Colin McRae Rally 2005 (N-Gage) Test

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B0wman

L13: Maniac
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Nachdem Asphalt schon ein heißes Tänzchen auf dem Parkett hingelegt hat, nehmen wir nun den potentiellen Konkurrenz-Kandidat aus den eigenen Reihen unter die Lupe.

Allein wenn man den Namen des beliebten 33-jährigen Schotten hört, verbindet man diesen zumindest in der Videospielgemeinde mit der Entwicklerschmiede Codemasters. Hier wird Realismus groß geschrieben, denn schon die großen Versionen, bekannt von PC oder Konsole zeigten, dass man für diesen Sport mehr als nur knallharte Nerven braucht. Konzentration, Anspannung und Nervenkitzel. Hat man diese Eigenschaften auch für Colin in der Hosentaschen-Version gut umsetzen können?

Dem kritischen Auge von N-Page reicht natürlich eine gelungene, optische Darstellung nicht aus und wir haben Hand an das Spiel gelegt. Den N-Gage eingeschaltet gelangt man ins typische, weiße Colin-Hauptmenü und dort gibt es eine Vielzahl an Modi die nur darauf warten, ausgewählt zu werden. Im Hauptmenü erstellt man sich erst einmal sein eigenes Fahrerprofil. Hier werden diverse Daten gespeichert. Unter anderem auch die Rekorde und Erfolge. Dann kann es losgehen.

Ein Fahrzeug ausgesucht, geht es ab auf die nächste Piste. Ingesamt über 15 Rennboliden von renommierten Autoherstellern wie MINI, MG, Peugeot, Subaru, Toyota, Audi, Citroen, Renault oder Mitsubishi sind im Spiel integriert. Natürlich sind nicht alle sofort erhältlich und müssen nach und nach freigespielt werden.

Das Herzstück des Spiels ist der Rally Modus mit 3 verschiedenen Härtegraden. Hier gilt es, in 8 Ländern auf jeweils 4 langen Kursen (später auf höheren Schwierigkeitsgraden - 6 Kursen) die Bestzeit zu fahren. Ohne ein mathematisches Genie zu sein, kann sich der Willige nun die Anzahl der Strecken errechnen. Doch auf die Anzahl kommt es weniger an als auf die Beschaffenheit und die Umgebung. Gerade bei Colin McRae ist es wichtig, vorher darauf zu achten, auf welchem Untergrund man fährt. Denn wer mit Schnee und Matsch Reifen auf einer trockenen Schotterstrecke fährt, wird schneller von Fahrbahnrand schlittern als ihm lieb ist.
Auf die genaue Einstellung des Wagens in Sachen Aufhängung, Leistungsverhältnis, Bremsbalance, Bremskraft, Lenkung und Reifen kommt es an. Der Spieler muss sich sein Fahrzeug so modifizieren, dass es den Beschaffenheiten der Strecke am besten Stand hält. Denn ob Kies, Schnee, Asphalt, Schotter, etc.: Bei Wind und Wetter kann die kleinste Fehleinstellung oft den Sieg kosten. Doch nun eingestiegen und los gefahren!

Arcade-Fans werden im ersten Moment denken "Wo bin ich hier gelandet?". Schlittert man doch von einer Ecke in die andere.
Doch der Rally-Fan weiß mit dieser Steuerung etwas anzufangen. Wie bei Codemasters und Colin McRae üblich, sorgt eine realitätsnahe Steuerung für ein gutes Fahrgefühl, was jedoch für den Ungeduldigen oder Arcade gewöhnten Spieler sehr zuwider sein könnte.

Frei nach dem Motto: „Wer bremst, gewinnt!“ nutzt Colin McRae Rally gekonnte und geplante Brems- oder Slide-Manöver, um elegant um die Kurven zu driften. Dabei spielt sowohl die Fahrbahnbeschaffenheit, also auch das Wetter, eine große Rolle. Wer bei diesem Spiel mit der Ansicht „Gaspedal runter und durch!“ um die Windungen der Strecken rast, wird sich das eine oder andere Mal auf dem Dach des Wagens wieder finden.

Während der Fahrt navigiert euch euer Beifahrer durch die Kurse. Er sagt euch, wie schnell ihr eine Biegung fahren könnt, ob Gefahren oder Hindernisse vor euch liegen. Dabei muss man sagen, dass diese komplett via Sprachausgabe eine sehr gute Orientierungshilfe darstellt. Denn zu kämpfen habt ihr als Fahrer schon genug! Ihr müsst auch darauf achten, dass ihr euren Kraftboliden nicht zu unsanft gegen Hindernisse rammt oder ihn beim Überfahren von Straßenunebenheiten womöglich sogar einen Überschlag hinlegt, denn euer Wagen wird neben den vielen Matsch, Schlamm oder Grassflecken auch echten Schaden erhalten, der sich maßgeblich Negativ auf das Fahrverhalten ausübt. Dabei zeigt das Schadensmodel recht deutlich, wie ramponiert euer Wagen wirklich ist. Ganze Teile können absplittern, der Motor in Qualm aufgehen, etc.
Wenn ihr zum Beispiel während der 1. Etappe euren Wagen zu Schrott fahrt, könnt ihr ihn erst vor der 3. Etappe wieder reparieren, und dies auch nicht immer vollständig. Schafft ihr es dennoch, einen Zeitvorsprung heraus zu Arbeiten, und die Prüfungen in den Ländern zu gewinnen, so winken euch als Motivationsschub neue und schnellere Autos.


Steuerung:
In Sachen Steuerung hat man sich erneut des typischen Colin McRae Feelings bedient. Denn hier muss alles stimmen. Gezielt eingesetzte Bremsmanöver können manchmal wahre Wunder wirken. Doch lenkt man nur ein kleines Bisschen zu stark, artet bei einer so empfindlichen Steuerung manches Manöver schnell in eine Rutsch- oder Schleuderpartie aus. Arcade-Fahrer oder Fun-Racer Fans werden schnell verzweifeln. Hier ist eindeutig viel Feingefühl und Übung gefordert.

Grafik:
Grafisch gesehen kann Colin zwar nicht ganz mit Asphalt mithalten, hat aber auch seinen ganz persönlichen Scharm. So werden globale Lichteffekte erstaunlich in Szene gesetzt. Ein Beispiel dafür: Bei Abenddämmerung einen Abhang herunterzufahren und eine stark beleuchtete Kiesstrecke vorzufinden. Besonders störend dürfte eine solche Sonneneinstrahlung dann bei Schneestrecken werden, denn Schneeblindheit kann die Folge sein. Ein sehr schönes Highlight sind jedoch die Nachtfahrten. Nur via Scheinwerferlicht ist es ein besonderes Spektakel, sich um die Kurven zu winden.
Die Weitsicht ist gut gelöst, auf Hügelkuppen kann man manchmal unter sich noch den Rest der Strecke betrachten. Ins Bild ploppende Fahrbahngegenstände sieht man nur selten. Und das bei konstant hoher Frame-Rate!

Sound:
Die akustische Untermalung des Spiels ist mehr oder weniger gut. Denn im Allgemeinen ist Colin McRae ein recht ruhiges Spiel. Musikalische Begleitung während der Rennen gibt es nicht, dafür aber einen Beifahrer, der schön und deutlich (und auf Deutsch) die Strecke kommentiert. Die Sounds der Wagen kann jedoch nicht wirklich überzeugen.


Features:
Colin versteckt so einige PS unter der Haube. So gibt es neben Sprachauswahl, welche auch die Sprachausgabe des Kommentators verändert (allein der Brite mit seinem Akzent ist zum Brüllen), zahlreiche Spielmodi, Multiplayerfunktionalität via Bluetooth und auch N-Gage Arena Funktionen, auf die wir gleich eingehen werden.


Multiplayer:
Kopf an Kopf Rennen gegen die ganze Welt? Kein Problem, denn Colin McRae Rally 2005 bietet eine Shadowracing Funktion für die N-Gage Arena. So können Bestzeiten hochgeladen werden, um andere am eigenen Können teilhaben zu lassen. Diese können nun aus aller Welt herunter geladen werden, um „Live“ gegeneinander anzutreten. Das gegnerische Fahrverhalten wird mittels eines Gittermodells dargestellt und man sieht genau, wo und wie der Konkurrent gefahren ist. Auch via Bluetooth macht Colin eine gute Figur. Schade ist jedoch, dass die Hotseat-Funktion, die noch in der Game Boy Advance Version integriert war, weggefallen ist. Jeder Spieler benötigt eine GameMMC.


Fazit:
Das Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Colin und Asphalt kann eigentlich nicht geklärt werden. Denn was wir vor uns haben, sind zwei gänzlich unterschiedliche Spiele. So ist Asphalt der schnelle Arcade-Racer für Zwischendurch, während Colin McRae Rally dagegen eher das Spiel für die konzentrierten Momente darstellt.
Colin kann jedoch dank hervorragender Arena-Funktionen und großer Spieltiefe jeden Fan des Rally-Sports für sich gewinnen. Die hohe Anzahl an Strecken sowie die gute Arena-Funktionalität heben das Spiel jedoch in höhere Wertungsregionen, als den Arcade-Konkurrent.

Kevin Jensen für N-Page.de

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(Quelle : N-Page.de / mit noch mehr Pics und Infos)


Kommentar : Es scheint, daß Asphalt und Colin sich nicht schenken, aber das müssen sie auch nicht. Es wird sowohl für GT- als auch für Rally-Fans etwas dabei sein. Als Fan hat man eh beide Games auf seinem N-Gage.
 
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