet Freiheit also, tun zu dürfen was ich will, aber auch die Folgen und Ergebnisse meiner Handlungen verantworten zu müssen und gegebenfalls Rückwirkungen meiner Handlungen auf mich selbst zu akzeptieren?
Klingt erstmal ganz gut. Aber wenn man weiterdenkt, gibt es gemäß dieser Auffassung nicht zwingend echte Freiheit. Die Auffassung bedeutet nämlich, dass ich alles tun kann, dass aber auch alles bestraft werden kann. Kann ich wirklich frei sein, frei handeln, wenn ich mit Strafe von außerhalb zu rechnen habe, diese Strafen fürchte und abwenden möchte?
Denn gemäß dieser Auffassung wären auch Diktaturen freiheitlich: Klar könnte ich antiautoritäre Parolen verbreiten. Dann sollte sich meine Familie aber nicht wundern, wenn sie morgen ein Mitglied weniger hat.
Also kann auch das nicht der Sinn der Freiheit sein, denn die Angst hat mich wieder eingeschränkt und angegleicht.
Jetzt wollen wir mal einen Blick in Richtung Kant werfen.
Kant geht vom vernuftbegabten Menschen aus. Denn das ist es, was uns vom Tier unterscheidet:
Lange Gedankengänge führen zu können, die Ergebnisse meines Handelns erkennen zu können, zwischen gut und böse unterscheiden zu können.
Vernunft bedeutet auch, sich selbst Regeln und Handlungsmaßstäbe zu setzen, von denen man selbst glaubt, dass sie auch für alle Menschen gelten könnten/sollten, also auf ihnen eine funktionierende Gesellschaftsordung gegründet werden könnte. Das heißt bereits hier lässt sich die Idee einer Gleichberechtigung erkennen, ein nennenswerter Bestandteil der Freiheit folglich.
Aber es geht weiter.
Vernünftige Menschen, die ihre Regeln auf logischen Überlegungen gegründet haben, werden zu recht ähnlichen Ergebnissen kommen. Denn der vernünftige, autonome (also selbstständige, nicht von äußeren Einflüssen gelenkte) Mensch erkennt, dass auch alle anderen Menschen grundsätzlich vernunftbegabt und autonom sind/sein können, also auch für sie diesselben auf diesen Grundsätzen basierenden Regeln gelten sollten; dass ich als selbstständiges Wesen die Selbstständigkeit anderer anerkenne und mir bewusst bin, dass andere Menschen wie auch ich vernunftbegabt sind und darin eine Gemeinsamkeit, die Grundgemeinsamkeit unserer Handlungen und unseres Denkens besteht. Dass also alle Menschen, was diesen Aspekt angeht, wirklich "gleich" sind.
Das bedeutet, dass sich mein Anrecht auf Autonomie und Freiheit darauf gründet, dass alle Menschen ein Anrecht auf Selbstständigkeit und Freiheit haben.
Wie aber oben dargestellt, setzt dann dieses Recht auf Freiheit einen vernüftigen bzw. vernuftbegabten Menschen vorraus. Bedeutet dann Freiheit also, das Freiheit nur soweit bestehen kann, wie die Handlungen auch vernünftig sind? Gewissermaßen ja. Denn das wiederum bedeutet, dass eine Handlung nur insoweit dem Rahmen der Vernunft entspricht, solange durch sie nicht die Automie und Freiheit eines anderen negativ beeinflusst wird. Denn ein solcher Einfluss würde bedeuten, dass ich meine eigene Freiheit über die Selbstständigkeit des anderen stelle, ein Sachverhalt, der nciht sein darf, wenn sowohl ich als auch der andere das Recht auf Freiheit und Selbstständigkeit aus demselben Ursprung beziehen.
Dann ist folglich das Recht auf Freiheit nur soweit gegeben, wie meine Handlung vernünftig und nciht schädlich für andere ist. Damit ist es gerechtfertigt, eine ncihtvernünftige Handlung, die mich über andere Menschen stellt, zu bestrafen.
Doch wer hat das Anrecht über Vernünftigkeit und Strafmaß zu entscheiden? Dies muss also über Gesetze geschehen. Gesetze, die die vorher als Handlungsgrundsätze aufgefassten Regeln in geschriebenen Worten festhalten. Und diese Gesetze müssen einen akzeptablen Mittelweg ziwschen allen denkbaren Auslegungen vernünftigen Handelns darstellen.
Die Meinungsfreiheit werde eingeschränkt, Freiheit oder Sicherheit, Neoliberalismus,...
Doch in diesem Thread soll es zunächst darum gehen, sich von diesen genauen Ausprägungen zu lösen und allgemein zu diskutieren:
Was ist eigentlich Freiheit? Wie muss eine Gesellschaft strukturiert sein, um frei sein zu können? Welche Gesellschaftsordnungen können frei sein? Sind wir frei? Darf die Freiheit eingeschränkt werden, um etwas anderes zu stärken? Wenn ja, wie weit? Können Kinder frei sein?
Wenn ich den Begriff Freiheit höre, denke ich daran, tun zu dürfen, was ich will, ohne von sinnlosen Regeln beschränkt zu werden und ohne beobachtet und beurteilt zu werden. Doch bereits hier fällt schon auf: Gemäß dieser Interpretation würde Freiheit auch bedeuten, einem anderen den Schädel wegballern zu dürfen, ohne mit Strafen rechnen zu müssen. Kurzum: Gemäß dieser Interpretation wäre man niemals Rechenschaft schuldig.
Bedeutet Freiheit also, tun zu dürfen was ich will, aber auch die Folgen und Ergebnisse meiner Handlungen verantworten zu müssen und gegebenfalls Rückwirkungen meiner Handlungen auf mich selbst zu akzeptieren?
Klingt erstmal ganz gut. Aber wenn man weiterdenkt, gibt es gemäß dieser Auffassung nicht zwingend echte Freiheit. Die Auffassung bedeutet nämlich, dass ich alles tun kann, dass aber auch alles bestraft werden kann. Kann ich wirklich frei sein, frei handeln, wenn ich mit Strafe von außerhalb zu rechnen habe, diese Strafen fürchte und abwenden möchte?
Denn gemäß dieser Auffassung wären auch Diktaturen freiheitlich: Klar könnte ich antiautoritäre Parolen verbreiten. Dann sollte sich meine Familie aber nicht wundern, wenn sie morgen ein Mitglied weniger hat.
Also kann auch das nicht der Sinn der Freiheit sein, denn die Angst hat mich wieder eingeschränkt und angegleicht.
Jetzt wollen wir mal einen Blick in Richtung Kant werfen.
Kant geht vom vernuftbegabten Menschen aus. Denn das ist es, was uns vom Tier unterscheidet:
Lange Gedankengänge führen zu können, die Ergebnisse meines Handelns erkennen zu können, zwischen gut und böse unterscheiden zu können.
Vernunft bedeutet auch, sich selbst Regeln und Handlungsmaßstäbe zu setzen, von denen man selbst glaubt, dass sie auch für alle Menschen gelten könnten/sollten, also auf ihnen eine funktionierende Gesellschaftsordung gegründet werden könnte. Das heißt bereits hier lässt sich die Idee einer Gleichberechtigung erkennen, ein nennenswerter Bestandteil der Freiheit folglich.
Aber es geht weiter.
Vernünftige Menschen, die ihre Regeln auf logischen Überlegungen gegründet haben, werden zu recht ähnlichen Ergebnissen kommen. Denn der vernünftige, autonome (also selbstständige, nicht von äußeren Einflüssen gelenkte) Mensch erkennt, dass auch alle anderen Menschen grundsätzlich vernunftbegabt und autonom sind/sein können, also auch für sie diesselben auf diesen Grundsätzen basierenden Regeln gelten sollten; dass ich als selbstständiges Wesen die Selbstständigkeit anderer anerkenne und mir bewusst bin, dass andere Menschen wie auch ich vernunftbegabt sind und darin eine Gemeinsamkeit, die Grundgemeinsamkeit unserer Handlungen und unseres Denkens besteht. Dass also alle Menschen, was diesen Aspekt angeht, wirklich "gleich" sind.
Das bedeutet, dass sich mein Anrecht auf Autonomie und Freiheit darauf gründet, dass alle Menschen ein Anrecht auf Selbstständigkeit und Freiheit haben.
Wie aber oben dargestellt, setzt dann dieses Recht auf Freiheit einen vernüftigen bzw. vernuftbegabten Menschen vorraus. Bedeutet dann Freiheit also, das Freiheit nur soweit bestehen kann, wie die Handlungen auch vernünftig sind? Gewissermaßen ja. Denn das wiederum bedeutet, dass eine Handlung nur insoweit dem Rahmen der Vernunft entspricht, solange durch sie nicht die Automie und Freiheit eines anderen negativ beeinflusst wird. Denn ein solcher Einfluss würde bedeuten, dass ich meine eigene Freiheit über die Selbstständigkeit des anderen stelle, ein Sachverhalt, der nciht sein darf, wenn sowohl ich als auch der andere das Recht auf Freiheit und Selbstständigkeit aus demselben Ursprung beziehen.
Dann ist folglich das Recht auf Freiheit nur soweit gegeben, wie meine Handlung vernünftig und nciht schädlich für andere ist. Damit ist es gerechtfertigt, eine ncihtvernünftige Handlung, die mich über andere Menschen stellt, zu bestrafen.
Doch wer hat das Anrecht über Vernünftigkeit und Strafmaß zu entscheiden? Dies muss also über Gesetze geschehen. Gesetze, die die vorher als Handlungsgrundsätze aufgefassten Regeln in geschriebenen Worten festhalten. Und diese Gesetze müssen einen akzeptablen Mittelweg ziwschen allen denkbaren Auslegungen vernünftigen Handelns darstellen.