danke für die antwort erstmal
auf welchem schwierigkeitsgrad hast du denn gespielt? es wird zwar nicht unmöglich schwer, aber doch fordernd, wenn manche gegner dich mit ein, zwei schüssen niederstrecken können. der pausemodus ist insofern sinnvoll, als dass man drei skills oder angriffe gleichzeitig auswählen und danach starten lassen kann - so wie in anderen rpgs eben.
und je nach klasse haben deine stats natürlich auch auswirkungen.
da du ja baldur's gate als vergleich heranziehen willst, kann ich da deine kritik bezüglich stats-tiefgang nachvollziehen, aber mass effect baut eben nicht auf komplexen pen&paper-regeln auf. zumal bei einem konsolen-rpg das herumwedeln mit hunderten von zahlen wohl auch nicht so einfach umsetzbar wie auf dem pc wäre. es ist eben der dominanz der konsolen geschuldet, dass bioware das spiel nicht in den details komplexer gestaltet hat, sondern ein in sich stimmiges system aus bedienbarkeit und entscheidungsfreiheit kreieren musste, das so doch aber sehr gut funktioniert.
imo gehört die zugrundeliegende hintergrundstory von mass effect schon zu den stärkeren geschichten der letzten jahre, aber ich bin auch scifi-fan und mag es, wenn autoren weit ausholen. natürlich kann man nicht etwas geniales wie planescape torment verlangen, aber die handlung ist sicherlich nicht nur oberflächliche standardkost, die dabei auch durchaus bezug auf ideen der klassischen bioware-games nimmt.
der kodex allein besteht aus meterlangem text, gerade das fand ich genial gelöst. kein spieler muss sich den kodex, also die hintergrundgeschichte zu allen vorstellbaren dingen durchlesen, aber wenn man es tut, erhält man doch z.b. erstaunliche einblicke in das denken anderer völker und wird feststellen, wie authentisch die einzelnen charaktere wirklich agieren und wieso sie auf manche deiner entscheidungen erfreut oder verärgert reagieren.
na ja, bioware hat sich eben für einen oberflächlich sterilen scifi-stil entschieden, der aber auf einigen welten einen schmutzigen anstrich erhält. ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie das spiel sonst hätte aussehen sollen und erkenne da schon drastische unterschiede zu anderen spielen, die mit der ue3 arbeiten. die technischen probleme sind natürlich unter aller kanone, aber bloß weil bei neubetreten eines gebiets texturen nachladen müssen, lasse ich mir nicht den spielspaß verderben. ich fänd's auch toll, wenn bioware eine infinity eXtreme engine für die konsolen umsetzen könnte, aber wieso sich selbst dransetzen, wenn es tolle und zeitlich weniger aufwändige alternativen gibt?
na ja, da du es jetzt im nachhinein als kein schlechtes 80%-spiel bezeichnest, scheinst du wirklich alten bg-zeiten nachzutrauern. ich finde es bei weitem zu extrem, ME im vergleich zu BG als dreck zu bezeichnen, zumal ein vergleich bei den wohl unterschiedlichen vorstellungen für das endprodukt auch einfach unfair ist. ME ist in dem, was ein sein will, ein sehr gutes spiel und spricht eher für als gegen biowares fähigkeiten, ein gutes rollenspiel zu erschaffen. und es kann fordernd sein, wenn man unbedingt möchte - nur eben auf anderem wege, als sich durch unzählige verschiedene fähigkeiten durchzuarbeiten. ;-)
ich denke aber, dass wir uns darauf einigen können, dass mass effect kein qualitativ minderwertiges produkt ist? ein spiel massenkompatibel oder massenkompatibler zu gestalten, sagt per se nichts über die qualität eines titels aus. gerade darum ging es mir in der hauptsache, denn so sehr man ein spiel verachtet, kann man doch anerkennen, dass gute arbeit geleistet wurde und einem persönlich nur die gewählten schwerpunkte nicht gefallen.
Aber was ist aus -easy to learn, hard to master- geworden? Heutzutage ist fast alles easy to learn und bleibt dann auf dem Niveau. Imo.
empfinde ich auch so, allerdings kam mir das auf konsolen (seit der snes-zeit) schon sehr viel länger so vor. es scheint aber eine nachvollziehbare entwicklung zu sein, denn während der markt wächst und wächst (vielleicht auch durch spiele, die einige hier nicht mal mit der kneifzange anfassen würden, z.b. wii sports), versuchen die immer teurer werdenden produkte eben "kundenfreundlicher" zu werden. die qualität der spiele sehe ich dadurch nicht gefährdet, weil höhe des schwierigkeitsgrads und/oder der komplexität nicht zwangsläufig etwas mit der qualität zu tun haben und den markt als ganzes in dieser hinsicht wohl auch nicht gefährden (um beim op zu bleiben).
was unseren eigene hardcore-nischenbewegung angeht, sieht's natürlich ein wenig anders aus, denn es gibt offensichtlich viele spieler, die nicht (mehr) das erlebnis im spiel, sondern das erlebnis in der herausforderung suchen.
mir persönlich geht's da ähnlich, aber die meisten mehr oder weniger aktuellen konsolenspiele fordern mich immer noch so, dass ich zufrieden bin. wer es gern so schwierig wie möglich haben möchte, muss eben, wie mahlzeit schon richtig sagt, in anderen genres und abseits des singleplayers suchen und dabei auch den pc in betracht ziehen. bei tf2, wc3 oder aktuell auch l4d (dies gilt auch für die 360, auch wenn da natürlich die patches auf sich warten lassen) fühle ich mich auch nach mehreren hundert oder im einzelfall auch tausenden stunden spielzeit immer noch gefordert und kann mich - und das ist das tollste - auch weiterhin verbessern.
hier entsteht die herausforderung durch onlinespiel. bringt für den singleplayer natürlich nichts, aber immerhin gilt hier die devise "easy to learn, very hard to master", denn im gegensatz zum sp kann man sich gegen menschliche gegner nie hundertprozentig auf angelernte routinen verlassen.
es ist etwas anderes, aber immerhin eine möglichkeit sich auch heutzutage noch die zähne auszubeißen.
da finde ich eher die news zum zweiten pate-teil bedenklich. ist sicherlich nichts neues mehr heutzutage, aber jetzt schon den dlc für später vorzubereiten, ohne dass das spiel schon gepresst wird? gerade bei solchen methoden kann ich mir am ende probleme mit dem hauptspiel vorstellen, denn in meiner vorstellung sollten doch gerade gegen ende der entwicklung alle noch mal voll reinhauen, fehler suchen, korrekturen vornehmen und sicher gehen, dass alles tiptop ist? oder ist das zu ideell gedacht?
vermutlich wird der dlc dann auch gleich auf die disc gepackt, um ihn dann am ende per code freizuschalten. widerlich.