Elbtal verliert Status als Weltkulturerbe

Perplex

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Ich hab in der Suchfunktion weder etwas zu Waldschlösschenbrücke noch Elbtal noch Weltkulturerbe gefunden, daher mache ich hier ein Thema dazu auf, bei dem auch allgemein über den Umgang mit unseres kulturellen Erbes diskutiert werden darf.

So, nun zum Thema: Der Starrsinn der Dresdner Regierung kannte keine Grenzen und trotz Apelle der Landesregierung und des Bundes den Brückenklotz doch unverändert hingesetzt. Na hoffentlich bekommen sie dafür bei den nächsten Stadtratswahlen die Quittung.

Heute nun wurde Dresden der Weltkulturerbestatus offiziell aberkannt und Deutschland ist um eine höchste Auszeichnung ärmer, dafür aber um eine riesige Blamage reicher.

Ich muss mich schon wundern, dass ein besserer Verkehrszugang, der jedem PKW-Fahrer ein paar Minuten spart wichtiger sein soll als ein Weltkulturerbe. Sei's drum. Der nächste Antrag Deutschlands fürs Wattenmeer läuft schon auf Hochtouren. Na hoffentlich betoniert Niedersachsen es nicht nach 2 Jahren zu, um Parkplätze für Hobbyangler zu schaffen :lol:
Im Sammeln ist Deutschland spitze, im Bewahren scheinbar nicht so sehr...
 
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Irgendwie verdient, naja, wenn man so einfach darauf verzichten kann.....
 
Das Thema wurde ja wirklich sehr lange rauf und runter diskutiert. Mein Stand von vor 2 Tagen war, dass die Diskussion noch nicht abgeschlossen ist! Aber gut so! Selber schuld!!
 
Ich finds völlig nachvollziehbar und auch richtig.

Außerdem wird wohl bald der ganze Nordseestrand vor Schleswig-Holstein, Niedersachsen und den Niederlanden zum Weltkulturerbe.
 
Na hoffentlich bekommen sie dafür bei den nächsten Stadtratswahlen die Quittung.

durch eine wiederwahl?

ich dachte, diese Brücke wurde gerade von den Dresdnern gewünscht, weils kein reinkommen in die stadt mehr gab. alle anderen brücken sind doch überlastet.
meine mich erinnern zu können, dass in ner Abstimmung die meisten Dresdner für die Brücke gestimmt haben.
 
durch eine wiederwahl?

ich dachte, diese Brücke wurde gerade von den Dresdnern gewünscht, weils kein reinkommen in die stadt mehr gab. alle anderen brücken sind doch überlastet.
meine mich erinnern zu können, dass in ner Abstimmung die meisten Dresdner für die Brücke gestimmt haben.
Ohne zu wissen, dass sie damit wahrscheinlich den Titel Weltkulturerbe aberkannt bekommen. Das hat man wohlwissentlich verschwiegen (Rote Liste)

Also wenn man dafür nicht abgewählt wird, dann weiß ich nicht wofür sonst. Eine etwas schlichtere Brücke ein paar hundert Meter weiter oder gar ein Tunnel hätten es auch getan.

Mit einiger Häme habe ich gestern gelesen, dass die Stadt für ihren tollen Coup keine Födergelder mehr vom Bund bekommt, die sich immerhin auf dreistellige Millionensummen beliefen und die mit dem Erbetitel- und Erhalt verknüpft waren.
 
Leute... Redet jetzt nicht Dresden schlecht deswegen... Es wurde viel diskutiert... die "Brückengegner" haben alles unternommen um die Waldschlösschenbrücke bei der Unesco oder den Naturschützern schlecht zu reden (u.a. Fledermaus) und haben am Ende nur verloren... Die Brücke wird gebaut und das Erbe ist weg. Hätte man sich nicht so wähement gegen das Vorhaben gewährt und es bei der Unesco angeschwärzt, wäre bei einem Bau der Brücke auch nicht das Erbe futsch gewesen. Und die Stadt Dresden hat sich nun letztendlich für den Folksentscheid entschieden und nicht für die Brückengegner...

Das "Blaue Wunder" (alte Brücke die es zu entlasten gilt) ist seit Jahren baufällig und überlastet mit dem Verkehr. Die neue Brücke ist eine Bereicherung für Dresden und dem Verkehr (IMHO).
 
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Zum Thema Volksentscheid: Hat "mich" dabei jemand gefragt ob die "mein" Weltkulturerbe, das wie es das Schicksal nunmal will in Dresden ist, kabuttbauen dürfen? Oder jeden Nichtdresdner hier? :hmm2:

Ich finde es anmassend, dass eine Stadt darüber einen Volksentscheid abhalten darf, ob sie an einem Erbe der Menschheit herumdoktern, sodass Deutschland (nicht nur Dresden) eine so hohe Auszeichnung einbüßt.
Hätte man sich nicht so wähement gegen das Vorhaben gewährt und es bei der Unesco angeschwärzt, wäre bei einem Bau der Brücke auch nicht das Erbe futsch gewesen.
Ganz sicher nicht. Ich finde es auch recht zynisch den Leuten vorzuwerfen, sie hätten sich quergestellt beim Versuch der Dresdner Stadtregierung die UNESCO hinters Licht zu führen und das Kulturerbe zuzubauen, sodass es keiner merkt.

Die neue Brücke ist eine Bereicherung für Dresden
Es lässt sich darüber streiten, ob die Stadt nicht besser damit gefahren wäre die Millionen an Fördergelder und einen international höchst prestigeträchtigen Kulturtitel zu behalten sowie sich eine Blamage ersten Ranges und das kollektive Kopfschütteln Deutschlands zu ersparen. :wink3:
 
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Zum Thema Volksentscheid: Hat "mich" dabei jemand gefragt ob die "mein" Weltkulturerbe, das wie es das Schicksal nunmal will in Dresden ist, kabuttbauen dürfen? Oder jeden Nichtdresdner hier? :hmm2:

Ich finde es anmassend, dass eine Stadt darüber einen Volksentscheid abhalten darf, ob sie an einem Erbe der Menschheit herumdoktern, sodass Deutschland (nicht nur Dresden) eine so hohe Auszeichnung einbüßt.

Dazu muss noch gesagt werden, dass es in diesen Entscheid um den Bau der Brücke ging, nicht um das Erbe.... Und da ist es wohl absurd andere Städte bzw. Orte mit einzubeziehen.

Es lässt sich darüber streiten, ob die Stadt nicht besser damit gefahren wäre die Millionen an Fördergelder und einen international höchst prestigeträchtigen Kulturtitel zu behalten sowie sich eine Blamage ersten Ranges und das kollektive Kopfschütteln Deutschlands zu ersparen. :wink3:

Die Planung der Brücke ist um einiges älter als das auf Dresden liegende Erbe. Ob und wieviel die UNESCO 2005 von dem Vorhaben gewusst hat weiß ich nicht, aber ich denke mal sie wussten es schon...

Sicherlich ist es ein großer Verlust für Dresden und Deutschland... obwohl für zweiteres eher weniger, denn die UNESCO hat ja doch recht flott Erzsatz gefunden ;-). Außerdem ist Dresden nicht weniger kultur, nur weil man jetzt von einem gewissen Gebiet in Dresden schlechter die Kultur von Dresden sieht. :wink3:

Und ich muss noch auf eins hinweisen, es gab auch Kopfschütteln als Dresden immer wieder den Bau verschoben hat. Nicht nur von den Bürgern von Dresden. Ich kann mich noch daran entsinnen als Hella von Sinnen in "Genial Daneben" sich lächerlich über Dresden gemacht hat, weil man wegen einer Fledermaus ins Straucheln kommt.
 
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Dazu muss noch gesagt werden, dass es in diesen Entscheid um den Bau der Brücke ging, nicht um das Erbe.... Und da ist es wohl absurd andere Städte bzw. Orte mit einzubeziehen.
Nein. Sie haben darüber abgestimmt, ob diese Brücke mitten durch ein Weltkulturerbe gebaut werden soll Mit der Konsequenz das es jetzt weg ist. Und da erbitte ich mir doch ein Mitspracherecht. Vielleicht möchte Köln demnächst den Dom sprengen um da ein Subway hinzubauen. Ist das dann auch nur Sache sder Kölner?

Die Planung der Brücke ist um einiges älter als das auf Dresden liegende Erbe. Ob und wieviel die UNESCO 2005 von dem Vorhaben gewusst hat weiß ich nicht, aber ich denke mal sie wussten es schon...
Was nichts daran ändert. Der Zustand heute ist ein anderer als damals. Die UNESCO hat daher nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht den Titel abzuerkennen ansonsten hätte er keine Bedeutung

Außerdem ist Dresden nicht weniger kultur, nur weil man jetzt von einem gewissen Gebiet in Dresden schlechter die Kultur von Dresden sieht.
Naja ihr habt eure Elbauen verschandelt und um ein Weltkulturerbe gepokert zum Wohle des heiligen Autos. Ich lasse mal unkommentiert, was das über das Kulturverständnis vieler Dresdner aussagt :>


Ich glaube übrigens auch nicht, dass Hela von Sinnen sich groß über die Brücke freut. Aber das weiß ich nicht mit Gewissheit :ugly:
 
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Was nichts daran ändert. Der Zustand heute ist ein anderer als damals. Die UNESCO hat daher nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht den Titel abzuerkennen ansonsten hätte er keine Bedeutung

RICHTIG SO... Die UNESCO kann machen und bestimmen was sie will. Dresden ist und bleibt dennoch eine Kulturstadt welche durch diese Brücke in keinster Weise an Kultur verliert. (da gibt es schlimmere Bauten in Dresden)

Naja ihr habt eure Elbauen verschandelt und um ein Weltkulturerbe gepokert zum Wohle des heiligen Autos.

Du weißt also wie es am Ende aussieht um zu behaupten dass es verschandelt wurde? Sicherlich wurde gehofft, dass die UNESCO von einer Aberkennung absieht, aber das zeigt doch aber auch, dass Dresden demokratisch gehandelt hat und nicht über die Bürger hinweg sieht. (und das ist ja auch DIR wichtig...)

Ich lasse mal unkommentiert, was das über das Kulturverständnis vieler Dresdner aussagt :>

Bitte? Die Brücke wird auch gebaut um ein richtiges Wahrzeichen zu schützen und zu entlasten! Und wenn du in Dresden leben würdest, wüsstest du, das diese Brücke an einem Ort gebaut wird, wo es wohl wirklich zu verkraften ist.

Ich glaube übrigens auch nicht, dass Hela von Sinnen sich groß über die Brücke freut. Aber das weiß ich nicht mit Gewissheit :ugly:

Ich glaube Der ist das scheiß egal... :ugly:

Übrigens war ich nicht an der Wahl beteiligt... hätte ganz Dresden wohl abstimmen dürfen wäre die Wahl wohl noch deutlicher ausgefallen.

In ein paar Monaten interessierts eh Keinen mehr...

EDIT: ganz Dresden konnte über den Bau abstimmen. Nur Gebiete um Dresden, welche aber auch von der Brücke nutzen ziehen, konnten nicht abstimmen.
 
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zwischeninfo..gestern auf spiegel.de gelesen....schon ne kleine änderung beim brückendesign hätte die lage geändert....ergo is die schuld schon bei den machern zu suchen.
 
RICHTIG SO... Die UNESCO kann machen und bestimmen was sie will. Dresden ist und bleibt dennoch eine Kulturstadt welche durch diese Brücke in keinster Weise an Kultur verliert. (da gibt es schlimmere Bauten in Dresden)
Das klingt so als würde sich die UNESCO erdreisten den Dresdnern irgendwas vorzuschreiben was sie gar nicht soll.
Dann hätten sich die Stadtoberen die Bewerbung auch gleich schenken können. Da hat man offensichtlich verpennt welche Pflichten und welche Verantwortung damit verbunden sind. Das war ein 1A Schildbürgerstreich. Weltkulturerbe für 5 Jahre


Du weißt also wie es am Ende aussieht um zu behaupten dass es verschandelt wurde? Sicherlich wurde gehofft, dass die UNESCO von einer Aberkennung absieht, aber das zeigt doch aber auch, dass Dresden demokratisch gehandelt hat und nicht über die Bürger hinweg sieht. (und das ist ja auch DIR wichtig...)
Naja, ich war jetzt nicht direkt da und hab mir die Baulandschaft angeschaut, aber es gibt ja genug Bilder der Baustelle und Grafiken vom fertigen Machwerk. Das Ding ist schon pottenhässlich

Bitte? Die Brücke wird auch gebaut um ein richtiges Wahrzeichen zu schützen und zu entlasten! Und wenn du in Dresden leben würdest, wüsstest du, das diese Brücke an einem Ort gebaut wird, wo es wohl wirklich zu verkraften ist.
Naja Goodjob Dresden, eines bewahrt eines zerstört :-P

Übrigens war ich nicht an der Wahl beteiligt... hätte ganz Dresden wohl abstimmen dürfen wäre die Wahl wohl noch deutlicher ausgefallen.
Umso trauriger wär's gewesen

In ein paar Monaten interessierts eh Keinen mehr...
Fragt sich nur was. Die Brücke oder Dresden mit seinem aberkannten Weltkulturerbe in amerikanischen Reisebroschüren. Den Stadtkämmerer, dem seine Millioneneinnahmen jetzt fehlen wird es sicher noch ne Weile beschäftigen
 
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Ich finde es richtig so.

Die Brücke sieht wirklich seltenst hässlich und bescheuert aus.

Außerdem wären vielleicht auch Menschen mit mehr als 3 Gehrinzellen auf die Idee gekommen, einfach einen Tunnel zu bauen.

An der Lorelei wird man ja vermutlich auch einen Tunnel bauen (oder eine Brücke die sich ins Landschaftsbild einfügt).
 
Ich will da jetzt auch nicht mehr diskutieren. Das Erbe ist futsch. Dresden ist sicherlich nicht froh drüber und man hätte sicherlich mehr Kompromisse eingehen sollen/können, aber man sollte jetzt nicht gleich denken als wäre Dresden jetzt eine kulturlose Stadt. Sie war auch schon vor dem UNESCO Erbe, vor 2004 eine Weltkultur Stadt.

Naja macht mal weiter.

PS: mir gefällt die Brücke stilistisch auch nicht so...
 
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