Zero Tolerance Der Nahe Osten und seine politische Situation

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Dhimmis ging es besser und waren zu der Zeit besser gestellt als praktisch allen in Europa lebenden Juden, die entrechtet und verfolgt wurden. Was soll das denn für ein Argument sein? :ugly:

Den Anspruch der völligen Gleichberechtigung hat welche Gesellschaft zu der Zeit nochmal erfüllt? Antwort: Wohl keine. Aber Juden ging es unter muslimischer Herrschaft viel besser als im christlichen Europa.

Erst als es in Europa zu antisemitischen Pogromen und dem Holocaust kam, wurde die Rechnung dank Kolonialismus an die Araber geschickt und sie mussten dafür bezahlen. Ihre fragwürdigen Weltbilder haben die Kolonialherren gleich mit exportiert.
 
Dhimmis ging es besser und waren zu der Zeit besser gestellt als praktisch allen in Europa lebenden Juden, die entrechtet und verfolgt wurden. Was soll das denn für ein Argument sein? :ugly:

Den Anspruch der völligen Gleichberechtigung hat welche Gesellschaft zu der Zeit nochmal erfüllt? Antwort: Wohl keine. Aber Juden ging es unter muslimischer Herrschaft viel besser als im christlichen Europa.

Erst als es in Europa zu antisemitischen Pogromen und dem Holocaust kam, wurde die Rechnung dank Kolonialismus an die Araber geschickt und sie mussten dafür bezahlen. Ihre fragwürdigen Weltbilder haben die Kolonialherren gleich mit exportiert.
Genau. Obwohl die Toleranz natürlich in der muslimischen Welt einem Wechsel unterlag, beispielsweise in Reaktion auf die Kreuzzüge die Toleranz eher abnahm, haben Juden im islamischen Mittelalter eine ganz andere Stellung gehabt, als ihre Religionsgenossen in Europa. Juden bekleideten im Nahen Osten sogar wichtige politische Ämter, waren also nicht nur wirtschaftlich relevant. Das Goldene Zeitalter der Juden, eine Zeit kultureller, wirtschaftlicher und intellektueller Blüte der jüdischen Bevölkerung, fand nicht zufällig unter muslimischer Herrschaft statt.

Haben die Muslime daraus einen Vorteil gezogen? Na klar! Aber was ist daran so schlimm? Die Europäer hätten sich ebenfalls einen Vorteil verschaffen können, entschieden sich jedoch immer wieder für Pogrome.
 
Das mag ja sogar alles stimmen. Zeigt doch aber auf der einen seite auhc nur auf warum sie doch endlich einen eigenen Staat wollen. Weil ganz so Toll war es unter Muslimen auhc nicht. nur besser als in Europa

Aber die Ausgangslage war doch

Der ursprüngliche Plan (Weißbuch 1939) sah einen binationalen jüdisch-arabischen Staat mit arabischer Mehrheit und gleichen Rechten für jüdische und arabische Bürger vor. Die jüdische Bevölkerung hat den Plan damals abgelehnt. Und es gab auch über tausend Jahre lang eine jüdische Bevölkerung unter den muslimischen Arabern. Deine Aussage, man wolle keine Juden haben, ergibt gar keinen Sinn und werte ich hier als sinnfreie Polemik.

Und dieser Text stimmt so einfach nicht. Schon alleine mit den Gleichen Rechten.... Die gab es Tausend Jahre lang nicht und hätte es auhc bei diesem Plan nicht gegeben.
Er wurde von der britischen Mandatsmacht als Antwort auf den arabischen Aufstand verfasst, Komisch das der Plan abgelehnt wurde….
 
5. Es wurde die Behauptung aufgestellt, dass es täglich mind. 500-600 LKWs brauche um die Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen. Diese Zahl stammt von der UN-Offiziellen und ist maßlos überzogen. Was jeder mit einem Taschenrechner leicht selbst nachprüfen kann. Um den täglichen Mindestbedarf von durchschnittlich 2.100 kcal zu decken, benötigt man je nach kalorischer Dichte zwischen 1.300 und 1.500t Lebensmittel täglich. Bei einer durchschnittl. LKW-Ladung von 11-15t entspricht das etwa 100-120 LKWs täglich. Der IPC-Bericht selbst kalkuliert mind. 62.000t monatlich. Das wären 2.066t bzw. 160 LKWs täglich.

Wenn man glaubt, mit der reinen Deckung des Kalorienbedarfs wird man überleben können, dann stimmt das sicherlich.

Komisch das der Plan abgelehnt wurde….

Komischer ist es, dass es einen solchen Plan nie für Europa gab.
 
Komischer ist es, dass es einen solchen Plan nie für Europa gab.
Das Komische daran ist ja das wenn man die Juden da nicht eingewandert wäre. Dann gäbe es trotzdem kein Palästina. Da der aufkeimende Konflikt zwischen Arabern und Juden dann nie stattgefunden hätte. Oder wären die Pläne über Bord geschmissen worden würde das Gebiet nun zu Ägypten und/oder Jordanien gehören. Also hätte man auch nichts davon. Ähnlich mit den Plänen zu Kurdistan (Vertrag von Sèvres)
Der Teilungsplan war die historische Chance auf einen Palästinenserstaat, zeitgleich mit Israel. Nur eine Seite hat sie genutzt. Ohne Juden würde es wohl nicht mal die Chance auf einen Palästinenser Staat geben


Also Fazit:

Ironischerweise war es gerade der jüdische Nationalismus (Zionismus) der die internationale Aufmerksamkeit überhaupt erst auf Palästina gelenkt hat. Ohne ihn hätte es wohl keinen Teilungsplan gegeben auch keine Debatte um „zwei Staaten“ und damit auch keine Chance auf einen palästinensischen Staat.
Ergo --->
Ohne Juden – kein Israel. Aber ohne Israel – wohl auch kein Palästina.

Ohne den jüdischen Staat hätte sich vermutlich keine vergleichbare palästinensische Identität mit Staatsanspruch herausgebildet
 
Das Komische daran ist ja das wenn man die Juden da nicht eingewandert wäre. Dann gäbe es trotzdem kein Palästina. Da der aufkeimende Konflikt zwischen Arabern und Juden dann nie stattgefunden hätte. Oder wären die Pläne über Bord geschmissen worden würde das Gebiet nun zu Ägypten und/oder Jordanien gehören. Also hätte man auch nichts davon. Ähnlich mit den Plänen zu Kurdistan (Vertrag von Sèvres)
Der Teilungsplan war die historische Chance auf einen Palästinenserstaat, zeitgleich mit Israel. Nur eine Seite hat sie genutzt. Ohne Juden würde es wohl nicht mal die Chance auf einen Palästinenser Staat geben


Also Fazit:

Ironischerweise war es gerade der jüdische Nationalismus (Zionismus) der die internationale Aufmerksamkeit überhaupt erst auf Palästina gelenkt hat. Ohne ihn hätte es wohl keinen Teilungsplan gegeben auch keine Debatte um „zwei Staaten“ und damit auch keine Chance auf einen palästinensischen Staat.
Ergo --->
Ohne Juden – kein Israel. Aber ohne Israel – wohl auch kein Palästina.

Ohne den jüdischen Staat hätte sich vermutlich keine vergleichbare palästinensische Identität mit Staatsanspruch herausgebildet

Du hast völlig Recht. Aber das muss man nochmal in Kontext setzen.

Die Nationalstaatenlogik kommt ja auch aus dem Westen und war für Araber oder den Rest der Welt nie ein anzustrebendes Modell. Das wirkte eher befremdlich, Grenzen zu ziehen anhand von Ethnie oder Nationalbewusstsein, wurde aber von Europa aus exportiert. So auch in den Nahen Osten.

Und deshalb hast du Recht. Ohne die westliche Nationalstaatenlogik, wie sie es im Zionismus gab, gäbe es die Idee eines Palästinas als Gegenmodell nicht. Diese Logik wurde weltweit verbreitet und es wurden künstliche Grenzen gezogen, die bis heute noch für Konflikte sorgen, z.B. Indien und Pakistan. Diese Idee wurde nun mal mit kolonialen Strukturen verbreitet.

Daher nicht verwunderlich, dass aus dem Widerstand gegen die Kolonialisten der eigene Wunsch nach einem Nationalstaat gewachsen ist. Nicht organisch wie im Westen, sondern aus der Not heraus und man imitierte einfach das westliche Modell.

Ja, die Idee eines nationalstaatlichen Palästinas gäbe es ohne die Idee des Zionismus bzw. britischer Kolonialherrschaft nicht.

Ein Algerien oder ein Vietnam gäbe es ohne französischen Kolonialismus sicher auch nicht. Oder ein Indonesien ohne niederländischen Kolonialismus. Oder ein Indien und Pakistan ohne britischen Kolonialismus.

Viele Nationen sind als Idee nämlich durch Widerstand gegen die Besatzungsmacht entstanden und gewachsen. Israel und Palästina ist da keine Anomalie, sondern fügt sich da nur in ein globales Muster.

Das macht die palästinensische Bestrebung aber in keinster Weise verwerflich, sondern das Ziel eines unabhängigen Palästinas umso nachvollziehbarer und legitimer.

Verwerflich gehandelt haben eher diejenigen, die sowohl jüdische Minderheiten verfolgten als auch mit Gewalt ihre Ansichten in die Welt getragen haben, auf dem Rücken anderer Völker.
 
Das mag ja sogar alles stimmen. Zeigt doch aber auf der einen seite auhc nur auf warum sie doch endlich einen eigenen Staat wollen. Weil ganz so Toll war es unter Muslimen auhc nicht. nur besser als in Europa

Aber die Ausgangslage war doch



Und dieser Text stimmt so einfach nicht. Schon alleine mit den Gleichen Rechten.... Die gab es Tausend Jahre lang nicht und hätte es auhc bei diesem Plan nicht gegeben.
Er wurde von der britischen Mandatsmacht als Antwort auf den arabischen Aufstand verfasst, Komisch das der Plan abgelehnt wurde….
Muslime und nicht-Muslime, damit auch Juden, waren ab 1856 im osmanischen Reich rechtlich gleichgestellt und das fast 100 Jahre vor der Gründung Israels. Israel war ein rein europäisches Projekt, die orientalischen Juden spielten da keine Rolle und waren auch in Israel ab 1948 massiven Diskriminierungen ausgesetzt.
Und ja, ohne Napoleons Invasion in die deutschen Länder würde es auch Deutschland nicht geben. Auch ein Gedanke, der aus der Not heraus entstand. Was soll man jetzt machen? Deutschland auflösen und Frankreich übergeben?
 
Das macht die palästinensische Bestrebung aber in keinster Weise verwerflich, sondern das Ziel eines unabhängigen Palästinas umso nachvollziehbarer und legitimer.
Das Problem ist halt das sie wegen den Juden nie mit einer Lösung zufrieden sein werden. Aber Ohne Juden hätten sie noch weniger.

Vma lasst sie doch einfach alle so in den Grenzen von jetzt leben und gut ist. Aber es wird halt nie Frieden geben weil die Palästinenser sich nie mit etwas zufrieden geben werden.


@Daydreamer Also diese Faktische aber nicht wirkliche Gleichstellung gab es Ironischer weise ja nur auf Druck der Europäischen Staaten. Trotzdem gab es noch unzählige Pogromen. Also Joa das ist wieder mal sehr einfach. Aber du hast ja auch schon behauptet das sie mit dem Weißbuch gleichgestellt wären. Also wieder mal ganz schön was beim selben Thema verdreht....


Der Politische Zionismus wurde in Europa "Geboren" Z.b. Herzl 1897 als Reaktion auf Antisemitismus, Pogrome und Ausgrenzung. Also nicht weil da drüben alles Super lief für die Juden. Auch waren die "Juden des Orients" Von Anfang an am Projekt beteiligt.
Nach der Gründung Israels flüchteten bzw. emigrierten zwischen 1948 und 1970 über 850.000 Juden Ohne Israel gäbe es heute wahrscheinlich kaum noch jüdisches Leben in der arabischen Welt. Das als "europäisches Projekt" abzutun, blendet einiges komplett aus.


Aber das PRoblem Heutzutage ist doch das eine Seite noch nie mit etwas zufrieden war. Aber beide Seiten aus diesem Konflikt 2Geboiren" wurden.

Gebt ihnen Gaza und die West Bank aber Frieden wird Israel dadurch auch nicht haben.
 
Muslime und nicht-Muslime, damit auch Juden, waren ab 1856 im osmanischen Reich rechtlich gleichgestellt und das fast 100 Jahre vor der Gründung Israels. Israel war ein rein europäisches Projekt, die orientalischen Juden spielten da keine Rolle und waren auch in Israel ab 1948 massiven Diskriminierungen ausgesetzt.

Du weißt schon, dass das nicht stimmt?

Juden hatten politisch kein reales Mitspracherecht - sie konnten erst ab 1908 überhaupt ins osmanische Parlament gewählt werden, und selbst dann nur symbolisch. Sie wurden auch sonst in fast allen Bereichen diskriminiert: Pogrome, Sondersteuern, Berufsverbote. Auch wenn sie rein rechtlich hätten gleichgestellt sein sollen, waren sie das nicht mal ansatzweise.

Und ja, die orientalischen Juden wurden auch in Israel diskriminiert. Sie waren aber aber rechtlich näher an einer Gleichstellung als sie es im Osmanischen Reich je waren und auch die institutionalisierte Diskriminierung der Juden war im osmanischen Reich weitaus ausgeprägter.
 
Das Problem ist halt das sie wegen den Juden nie mit einer Lösung zufrieden sein werden. Aber Ohne Juden hätten sie noch weniger.

Vma lasst sie doch einfach alle so in den Grenzen von jetzt leben und gut ist. Aber es wird halt nie Frieden geben weil die Palästinenser sich nie mit etwas zufrieden geben werden.


@Daydreamer Also diese Faktische aber nicht wirkliche Gleichstellung gab es Ironischer weise ja nur auf Druck der Europäischen Staaten. Trotzdem gab es noch unzählige Pogromen. Also Joa das ist wieder mal sehr einfach. Aber du hast ja auch schon behauptet das sie mit dem Weißbuch gleichgestellt wären. Also wieder mal ganz schön was beim selben Thema verdreht....


Der Politische Zionismus wurde in Europa "Geboren" Z.b. Herzl 1897 als Reaktion auf Antisemitismus, Pogrome und Ausgrenzung. Also nicht weil da drüben alles Super lief für die Juden. Auch waren die "Juden des Orients" Von Anfang an am Projekt beteiligt.
Nach der Gründung Israels flüchteten bzw. emigrierten zwischen 1948 und 1970 über 850.000 Juden Ohne Israel gäbe es heute wahrscheinlich kaum noch jüdisches Leben in der arabischen Welt. Das als "europäisches Projekt" abzutun, blendet einiges komplett aus.


Aber das PRoblem Heutzutage ist doch das eine Seite noch nie mit etwas zufrieden war. Aber beide Seiten aus diesem Konflikt 2Geboiren" wurden.

Gebt ihnen Gaza und die West Bank aber Frieden wird Israel dadurch auch nicht haben.
Es ist irrelevant, weshalb die Gleichstellung entstand. Israel gewährt den Palästinensern trotz des Drucks westlicher Staaten nicht die gleichen Rechte. Lieber endet man hier als Pariahstaat, als dass man ihnen dieselben Rechte gibt.
Und noch einmal: Die Pogrome entstanden nach 1948 als direkte Reaktion auf die Vertreibung der Palästinenser. Auch die orientalischen Juden erfuhren in Israel weiterhin massive Diskriminierung, da sie als fünfte Kolonne angesehen wurden. Die Situation der Juden im Nahen Osten war auch nicht überall gleich bedrohlich. Es machte einen Unterschied, ob du als Jude in Teheran, Bagdad oder Kairo warst. Manchmal spielten auch keine Sicherheitsfaktoren eine Rolle, manchmal war die Immigration auch kulturellen Faktoren geschuldet. Daher haben irakische und jemenitische Juden ihre Immigration häufig bereut. Ersteres waren in Bagdad angesehene Bürger und mussten nun in Zeltstätten hausen, Letztere wurden faktisch entrechtet bzw. ihnen wurden ihre Kinder zur Umerziehung entrissen. Jüdisches Leben würde es im Nahen Osten auch ohne Israel geben. In Europa allerdings, da gebe ich dir Recht, wahrscheinlich nicht. Aber da gilt Amerika sowieso als das sichere Aufnahmeland.

Du weißt schon, dass das nicht stimmt?

Juden hatten politisch kein reales Mitspracherecht - sie konnten erst ab 1908 überhaupt ins osmanische Parlament gewählt werden, und selbst dann nur symbolisch. Sie wurden auch sonst in fast allen Bereichen diskriminiert: Pogrome, Sondersteuern, Berufsverbote. Auch wenn sie rein rechtlich hätten gleichgestellt sein sollen, waren sie das nicht mal ansatzweise.

Und ja, die orientalischen Juden wurden auch in Israel diskriminiert. Sie waren aber aber rechtlich näher an einer Gleichstellung als sie es im Osmanischen Reich je waren und auch die institutionalisierte Diskriminierung der Juden war im osmanischen Reich weitaus ausgeprägter.
Kurze Frage, wer hatte denn im osmanischen Reich ein Mitspracherecht? Die Araber? Auch sie würden nur symbolisch ins Parlament gewählt. Die reale Macht lag bei den ethnischen Türken, selbst da bei nur einem kleinen Kreis. Ein institutionalisierte Diskriminierung gab es demnach nicht nur gegenüber Juden, sondern auch Muslime. Am Ende war das osmanische Reich immer noch eine Monarchie mit konstitutionellen Ansätzen. Es wäre aber nicht unwahrscheinlich, dass sich das osmanische Reich nach und nach liberalisiert hätte.
Die Progrome so schlimm sie auch waren, hatten nicht die Größenordnung der Progrome Osteuropas, vom Holocaust ganz zu schweigen. Selbst die Progrome in der Westbank sind da in ihrer Quantität und Qualität intensiver. Zu keiner Zeit war das Judentum im Nahen Osten vor 1948 akut bedroht. In Europa im Gegenteil schon.
 
Kurze Frage, wer hatte denn im osmanischen Reich ein Mitspracherecht? Die Araber? Auch sie würden nur symbolisch ins Parlament gewählt. Die reale Macht lag bei den ethnischen Türken, selbst da bei nur einem kleinen Kreis. Ein institutionalisierte Diskriminierung gab es demnach nicht nur gegenüber Juden, sondern auch Muslime. Am Ende war das osmanische Reich immer noch eine Monarchie mit konstitutionellen Ansätzen. Es wäre aber nicht unwahrscheinlich, dass sich das osmanische Reich nach und nach liberalisiert hätte.
Die Progrome so schlimm sie auch waren, hatten nicht die Größenordnung der Progrome Osteuropas, vom Holocaust ganz zu schweigen. Selbst die Progrome in der Westbank sind da in ihrer Quantität und Qualität intensiver. Zu keiner Zeit war das Judentum im Nahen Osten vor 1948 akut bedroht. In Europa im Gegenteil schon.

Das mag alles stimmen, aber wie du die Sache beschreibst, ist das halt schon sehr unehrlich. Ob bewusst oder nicht sei mal dahingestellt. Aber zu schreiben dass...
... Juden im Osmanischen Reich gleichgestellt waren...
... Orientalische Juden in Israel diskriminiert wurden...
... Palästinenser in Israel nicht dieselben Rechte haben...

Suggeriert, dass es eine klare Abfolge von "Diskriminierung" gibt. Namentlich: Palästinenser geht es in Israel beschissen, Orienatlischen Juden ging es in Israel beschissen und Juden ging es im Osmanischen Reich gut.

Und da ist die Realität halt eine andere. Denn genau wie die Juden im Osmanischen Reich sind auch Palästinenser in Israel heute formal rechtlich gleichgestellt. Dass das in der Realität nicht ganz so aussieht wissen wir alle, aber beim Osmanischen Reich trotz starker Diskriminierung von "Gleichstellung" und im nächsten Post - trotz formaler Gleichstellung - von Diskriminierung gegen die Palästinenser in Israel zu sprechen, ist das etwas... seltsam.
 
Das Problem ist halt das sie wegen den Juden nie mit einer Lösung zufrieden sein werden. Aber Ohne Juden hätten sie noch weniger.

Vma lasst sie doch einfach alle so in den Grenzen von jetzt leben und gut ist. Aber es wird halt nie Frieden geben weil die Palästinenser sich nie mit etwas zufrieden geben werden.

Was nicht stimmt. Wäre die Nakba nicht gewesen, hätten die Palästinenser noch immer ihr altes Zuhause, aus denen sie vertrieben wurden.

Nicht umsonst haben sie die Schlüssel ihrer Häuser behalten in der Hoffnung, eines Tages zurückkehren zu können. Und menschlich ist das völlig nachvollziehbar, Gerechtigkeit einzufordern.

Kompromisse sind sie eingegangen. Aber oft wurden Kompromisse noch schlimmer für sie. Oslo? Große Hoffnung mit Zugeständnissen der Palästinenser, aber am Ende mehr Siedlungen, Repressionen und Gewalt, keine Souveränität und keine abschließende Gerechtigkeit.

„Nie zufrieden geben“ - dazu gehören am Verhandlungstisch übrigens immer zwei. Aber wenn man am längeren Hebel sitzt, kann man leicht die Spielregeln vorschreiben und wer nicht mitspielt, den kann man leicht als Spielverderber bezeichnen.

Dass dort auch wie bei vielen anderen Fällen Doppelmoral herrscht, sollte der Ukrainekrieg zeigen. Wenn Ukraine sich nicht Putins Friedensbedingungen unterwerfen, dann wird das international respektiert. Wenn Palästinenser sich nicht den Friedensbedingungen Israels unterwerfen, dann gelten sie als unversöhnlich und nicht an Frieden interessiert.

Aber nur weil der Stärkere fordert, heißt es nicht, dass der Schwächere sich dem Scheinfrieden beugen muss und sich mit dem zufrieden geben soll, was es kriegt. So funktioniert nämlich keine Gerechtigkeit.

In beiden Fällen kann man sagen: „Wir akzeptieren keinen Frieden, der auf Ungerechtigkeit, Gewalt und Entrechtung beruht.“

Aber da das Thema eben schon aufkaum, wäre die Frage:

Hätten sich denn Europäer zufrieden gegeben, wenn mitten in Europa ein jüdischer Nationalstaat entstanden wäre?

Wohl kaum. Der Gedanke kam deshalb nicht mal auf. Das ginge mit territorialen Verlusten einher und Menschen müssten umgesiedelt und enteignet werden, damit die jüdische Demographie nicht gefährdet bliebe und es hätte ebenso einen großen Backlash verursacht wie im Nahen Osten, wenn man es von außen aufgezwungen hätte.

Das ist eine unbequeme Tatsache, die in diesem Diskurs kontinuierlich unter den Nahostteppich gekehrt wird.
 
Das mag alles stimmen, aber wie du die Sache beschreibst, ist das halt schon sehr unehrlich. Ob bewusst oder nicht sei mal dahingestellt. Aber zu schreiben dass...
... Juden im Osmanischen Reich gleichgestellt waren...
... Orientalische Juden in Israel diskriminiert wurden...
... Palästinenser in Israel nicht dieselben Rechte haben...

Suggeriert, dass es eine klare Abfolge von "Diskriminierung" gibt. Namentlich: Palästinenser geht es in Israel beschissen, Orienatlischen Juden ging es in Israel beschissen und Juden ging es im Osmanischen Reich gut.

Und da ist die Realität halt eine andere. Denn genau wie die Juden im Osmanischen Reich sind auch Palästinenser in Israel heute formal rechtlich gleichgestellt. Dass das in der Realität nicht ganz so aussieht wissen wir alle, aber beim Osmanischen Reich trotz starker Diskriminierung von "Gleichstellung" und im nächsten Post - trotz formaler Gleichstellung - von Diskriminierung gegen die Palästinenser in Israel zu sprechen, ist das etwas... seltsam.
Das habe ich nicht behauptet. Ich habe mich lediglich auf Aussagen bezogen, die suggerierten, das Leben der Juden im Nahen Osten sei eine einzige Hölle gewesen. Es ist weder polemisch noch kontrovers, zu behaupten, dass es den irakischen Juden im Osmanischen Reich und auch in den ersten Jahrzehnten der haschemitischen Monarchie besser ergangen ist als den Palästinensern heute in Israel. Wenn wir von Juden im Nahen Osten sprechen, sollten wir schon differenzieren, denn der Nahe Osten ist riesig. Sprechen wir von Juden im Iran, in Algerien oder im Libanon? Selbst im Osmanischen Reich ging es ihnen je nach Region unterschiedlich gut. Den Juden in Bagdad ging es beispielsweise klar besser als heute den christlichen und muslimischen Palästinensern in Jerusalem. Und spätestens nach den Verfassungen der arabischen Nachfolgestaaten auf den Gebieten des Osmanischen Reiches waren sie den muslimischen Bürgern gleichgestellt. Wenn ich mir die Palästinenser im Westjordanland anschaue, dann ist das eher mit den schlechteren Zeiten der Juden im Nahen Osten zu vergleichen, beispielsweise: Kreuzzüge und die Zeit danach unter den Mamluken, die mongolischen Ilchane, Almoraviden.


Ich möchte jedoch nicht behaupten, dass selbst die "guten" Zeiten heutigen Maßstäben genügen würde. Mein Argument war nur ein Hinweis darauf, dass die Juden im Nahen Osten vor der Errichtung Israels eine ganz andere Ausgangslage als die Juden in Mittel- und Osteuropa hatten. Sie wurden von der örtlichen Bevölkerung nicht als Fremdkörper angesehen und waren eine von vielen Minderheiten. Letzteres führte auch dazu, dass man sich politisch mit Christen, Drusen, Kurden etc. organisieren und durchsetzen konnte. Die europäischen Juden lebten in sehr homogenen Bevölkerungen und waren meistens auf sich allein gestellt. Deshalb ging der Zionismus auch von Europa aus, denn die orientalischen Juden waren halt in einer ganz anderen Lage. Israel war anfangs ein rein europäisches Projekt und gewann erst in den 1950er und 1960er Jahren orientalische Züge.
 
Zuletzt bearbeitet:
„In Gaza einsetzbar“ klingt, als lässt man sich eine Hintertür offen. Wer entscheidet, was in Gaza einsetzbar ist? Und was ist mit Lieferungen, die schon genehmigt wurden?
 
Sehr schwache Nummer von Merz und sehr enttäuschend, dass auch er scheinbar vor gewissen aggressiven Klientel einknickt.
Ich glaube, du wertest das hier sehr emotional und weniger nach der derzeitigen Faktenlage:
Drei Viertel der Deutschen fordern härteren Kurs gegenüber Israel
74 Prozent der Menschen in Deutschland wünschen sich einer Forsa-Umfrage zufolge mehr Druck der Bundesregierung auf Israel. Unter AfD-Wählern sind es weniger.

Sanktionen werden quer durch das bürgerliche Lager gefordert. Einzig der Anteil der Bevölkerung mit teilweise rechtsextremen Ansichten sieht Sanktionen kritisch an.
Sanktionen entsprechen also den Ansichten der gemäßigten Bevölkerung. Wieder mal sollten man hier mehr auf facts anstatt auf feelings achten..
 
Beschämend ist daran nichts. Die CDU weiß hier den Großteil ihrer Stammwählerschaft hinter sich. Die rechtsextremen AfD Wähler im Osten hat man sowieso nie so ganz überzeugen können. Richtig so.
 
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