+ GEMA will Konzertgebühren um 600% anheben +

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http://www.handelsblatt.com/technologie/webwatcher/konzerte-gema-fordert-600-prozent-mehr;2136841
http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,604491,00.html

Konzertkarten für Superstars wie Madonna oder die Rolling Stones sind heute schon fast unbezahlbar. Doch bald dürften die Preise endgültig durch die Decke gehen. Die Rechteverwerter der Gema wollen mitten in der schärfsten Rezession die Tarife für Konzertveranstalter um fast 600 Prozent anheben und auch bei T-Shirt und Plakaten mitkassieren. Die Veranstalter rufen die Schiedsgerichte an, die Gema hat alle Verträge gekündigt.

Der Verband der Konzertveranstalter schlägt Alarm. Nach ihren Berechnungen werden sich durch die neue Preisattacke der Gema die Abgaben in astronomische Höhen empor schwingen. Als Beispiel wird ein Konzert mit einem Kartenpreis von 45 Euro und 5000 Fans vorgerechnet. Nach alter Ordnung werden 3.369,60 Euro fällig. Der neue Tarif laute dagegen auf 18.000 Euro. Dazu muss noch zehn Prozent auf die Nebenverkäufe und Sponsorengelder abgeführt werden, fordern die Münchner. Vom Rest muss dann der gesamte Konzertbetrieb, von der Hallenmiete bis zu den Löhnen der Bühnen arbeiter und den Stromkosten bezahlt werden. „Das grenzt an Wucher!“, tobt Jens Michow, Präsident des Veranstalterverbands idkv, als ich ihn am Telefonhörer habe.

Die Veranstalter sehen sich als Melkkuh, die jetzt als Ausgleich für die kollabierenden CD-Verkäufe der Plattenfirmen und Internetpiraterie geradestehen sollen. Die zusätzlichen Kosten müssten auf die Preise der Karten aufgeschlagen werden, was im aktuellen Markt kaum durchsetzbar sei. Die Gema in München hat auf telefonische und E-Mail-Anfrage eine Stellungnahme zugesagt, die bis zum Veröffentlichungszeitpunkt aber noch nicht eingetroffen war. So bald diese vorliegt, wird sie an dieser Stelle aktualisiert. Update: Hier ist die Reaktion der Gema.

Die Gema verwaltet als staatlich anerkannte Treuhänderin die Rechte von über 60.000 Mitgliedern und über einer Million ausländischen Berechtigten. Es ist ihre Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass ihren Mitgliedern für jede Nutzung ihres Repertoires - Komponisten, Texter, Verleger - eine angemes*sene Vergütung gezahlt wird, diese einzufordern und an die Berechtigten weiterzuleiten. In der jüngeren Vergangenheit war die Gema vor allem dadurch öffentlich aufgefallen, dass sie versuchte selbst von den Eltern von Kleinkindern, die in Webvideos auf Youtube Gassenhauer (grauenhaft) nachgeträllert haben, Gebühren einzufordern. Mittlerweile konnte Youtube mit der Gema eine Pauschalvereinbarung schließen, über deren Details sich die Beteiligten allerdings ausschweigen.

Das Problem der Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) liegt darin, dass die alten Vergütungsmechanismen naturgemäß nicht für das Internet-Zeitalter ausgelegt waren. Dieser Anpassungsprozess war und ist äußerst schmerzhaft. Gleichzeitig gehen die CD-Verkäufe immer weiter zurück und damit die Einnahmen aus der so genannten „Mechanischen Vervielfältigung“. Die Plattenfirmen zahlen viel weniger an Lizenzen an die Musikverleger und Rechteinhaber. Daneben kommen immer mehr Web-Radios und Musikdienste wie last.fm dazu, für die es galt neue Tarifstrukturen zu schaffen. Die Lizenzeinnahmen aus diesen digitalen Bereichen kann den Rückgang bei den CD-Lizenzen nicht ausgleichen.

Der idvk hat jetzt die Schiedsstelle des Marken- und Patentamts angerufen. „Da muss die Gema erst einmal nachweisen, warum man nur drei Jahre nach einer Tariferhöhung neue Tarife wegen Unangemessenheit durchsetzen will.“ Scheitert das Schiedsverfahren, werden die ordentlichen Gerichte angerufen. Ein solches Verfahren kann ich über Jahre hinziehen.

Der aktuelle Rollgriff bei den Konzertveranstaltern ist nicht verwunderlich. Die Konzertbranche boomt wie selten. Der Verband der deutschen Konzertveranstalter nennt einen Branchenumsatz von 3,8 Mrd. Euro für 2007, davon entfallen 2,8 Mrd. Euro auf Musikveranstaltungen. Der Durchschnittspreis eines Tickets lag bei 33,20 Euro. Das geht von 1,50 Euro für die Nachwuchsband im Jugendclub bis zu mehreren Hundert Euro für die Nobelkarte des internationalen Megastars.

Die Gebühren der Gema werden nach dem Bruttoumsatz - einschließlich Künstlerhonorar – eines Konzerts berechnet. Die größten Gewinner sind dabei die Top-Künstler, die heute die Ticketpreise den Veranstaltern oft verbindlich vorgeben. Sie bekommen ihr vorab garantiertes Honorar und, weil sie zunehmend auch Verleger ihrer Werke sind, dann zusätzlich den erhöhten Gebührenanteil.
Ich finde ja jetzt schon die Ticketpreise von 70€ und mehr teilweise echt überzogen - und bezahl sie bei entsprechenden Künstlern trotzdem und ich mache das auch gerne, aber langsam kriegt man in diesem scheiss Land echt die Kriese.

Das sind keine Kulturverwerter, das sind Kulturzerstörer.
 
Die werden echt so langsam irre. Erst das YouTube Desaster und jetzt das.

Wird Zeit das die Künstler sich mal beschweren - langfristig kostet sie die Gema mehr Geld, als das sie bringt.

Ich geh zum Glück eh lieber auf Punkkonzerte. ;)
 
Die und viele Underground-Konzerte wird es danach vielleicht gar nicht mehr geben :/

Da hat die Gema nix zu melden, weil die Bands da nicht drin sind. Und für solche Konzerte reicht ein grösserer Privatkeller. Underground halt.

Aber für die Fans von 'normalen' und grossen Bands tuts mir ehrlich leid.
 
WTF? Sag mal, spinnen die komplett? Das ist eine außerordentliche Frechheit und ich hoffe, dass die Musiker und Konzertveranstalter in diesem Fall Rückgrat beweisen und der GEMA ordentlich eins auf den Deckel geben, in dem sie ihr die Beiträge verweigern.

Allgemein bin ich der Ansicht, dass die GEMA abgeschafft gehört.
 
Der Schritt ist nur logisch, meiner Meinung nach. Bin etwas in Zeitnot.

Es kann nicht sein, dass sich z. B. Urheber immer noch über "traditionelle Wege" (d. h. Radio, Fernsehvideos etc) am meisten verdienen sollen.

Der Markt hat sich halt geändert und deswegen verstehe ich die Gema.

Hat ein Urheber früher noch durch Radios und MTV-Videos Geld gemacht, ist das heute so nicht mehr möglich, weil andere Wege nun mal mehr gefragt sind, zum Beispiel wie auch aktuell über youtube und Konzerte.

Es kann nun mal nicht sein, dass ein Urheber zu hause sitzt, ein Song, den er geschrieben hat, wird auf youtube 10 Mio mal gespielt wird und er verdient nichts daran, weil seine Verwertungsgesellschaft sich "nicht darum gekümmert hat".

Bands wie die Chili Peppers gehen für unter 1 Mio nicht mal Proben für Auftritte, von Größen wie den Stones mal abgesehen.
 
na dann dürfen die verantwortlichen sich, in ein paar jahren, nach der gesunkenen nachfrage für tickets ja dann fragen, warum nochmal der cd-markt einegangen is :-)

ich zumindest informiere mich auf tube über musik und wenn sie genug gefällt wird sie gekauft, wenn nicht eben nicht....
 
ich zumindest informiere mich auf tube über musik und wenn sie genug gefällt wird sie gekauft, wenn nicht eben nicht....

Das ist auch gut so, und so soll es auch sein.

Aber bzgl. youtube, kann es ja nicht sein, dass youtube und Labels die Kohle einfahren, während die Urheber auf der Strecke bleiben :hippie1:
 
sind die labels nicht die die die urheber bezahlen ? :-?
ganz naive frage mal ;)
die urheber geben ihre rechte ja an die labels ab.
 
Wer 2€ für nen Klingelton oder ne MP3-Datei bezahlt soll ruhig auch hier nochmal extra zahlen ;)

ich sicher nicht ^^
entweder gesamtpaket cd oder eben nicht....

aber wie gesagt..die haben sich mit preistreiberei in die ecke gefahren und die lösung soll preistreiberei sein :lol:
 
sind die labels nicht die die die urheber bezahlen ? :-?
ganz naive frage mal ;)
die urheber geben ihre rechte ja an die labels ab.

Eben nicht ;)

Bzw. hast du eigentlich recht. Die Labels halten in der Regel alle Rechte an den Songs, nur eben nicht das Urheberrecht. Das kann man gar nicht verkaufen, nicht mal für ne Millionen, selbst wenn man will.

In England gibt es ja eine ähnliche Situation. Und da die GEMA praktisch mit allen in der CISAC und BIEM sitzt, denke ich sogar, dass da einige noch nachziehen.
 
Aber bzgl. youtube, kann es ja nicht sein, dass youtube und Labels die Kohle einfahren, während die Urheber auf der Strecke bleiben :hippie1:
Der Urheber ist aber nicht die GEMA. Wie kannst du Vereine wie die GEMA und die GEZ in den heutigen Zeiten noch unterstützen? Die Künstler werden gnadenlos ausgebeutet und jetzt sollen die noch von der einzigen Einnahmequelle Geldbeträge an die GEMA zahlen? Das ist doch Irrsinn.
-Künstler werden nicht ausreichend vergütet
-Mit dem GEMA-Eintritt überlässt du denen alle Vergütungsrechte an deinem Werk
-Unfaire Gebührenpolitik und Meldepflicht für die (Konzert-)veranstalter
http://www.forumromanum.de/member/forum/forum-user_70063-std_show-2-1065389843--.html

Insbesondere geht es hierbei um die von der GEMA beabsichtige Erhöhung der Gebühren bei Live Musik um 600% (!!). Dies wird nicht nur den Veranstaltern schaden, manche, vor allem kleinere Konzerte unmöglich machen, die Preise für Veranstaltungen erhöhen, es ist auch nicht zum Nutzen der Musiker (wie man eigentlich erwarten könnte).

Durch einen überaus komplexen Verteilungsplan, welcher u.a.

Radioairplays (es werden Deutschlandweit nur 25 (!!) Sender ausgewertet), Chartpositionierungen (die Erstellung der zur Auswertung kommenden Charts ist sehr fragwürdig), Unterscheidung zwischen E- und U-Musik (E ist sogenannte ernste Musik, in erster Linie Klassik, U ist

Unterhaltungmusik) beinhaltet, werden die von der GEMA eingenommenen Gelder nicht direkt den auftretenden Künstlern zugewiesen, sondern landen erst in einem “großen Topf”. Da fast alle Independent-Artists weder auf Airplay, TV-Sendungen, oder Charterfolge, etc. verweisen können, werden die Einnahmen vor allem Majorlabel-Artists, Lady Gaga, Musikantenstadl und Co. zu Gute kommen. Es klingt abgedroschen, aber es handelt sich hier um die Realität! Kleinere und mittelgroße Künstler (also der größte Teil) werden von der Erhöhung der Gebühren in der GEMA-Sparte Livemusik kaum profitieren! Im dreistelligen Euro-Bereich eingenommene Gebühren können hier schnell zu einem Centbetrag zusammenschrumpfen.

Aber wahrscheinlich wählst du auch die CDU :goodwork:
 
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Der Urheber ist aber nicht die GEMA. Wie kannst du Vereine wie die GEMA und die GEZ in den heutigen Zeiten noch unterstützen? Die Künstler werden gnadenlos ausgebeutet und jetzt sollen die noch von der einzigen Einnahmequelle Geldbeträge an die GEMA zahlen? Das ist doch Irrsinn.

Ich glaub dann verstehst du die Aufgabe der Gema nicht.

Die Gema vertritt Urheber. Und ich garantiere dir, die machen das sogar ziemlich gut. Wenn du einen Song aufnimmst und der wird in irgendnem popeligem Radio in Japan gespielt, teilt dir die Gema das auch mit, wenn du Mitglied bist.

Wenn nicht, müsstest du dich selber darum kümmern, wie du herausfindest, wer deinen Songs spielt etc.

Und wenn man das weiß und sieht, dass Songs bei youtube teilweise an die 100 Mio mal gespielt werden, der Urheber da aber auf der Strecke bleibt, ist die Gema da meiner Meinung nach ein Vorreiter von etwas ziemlich großem.

Praktisch jedes Land hat eine Verwertungsgesellschaft, die alle dem gleichen Bündnis angehören und die Gema und die englischen "kollegen" sind halt jetzt die Pioniere, aber ich wette die anderen werden da nachziehen und Druck machen.

Desweiteren haben Künstler, wenn sie nicht gleichzeitig auch Urheber sind, nichts mit der Gema am Hut und werden von den Labels bezahlt.

Die GEZ find ich aber tatsächlich nicht so cool^^
 
Tja dann werden so einige Künstler die Gema wohl demnächst fluchtartig verlassen ^^

Wie sowas endet sieht man ja grade bei der Formel 1.

Im Prinzip ist es so: Die Künstler verdienen an einer vekauften CD ca. 60 cent (toll was), der Einzelhandel ca 6 €.

Da kann genausogut seiner Lieblingsband per Paypal einen Zwanni zukommen lassen, sich deren Werke aus dem Netz ziehen und zu den Konzerten gehen. Und genauso wird es vermutlich auch kommen. Radiohead hat es ja z.B. vorgemacht.
 
Wie die GEZ beutet die GEMA aus. Die Gema plündert die armen Künstler aus, und erhöht die Aufwendungen um EINIGES.

Sowohl die GEZ als auch die Gema gehören verboten.

/ajk
 
Der Urheber ist aber nicht die GEMA. Wie kannst du Vereine wie die GEMA und die GEZ in den heutigen Zeiten noch unterstützen? Die Künstler werden gnadenlos ausgebeutet und jetzt sollen die noch von der einzigen Einnahmequelle Geldbeträge an die GEMA zahlen? Das ist doch Irrsinn.
-Künstler werden nicht ausreichend vergütet
-Mit dem GEMA-Eintritt überlässt du denen alle Vergütungsrechte an deinem Werk
-Unfaire Gebührenpolitik und Meldepflicht für die (Konzert-)veranstalter
http://www.forumromanum.de/member/forum/forum-user_70063-std_show-2-1065389843--.html



Aber wahrscheinlich wählst du auch die CDU :goodwork:

Der Text ist ja auch mal so Wischi-waschi...

Erstens wird Lady Gaga sicher nicht von der Gema vergütet :ugly:

Zweitens, außer in Discos, welche eigentlich ihre abgespielten Songs der Gema angeben müssten, aber praktisch nie machen, wo laufen den noch kleine Bands?


"Unfaire Gebührenpolitik und Meldepflicht für die (Konzert-)veranstalter"

Eine Band nutzt Gedankengut eines dritten, ich finde es da eher einfach. Du gibst nur an, was du coverst, du brauchst nichte mal eine Erlaubnis, ich find das eher gut gelöst... Auch hier macht das aber auch nicht jeder. Klar, dass die Gema da jedem Cent hinterher rennt.
 
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