Netflix hat im letzten Geschäftsjahr ~560 Mio. $ Gewinn erzielt. Ein Jahr zuvor ~200 Mio. $. Im letzten Quartalsbericht für die Monate April - Juni wies Netflix ein Gewinn von 384 Mio. $.
"The current strategy at Netflix seems to be to spend as much as possible, as quickly as possible. Not only is the company spending all the cash it generates, it also plans to tap the high-yield debt markets in order to fund investment even beyond the current cash generation of the business."
https://www.businessinsider.de/netflix-is-burning-cash-and-investors-are-loving-it-2018-2
Was bringen ein paar hundert Millionen Gewinn wenn man einen negative Cashflow von 3-4 Milliarden hat?
Netflix verbrennt Geld und das ist ihr Geschäftsmodell. Das stört die Anleger so lange nicht, solange die steigende Marktkapitalisierung die Verluste wet macht durch steigende Aktienpreise.
Funktioniert das bei Sony, Nintendo oder Microsoft? Nein, sonst würden sie es doch schon längst machen.
Was? Netflix hat in den letzten 10 Jahren nur an 2 Quartalen Verlust gemacht. Letztes Jahr war der Gewinn bei über 300 Millionen.
Siehe: Oben.
Auch Amazon macht mittlerweile Milliarden Gewinne, auch wenn der Großteil davon durch cloud Service generiert wird.
Ich sprach aber nur vom Versandhandel von Amazon. Der ist darauf ausgelegt massive Verluste einzufahren um Konkurrenten die tatsächlich Gewinne einfahren müssen aus dem Markt zu treiben. Und das funktioniert gut.
Der operative Gewinn bei Netflix, ja der ist noch negativ aber auch da geht der Trend ganz klar auf positive Entwicklung. Ist halt auch noch ein junger Markt und solange der Trend positiv ist, gibt's ja auch keine Schwierigkeiten, zumal etwa 2020 dieser positiv sein soll.
Tesla wäre da ein besseres negativ Beispiel gewesen.
Ich meinte das ja nicht wertend. Ich meinte nur das, dass Geschäftsmodell das hier Verfolgt wird, nämlich der Plan über Jahre hinweg massive Verluste einzufahren und das zu kompensieren über wachsende Marktanteile und steigende Marktkapitalisierung, der funktioniert in der Videospielbranche nicht.
Das beste Beispiel wäre der Movie Pass in den USA. Für 10€ im Monat kann man damit so viele Filmen im Kino schauen wie man will. Die Betrieben zahlen aber trotzdem fast die vollen Ticketpreise und verbrennen dementsprechend Geld mit jedem Kunden der mehr als 1-2 Filme im Monat schaut.
Der Plan ist so stark zu wachsen und damit ein zentraler Faktor im Kinomarkt zu werden bis man eine bessere Verhandlungsbasis hat um mit Kinobetreibern und Studios Deals zu Verhandeln um einen Teil des Kuchens für sich zu beanspruchen.
Die Frage ist ob sie ausreichend wachsen bevor sie pleite gehen.
Aber Sony funktioniert doch ähnlich. Fast 13 Jahre durchgehend Verluste und heute auch noch wird vieles durch wenige sparten getragen, Smartphone Kamera linsen, Versicherung, diese gen mit der ps4. Die Sony Spiele sparte macht mittlerweile einen erheblichen Umsatz+ durch ps+.
Sony hatte aber immer reale Werte. "Spend money to make money" stimmt in jedem Fall. Aber trotzdem unterscheiden sich die Geschäftsmodelle drastisch.
Vergleichbar wäre es wenn Sony anfängt Milliarden in seine 1st Party Spiele zu stecken und die dann kostenlos anbietet, mit dem Ziel Nintendo und Microsoft komplett aus dem Markt zu vertreiben. Und die Verluste die sie dabei einfahren versuchen sie auszugleichen durch einen stetig steigende Börsenwert, der dadurch zustande kommt, dass die Anleger glauben, dass der Plan auf geht.
Aber das macht im Spielemarkt nunmal keinen Sinn, da die Competition zu stark ist und die wechselseitigen Abhängigkeiten zu groß sind.
Die spielesparte würde natürlich ähnliche Wege gehen, wenn es nur noch Abo Dienste geben würde, auch da würde Wachstum erstmal über alles stehen. War bei steam zu Anfangszeiten dasselbe. Die Märkte funktionieren überall und in jeder sparte gleich, eine art Netflix für games würde die ersten Jahre auch operative Verluste machen, bis der Markt endlich ausreichend gewachsen ist.
Im Rahmen eines Abomodells kämen Spiele wie Zelda, God Of War, The Last Of Us, Horizon etc. aber nie zustande.
Es gäbe einfach keinen Mechanismus mehr der Qualität angemessen belohnt.
Für alte Titel oder Indie-libraries kann ich mir sowas vorstellen, aber nicht im AAA Bereich.
Ich denke auch, dass Microsoft mit seinem Game Pass seinen 1st Party Ambitionen mehr schadet als hilft.