Komori
L20: Enlightened
- Seit
- 13 Sep 2009
- Beiträge
- 21.230
Auf den Punkt gebracht.

Dass das ein PR-Desaster für Israel wird und sich tendenziell Richtung Pariastaat bewegt, hat man schon vor über einem Jahr vorhergesehen. Spätestens seit der Rafah-Offensive.
Aber da war der Rückhalt gegenüber Israel unerschütterlich und man hat jede Grenzüberschreitung mitgetragen. Wenn man also Erwartungen an Israel hat, die nicht mal vor einem Jahr erfüllt wurden, hätte man schon einlenken können statt zu warten, bis sie ihr politisches Kapital komplett verbraucht haben.
Da hat die eigene Haltung dazu beigetragen. Und jetzt lässt man sie fallen für Scheiße, die sie schon seit Tag 1 angekündigt haben. Die jetzige Distanzierung wirkt daher inkonsequent, weil sie nicht aus Prinzip erfolgt, sondern erst, als der Reputationsschaden schon irreversibel war.
Und man hätte das alles durch politische Mittel vermeiden können, statt Israel einen „Blankocheck“ zu geben (um mal eine viel zu wenig genutzte WW1 Parallele zu nutzen).
Die Staatsräson ist ja auch nichts weiter als das - ein Blankoscheck für die bedingungslose Unterstützung Israels. Wer einem Partnerstaat unbedingte Rückendeckung zusichert, entfernt am Ende den Hebel für mäßigendes Verhalten und trägt Mitverantwortung für Eskalationen, egal wie viel die militärische Unterstützung auf dem Papier wert ist.