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KOMMENTARE ZU DEN REVIEWS BITTE IN DEN GESONDERTEN THREAD, Danke @Heavenraiser
Sehr geehrte Damen, Herren, Pikas, Schlümpfe, Meisterrassler und Xbros!
Es ist soweit, darauf habt ihr gewartet! Dieser Thread soll fortan all Jenen dienen, die gerne ein Review zu ihren gespielten Games abgeben möchten, weil es so wunderbar war und ihr es empfehlen wollt oder eventuell besonders schlecht und ihr andere CW User gerne warnen würdet. Nur um das sicherheitshalber klar zu stellen: Nein, es reicht nicht, die Spiele auf YouTube oder Twitch von Jemand anderem durchgespielt zu bekommen, ihr solltet sie zumindest einige Stunden gespielt haben um hier eure Meinung kund zu tun. Ich weiß das dürfte einige hier ausschließen aber ein wenig Quality Control sollte selbst im War geachtet werden.
Gerne dürfen Reviews auch diskutiert werden, dies mag zwar kein Zero Tolerance Thread sein, dennoch erwarte ich hier etwas mehr Niveau als im allgemeinen War an Wochenenden! Haltet euch also mit persönlichen Angriffen zurück und besprecht lieber die betroffenen Spiele. Zu den Reviews selbst gibt es keine klaren Regeln, die Spiele müssen nicht zwingend aktuell sein und können auch von nicht mehr erhältlichen Plattformen stammen. Ihr könnt einen Score oder Einstufung vergeben, müsst es aber nicht.
Empfehlenswerte Kategorien zu denen ihr mehr oder weniger Text verfassen könnt sind unter anderem: Gameplay, Sound/Musik, Story, Grafik/Performance und natürlich ein Fazit.
Ich mache sogleich den Anfang:
Es gibt nicht viele Spiele, die es schaffen mich lange in ihren Bann zu ziehen, die meisten breche ich nach einigen Stunden ab, zu wenig herausfordernd, zu berechenbar oder spielerisch einfach schwach. Nicht so Celeste, das den Spieler in die Haut von Madeline schlüpfen lässt, die sich aufmacht Celeste Mountain zu bezwingen und dessen Gipfel zu erreichen. Ein Berg, so die Legende, der ganz besondere Kräfte haben und auch in einem selbst wecken soll.
GAMEPLAY
Spielerisch orientiert sich das "Jump'n'Run" Celeste an den goldenen Grundregeln des guten Game Designs, die man vor allem bei Nintendos Spielen immer wieder antrifft, da sie diese auch in der Vergangenheit etabliert haben. Auf dem Weg zur Bergspitze wird nicht nur der Schwierigkeitsgrad langsam angehoben, auch neue Spielelemente werden Schritt für Schritt eingeführt, ohne Textboxen die einem alles auf die Nase binden: Dieses Spiel setzt auf Trial & Error und macht auch kein Geheimnis daraus. Selbst im allerletzten Bonus Level wurden neue Elemente präsentiert wie zB. eine Wand an der man hochgezogen wird oder die Möglichkeit das Element des Levels zu wechseln.
Ihr werdet sterben. Oft. Mein aktuelles Save kann euch hier einen Anhaltspunkt geben:
Das Schöne an den Toden ist aber, dass sie, im Gegensatz zu zB. Bloodborne, keine Konsequenzen haben. Klar man könnte sagen, dass die Tode in Bloodborne auch nicht das Ende bedeuten, sie sind aber durch rar gesäte Checkpoints und den potentiellen Verlust seiner ganzen Erfahrungspunkte meist unangenehm. Stirbt man in Celeste, wird man binnen Sekundenbruchteilen wieder zum Anfang des Levelabschnitts gebracht und ist in der Regel eine Erfahrung reicher. Mit jedem Tod kommt man der Lösung der gestellten Herausforderung oder Erdbeere einen Schritt näher. Erdbeeren dienen während dem Spiel als oftmals clever versteckte und meist schwer zugängliche Collectables, die auf den ersten Blick keinen wirklichen Zweck erfüllen. Dennoch macht es Spaß diese einzusammeln, auch wenn sie oft dutzende Tode mit sich bringen. Der Schwierigkeitsgrad von Celeste ist eine gute Stufe über den schwersten Spielen die ich bisher spielen durfte angesiedelt(und das bereits ohne die knallharten B-Sides der Kapitel zu berücksichtigen), Bloodborne wirkt wie ein "Walk in the Park" und selbst knallharte 2D Klassiker wie Super Mario Bros.: The Lost Levels oder Contra sind wohl leichter zu meistern. Dank der speziell am Anfang sehr großzügig gesetzten Checkpoints schafft es Celeste allerdings, so gut wie nie Frust aufkommen zu lassen. Das wichtigste aber: Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, das Spiel wäre an meinem Tod Schuld, die Steuerung ist wirklich pixelgenau.
SOUND
Ebenso brillant wie das Gameplay ist auch der Soundtrack von Celeste. Die Musik begleitet einen nicht nur passiv durch das ganze Spiel, sondern passt sich dynamisch den Gegebenheiten der Level und dem Fortschritt in selbigen an, während Ambientgeräusche der Umgebung, ähnlich wie Breath of the Wild, Leben einhauchen. Aber nicht nur der Soundtrack und die Effekte können sich hören lassen, auch die Fantasiesprache der Akteure verleiht dem Spiel seinen eigenen Flair. Es ist zwar nur undefinierbares Gebrabbel, allerdings ändert sich die Tonlage je nach Gegebenheit.
STORY
Obwohl das Spiel einen klaren Fokus auf Gameplay hat, kommt auch die Geschichte, die es erzählen möchte nicht zu kurz. Auf der Reise zum Gipfel trifft Madeline auf eine Hand voll NPCs über die die düstere Handlung schrittweise vermittelt wird. Die Storysequenzen dienen als gelungene Auflockerung zwischen den mörderischen Levels und schaffen es gekonnt die Charakterentwicklung voran zu treiben.
GRAFIK
Auf den ersten Blick wirkt Celeste sehr altbacken und kann mit der groben Pixel-Optik außer Retrofans wohl nur Wenige überzeugen. Doch das Spiel zeigt grafisch so viel mehr als auf Standbildern vermittelt werden könnte. Trotz oder vielleicht wegen der simplen Grafik schafft es Celeste den Spieler in seinen Bann zu ziehen und ist das erst einmal passiert überrascht es mit allerhand faszinierenden Effekten und einzigartigen Themes, die jeden Spielabschnitt als etwas Besonderes präsentieren.
FAZIT: GRANDIOS
Gespielt habe ich die PC Version in 4k@60FPS mit Hilfe des Xbox One Elite Controllers, dessen starker Rumblemotor mich hier vollends überzeugte, ich bin mir aber sicher, dass das etwas definiertere HD-Rumble des Switch Pro Controllers sicherlich auch passend ist. Celeste ist nichts für Ungeduldige oder Cinemagamer, in diesem Spiel wird einem nichts geschenkt und wer es bis zum Ende schafft ist noch lange nicht fertig, da jede Stage auch eine versteckte alternative Version dieser bietet, die zusätzlich den Schwierigkeitsgrad erhöht. Dieses Spiel hat viel mit Bloodborne aber auch Breath of the Wild gemeinsam, es hält den Spieler nicht an der Hand und bietet eine spannende Spielumgebung voller Überraschungen und tödlicher Erkenntnis. Rein vom Gesamterlebnis muss ich sagen, dass es für mich etwas Besser als Bloodborne rüberkam und somit das beste Spiel(neben dem PC Indie-Klassiker Undertale), das man auf der PS4 erwerben kann darstellt. Auf der Switch und dem PC hat es freilich härtere Konkurrenz ich gehe aber sogar so weit, es als das drittbeste Spiel der Switch einzuordnen. Es kann nicht die grenzenlose Freiheit von Breath of the Wild bezwingen und auch gegen das unfassbar gute Leveldesign von Super Mario Odyssey kommt es nicht an. Doch das muss es auch gar nicht, Celeste macht, wie schon die beiden genannten Nintendospiele, alles richtig und ist ein Liebesbrief an jeden Spieler. Wer Spaß an gutem Gameplay findet, ist bei Celeste bestens aufgehoben!
SCREENSHOTS:
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