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- 24 Mai 2007
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Der Sound ist bei Spielen wohl eine der unterschätztesten Komponenten überhaupt:
Sicher, über schlechte Synchros und mangelnde Sounduntermalung beschweren sich viele, aber wenn es darum geht entsprechende Hardware zu kaufen sind viele schon mit Onboard-Sound und Billig-Lautsprechern zufrieden, solange man nur überhaupt etwas hört. Guter Sound lässt sich eben nicht in Balkenlängen angeben und nur schwer beschreiben, außerdem kann mittlerweile ja jedes Mainboard 7.1-Sound ausgeben, also warum überhaupt Geld in eine Soundkarte investieren.
Bei mir war es lange Zeit ähnlich, da investierte ich lieber 200 mehr in den HDTV als in ein 5.1-System. Oder 50 mehr in eine bessere Grafikkarte, dafür ließ ich mich von blechernem Sound aus Billiglautsprechern beschallen.
Angeregt durch einen ähnlichen Thread in einem anderen Forum, in dem vor allem von den Fähigkeiten der X-Fi-Soundkarten auf Stereokopfhörer hochgerechneten Sourrund-Sound auszugeben, geschwärmt wurde, bestellte ich mir vor ein paar Tagen zu meinen AKG 530 eine X-Fi Xtreme Gamer.
Und was diese Kombination für ca. 120 bei mir seitdem für ein Feuerwerk an hochwertigem Sound abfeuert, ist unglaublich. Spätestens damit ist die Soundqualität für mich zu einer gleichwertigen Sache wie die Graphik eines Spiels geworden, was für mich in Zukunft heißt: Mindestens X-Fi plus Stereokopfhörer (am PC) oder Dolby Digital-fähiges 5.1-System am TV/den Konsolen.
Erstmal ein paar allgemeine Infos zur X-Fi-Serie:
Nicht empfehlenswert sind die Audio-Modelle, da sie noch einen Audigy-Chip besitzen, keinen X-Fi-Chip. Somit fehlen ihnen die elementaren Merkmale der anderen Karten.
In Sachen Preis/Leistungsverhältnis sind vor allem die Gamer- und Music-Karten zu empfehlen. Beide bekommt man im Internet für ca. 60, beide unterscheiden sich nur in den Anschlussmöglichkeiten, sowohl von externen Geräten als auch der Möglichkeit ein Frontpanel anzubringen.
Für die technischen Werte fehlt mir größtenteils das Verständnis, bleibt mir nur zu sagen dass sie im PC-Consumer-Bereich wohl keine Wünsche offen lassen. Alle EAX-Versionen von 1 bis 5 werden unterstützt und dank Alchemy müssen auch Vista-Besitzer nicht auf die zusätzlichen Effekte verzichten.
Zu den Kopfhörern:
Die genannten AKG 530 sind gerade preislich kaum zu schlagen, mit Sennheiser macht man auch selten etwas falsch. Wer ein Mikrofon braucht, sollte sich das besser seperat dazu kaufen und bei den Kopfhörern keine Kompromisse eingehen.
Nun zur praktischen Anwendung:
Die X-Fi-Karten besitzen drei verschiedene Modi, jeweils einen zur Audioerstellung, einen für "Unterhaltungs"inhalte wie Musik und Filme und einen für Spiele. Dabei werden hardwaremäßig bestimmte Dinge auf der Karte umgeschaltet und die Bedienoberfläche ändert sich.
Die Konfiguration sieht folgendermaßen aus: In den Systemeinstellungen für Windows wird 5.1 ausgewählt und auch im jeweiligen Spiel wird - soweit möglich - 5.1 eingestellt. In der X-Fi-Bedienoberfläche wird bei einem 5.1-System einfach 5.1-System eingestellt und die Sache hat sich.
Bei Stereolautsprechern oder Stereokopfhörern dagegen behält man die 5.1-Systemeinstellung bei und stellt nur im Treiber auf 2.0/2.1-Lautsprecher bzw. Stereokopfhörer. Im Spielemodus bietet sich dann die Option CMSS3D zuzuschalten, wodurch die X-Fi aus den eingehenden 5.1-Signalen mit Sourround-Effekten angereicherte Stereosignale ausgibt.
Des Weiteren lässt sich der Crystalizer zuschalten, der die Soundqualität auf 24-bit hochrechnet und dem Sound noch mehr Druck und Dynamik verleihen soll.
Bleibt das wichtigste, das Endergebnis:
Bereits auf guten 2.1-Lautsprechern ist das Resultat sehr gut, natürlich erreicht man nicht die Räumlichkeit eines 5.1-Systems, aber bei Musterbeispielen wie Crysis erhält man einen wesentlich klareren, räumlicheren Klang, eine Ortung selbst von hinten ist in Ansätzen schon möglich.
Wirklich umgehauen hat mich dann aber erst der Klang mit meinen AKG 530-Stereokopfhörern in Verbindung mit CMSS3D. Bis dahin habe ich Bioshock, Call of Duty 4, Crysis, Fear und UT3 gehört und alle klingen deutlich besser. Ich bin wirklich kein besonders audiophiler Mensch und tue mir schon schwer den Unterschied zwischen einer 128kbit- und einer 192kbit-MP3 zu hören, aber den Sound einer X-Fi wird jeder schätzen lernen und so schnell nicht mehr missen wollen.
Die Räumlichkeit ist überragend und kann sich durchaus mit 5.1-Systemen messen. Bei Call of Duty 4 hört man den Luftschlag von hinten herankommen, wie er mit krachendem Bass die Bomben über dem Spielfeld entlädt und sich schließlich wieder davonmacht. Bei Fear hört man jede einzelne verschossene Patrone einer Pistole fallen und kann sie genau orten. Bioshock hat mir stellenweise eine echte Gänsehaut eingejagt, so räumlich und brillant ist der Klang. UT3 klingt mit Hardware Open AL ebenfalls überragend, wenn einem die Flakgeschosse an den Ohren vorbeizischen, hat sich die Investition schon ausgezahlt.
Gerade auch für LANs ist die Option mit den Kopfhörern perfekt und wird einem im Onlinespiel sicher das eine oder andere mal den entscheidenden Vorteil vor dem Gegenspieler verleihen.
Allgemein profitiert man bei einer X-Fi natürlich von einer geringeren Prozessorbelastung und allgemein höherer Soundqualität, allein wie viele Effekte ein billiger Onboard-Soundchip einfach verschluckt, ist erstaunlich und wird erst deutlich wenn man etwas besseres gehört hat.
Der Unterhaltungsmodus vermag es auch Filme und Musik aufzuwerten, allerdings wird gerade bei Musik die Diskussion aufkommen ob die Quelle mit CMSS3D und Crystalizer nicht zu sehr verfälscht wird.
Meine Eindrücke sind dass vor allem ein nicht zu hoch eingestellter Crystalizer auch Musik in Sachen Dynamik durchaus aufwerten kann, aber das wird jeder anders sehen. Filme gewinnen mit CMSS3D auf Stereo-Ausgabegeräten - mal wieder - deutlich dazu, vor allem in Sachen Räumlichkeit die auch hier an 5.1-Systeme rankommt.
Fazit:
Eine exzellente Soundlösung kann man als PC-Spieler schon für 120 bekommen, wobei nach oben hin natürlich kaum Grenzen gesetzt sind. Auch nicht besonders audiophile User werden den CMSS3D-Klang einer X-Fi in Verbindung mit entsprechenden Kopfhörern sehr zu schätzen lernen. Zumal das eine Investition in die Zukunft ist die einem für Jahre Spaß machen kann, nicht wie die 250-Grafikkarte die man nach einem Jahr wieder verkauft, da große Revolutionen in naher Zukunft im Sondbereich auch nicht zu erwarten sind.
Ich hoffe ich konnte die Klasse einer derartigen Anschaffung etwas näherbringen und vielleicht macht sich der ein oder andere jetzt ja auch so seine Gedanken und wird sich in Zukunft nicht mehr mit mit billigen Onboard-Lösungen zufrieden zu sein. Es lohnt sich, wer es nicht glaubt der möge es möglichst selbst ausprobieren!
Fragen werde ich - soweit möglich - gerne beantworten.
Sicher, über schlechte Synchros und mangelnde Sounduntermalung beschweren sich viele, aber wenn es darum geht entsprechende Hardware zu kaufen sind viele schon mit Onboard-Sound und Billig-Lautsprechern zufrieden, solange man nur überhaupt etwas hört. Guter Sound lässt sich eben nicht in Balkenlängen angeben und nur schwer beschreiben, außerdem kann mittlerweile ja jedes Mainboard 7.1-Sound ausgeben, also warum überhaupt Geld in eine Soundkarte investieren.
Bei mir war es lange Zeit ähnlich, da investierte ich lieber 200 mehr in den HDTV als in ein 5.1-System. Oder 50 mehr in eine bessere Grafikkarte, dafür ließ ich mich von blechernem Sound aus Billiglautsprechern beschallen.
Angeregt durch einen ähnlichen Thread in einem anderen Forum, in dem vor allem von den Fähigkeiten der X-Fi-Soundkarten auf Stereokopfhörer hochgerechneten Sourrund-Sound auszugeben, geschwärmt wurde, bestellte ich mir vor ein paar Tagen zu meinen AKG 530 eine X-Fi Xtreme Gamer.
Und was diese Kombination für ca. 120 bei mir seitdem für ein Feuerwerk an hochwertigem Sound abfeuert, ist unglaublich. Spätestens damit ist die Soundqualität für mich zu einer gleichwertigen Sache wie die Graphik eines Spiels geworden, was für mich in Zukunft heißt: Mindestens X-Fi plus Stereokopfhörer (am PC) oder Dolby Digital-fähiges 5.1-System am TV/den Konsolen.
Erstmal ein paar allgemeine Infos zur X-Fi-Serie:
Nicht empfehlenswert sind die Audio-Modelle, da sie noch einen Audigy-Chip besitzen, keinen X-Fi-Chip. Somit fehlen ihnen die elementaren Merkmale der anderen Karten.
In Sachen Preis/Leistungsverhältnis sind vor allem die Gamer- und Music-Karten zu empfehlen. Beide bekommt man im Internet für ca. 60, beide unterscheiden sich nur in den Anschlussmöglichkeiten, sowohl von externen Geräten als auch der Möglichkeit ein Frontpanel anzubringen.
Für die technischen Werte fehlt mir größtenteils das Verständnis, bleibt mir nur zu sagen dass sie im PC-Consumer-Bereich wohl keine Wünsche offen lassen. Alle EAX-Versionen von 1 bis 5 werden unterstützt und dank Alchemy müssen auch Vista-Besitzer nicht auf die zusätzlichen Effekte verzichten.
Zu den Kopfhörern:
Die genannten AKG 530 sind gerade preislich kaum zu schlagen, mit Sennheiser macht man auch selten etwas falsch. Wer ein Mikrofon braucht, sollte sich das besser seperat dazu kaufen und bei den Kopfhörern keine Kompromisse eingehen.
Nun zur praktischen Anwendung:
Die X-Fi-Karten besitzen drei verschiedene Modi, jeweils einen zur Audioerstellung, einen für "Unterhaltungs"inhalte wie Musik und Filme und einen für Spiele. Dabei werden hardwaremäßig bestimmte Dinge auf der Karte umgeschaltet und die Bedienoberfläche ändert sich.
Die Konfiguration sieht folgendermaßen aus: In den Systemeinstellungen für Windows wird 5.1 ausgewählt und auch im jeweiligen Spiel wird - soweit möglich - 5.1 eingestellt. In der X-Fi-Bedienoberfläche wird bei einem 5.1-System einfach 5.1-System eingestellt und die Sache hat sich.
Bei Stereolautsprechern oder Stereokopfhörern dagegen behält man die 5.1-Systemeinstellung bei und stellt nur im Treiber auf 2.0/2.1-Lautsprecher bzw. Stereokopfhörer. Im Spielemodus bietet sich dann die Option CMSS3D zuzuschalten, wodurch die X-Fi aus den eingehenden 5.1-Signalen mit Sourround-Effekten angereicherte Stereosignale ausgibt.
Des Weiteren lässt sich der Crystalizer zuschalten, der die Soundqualität auf 24-bit hochrechnet und dem Sound noch mehr Druck und Dynamik verleihen soll.
Bleibt das wichtigste, das Endergebnis:
Bereits auf guten 2.1-Lautsprechern ist das Resultat sehr gut, natürlich erreicht man nicht die Räumlichkeit eines 5.1-Systems, aber bei Musterbeispielen wie Crysis erhält man einen wesentlich klareren, räumlicheren Klang, eine Ortung selbst von hinten ist in Ansätzen schon möglich.
Wirklich umgehauen hat mich dann aber erst der Klang mit meinen AKG 530-Stereokopfhörern in Verbindung mit CMSS3D. Bis dahin habe ich Bioshock, Call of Duty 4, Crysis, Fear und UT3 gehört und alle klingen deutlich besser. Ich bin wirklich kein besonders audiophiler Mensch und tue mir schon schwer den Unterschied zwischen einer 128kbit- und einer 192kbit-MP3 zu hören, aber den Sound einer X-Fi wird jeder schätzen lernen und so schnell nicht mehr missen wollen.
Die Räumlichkeit ist überragend und kann sich durchaus mit 5.1-Systemen messen. Bei Call of Duty 4 hört man den Luftschlag von hinten herankommen, wie er mit krachendem Bass die Bomben über dem Spielfeld entlädt und sich schließlich wieder davonmacht. Bei Fear hört man jede einzelne verschossene Patrone einer Pistole fallen und kann sie genau orten. Bioshock hat mir stellenweise eine echte Gänsehaut eingejagt, so räumlich und brillant ist der Klang. UT3 klingt mit Hardware Open AL ebenfalls überragend, wenn einem die Flakgeschosse an den Ohren vorbeizischen, hat sich die Investition schon ausgezahlt.
Gerade auch für LANs ist die Option mit den Kopfhörern perfekt und wird einem im Onlinespiel sicher das eine oder andere mal den entscheidenden Vorteil vor dem Gegenspieler verleihen.
Allgemein profitiert man bei einer X-Fi natürlich von einer geringeren Prozessorbelastung und allgemein höherer Soundqualität, allein wie viele Effekte ein billiger Onboard-Soundchip einfach verschluckt, ist erstaunlich und wird erst deutlich wenn man etwas besseres gehört hat.
Der Unterhaltungsmodus vermag es auch Filme und Musik aufzuwerten, allerdings wird gerade bei Musik die Diskussion aufkommen ob die Quelle mit CMSS3D und Crystalizer nicht zu sehr verfälscht wird.
Meine Eindrücke sind dass vor allem ein nicht zu hoch eingestellter Crystalizer auch Musik in Sachen Dynamik durchaus aufwerten kann, aber das wird jeder anders sehen. Filme gewinnen mit CMSS3D auf Stereo-Ausgabegeräten - mal wieder - deutlich dazu, vor allem in Sachen Räumlichkeit die auch hier an 5.1-Systeme rankommt.
Fazit:
Eine exzellente Soundlösung kann man als PC-Spieler schon für 120 bekommen, wobei nach oben hin natürlich kaum Grenzen gesetzt sind. Auch nicht besonders audiophile User werden den CMSS3D-Klang einer X-Fi in Verbindung mit entsprechenden Kopfhörern sehr zu schätzen lernen. Zumal das eine Investition in die Zukunft ist die einem für Jahre Spaß machen kann, nicht wie die 250-Grafikkarte die man nach einem Jahr wieder verkauft, da große Revolutionen in naher Zukunft im Sondbereich auch nicht zu erwarten sind.
Ich hoffe ich konnte die Klasse einer derartigen Anschaffung etwas näherbringen und vielleicht macht sich der ein oder andere jetzt ja auch so seine Gedanken und wird sich in Zukunft nicht mehr mit mit billigen Onboard-Lösungen zufrieden zu sein. Es lohnt sich, wer es nicht glaubt der möge es möglichst selbst ausprobieren!
Fragen werde ich - soweit möglich - gerne beantworten.