Aber staatliche Monopole unterliegen ,oder sollten zumindest idealerweise, staatlicher Aufsicht. Und der Staat wiederum sollte garantieren, dass diese Monopole irgendwie dem Gemeinwohl Nutzen erbringt...sollte, inwiefern es ihm gelingt ist komplizierter zu beantworten.
Auch wenn die Finanzkrise für die absurdesten Formen der "Kapitalismuskritik" herhalten muss, hat sie deutlich gezeigt, was für ein schlechter Investor der Staat ist: Die Landesbanken zum Beispiel schneiden wesentlich schlechter ab als die Privatbanken.
Auch bezüglich der Post und insbesondere anhand der Mindestlohndebatte im Postsektor wird deutlich, wie Lobbyismus und politische Interessen auf dem Rücken der Arbeitnehmer und Steuerzahler durchgesetzt werden.
Ich will dir einmal ein Beispiel von der staatlichen Definition vom Nutzen des Gemeinwohls nahebringen:
Ich und meine Familie haben momentan leider garkeinen Fernsehempfang.
Das liegt daran, dass die Lindenbäume, die unser Grundstück säumen, inzwischen so hoch gewachsen sind, dass sie nicht nur 50% unseres Grundstücks verschatten, sondern auch unseren Fernsehempfang per Sattelit zunichte machen.
In Deutschland darf man Bäume, wenn sie eine gewisse Höhe erreicht haben, nichtmal dann beschneiden oder gar fällen, wenn sie auf dem eigenen Grundstück stehen (wie das bei uns der Fall ist)!
Nun schrieben wir einen Brief an das "Grünflächenamt" unserer Stadt, in dem wir die Problematik (verschattetes Grundstück, erhebliche Mehrarbeit durch Äste, Blätter etc., kein Fernsehempfang...) darlegten.
Die Antwort: Unser "Eigeninteresse des Fernsehempfangs" wäre dem "Gemeininteresse der Qualität der atembaren Luft" unterzuordnen. Außerdem wolle man keinen "Präsidenzfall" schaffen.
Die Folge: Für ungefähr 1000 Euro müssen wir unsere Satelittenschüssel auf einen meterhohen Mast setzen lassen. Eine Übergangslösung, die zumindest einige Jahre Wirkung zeigen wird.
Stell dir einfach mal vor, dieses Problem würde in den USA auftauchen... Es würde als völlig absurd angesehen werden, wenn das "Grünflächenamt" Bürger daran hindern würde Pflanzen zu beschneiden, die auf ihrem eigenen Grundstück wachsen...
Eine Ansicht, die ich absolut teile.