Wie würde euer Leben in einer Postapokalypse aussehen? 《⊙》

Avi

L99: LIMIT BREAKER
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Überleben in der Apokalypse

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Hinweis: Politik und jedwede Anspielungen darauf sind in diesem Thread untersagt. Es geht nur um die rein hypothetische Frage eines Lebens, bzw. Überlebens in der Postapokalypse.

Man stelle sich vor das ein Großteil der Menschheit vernichtet worden ist. Durch einen weltweiten thermonuklearen Krieg, einer Pandemie oder Zombiefizierung, einen Asteroiden, ein Gammastrahlenblitz oder was auch immer. Die Ursache ist in diesem Sinne eher zweitrangig. Es geht um das Überleben danach.

Durch Serien wie "The Walking Dead" und Co. bekommt man fast den Eindruck wir Menschen wären in so einer Situation Monster. Oder Kannibalen und Monster, aber auf jeden Fall Monster.

Wäre es nicht besser in friedlichen Kolonien oder kleinen Stämmen zu leben, Lehmhütten zu bauen, zu jagen (wenn genug Nahrung vorhanden) und mit den Überresten der Zivilisation etwas Neues aufzubauen? Oder seid ihr eher für Mord und Totschlag, so wie beispielsweise im "Mad Max" - Universum oder wie bei "Steel Dawn", "Book of Eli" und Co.?

Würdet ihr überhaupt eine schlimme Katastrophe überleben wollen? Oder wäre für euch so ein Leben in den Trümmern unser einstigen Hochkultur oder gar in der Wildnis undenkbar?


Ich für meinen Teil würde es spannend finden in primitiven kulturellen Verhältnissen zu leben. Kleine Stroh - oder Lehmhütten, geflochtene Körbe, Unterstand für Holz, mit Lehmhügeln und darunter brennendes Waldgehölz selbst hergestellte Kohle für den Lehmofen nutzen, um damit Lehmschalen und Dachziegel aus Lehm zu brennen, fischen, Seile aus Baumrinde knüpfen, Sandalen aus Waldholz flechten usw.

Oder in einer postapokalyptischen Trümmerstadt eigene Gasmasken aus alten Plastik - Colaflaschen mit Filtern aus Watte und Aktivkohle basteln, um zu überleben. Es gibt in meinen Augen immer Möglichkeiten weiter zu machen und somit einer nachfolgenden Zivilisation eine Chance zu geben.

Beängstigt euch so ein Leben oder eher solche Lebensumstände, oder empfindet ihr sie vielmehr als aufregend und herausfordernd?
 
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Hmmm...typischer Avi-Thread:woof:

Keine Ahnung wie ich in so einer Situation leben oder besser gesagt überleben würde, bin wohl viel zu verweichlicht. Auf jeden Fall würde es mich ziemlich ankacken auf all den Luxus den so ein zivilisiertes Leben mit sich bringt verzichten zu müssen.
 
Die Menschheit wieder aufbauen als Alphamännchen.

Und jetzt ernsthaft.

Wenn die Menschen fast ausgerottet sind, ist das besser für den Planeten. Warum etwas erneut aufbauen was eh nicht funktioniert? Menschen werden sich immer wieder gegenseitig töten und vernichten. Und den Planeten und seine Natur zerstören. Daher wäre eine Apokalypse mehr als fair.
Abgesehen davon das wir eh zu den Big Five (mit und Big Six) gehören.
 
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im falle einer zombieapocalypse (kein geheimtipp, trotzdem immer wieder schön :v:)

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und ich wäre auch rasend schnell tot. wahrscheinlich bei jeder form von apokalypse. da mache ich mir nix vor :( :v:
 
Ich würde aufs land ziehen und meinen Besitz verteidigen und selbstversorger werden. Es wäre so oder so ungemütlich, ohne Recht und Ordnung. In Großstädten ist es ja jetzt schon ungemütlich.
 
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Wie der Thread eben deutlich an Relevanz gewonnen hat. ¯\_ツ_/¯ Hast du einen heißen Tipp bekommen, Avi?
 
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Irgendwas mit Kung Fu und Waschbären.

Biomutant. :goodwork: Ich kann das postapokalyptische fire & furry Spiel kaum erwarten.

Wie der Thread eben deutlich an Relevanz gewonnen hat. ¯\_ツ_/¯ Hast du einen heißen Tipp bekommen, Avi?

Heißer Tipp? Wegen Brezi's Biomutant - Post?

In einer tierischen Postapokalypse würde ich btw auch gerne leben wollen, nur wären wir Menschen dann wohl Sklaven der Fellfraktionen.
 
Guck mal in den Kuriose News-Thread oder auf SpOn. Zudem hatte der Mensch doch schon seine Chance.

Mein Thread war eigentlich deshalb gedacht, weil ich (rein hypothetisch, sowie in Büchern, Film und Fernsehen) das Thema spannend finde. Das soll jetzt nicht real werden...
 
Die Menschheit wieder aufbauen als Alphamännchen.

Und jetzt ernsthaft.

Wenn die Menschen fast ausgerottet sind, ist das besser für den Planeten. Warum etwas erneut aufbauen was eh nicht funktioniert? Menschen werden sich immer wieder gegenseitig töten und vernichten. Und den Planeten und seine Natur zerstören. Daher wäre eine Apokalypse mehr als fair.
Abgesehen davon das wir eh zu den Big Five (mit und Big Six) gehören.

Warum wäre das für den Planeten besser? Die Erde ist auch nur ein Klumpen Staub, der später wieder zu Staub zerfallen wird. Und vor Milliarden Jahren auch nur ein Ozean aus glühender Lava ohne Leben war.

Als ob dieses moralische Gelaber ala der Planet weint und der Mensch als Krankheit irgendwas bedeutet. :tinglew:
 
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Vor Milliarden Jahren gab es aber noch keine Menschen. Von dem her ist diese Aussage murksig:tingleawe:.

Und warum sollte der Mensch etwas rückgängig machen, was sich über Milliarden evolutionör getan hat :enton:?
Wird ihm zwar ned gelingen, aber Schaden richtet man allemal an :woof:.
 
Warum wäre das für den Planeten besser? Die Erde ist auch nur ein Klumpen Staub, der später wieder zu Staub zerfallen wird. Und vor Milliarden Jahren auch nur ein Ozean aus glühender Lava ohne Leben war.

Als ob dieses moralische Gelaber ala der Planet weint und der Mensch als Krankheit irgendwas bedeutet. :tinglew:
Wir Menschen sind so unbedeutend kurz auf diesem Planeten, es gab ewig lange vor uns Leben auf der Erde.
 
Ich habe einmal, für all jene die es interessiert, ein wenig Lesestoff zum Thema gefunden:

gungho_gross.jpg


Sehnsuchtsort Postapokalypse
„Gung Ho“ – Eine neue Comicserie über das Leben nach dem Untergang

von Bernd Kronsbein
Lesezeit: 5 min.


Das Leben in der Postapokalypse ist ein Sehnsuchtsort.

Das mag erst einmal verrückt klingen, lässt sich aber leicht untermauern. Klar, die Ursache für den Weltuntergang ist in der Regel wenig erfreulich. Da gibt es Naturkatastrophen, nukleare Kriege, Epidemien, Alien-Invasionen und Zombies. Manchmal, in den ganz düsteren Ausprägungen des Sub-Genres, fallen auch die letzten Überlebenden übereinander her, bis keiner mehr steht. Aber überwiegend geschieht im Leben nach der (fiktiven) Katastrophe etwas Seltsames: Die Menschen rücken zusammen und es entstehen kleine Gruppen, die im Überlebenskampf mehr oder weniger fest zusammenstehen. Mal sind es nur wenige, die durch die postapokalyptische Landschaft ziehen, mal sind es kleine Gemeinden, die sich verschanzen, um gemeinsam gegen die überwältigende Bedrohung von Außen zu kämpfen. Immer lauert auch in diesen Gruppen die Gefahr von Verrat, dass jemand das eigene Überleben über die Gruppe stellt. Aber im Kern geht es um ganz altmodischen Gemeinsinn, allen Widrigkeiten zum Trotz.

Das scheint also etwas erstaunlich Attraktives zu sein in unserer modernen Wohlstandswelt, in der jeder auf seiner eigenen kleinen Insel im Mittelpunkt sozialer Netzwerke sitzt, in der die Fernseher immer größer werden und die Realität ausblenden, und in der man den Namen seiner Nachbarn nicht mehr kennt. Ja, es gibt die Gaffer und teilnahmslosen Zuschauer, die Schadenfrohen und Zyniker. Aber es gibt eben auch die Wellen von Hilfsbereitschaft und Anteilnahme angesichts von großen Katastrophen oder berührenden Einzelschicksalen.

gungho2.jpg


An dieser Stelle hakt das Sub-Genre der Post-Doomsday-Literatur ein. Wenn alles vorbei ist, wenn die Komplexität der Moderne verschwunden ist, kann und muss man die Ärmel hochkrempeln und das tun, was Menschen seit etlichen tausend Jahren immer ganz gut hingekriegt haben: Überleben. Gefragt ist auf einmal vor allem nützliches Wissen, gefragt sind nützliche Fertigkeiten. Schön, wenn man irgendwelche High-End-Software beherrscht oder weiß, wie Knock-out-Zertifikate funktionieren, aber wichtiger ist es zu wissen, wie man ein Brot backt oder ein Tier ausweidet. Wichtig ist, mit dem auszukommen, was die Natur bietet, wenn die Technik nicht mehr da ist.

Der pastorale Aspekt, die schlichte Sehnsucht nach einer einfachen, im Grunde idyllischen Welt ist Antrieb und Ziel. Doch der Weg dahin ist mit Dornen gepflastert. Denn der pastorale Aspekt vermischt sich in postapokalyptischen Welten immer mit einem sozialen. Denn am besten überlebt der Mensch nun einmal in gut organisierten Gruppen. Aber wie man diese Gruppen organisiert, das ist in praktisch allen postapokalyptischen Gesellschaften keine echte Frage mehr: Als erstes verschwindet immer die Demokratie – wer rumlabert, stirbt.

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Es ist kein Zufall, dass die Welle der aktuellen Post-Doomsday-Werke vornehmlich aus den USA kommt. Ebensowenig wie es Zufall ist, dass in den USA nach 9/11 die Survivalism-Bewegung massiv Zulauf bekommen hat. Eine Gesellschaft, in deren Gründungsmythos verankert ist, dass man alle Probleme eigenhändig lösen kann – auch mit Waffengewalt –, scheint prädestiniert dafür zu sein, sich für den Tag rüsten zu müssen, an dem es (endlich wieder) „drauf ankommt“, an dem man die Werte von Land und Familie mit allem verteidigt, was man hat. Da reichen sich Paranoia, Sozialneid, Waffenfetischismus und kindliche Fantasien die Hand. Es ist sogar ein Sub-Genre im Sub-Genre entstanden, in dem eine Geschichte nur noch dafür ist, die Stellen zwischen den Survival-Tipps zu überbrücken – eBook-Bestseller, die einen ratlos zurücklassen.

Und da die Popkultur weitgehend von US-amerikanischen Themen und Vorbildern geprägt wird, ist es kein Wunder, dass diese Sehnsucht nach dem Weltuntergang auch massiv Einzug gehalten hat in Romanen, Filmen und Comics, die sich vornehmlich an Teenager und junge Erwachsene richten. Denn gerade Teenager sind zunehmend überfordert von dem, was die moderne Gesellschaft von ihnen erwartet. Vom pränatalen Screening bis zum Urnenbegräbnis ist alles verplant, „Verhaltenskreativität“ wird mit Pillen weggedröhnt und einer Next-Gen-Konsole verpflastert. Apokalyptische Szenarien, in denen die Erwachsenen einfach weg sind, erfreuen sich nicht umsonst großer Beliebtheit.

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Womit wir bei „Gung Ho“ angekommen sind, einer neuen Comicserie von Benjamin von Eckartsberg (Text) und Thomas von Kummant (Zeichnungen), auf die all diese Aspekte exemplarisch zutrifft – obwohl sie in Europa spielt. Was aber ehrlicherweise nur behauptet wird – spüren kann man in Band 1 nichts davon. Im Gegenteil, die kleine Enklave, die im Mittelpunkt steht, wird sogar „Fort Apache“ genannt.

Was eigentlich passiert ist, darüber schweigen sich die Autoren beharrlich aus. Aber die Folgen entsprechen haargenau dem gängigen Bild des Genres. Fort Apache befindet sich am Rand der „Gefahrenzone“ und wird von einer Clique regiert, die sich zwar einen Anschein von Demokratie bewahrt hat, aber sehr weit entfernt ist von Gewaltenteilung und Rechtsstaat. Hierher kommen die beiden jugendlichen Unruhestifter Zack und Archer, Waisen der Apokalypse, die an der neuen „Frontier“ ihre letzte Chance erhalten sollen, sich als nützlich für den Rest der Gesellschaft zu erweisen.

Und Fort Apache ist wirklich eine Idylle reinsten Wassers. Die Bilder präsentieren einen Ort irgendwo zwischen US-Kleinstadt und Abenteuerspielplatz, in satten Farben und strahlendem Sonnenschein. Die Kids laufen in tollen Designer-Klamotten rum (auch wenn man sie nur schwer bekommen kann), haben nur Sex im Kopf – und Abends wird gegrillt. Die Frau, die der Gemeinde vorsteht, spricht stark religiös eingefärbte Worte, in der Schule gibt es nicht Algebra und Latein, sondern Waffenkunde und Paintball, und die größte Bedrohung stellen im Grunde ein paar depperte Dorfprolls und ein korrupter Lagerverwalter dar. Das Grauen, das diese Enklave angeblich vom Außen bedroht, ist kaum zu spüren, selbst wenn es im Text hier und da beschworen wird.

Das ist natürlich auch ein erzählerischer Trick, der die Ruhe vor dem Sturm signalisiert. Es spricht für die Autoren, dass sie dann nicht übertreiben und plötzlich gegen Ende des ersten Bandes einen Hurrikan blutiger Action entfesseln. Es gibt nur einen kurzen, brillant inszenierten Einbruch des Schreckens ins Lager, der kaum den Erwartungen entsprechen dürfte, die normalerweise an einen solchen Stoff gestellt werden. Man ahnt höchstens, dass man nur die Spitze eines Eisbergs zu Gesicht bekommen hat.

Aber die Gefahr von Außen, die Action, ist in „Gung Ho“ deutlich spürbar nur Mittel zum Zweck, eine Konvention, die zum Genre gehört wie der Shoot-Out zum Western. Denn im Kern geht es eher um die Utopie einer buchstäblich post-modernen Gesellschaft, die auf der Suche nach sich selbst ist, nach dem Wesen dessen, was eine Gesellschaft ausmacht. Es ist ein Gegenentwurf der Zukunft mit den Mitteln der Vergangenheit – und natürlich auch eine Verklärung. Denn ob die Postapokalyse sich tatsächlich als der Ort entpuppt, den die Sehnsucht verheißt, sei mal dahingestellt.

Benjamin von Eckartsberg/Thomas von Kummant • Gung Ho 1: Schwarze Schafe • Cross Cult, Ludwigsburg 2014 • 88 Seiten • € 22,–
 
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